3.Teil: 60 Jahre pädagogische Arbeit: Baustellen-Erfahrungs-Berichte / Praxis & Theorie in nicht chronologischer Reihenfolge: Wiedersehen 36 Jahre nach meinem Berufsverbot

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extra für das 2. Staatsexamen die Haare gekürzt, den Bart gestutzt, Hat alles nix genutzt.

1978 bekam ich nach vielen Jahren Referendariat von 1974 bis 1978 (inklusive Ehrenrunde) mit wunderbaren Projekt- und Werkstatt-Unterrichtseinheiten zunächst gegen den Widerstand einer Schulleitung, dann mit Unterstützung durch eine andere Schulleitung im zweiten Staatsexamen mit der Note 5,9 ein faktisches Berufsverbot (das auch durch meine 1,5 im ersten Staatsexamen nicht zu verhindern war). Die Kiesinger/Brandt’schen Berufsverbote wurden dahingehend nach Willy Brandts „Irrtum“ reformiert, dass die Betroffenen nicht mehr pauschal wegen der Zughörigkeit zu nicht genehmen Organisationen sondern wegen ihrer Praxis so lange schlechtgeprüft wurden, bis der Notendurchschnitt eine Einstellung unmöglich machte und die Betroffenen so auch nicht mehr in Straßburg gegen ein Berufsverbot klagen konnten, wenn sie noch gewerkschaftlichen Rechtsschutz hatten, der dann wegen oft gleichzeitigem Ausschluss aus den DGB-Gewerkschaften entfiel. Mittel- und arbeitslos konnte ich keinen Anwalt bezahlen und so auch im Unterschied zu vielen DKP-Mitgliedern, die nicht aus dem DGB ausgeschlossen wurden und gewerkschaftlichen Rechtsschutz hatten, in Straßburg nicht gegen mein Berufsverbot klagen. Da meine Nichtübernahme in den Schuldienst ja „nicht an meiner KBW-Mitgliedschaft sondern an der „geprüften Tatsache“ lag, dass ich „ein schlechter Lehrer“ war, wäre eine Klage in Straßburg auch mit DGB-Rechtsschutz zu Scheiter verurteilt gewesen. Dass ich 15 Jahre später für die nahezu gleiche Unterrichtseinheit bei meiner Verbeamtungsprüfung eine 1 mit Auszeichnung erhielt, konnte einen Einkommens- und Pensionsverlust von über einer halben Millionen € nicht wieder wett machen.

Es kam 1978 bei meiner Nichtübernahme nach den Aussagen des Maintal-Bischofsheimer Alt-Bürgermeisters Krieger -. einem SPD-Linken Urgestein, zur zweitgrößten Nachkriegsdemonstration in Bischofsheim. Schüler, Eltern, KollegINNen, Betriebsräte und GewerkschaftskollegINNen aus verschiedenen Betrieben  forderten meine Übernahme in den Schuldienst  sowie die Übernahme meiner Referendariatskollegin Göpfert. „Lehrer statt Panzer!“ hatte eine Reihe von Kindern auf ihre Plakate geschrieben…Eine große Delegation der BesetzerINNEN des kirchlichen Jugendzentrums Maintal-Dörnigheim hatte sich der Demo angeschlossen, die „Beatles Revival-Band“ schickte nicht nur eine Soli-Grußbotschaft, sondern kündigte ein Soli-Konzert an, was dann leider  doch nicht zustande kam, weil ein Teil der Band um die Karriere fürchtete. Immerhin haben sie uns das Studio in der Rosenstraße in FFM-Bornheim kostenlos für die Mothertape-Aufnahmen unserer Lieder zur Verfügung gestellt: „Der Rag der arbeitslosen Jugendlichen“, „Keine Pfennig mehr!“gegen die Fahrpreiserhöhungen, „Dr. med Prätorius“ gegen den § 218,  Der Jäger aus Kurpfalz mit dem Text: der Rudi Arndt will baun … gegen das Großkraftwerk in Fechenheim .. usw… und ein Konzert zur Unterstützung der Jugendzentrumsbesetzung gegeben mit der Forderung nach sofortiger Wiedereinstellung meines Freundes Klaus Katarsky als Jugendarbeiter.

