Deutsch/englische „NGO“ wie WWF u.ä. bewachen die Abtransport-Trasse via Süd-Sudan in Richtung Eritrea, Tschibuti, Nord-Somalia und anderen afrikanischen Anrainer-Staaten des Roten Meeres unter dem Tarnnamen „Berg-Gorilla-Schutz-Zonen“ mit eigenen satelitengesteuerten „Tierschutz-Rangern“, die jede Bewegung in den tiefsten Regenwäldern registrieren und verfolgen. Natürlich nur zum Schutz der Berg-Gorillas!!. Das erklärt auch die anhaltenden EU-& NATO-befeuerten „Bürgerkriege“, Abspaltungen, Regime-Changes, „arabische Frühlinge“ in der Region. Es erklärt auch die andauernde Bombardierung des Jemen.
Kongo: Krieg um Seltene Erden
04. Februar 2025
Nicht der Krieg interessiert, sondern die Ressourcen
04.02.2025: Der wieder aufgeflammte Krieg in der Demokratischen Republik Kongo stellt die Interessen des Westens und der globalen Hochtechnologie in den Mittelpunkt. Die EU hat sogar ein skandalöses Memorandum über kritische Mineralien, insbesondere Coltan, Kobalt und Wolfram, unterzeichnet, die Ruanda in großem Umfang exportiert, obwohl es sie nicht besitzt. Sie werden im Osten der Demokratischen Republik Kongo geplündert und nach Ruanda gebracht. Mit der Besetzung von Goma kontrolliert die M23/Afc/Rdf-Koalition die gesamte Provinz Nord-Kivu: 80 % des weltweit geförderten Coltans stammen aus diesem Gebiet.
Von Ruanda unterstützte Rebellen, die die Kontrolle über Goma (Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo DRC), übernommen haben, kündigten am Montag (3.2.2025) einen einseitigen Waffenstillstand aus humanitären Gründen an. Sie reagierten damit auf die Forderung nach einem sicheren Durchgang für Hilfsgüter und die Bedürfnisse von Hunderttausenden von Vertriebenen.
Allerdings gibt es Berichte, dass die Rebellengruppe M23 in den ruandischen Dörfern Murambi und Kabugizi an der Grenze zu Süd-Kivu (DRC) Truppen sammelt. Corneille Nangaa, Anführer der Allianz des Kongo-Flusses (Afc), zu der auch die Rebellengruppe M23 gehört, bekräftigte, dass er in Goma sei, „um dort zu bleiben“, dass das Endziel die Hauptstadt Kinshasa sei.
Die M23-Einheiten, die nach UN-Angaben von 3.500 ruandischen Soldaten unterstützt werden, setzten nach der Einnahme von Goma ihren Vormarsch auf Bukavu im Süden fort. Die regulären Streitkräfte der Demokratischen Republik Congo (DRC), unterstützt von burundischen Truppen, haben auf halbem Weg zwischen Goma und Bukavu ihre Verteidigungslinie in Kavumu – einer Stadt mit einem Flughafen – eingerichtet.
Nach den Zusammenstößen der letzten Tage, die den Tod von 1.000 Zivilisten zur Folge hatten, herrscht in der Stadt Goma (Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo) relative Ruhe, obwohl es immer noch an Wasser, Strom und Internetverbindungen mangelt. Die Kommunikation funktioniert nur über ruandische Funksysteme, denen es gelingt, sich an Relaisstationen jenseits der Grenze einzuwählen.
Flüchtlinge in Goma
Für die Zivilbevölkerung ist die Lage nach wie vor dramatisch: Zu den durch frühere Krisen vertriebenen Menschen sind Hunderttausende neue Flüchtlinge hinzugekommen. Seit Anfang 2025 wurden nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen über 400.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.
Laut Vivian Van de Perre von der UN-Friedensmission „ist das Ausmaß des Leids, das die Menschen in Goma ertragen müssen, wirklich unvorstellbar. Der Leiter des Krankenhauses in Goma erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Lage sehr schwierig sei: „Wir mussten Benzin aus den Tanks der Krankenwagen ablassen, um den Generator zu betreiben, weil die Menschen dort an Beatmungsgeräten hängen“.
