Als „Die schwarzen Brüder“ Kurt Helds in Hanau von OSKAR-Preisträger Xavier Koller & Moritz Bleibtreu & Richy Müller in den Hauptrollen verheizt wurden

Kurt Held im Lamboy ?
Oder werden
„Die schwarzen Brüder“
in Hanau jetzt genau so verbrannt
wie „Die Rote ZORA“?
(2008 durch Peter Kahane)

Unter der Regie des OSKAR-Preisträgers Xavier Koller und Moritz Bleibtreu und Ricchy Müller in den HauptHauptrollen entstehen zur Zeit in den Hanauer AEON-Studios „die Schwarzen Brüder“ Kurt Helds als Film

(jetzt nach einem Jahr habe ich mir den Trailer angesehen. Wenn detr Film so gut ist, wie der Trailer, könnte ich ihn  empfehlen. Da ich aber den Trailern nicht traue, weil das erfahrungsgenäß immer nur die besten Szenen reinkommen, will ich mir den Film schon erst Mal involler Länge ansehen … und ihn dann vielleicht meinen Lamboy-Kids empfehlen… HaBE Ende März 2014)

HaBEs Leserbrief an das AEON-Studio & die Frankfurter Rundschau

An das AEON-Filmstudio

z.Hd Herrn Walter H. Dorn

Hanau

Niddastraße / Alter Rückinger Weg

an die Redaktion der Frankfurter Rundschau

die Hanauer FR-Lokaredaktion

zur Mitkenntnis

Sehr geehrter Herr Dorn,

ich kann nach über 40 Jahren im Lamboy als Streetworker, Drogenberater, Resozialisierungs-Pfadfinder, ZweitBildungswegscouch, Grundschullehrer, Deutschlehrer für „Zuwanderer“, Sozialarbeiter, KinderChor- und KinderWerkstatt-Leiter, Liedermacher, Rockmusiker,

als selbst Arbeitsloser und Winterbrandbeihilfenabhängiger, als Ex-(Schicht-)Arbeiter und als Vorleser, Aufschreiber und Erzähler sehr gut beurteilen, ob und wie diese Held-Verfilmungen bei den Kids ankommen.

Deshalb bin ich sehr gespannt auf Ihren neuen Film.

Nach der grottenschlechten Neuverfilmung der Roten Zora mit Mario Adorf als Thunfischer hoffe ich auf eine Verfilmung, die der dichten Erzählweise Kurt Kläbers und seinen politisch-sozialen Intentionen gerecht wird. Das Fesselnde an seinen Geschichten  insbesondere bei der Roten Zora ist der Inhalt und nicht die ACTION, die in jedem KungFu-Streifen oppulenter zu haben ist.

Peter Kahane hat aus der Roten Zora – im krassen Gegensatz zu der authentischen 1979er Verfilmung in deutsch-schweiz-jugoslawischer Koproduktion-  einen auch handwerklich schlechten Billigstreifen gemacht. Die Kinder sehen im Kahanestreifen aus wie angemalte höhere Töchter aus der Waldorfschule , reden und benehmen sich auch so, wie man sich schülerstreichende Bengel in höheren Bildungsanstalten vorstellt… so wie bei der Feuerzangenbouwle, wo sie wenigstens nicht als Prolostreiche kostümiert sind … dafür ist aber dieser Rühmann-Klassiker als Rattenfängerstreifen göbbelsgut auf das rebellierende Mittel-und Oberschicht-Jungvolk Ende der 20er bis tief in die 30er und 40er des letzten Jahrhunderts ausgerichtet.

Ansonsten hatte ich beim schnellen Überfliegen der headlines in der FR sofort gestutzt: “Oskar-Preisträger im LAMBOY” ?? — und dachte das Undenkbare: endlich hat jemand (kompetenteres) diesen Stadtteil und seine Geschichte(n) entdeckt, über die recht anerkennenswerte Arbeit der Urmutter der Hanauer FR-Lokal-Redaktion Ilse Werder und des ex-linken Hanauer Anzeiger Urgesteins „Shorty“ Werner Kurz hinaus. 

Mit dem “Hanau A Go Go”- DokuStreifen der younggestylten und socialgemovten Schnittstellen-MacherInnen ist es eben nicht getan. Dazu waren und sind die zu abhängig vom Fördertropf der Stadt, des Landes und deren jeweiliger (kultur?-)politischer Ausrichtung ..

Natürlich hoffte ich, dass jemand sich traut, die Geschichten zu drehen, die in der Nidda-und Schwarzenbergstraße vor der Haustür liegen und im Alten Rückinger Weg in jedem steckengebliebenen Aufzug zu hören sind. In der Gabelsberger, der Karl-Marx- und Friedrich-Engels-, der ehemaligen Ernst- Thälmann, dann ab 1955 Berliner- und danach der Dartforder-Straße.

