Das Wichtigste vorab: die 1980er Musik-Formation „GRUPPENAKKORD“ soll wieder entstehen:

Dafür brauchen wir Frauen- und Männerstimmen aller Stimmlagen und jeden Alters, Gitarre, Akkordeon, Geige, Cello, Bass, Klavier, Flöte, Trompete, Posaune, Saxophon, Klarinette, Schallmai, Bongo ... Klar, nicht ALLES auf ein Mal.

Vom Blatt singende Semi-Profis, die auch vom Dirigieren etwas verstehen, und StimmbildnerINNEN sind ebenfalls herzlich willkommen.

Der GRUPPENAKKORD hatte in den 3 Jahren seiner Hochzeit ein Repertoire demokratischer Volkslieder, Lieder aus den Bauernkriegen, Soldatenlieder, ein komplettes 1848er Programm; viele alte Lieder der Arbeiter & Demokratie-Bewegung, vom 15. bis ins 20. Jahrhundert, Lieder aus dem antifaschistischen Widerstand, Burg Waldeck-Lieder und viele Eigenkompositionen … Grundausrüstung waren der „Zupfgeigenhansel“, Karl Adameks Liederbuch, der „große Steinitz“, die vielen Lieder-Kisten & -Karren des Bundes Deutscher Pfadfinder.

Alte und neue Liebeslieder, Lieder der Romantik und Kinderlieder dabei sein, von denen ich für meine Programme „Zart-Bitter-Böse“ und „Kinderliedern auf der Spur“ schon etliche gesammelt habe.
Wer am Mitsingen, Mitspielen, Mittexten, Mitvertonen oder an einer Fördermitgliedschaft interessiert ist, soll sich bitte mit dem Betreff: GRUPPENAKKORD bei mir mailden: h.barth-engelbart@gmx.de

Nach massenhaften Rückmaildungen können wir erste „analoge“ Treffen vereinbaren. Eventuell steht auch schon ein erster Probenraum in Gründau zur Verfügung. Wenn jemand selbst bessere Räume vorschlagen kann, um so besser. Und am besten zentral gelegene mit guter ÖPNV-Anbindung.

Nach 55 Jahren dort wieder beginnen, wo wir vor 40 Jahren in der Rhein-Main-Kinzig Region fast stehn geblieben waren? Die Kultur-Wanderwerkstatt „KuKop“ (Kultur-Kooperative) war Mitte der 1980er der Versuch, das Spektrum der Ende der 1970er entstandenen Musik-Formation „GRUPPENAKKORD“ um bildende Kunst, darstellende Kunst, Literatur, Kabarett und Regional-Geschichte mit Entwicklungs-Hilfe durch das Vogelsberger Griebentheater zu erweitern.

Mit den Allround-KulturmacherINNEn Heide & Peter Wylezol vom Wächtersbacher „Märzwind“ im Rücken als Mit-Initiatoren konnte KuKop bis zu Peter Wylezols Tod mit einigem Erfolg arbeiten.
Die parallel dazu aufgebaute und mit KuKop vernetzte Kulturinitiative war die Kulturwerkstatt der nhz (neue hanauer zeitung) von Ende der 1980er bis in die End90er unterstützt und aktiv gestaltet von prominenten Künstlerinnen/KulturpreisträgerINNEn: Horst Bingel (PEN/VS), Julius Schittenhelm (Ex-EMBRYO), Emil Mangelsdorff, Beate Hübner, Harald Reuss, Hans-Cäsar Schneider, Jan Haake, Faxe Müller, Reinhard Drogla & Partner, Gerald Flinner, Renate & Volkmar Hundhausen, Robsi Richter, …
Der nächste Anlauf mit den „Hanauer Widerstandslesungen“ war zwar sehr erfolgreich, litt aber an Vernachlässigung von bildender Kunst, Musik und darstellender Kunst. Es blieb ein über Jahre wachsendes basisdemokratisches Literatur-Projekt, das sich auch gegen massive städtische und polizeiliche Zensurmaßnahmen und Störmanöver (auch Dank der Unterstützung durch viele prominente AutorINNen : Horst Bingel, Renate Chotjewitz, Ingrid & Gerhard Zwerenz, Renate Schoof ….) behaupten konnte, ähnlich wie die Aktionskunst des „Cineastisch-Literarischen Vereins“ in den 1970ern in Frankfurt. Oder in den End60ern im „Republikanischen Club“ in Michelstadt im Odenwald.
Ganz so pausbäckig, wie nach dieser Einleitung zu befürchten, kann ein Neubeginn nicht gelingen.
Der Wieder- bzw. Neuaufbau des Instrumental- und Vokal-Ensembles „GRUPPENAKKORD“ wäre der erste entscheidende Schritt.
Ob sich der GRUPPENAKKORD selbständig entwickelt oder als Musik-Abteilung der „Demokratischen Kultur-Werkstatt (DKW) für Musik, bildende und darstellende Kunst, Fotografie, Film und Literatur“ im „Demokratischen Verein Main-Kinzig“ ist eine nachrangige Frage und kann von den Aktiven im GRUPPENAKKORD später entschieden werden.
PS: der Name „Demokratischer Verein“ knüpft bewusst an die Geschichte der 1848er Demokratischen Vereine in Hessen an. Die waren wie die Turn- und Arbeitervereine die Organisationen der sozialen, demokratischen Republikaner, die in der Paulskirche auf der linken Seite saßen. Die Republikanerinnen mussten zwar nicht draußen bleiben, durften aber lediglich von den Emporen aus das Parla-Parla-Parlament bis an der Reden End beobachten, kämpften aber draußen in der außerparlamentarischen Opposition in den vordersten Reihen bei der Errichtung und Verteidigung der Volks-Demokratie zusammen mit den weitgehend von den Wahlen ausgeschlossenen Arbeitern, Fronbauern, Tagelöhnern, Mägden, Knechten, Hausbediensteten …

und wenn es sein musste auch mit dem Regenschirm – mit dem die Frankfurter Schneiderin Henriette Zobel den für die preußischen Belagerungs-Truppen spionierenden Fürsten von Lichnowsky niederschlug. Dafür bekam sie eine Zuchthaustrafe von über 16 Jahren.