Die WHO berichtete, dass Granaten ein Krankenhaus in Goma trafen und dabei Opfer unter der Zivilbevölkerung, darunter auch Säuglinge und Schwangere, forderten. Die Vorräte an lebenswichtigen Medikamenten gingen rapide zur Neige.
Risiko einer Mopox-Übertragung steigt
Die sich verschlechternde Sicherheitslage im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat viele Mopox-Patienten („Affenpocken“) gezwungen, aus den Behandlungszentren zu fliehen, wodurch sich das Übertragungsrisiko erhöht, warnte die UN-Gesundheitsbehörde (WHO) am Montag. Vor der jüngsten Gewalt hatten sich die MPOX-Fälle stabilisiert, sagte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. (UN News, 3.2.2025: Eastern DR Congo crisis increasing risk of mpox transmission, WHO chief warns | https://news.un.org/en/story/2025/02/1159701)
Die Afrikanische Union, die EU, die USA, China, Frankreich, Großbritannien, und auch der UN-Sicherheitsrat, der zweimal innerhalb von drei Tagen über die Lage im Kongo beriet, haben den Vormarsch der M23 verurteilt und Ruanda aufgefordert, seine Soldaten aus den besetzten Gebieten in der DRC abzuziehen.
Ein Krieg, der niemanden interessiert. Das Interesse gilt den immensen Bodenschätzen.
Vor gut einer Woche hat die Miliz M23 die Stadt Goma in der Provinz Nord-Kivu eingenommen und dort große Teile des Militärs entwaffnet. Bei den Kämpfen wurden auch 13 Angehörige der südafrikanischen Nationalen Verteidigungsstreitkräften (SANDF), die als Friedenstruppen in der DRC stationiert sind, getötet. Am Wochenende rückten die von Ruanda unterstützten Rebellen auf eine weitere Provinzhauptstadt vor: Bukavu in der benachbarten Provinz Süd-Kivu. Zudem drohten die Rebellen einen Marsch auf die Hauptstadt Kinshasa im Westen des Landes an, um die Regierung zu stürzen.
Die M23-Rebellen kämpfen seit Jahren gegen das kongolesische Militär, um sich den Zugang zu Bodenschätzen in der rohstoffreichen Region zu sichern. Seit etwa zwei Jahren kontrolliert die M23 große Teile Nord-Kivus. Hier werden einige der seltensten und wertvollsten Metalle der Welt in großen Mengen abgebaut, darunter Coltan, Gold, Nickel, Kobalt und Kupfer.
„Die M23 würde ohne Ruanda nicht existieren. Konkrete Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gegen dieses Regime und die M23/Afc-Koalition sind unerlässlich. Und es muss Schluss sein mit der Zusammenarbeit und der Finanzierung der ruandischen Streitkräfte. Wir prangern die Doppelmoral der internationalen Gemeinschaft und insbesondere der Europäischen Union an, die nie einen Hehl aus ihrer Unterstützung für Präsident Paul Kagame gemacht hat.“
John Mpaliza
In einem Dokument des Netzwerks „Gemeinsam für den Frieden im Kongo“ wird die „äußerst schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts und der Integrität des Landes“ angeprangert und ein Ende gefordert. Sprecher des Netzwerks ist der Friedensaktivist John Mpaliza, ein kongolesischer Ingenieur, der seit vielen Jahren in Italien lebt und bereits 2012 einen Fußmarsch nach Brüssel unternahm, um ein Waffenembargo und ein Ende des Raubes an den Ressourcen der DRC zu fordern, von denen viele für die globale Hightech-Industrie unverzichtbar sind.