Die Drehbücher für solche Filme haben mir Generationen von Kindern und (Halb- und Früh-)Erwachsenen in die Feder diktiert: “….schreib Du das auf, du kannst es besser und schneller…” und das so lange, bis die Kids angefangen haben, selbst zu schreiben…   

Drei Kinder- & Jugendromane sind so zusammen mit den “Lamboy-Kids” entstanden: “Enrico schreibt keine Liebesbriefe”, “93 Stickers für Giovanna”, “Die Hexen-Kinder von Naxos”

Die drei liegen zusammen mit einer Handvoll Kapiteln der “Über-Grenzgänger” direkt vor Ihrer Haustür .. nur die NAXOS-Ruinen sind weg, die US-Army ebenfalls, das US-Wasserwerk auch, der US-Militärknast ebenfalls, das Skyline und der andere Rock’n Roll-Schuppen in der Chemnitzer sind leider auch verschwunden wie die Tillmann-Brothers. Aber den Schuhmacher Thielemann gibts noch im Original und das Lückhardt-Dorf steht noch zum großenTeil-     auch die Lückhardt-Metzgerei, die Gebeschus-Schule, nur die älteste Freie Tankstelle Deutschlands ist so verändert, dass man sie nicht mehr wieder erkennt.. die Hehlerzentrale am ESSO-Dreieck(Oderstraße) mit ihrem Blumenkelch Vordach und dem Puff dahinter .. auch weg. Lediglich der Puff an der Wilhelmsbrücke hats durchgehalten. Der “Deutsche Hof” ist zwar jetzt eine Döneria und der große Saal beherbergt nicht mehr die Jahreshauptversammlung des multiethnischen martriarchalischen Schlüssler-Clans …

Ja, ja,  die Gentrifikation oder so ähnlich: Hanau haut um, nicht nur die Platanen am Freiheitsplatz  und die südliche alte Neustadt.

Gut, dass Kurt Held nicht mehr miterleben mußte, was Deutschland und die EU in seinem Jugoslawien alles umgehauen haben. Die Thunfischer an der Adria-Küste haben nix mehr zu tun und noch weniger zu sagen, ihre Genossenschaften sind aufgekauft, die Städte wie Dubrovnic und die Inseln weitgehend privatisiert, verscherbelt, die Küstengewässer industriell leergefischt

Aus ZORAS Burg wurde eine USTASCHA-Festung, und weiter südlich ein UCK-Mafia-Stützpunkt …

ZORA mußte fliehen und lebte als Arta über 6 Jahre im Lamboy – nicht in der Nidda-, aber in der Ruhrstraße/Ecke Möhnestraße, in der „Asylbewerberunterkunft“ bis sie abgeschoben wurde

– mitten im Gebeschus-Grund-Schuljahr, mitten aus den Choproben für eines unserer großen Konzerte in der Frankfurter Musikhochschule, das vom HR übertragen wurde…

So wie sich die KaminfegerKinder zum Schutzbund SCHWARZE BRÜDER in Milano zusammenschließen, tun das die Kriegskinder von Afghanistan bis Zaire im Lamboy unter dem Eindruck und der trügerischen Hoffnung auf UNO-Einsätze unter der Patenschaft der Hexe von Naxos und des liebevoll „Zwieback“ genannten „Essen auf Rädern“-Zivis Carlos  mit ihrem „KINO“. Zu dem melden sie sich bei den Alten immer ab. KinderKino! Schön. Nur ist das „Kino“ ihre „KindernationaleOrganisation“ in ihrem heimlich besetzten Werkstattkeller unterhalb des leerstehenden US-Army-Wasserwerkes – während oben der Krieg der Erwachsenen tobt,  der Krieg auf dem Balkon, der so heißt, weil man von da ganz weit aufs Meer schauen kann.  Und wenn neue Lehrer fragen, woher Arta kommt, rufen alle im Chor „Die kommt vom Balkon!“ und Arta ist schon ein bisschen stolz darauf ………..

Die folgenden Klicks führen zu weiteren Geschichten.. zu Rezensionen und FRissen

http://www.barth-engelbart.de/?p=829

http://www.barth-engelbart.de/?p=632

Arta wurde nach Sarajewo abgeschoben, Rasim konnte sich vor den Abschieber-Banden mit seiner Familie mit unserer Hilfe verstecken und tags drauf noch einen Flieger in die USA finden: hier könnt ihr Artas Geschichte und Rasims Brief aus den USA finden: Lieder der Hanauer „Lamboy-Kids“ wegen starker Nachfrage neu aufgelegt: erster Teil – barth-engelbart.de

