Das neue propagiert ganz offen wie der Ex-BuPrä Gauck den Heldentod. Na ja, ich habe nur Biermanns jüngste Äußerungen als Ehrenbürger Groß-Berlins etwas verreimt: Es könnte der Titelsong für die FRon(t)line werden, denn just an diesem denkwürdigen 80. Geburtstag, dem 21.11.2024 war der Heldentod-Biermann Titel- & Mittelteil-FRontmann.

Autor: Marco Maas/fotografirma.de https://www.flickr.com/photos/qnibert/3035298792/ |
Kleine bissige Vorbemerkung: ein ehemaliger Kollege in der Redaktion der nhz (neue hanauer zeitung), ein Ex-linksradikaler Ex-Autonomer hat die FR-online aufgebaut. Aber er dürfte bereits auch ein Opfer der selbst mit-organisierten „Verschlankung“ geworden sein: die digitale „Revolution“ frisst ihre Mütter & Väter, ihre Kinder und Enkelkinder.
1
Kennt ihr schon das neue Lied
alte Leier,
neues Lied
wenn Biermann an die Ostfront zieht
den Endsieg sieht
umsonst bemüht
nicht ganz umsonst bemüht
2
Er krächzt uns dann sein neustes Lied
das neuste lied
stimmt an im Glied
wie einst ein Führer-Pimpf
mit Braun-Hemd, -Hos & -Strümpf
Kommt, lasst euch schnell erwärmen
vom Kalt- zum Heißen Krieg
erfrierenden Gedärmen
hilft endlich nur der Sieg
unendlich nur der Sieg
unendlich Krieg &Sieg
zurück ins Glied
das End vom Lied
und das vom Leid
der kleinen Leut
ist der Endsieg
ist schließlich der Endsieg
HaBE ich gerade geschrieben 22.11. 2024
zum 6o. Jahrestag meines ersten Zusammentreffens als noch nicht ganz 17jähriger mit Wolf Biermann im Haus der Presse am Bahnhof Friedrichstraße, als ich nach der „Arturo Ui“-Aufführung des Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm mich mit Ekkehard Schall getroffen habe. „Wer ist denn der Schreihals am Nachbartisch?“ ich kannte das Wölfchen noch nicht, las erst am Tag darauf in Westberlin im Spiegel über ihn. Schall damals über Biermann: „Das ist ein kleines Großmaul und eigentlich Westimport, deshalb wundere ich mich auch nicht über seine Texte!“
Unvergesslich bleibt mir mein zweites Treffen mit Biermann im Hanauer Olof-Palme-Haus in den frühen 1980ern. Familiäre Aufbruchstimmung in der nuklear strahlenden Stadt Hanau gegen Atom-Betriebe, die Raketenstationierung, osthessische Aktionen gegen die US-Manöver im „Fulda-Gap“ …
Gott Biermann erweist uns die Ehre (mit hoher Gage).
Mit Kind und Kegel war der Saal proppenvoll, die Terrasse auch. Kinder spielten, hatten Freilauf. Auch ein Kleiner, den seine alleinerziehende Mutter- mitten im Studium – gerade noch über eine schwere Hirnhautentzündung gerettet hatte – erste noch wacklige, wieder eigene Schritte nach dem Krankenhaus und vorsichtig leise Freudenschreie.
Den Meister aller Meister hat es trotz seiner PA so gestört, dass er das Konzert unterbrach und die Mutter angiftete und dann ins Publikum eine Brandrede gegen die „antiautoritäre Erziehung“ schleuderte, „die zu solchen Tyrannen führt! Aber hier daneben sitzen und stricken und diese Krakeeler nicht zu bremsen!“ Ich saß direkt neben der Mutter und keinen Meter von Wölfchen entfernt. Ich ging zu ihm und erklärte ihm leise die Lage der Alleinerziehenden hier in der Region: keine Frauenhäuser, bzw. zu wenige Plätze usw. Er schaltete das Mikro ab und fuhr mich an, was ich mir einbilden würde … Ich ließ nicht locker und erklärte ihm geduldig den Hintergrund des aktuellen „Falles“. Er wurde lauter und ließ nichts gelten. Dann wurde ich lauter (und ich kann auch ohne Mikro sehr laut werden, lauter als die Polizei erlaubt). Wölfchen schaltete das Mikro wieder an und holte noch Mal aus „gegen den Terror aus den Kinderläden“ usw…
Es muss ihn sehr getroffen haben, als der Saal nicht ihm sondern meiner Intervention Beifall zollte. Wütend verließ er schließlich nach Absingen der letzten Lieder das Olof-Palme-Haus.
Ein halbes Jahr später erhielt ich per Post eine Fotokopie eines von Biermann übersetzten Sonetts von William Shakespeare – mit der handschriftlichen Bitte um Verzeihung. Nun, er hatte mich ja nicht zusammengeschlagen, nur die Mutter eines kranken Kindes zusammengeschissen.
Die Übersetzung war übrigens grottenschlecht, die meisten Lieder, die er sang, ebenfalls.
Jetzt (24.11.) hat sich einer aus meiner Fangemeinde in den neuen Ost-Kolonien gemeldet, der ihn schon länger kannte als ich:
… Zu Herrn Biermann in den ersten 60er Jahren habe ich reichlich persönliche Erfahrungen. Er hat ja ein wenig studiert am Institut für Philosophie der HUB. In derselben Zeit habe ich dort auch studiert und war zeitweilig FDJ-Sekretär der Grundorganisation und später Mitglied der Leitung der SED-Grundorganisation. Nach vielstündigen Beratungen beschlossen wir, der Mitgliederversammlung vorzuschlagen, ihn von der SED-Kandidatenliste zu streichen. Was dann auch mit überwältigender Mehrheit passierte. (Streichung von Kandidaten war bekanntlich nicht Ausschluss.) …
Hier folgen demnächst Bilder aus der Frontstadt (West)-Berlin
auch Bilder von vor der Teilung aus dem 1964er offiziellen Besucher-Info für Touristen:
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Ich würde diesem Knallkopf nicht die Ehre erweisen, seine Krankheitsbilder publik zu machen.