2012: John Mpaliza auf seinem Marsch nach Brüssel
Interview mit John Mpalliza: https://ilmanifesto.it/la-guerra-non-interessa-le-risorse-si
Das Dokument beginnt mit der Verurteilung der Kriegsführung „durch die M23-Milizen (Mouvement du 23 Mars), Afc (Alliance du Fleuve Congo | Congo River Alliance) und die ruandischen Streitkräfte (Rdf)“. In 30 Jahren, so der Sprecher, hat der Konflikt 10 Millionen Tote gefordert, Millionen von Menschen für immer vertrieben und großes Elend verursacht. Dennoch war es immer ein „guerre qui n’intéresse guère“, wie ein Kommentator des französischen Senders Europe 1 es ausdrückte – ein Krieg, der niemanden interessiert. Das Interesse gilt vielmehr den immensen Bodenschätzen des afrikanischen Landes.
EU heizt Krieg um Seltene Erden für ihre Energiewende an
Die Europäischen Union hat nie einen Hehl aus ihrer Unterstützung für den Präsidenten Ruandas, Paul Kagame, gemacht und hat sogar am 19. Februar 2024 ein skandalöses Memorandum über kritische Mineralien, insbesondere Coltan, Kobalt und Wolfram – – wichtig für die Herstellung von Laptops, Smartphones oder Batterien von Elektroautos – unterzeichnet.
Ruanda exportiert diese Mineralien in großem Umfang, obwohl es sie nicht besitzt: Sie werden im Osten der Demokratischen Republik Kongo geplündert, wie verschiedene Berichte von UN-Experten zeigen. Aus den Minen in den Masisi- und Rubaya-Massiven werden die Mineralien illegal bis nach Ruanda exportiert. Laut dem Bericht, der im Dezember 2024 dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde, strebt die M23-Miliz eine „langfristige Besetzung“ der Region an, um deren Territorium auszubeuten und ihre Ressourcen zu schmuggeln. Mit der Besetzung von Goma kontrolliert die M23/Afc/Rdf-Koalition die gesamte Provinz Nord-Kivu: 80 % des weltweit geförderten Coltans stammen aus diesem Gebiet.
Im vergangenen Oktober hat die Europäische Friedensfazilität, eine EU-Agentur, der ruandischen Armee 20 Millionen Euro zur Unterstützung der Aktion des ruandischen Militärs in Mosambik, gewährt. TotalEnergies hat dort große Investitionen für die Gewinnung von Flüssiggas (LNG) getätigt. Von ExxonMobil wird die Entscheidung für Investitionen die bis Ende 2025 erwartet.
kommunisten.de, 18. März 2024 EU heizt Krieg um Seltene Erden für ihre Energiewende an |
Dieses europäisch-ruandische Memorandum muss annulliert werden, fordert John Mpaliza. Die EU, die stets als privilegierter internationaler Beobachter, aber auch als Akteur bei der Entwicklung der Lage in der Region der Großen Seen informiert war, darf diese Mineralien nicht aus Ruanda einführen, so der kongolesische Friedensaktivist.
„In Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu, fand eine große Demonstration und ein friedlicher Marsch statt, um die ruandische Aggression anzuprangern und die kongolesische Armee zu unterstützen. Studenten, Arbeiter, politische Vertreter und die Kirchen nahmen daran teil; unterschiedliche Realitäten für ein und dieselbe Sache. Und in Kinshasa hat der ‚Besuch‘ so vieler junger Menschen in der französischen Botschaft die internationale Gemeinschaft ein wenig aufgerüttelt. Aber das kann nur helfen, wenn die herrschende Klasse, allen voran der Staatschef, sich dessen bewusst ist und sich aufrichtig engagiert.“
John Mpaliza
John Mpaliza wünscht sich eine hohe Aufmerksamkeit für diesen Krieg, der scheinheilig als Stammeskrieg abgetan wird, damit zwielichtige Machenschaften und der Raub von Ressourcen weitergehen können. „Lassen wir Goma nicht allein. Lassen wir das kongolesische Volk nicht im Stich“, so John Mpaliza.
Um politischen und gesellschaftlichen Druck aufzubauen, hat der Außenminister der Demokratischen Republik Kongo in einem Brief an Arsenal, Bayern München und Paris Saint-Germain die drei Fußballvereine aufgefordert, ihre Partnerschaft mit Ruanda zu beenden.