Auch das wurde von örtlichen Jugendvertretungen und Betriebsräten  unterstützt z.B. von Rolf Knecht, dem Konzernbetriebsratsvorsitzenden von Honeywell

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Zum Schluss musste ich erzürnte Eltern und SchülerINNEN davon abhalten, das Grundstück des verhassten Konrektors Stippler zu stürmen… der so verhasst war, weil er regelmäßig von ihm so beschimpfte „Asoziale“ Kinder aus Arbeiterfamilien in die Sonderschulen abgeschoben hat…

Die Note 5,9 erhielt ich damals für eine Unterrichtseinheit, mit der ich 1993 meine Verbeamtung  mit einer Note 1 mit Auszeichnung – nach 15  Jahren als Industriearbeiter, Handwerkshilfsarbeiter, Angestellter, Nahverkehrskutscher, Packer, Tarifeur und HonorarLehrer mit (Schwarz-Geld-)Dumpinglohn usw.-  erreichte

(die Geschichte der Hanauer Lamboy-Kids und die vom „Freien Surfen im Hunderterfeld“  passen hier gut rein und können da agesehen und nachgelesen werden. http://www.barth-engelbart.de/?page_id=1543 )

Die Lage heute nach 36 Jahren ist zwar nicht aussichtslos, aber die Aussichten sind nicht so rosig. Den Arbeitslosen unter meinen Kindern versprechen die HARTZ4-„Berater“ den Kriegsdienst als Lebensperspektive. Die Bundeswehr, die Weiterbildungs-„Schule der Nation“ !

Trotzdem  gibt es Schönes, was man erleben,  fühlen, sehen , lesen, hören kann.

Jemand  hat mich überredet zu einer GEW-Veranstaltung  mitzukommen, die als „beswingter Abend zur Inclusion“ angekündigt wurde.  Nun Inclusion in Hessen heißt  Inclusion als Lippenbekenntnis mit der  Wirkung der verschärften Selektion. Das Perfide dabei ist, dass die Schuld daran den eh schon völlig überlasteten LehrerINNEn in die Schuhe geschoben wird. Weder haben sie die Ausbildung für die Inclusion noch die notwendigen Sozialpädagogen, medizinisch geschultes Personal, keine Rampen, völlig behindertenungerechte Gebäude und vor allem viel zu wenig Zeit.

Das konnte so nur eine „sehr schöne“ Veranstaltung werden..

Wurde sie auch.  Beim Betreten des Veranstaltungsraumes in der Henry-Harnischfeger-Gesamtschule  fielen wir uns sofort um den Hals: es war der Kollege, der nach meinem Berufsverbot 1978 meine Klasse in Bischofsheim in der Grundschule Villa Kunterbunt übernommen hat unter der kollegialen Obhut des Schulleiters Rolf Breiter.:

„Hartmut, ich muss Dir Mal endlich das Bild schicken, von dem Plakat, mit dem mich Deine Kinder empfangen haben: ich habe lange Zeit gebraucht, sie davon zu überzeugenn, dass ich nicht daran schuld bin, das Du nicht weiter an der Schule ihr Lehrer bleiben durftest:  Ich schick Dir das Bild°.

Heute kam es mit der Post mit einem wuderbaren Brief. Ich habe ziemlich feuchte Augen bekommen.

Fatma und Selin haben 1999 in der Hanauer Gebeschus-Brennpunkt-Grundschule ein Ganzkörper- Portrait von mir gemalt, und Fräulein Cerasino mich mit einem Teil der „Lamboy-Kids“ und Publikum (Sei mir nicht böse, ich habe nur deinen Vornamen vergessen, aber Dich nicht!)

Bild (3)
Bild (2) (2)

aber das hier folgende Bild von 1978 hat mich umgehauen: Ich wusste nicht, was die Kinder nach meinem Rauswurf weiter gemacht haben – Klar, Gertrud Pracht, die mit mir zusammen die Sonderschule vermieden und die Gesamtschule mit Erfolg abgeschlossen hat, die hat mich später zu verschiedenen Hochzeiten eingeladen, aber sie haben nicht von ihren Aktivitäten berichtet, die mein  Kollege  mit der Kamera festgehalten hat:

38 Jahre später

„Wir wollen,dass Herr Barth in der Villa Kunterbund bleibt  Maintal 2“

Und portraitiert haben sie mich darunter eben so, wie sie mich kannten: lange Haare und Vollbart und noch keine Brille.

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Übrigens, die  (spätere KBW-) Forderung „Wahl der Lehrer durch das Volk!“ habe ich schon 1971/72 vertreten, (genauso wie schon 1966 in der Bundeswehr: „Wahl der Offiziere durch die Mannschaften“-  noch bevor wir in Rödelheim gegen die CDU-Attacken die Eltern für unseren „repressionsarmen“ „antiautoritären“ Unterricht gewonnen hatten. Eine Schulvollversammlung auf Initiative eines CDU-Spitzels und Elternbeiratsmitglieds stimmte mit überwältigender Mehrheit nach unseren „Verteidigungs-Plädoyes“ für die Weiterführung  unseres Modells, in dem en Block die Kinder aus dem Seifert-Mitscherlichen Kinderladen aufgenommen wurden zusammen mit Kindern u.a. aus den sozialen Brennpunkt „Zentmarkweg“. Fur Arnulf Borsche CDU MdL und seinen Spitzel namens Ditzel und die Hetzpresse von Welt bis Bild, Qiuck bis Abendpost-Nachtausgabe, Nidda-Bote bis FAZ war das eine lange schallende Ohrfeige. Danke an Monika und Jürgen Seifert, an Hans Härterich, Renate und Herbert Stubenrauch, an die tapfere und couragierte Schulleiterin Frau Jemlich, an die so solidarische Sekretärin Frau Wolf und die vielen Eltern, die diese Schule und den Werkstatt-Unterricht mitgestaltet haben

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Mark Seibert (mit der WELT die LINKE säubern) gewinnt Revision ./. HaBE Bitte(t) um Spenden !

