HaBE an meinen großen Bruder geschrieben:
Dieter Hildebrandt (2007)
Alle Deine Feinde schmücken sich mit Dir und sie lassen sich den Leichenschmauss gut schmecken. Der Begriff Trösterchen erhält eine passende Bedeutung: Freudenlieder statt Schrecken:
wie gut dass der gestorben ist,
der immer unser Spiel vermiest …
Jetzt kommen mir die Grokodilstränen-Szenen um das Grab von Matthias Beltz wieder hoch:
Petra Roth mit Claudia Roth,
JugoBomber Fischer
eins ist sicher
frische Wischer!
von Bosch
von Weizsäcker
Das Herausklagen des Kriegsverbrechers in Hitler AA von Weizsäcker durch den Sohn des Kriegsverbrechers wurde von dem Kriegsverbrecher & Reichswehrwirtschaftsführer & Tetrachlorbenzol-Produzenten Böhringer finanziert : Hinter der Maske des Friedensengels lauert(e) ein Monster: R.v.W.=Judensäuberer, Kirchentagspräsident & Waffenhändler, der als Kriegsverbrecher Kriegsverbrecher verteidigte & dem Fuß-Volk die Kollektivschuld in die Schuhe schob
und so weiter
mit EUROfighter
Cohn-Bandit,
noch etwas härter
aber leiser
Afghanistankaiser-
und Kosovo-Tom-Königs-Anwärter..
denen kannst du trauen
all diese Frauen
von Burka- & Leben- & Schleier-
Befreier
scharf auf Öl, Wasser, Uran,
Tantal und Coltan
und Frieden beim Klauen
seltener Erden.
So kann (man mit)Raub–Krieg
und Endsieg
zu Frieden werden.
(zufrieden werden)
Und Wiedereroberung
wird Wiedervereinigung.
Auch Tobruk war unter Rommel
schon mal, Vater, unser…
und bald kann man
mit der BagdadBahn
mit Helm auf & durch
bis Damaskus fahrn.
Ein Kreuzzug wird’s
fürs Menschenrecht ….
man sieht mit Rechten
und mit Linken
einen echten
Muselman herniedersinken …
so wär es auch dem Uhland recht ,
dem Pol-Jud-Musel-& Franzosen-Hasser
und seinen Erben Röhm und Strasser
und und und …..
Mensch, is mir schlecht
Lieber Niederschlesier als Untertan !
HaBEs Nachruf auf einen, den er sich als zumindest älteren Bruder gewünscht hätte.
Stundenlang könnte ich Dir zuhören, wenn Du die niederschlesischen Geschichten erzählst,
doch jetzt,
wo Du stirbscht
is Hirbscht.
Und für uns Wirtschaftswunder-Kinder
wird’s dagegen Winter.
Egal ob auf der
oder
nach Breslau
oder Wroclaw,
ja nach! Welch Glick!
Dann laufen wir a Stick
zurick.
Als mein Vater wärest Du zu jung gewesen. Auch wenn Georg Schramm – Jahrgang 1947 wie ich- Dich als Vaterfigur beschreibt. Mein Blick zu Dir nach oben auf der Bühne war immer der hoch zum älteren Bruder, so wie man sich ihn wünscht. Deine ältere Schwester war doch die Sozialministerin von Brandenburg, diese letzte Mohikanerin in der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten in der SPD, der Sozialdemontage Partei Deutschlands. Oder hattet ihr nur die gleichen Nachnamen?
Widerruf oder Abmahnung per Einschreiben mit Nachnahme?
Väter konnten wir uns nicht aussuchen. Das ist heute auch nicht anders.
Nicht jeder
heißt Peter
und ist ein GeBrandtes Kind
oder Matthias oder Lars,
das wars …
man kehrt zurück
in den immer noch
so furchtbar fruchtbaren Schoß
der Solidargemeinschaft,
man geht in Stiftungen
stiften
und verleiht
als drittgrößter
Waffenhändler Friedenspreise.
Schon wieder ist es so weit!
Nicht Krieg und Frieden,
nein Krieg ist Frieden …
schreib mir den LEO neu !
Toll! ’s- toitoitoi!
Wer Soldaten schickt
muss mit Flüchtlingen rechnen.
doch die Führer und Lenker
verbrechnen
weiter als Henker
Waffentransport mit Schenker
mit DLH und Deutscher Post
Päckchen nach Drüben an die Ost-
Front
die sich schon wieder lohnt
bis man im „neuen Lebensraume“ wohnt
Wir sind wieder Mit-Vertreiber
und weigern uns
die Vertriebnen aufzunehmen..
es sei denn sie passen
in unsre Fremdenlegionen
für Friedensmissionen……
dann gibt’s wieder „Willkommens-Kultur“
für „Drei Uigur-
en mit der Panzerfaust…
die den Chinesen durch die Mauer saust … „
KENNT IHR DOCH NOCH DAS ALTE LIED!?
Wie viele Sorben
sind schon im Krieg gestorben,
wie viele Sachsen
müssen jetzt nachwachsen?