Von vielen Kindern weiß ich nicht, ob sie noch leben. Rema, die kurz vor ihrer Ausbildung zur Krankenpflegerin im Alter von gerade 15 Jahren abgeschoben wurde, konnte mich nach eine Odyssee ohne Geld durch Italien, übers Mittelmeer, durch Libyen in ein Flüchtlingslager im Süd-Sudan erreichen, nachdem sie von einem Wächter vergewaltigt im Lager noch ihr Kind bekam, zu wenig Essen und keine Windeln usw. hatte und kurz davor war sich und ihren kleinen Nasser umzubringen. Sie schaffte dann die Flucht aus dem Lager zu Fuß mit dem Baby auf dem Rücken 1.800 Kilometer bis an die Grenze zu Ruanda .. um dort die von der Hanauer Ausländerbehörde verlangten Papiere zu erhalten. Vergeblich. Das Dorf wurde in den 1990ern niedergebrannt inklusive der Menschen. Rema war gerade 3 Jahre alt, als man ihr sie Eltern aus der Hand geschossen hat und sie mit ihrer Großmutter fliehen konnte. Gegen Schmiergeld stellten die Behörden der Nachbargemeinde nach langer Wartezeit ihr einen Geburtsschein aus, Rema konnte aber die von deutschen Behörden gesetzte Frist nicht einhalten ….

Schulgeldfreiheit? In Uganda? Wo kämen wir denn da hin? Spendet, damit Nasser weiter in die Schule gehen & Rema die Miete bezahlen kann!

Hilferuf aus Uganda/Kampala/Rema & Nasser: Ziegel gebrannt – Baubeginn – verschoben  wg. Malaria – barth-engelbart.de

Rema schrieb am 20.01.25: Leider reichte der von dir gesendete Betrag, so großzügig er auch war, nicht aus, um alles zu decken. Wir haben noch einige ausstehende Kosten für Miete, Schulgebühren, Schulmaterial und Schwimmstunden. Die Schule beginnt nächste Woche wieder und wir müssen mindestens die Hälfte der Schulgebühren vorher bezahlen. Ich fragte mich, ob du uns mit ein bisschen zusätzlicher Unterstützung helfen könntest? Wir wären dir sehr dankbar!

„Home-Schooling“ während der CORONA-Quarantäne

Krankenversicherung? Wär ja noch schöner! Arbeitslosen- oder Bürgergeld? Sozialhilfe? Sind wir denn im Paradies? Auch wenn es keine Rentenversicherung gibt, für die Frührente wär’s ja doch noch etwas früh! Und die hat doch noch nie was eingezahlt!!!

Nun, in Deutschland wäre sie jetzt seit 9 Jahren examinierte Krankenpflegerin am Hanauer Stadtkrankenhaus, wenn man sie nicht im Alter von 15 Jahren abgeschoben hätte, hätte, hätte … sie hat die letzten 12 Jahre die Hölle durchlebt ..,

Erzähl mir doch nix und drück nicht so auf die Tränendrüse. „Die Hölle durchlebt“? Wer hat das nicht ?

Rema soll doch froh sein, wenn sie Lebensmittel bezahlen kann! Und glücklich, wenn es nicht mehr nur um das nackte Überleben geht. Für Kleidung scheint es ja noch gereicht zu haben.

Jetzt aber Mal im Ernst:

Trotz ihrer Kriegstraumata und ihrer Armut, trotz der Vergewaltigung im Flüchtlingslager im Süd-Sudan und ihrer Flucht mit dem Baby auf dem Arm 1.800 Kilometer bis nach Süd-Uganda an die Grenze zu Ruanda, wo ihr Rebellen in den 1990ern die Eltern aus der Kinderhand geschossen hatten, wo sie aus einem gebrandschatzten Dorf ihre Geburtsurkunde für die Hanauer Ausländerbehörde beschaffen sollte …. hat sie ihr Kind großgezogen, Nasser in die Schule gebracht, ihn selbst unterrichtet während der CORONA-Quarantäne …

Der „Kleine“ wächst wie im Zeitraffer und kann unmöglich noch Kinderklamotten auftragen. In seiner Schule gehört er zu den Jahrgangsbesten und tanzt wie ein junger Gott.

Nasser kann nur weiter in die Schule gehen, wenn mindestens die Hälfte des Schulgeldes vorausbezahlt wurde. Für die Miete hat es auch nicht gereicht. Und für das Schulgeld auch nicht.

Die Hühner sind noch nicht schlachtreif und legen auch noch nicht. Zunächst kosten sie nur. Einen Teil ihres Unterhalts können Rema und Nasser erst in zwei, drei Monaten damit verdienen.  Bis dahin sind Rechnungen für Gas, Strom, Medikamente und Behandlung im Hospital fällig. Lernmittel muss Rema ebenfalls bezahlen, Extra-Gebühren für den Schwimmunterricht. ….

Zu ihrer Unterstützung sammle ich weiter:

Spenden entweder über den PayPal-Spendenknopf auf meiner Seite  rechts oben (Paypal nimmt für jede Spendeneinzahlung ca. 5% gebühren) -also besser auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig   IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86

unter dem etwas langen KENNWORT: “Nassers Schulgang”, “Nasser” oder “Schulgang” geht auch. “Neue Heimat” ist das bei GewerkschafterINNEn beliebteste KENNWORT. :-)))))

„Rema“ reicht aber auch.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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