Veröffentlicht am 2. Juli 2014 von Hartmut Barth-Engelbart  http://www.barth-engelbart.de/?p=11233

Schaffen Mombach-SPRINGERS “Ruhrbarone” jetzt bei der LINKEn, was den Kohlebaronen mit ihrem Hugenberg einst bei und mit der SPD gelang?

Das Revisionsverfahren in der Sache Mark Seibert (wohl immer noch Internetbeauftragter des Bundesvorstandes & Assistent des Bundesschatzmeisters der LINKEn) gegen Hartmut Barth-Engelbart HaBE ich vor dem Berliner Kammergericht verloren. Die Veröffentlichung der Recherche-Ergebnisse zur geschäftlich-politischen Karriere des Chefs des gescheiterten (GEW-geförderten)„Gute Quelle“-Berufsschüler-Kneipen-Projekts in Gelnhausen, PDS-Wahlkampfleiter in Hessen, BAK-Shalom-Mitgründers, GAZA-Bombardierungs-Befürworters & jungeWelt-Boykott-Mitorganisators hat mir eine Reihe von Abmahnungen eingebracht & erhebliche Kosten, die ich mit meiner berufsverbotsbedingt halbierten Rente/Pension nicht alleine schultern kann.

 Das Scheitern der Revision vor dem Kammergericht bringt bei einem Streitwert von 10.000,-€ jetzt noch Mal eine erhebliche Forderungssumme: Gerichtskosten, Kosten des gegnerischen & meines Anwalts. Die Rechtsschutzversicherung zahlt keinen Pfennig.

All jene, die ich in ihrer Abwehr gegen Seibert’schen Segen unterstützt habe, wie zum Beispiel Hermann Dierkes, die LINKEn Passagiere auf den Schiffen nach GAZA, Sevim Dagdelen,  Dieter Dehm, die junge Welt, die MdBs, die dem israelischen Kriegsverbrecher die Ehrerbietung verweigert haben, …. aber auch alle anderen FreundINNeN, KollegINNen und GenossINNen bitte ich jetzt um Spenden zur Finanzierung dieses Verfahrens. Mit Euren Spenden wird dieses Portal nicht enden.

Einzahlung unter dem Kennwort „MARK & PEIN“ auf mein Konto

Kto-Nr: 1140 086  VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen  BLZ:  506 616 39

Mit einem ziemlich hilflosen Soligruß   HaBE

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de Alle Beiträge von Hartmut Barth-Engelbart anzeigenAutorHartmut Barth-EngelbartVeröffentlicht amKategorienAllgemein„Ein Wiedersehen 36 Jahre nach meinem Berufsverbot“bearbeiten

5 Gedanken zu „Ein Wiedersehen 36 Jahre nach meinem Berufsverbot“

  1. Hartmut Barth-Engelbartsagt: BearbeitenLieberVolker, Dissens macht auch sinn. Ich freue mich riesig über solche Kommentare. Die tun echt gut und machen Mut.
  2. Hartmut Barth-Engelbartsagt: BearbeitenLiebe Christine, jetzt hast Du mich aber ganz schön nah ans Wasser getrieben. Auch gut. Dann gehn wir eben baden :-))))
  3. Dr. Christine Wittrocksagt: BearbeitenLieber Hartmut,
    schön, dass Du trotz alledem nicht abgeschworen hast, – wie so viele, die sich – sittlich verwahrlost – dem Zentralkomitee der Bourgeoisie angedient haben und zu jämmerlichen Claqueuren der herrschenden Verhältnisse wurden – – – oder in den Katakomben des Schweigens verschwanden.
  4. Volker Blaschkesagt: BearbeitenHallo Hartmut,ich schreibe Dir, weil ich Dein Schicksal als Opfer der Berufsverbote teile. 1977 schloß ich meine Ausbildung zum Bundesbahnbeamten Fachrichtung Zugbegleitdienst mittlerer Dienst erfolgreich ab. Wegen meiner heute noch andauernden Mitgliedschaft in der DKP wurde ich nicht zur Beamtenlaufbahn zugelassen. Egal. Deinen Newsletter beziehe ich schon eine lange Zeit. Nicht mit allem einverstanden möchte ich Dich doch meiner vollen Solidarität versichern.
    Mit roten GrüßenVolker

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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