Und wie vielen Armen
haben sie erst Beine gemacht
und sie dann genommen ?
Das lassen die Statisten im Bundesamt
weisungsgemäß
verschwommen
Und medico macht den Armen jetzt Prothesen.
Auch, wenn die keinen Bock drauf haben
Manche Väter sind so, waren so, wie sie werden mussten nach dem Völkerschlachten um Verdun und dem imperialen „Frieden“ von Versailles, der die geschlagenen und verhungerten Völker hat nochmals bluten lassen für die Kriegstreiber und –Gewinnler aller Seiten und so auch den Aufstieg der Faschisten wie erwünscht ermöglicht und die Demokratie und die Arbeiterbewegung zerschlagen hat …
Ganz lange bis zur Zeitenwende nach den 1000 Jahren
die dann doch nur knapp zwölfe waren
die aber reichten für Dreisig-
bis Vierzig Millionen
gründlich fleißig
Tote aller Hautfarben & Religionen,
Sinti und Roma
Mitglieder linker Parteien
der kreuzbraven Gewerkschaften
auch einige widerborstig-radikale Klerikale
wer wollte solche Deserteure denn später noch befreien?
Lieber Dieter,
du Gegenentwurf der berufsvertriebenen Warthe-Gau-Besatzungsoffizierstochter Erika Steinbach, Du Völkerversöhnler…. Du Polenversteher, Deinen Besuch in Deiner alten Heimat Niederschlesien werde ich nie vergessen. Es war das Pendant zum Besuch Mikis Theodorakis in der Türkei und zu seinem Versuch der Versöhnung der 22er, all jener Muslime aus Griechenland, die 1922 das Land verlassen mussten und jener orthodoxen Griechen die im gleichen Jahr aus der Türkei vertrieben wurden.
Ich dachte nicht nur als Erstes, dass Wolfgang Neuss gestorben wäre, der mit dem Du noch viel besser Kabarett gemacht hättest als mit Dietrich und Busse und Schneyder. Nicht umsonst habe ich ihn statt Dich in der Erinnerung als Dr. Murke in der genialen Böll-Verfilmung des Hessischen Rundfunks. Sorry.
In meinem Nachschrei „Im Westen nix Neuss“ habe ich ihm die Rolle zugeschrieben. Ich glaube, er hätte sie ähnlich dicht gespielt wie Du.
Du warst und bist für mich trotz aller Eskapaden immer der Inbegriff von Unbestechlichkeit und Courage. Konstantin Wecker hat mir da aus der Seele gesprochen. Ich hoffe, dass Dein Spätwerk „Störsender“ blüht und gedeiht. Ich hoffe, wir werden ihn nicht demnächst als Feindsender nachts heimlich abhören müssen. Na ja, vielleicht kommt Barak Obama via NSA auch mal dazu, einen guten Sender zu hören. Wir brauchen viele, viele , viele solche Störsender, in denen Du weiterlebst und weitersendest.
Bis später mal. Und halt mir einen Sitzplatz frei.
In der zweiten Reihe! Aus der zweiten hört man besser! Ich werde ja auch älter.
Ach noch was: während ich bei Schorsch und Hagen ab und zu den einen oder anderen Zwischenruf lande, war es mir bei Dir nie möglich. Du hast sie immer antizipiert. Du hast sie mir immer von der Zunge genommen. Das strengte aber auch nicht so an…zumindest mich nicht.
Dein kleiner Bruder
Hartmut Barth-Engelbart
(PS: in vielen Artikeln zu Dieter Hildebrandt habe ich angesichts meiner vielen ähnlichen Erlebnisse in der Tschechoslowakei bei meinen Recherchen und Lesungen zu meinem Mendel-Roman „Der Erbsenzähler“ in Oberschlesien, in Böhmen und Mähren, im Sudetenland, an der Grenze zu Österreich – Niederschlesien und Oberschlesien verwechselt. Nur hier oben habe ich es nachträglich korrigiert. Besonders in Wroclaw war es zwischen 1982 und 1989 schön, wenn mich bei den Recherchen & Lesungen zu meiner Roman-Trilogie „Grenzgänger“ viele Polen dazu aufforderten, doch besser Breslau zu sagen, denn Wroclaw könne ich nicht so gut aussprechen. Genau so war es dann auch in Poznan, in Gdansk, in Gdynia, in Opole … und sogar in Lodz: „Die polnischen Städtenamen kannst Du halt nicht so gut aussprechen! Wir verstehen sehr gut Deutsch, genau so gut, wie alle anderen Sprachen im Warschauer Pakt. Wir sind nämlich „interpaktional“ :-0)))) Nur, wenn jemand mit Litzmannstadt anfängt, werden wir unfreundlich!“ Aber selbst das haben uns Kinder-KZ-Überlebende, wie Frau Dr. Silberstein und Theresienstadt-& Auschwitz-Überlebende wie Hannia Wiatrowski in Lodz verziehen: „Bei eurem Geschichtsunterricht wundert uns nichts mehr, das ist nicht eure Schuld!“)