Der Untergang der EROTItaniK
Im entfesselten Inferno
bei 60 hoch bis 95 Grad
in aufgepeitschter Waschlauge
geht spätestens im
dritten Spülgang
die Erotik unter
Naturgewalten
Waschmaschinen
Nehmen auf Romanzen
Keine Rücksicht
Kennen kein Erbarmen
mit patiniertem Sexappeal
Der Schleudergang
ist keine Rettung
Die Trommel feuert nicht
Verscheuert übervoll eventuell
Die Reibung ist rein maschinell
Modul- nicht handgesteuert
Und was die Schleuder überstand
und nicht verschleudert wurde
Geht dann im Wäschetrockner ein
Mit Heißluft aufgeblasen
und kommt es dann ans Tageslicht
erbleicht sogar der Rasen
Auch drallste
Frühlingslüftgefühle
blausonnigbuntbebändert
Im Taufrischrauhreifnetz
der Wäschespinne
lassen im Verwehen
auf jung getrimmte
Boxershorts desgleichen
noch rüstigkochfest
doppelfeingerippte Lange
unbeirrt als tote Hosen
in den Seilen hängen
kein letzter Furz
-zu kurz verduftet-
der daran etwas ändert
Die
in Slips
und Büstenhalter
mit letzter Kraft
verbissnen Klammern
geben auch nicht einen
schwachen Hauch
von Leben zu erkennen
Nur für einen
Augenblick
stöhnt
diese finorale
Mund-zu-
Mund-Beatmung
und leises Jammern
wie
vortäuschen
Immerhin
Eine verwaschene
ERINNERUNG
( 2002/3)
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Nasser & Rema & brauchen keine deutschen Hühnerbeine im Slum, die bringen ihre Zukunft um
Diesen Bettel-Brief hatte ich ähnlich schon einmal vor 3 Jahren geschrieben. Die Preise sind seitdem im Slum von Kampala/Uganda um 150% und mehr gestiegen und steigen rasant weiter. Rema und Nasser bauen jetzt eine Hühnerzucht & -Mast auf, mit Hilfe von Nachbarn. Aber auch die Preise für Hühnerfutter schießen durch die Stalldecke. Ein Funken Hoffnung auf Selbständigkeit droht unter der Inflationslawine zu ersticken. Ihre selbst gebrannten, noch nicht geklauten Ziegelsteine konnte sie für den Stallbau verwenden …
Es ist Remas erneuter, 5. Versuch, bei einer Arbeitslosigkeit von über 50% sich selbständig zu machen, nachdem der Gartenbau am Mundraub gescheitert ist und dann der Hunger, das Schulgeld, die Miete und die Arztkosten nach der Fotografinnenausbildung und der Nichtübernahme in eine Festanstellung das Geld für die Kameraausrüstung einer selbständigen Fotografin weggefressen hatten. Die Ausbildung zum Touri-Guide scheiterte an der Weigerung des Goethe-Instituts und mangelnden (Geld-) Reserven, die Straßen-Fruchtsaft-Verkäuferin scheiterte am Arbeitsverbot während Corona. Eine (bezahlte) Ausbildung zur Krankenpflegerin, die ihr ja schon 2012 vom Stadtkrankenhaus Hanau wegen ihrer guten Zeugnisse (Biologie 1!!) ein Jahr vor ihrer Abschiebung angeboten wurde, gibt es in Uganda nicht. Dort muss Rema sie selbst bezahlen, so wie auch die zur Fotografin. Und es gibt selbst unter diesen Bedingungen eine Sturmflut von Bewerbungen. Keine Chance. Selbst wenn sie eine hätte, sollte sie besser in Uganda bleiben, denn bei der hohen Malaria- & Typhus-Rate würde sie dort dringender gebraucht als hier. Aber Rema will ja auch deshalb in Uganda bleiben, weil Nasser hier noch mehr verwurzelt ist als sie, der ja schon als 3-oder 4-Jähriger die Eltern aus der Hand geschossen und die meisten Verwandten mit dem Dorf zusammen verbrannt wurden und sie fliehen musste.
Natürlich ist das Projekt Hühnerzucht und -mast keine absolut sichere Sache: selbst ein leichter Anstieg von EU-Schlachtabfall-Exporten (Hühnerflügel & -Beine u.a.) nach Uganda könnte ihrem Projekt den Gar aus machen.
Ich sammle weiter Geld für Medikamente (auch für die Hühner!), Schulgeld, Miete, Lebensmittel, Kleidung und Bettzeug und vielleicht -oh welch ein Luxus- etwas für ein Weihnachtsgeschenk für den 8 jährigen Nasser.
Spenden entweder über den PayPal-Spendenknopf auf meiner Seite rechts oben (Paypal nimmt für jede Spendeneinzahlung ca. 5% gebühren) -also besser auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86 // KENNWORT: „Rema“