Gelnhäuser hallenbad darf kein VEB werden (VolksEnteigneterBetrieb) ((copyright by Birgitt Breul und Helmut Kohl))

VEOLIA gibts überall, global, national, regional, lokal … hier folgt ein Lehrstück in Politik, das zeigt, was deine Straße mit dem Gazastreifen zu tun und welchen gemeinsamen Gegner man eigentlich hat. Der konsequente Kampf gegen die eigene Ausbeutung ist oft besser als ein paar Allmosen in den Klingelbeutel und die Spendendose zu werfen.

Wie ? Steht das Gelnhäuser Hallenbad etwa in Palästina ? Oder was ?
Das Gelnhäuser Hallenbad darf kein VEB werden , kein VolksEnteigneterBetrieb.  PPP ist Volksenteignung im großen Stil. Nachfragen bei den Belegschaften der benachbarten Hallenbäder, bei verdi-organisierten Technikern und Bademeistern ergeben einhellig die Antwort, dass für die Hallenbad-Sanierung zur Erhaltung des Gelnhäuser
Schulsport- und Familen-Hallenbades eine Investition von unter 3 Millionen EURO ausreichend wäre. Insofern ist die
Meldung einger Bürgermeister über 9 Millionen EURO Investitionsbedarf eine Schreckens-Zweck-Meldung seitens der von VEOLIA bereits schon halb über den Verhandlungstisch gezogenen Kommunalpolitiker. Wer da als PPP-Privat-Investor „Gewehr bei Fuß“ steht, wie die regionale Presse schreibt,, ist  ziemlich klar und so auch fast militärstrategisch zu verstehen: es geht um die Eroberung lukrativer Märkte bei der Grundversorgung: die Kommmunen werden mit der Pistole auf der Brust durch
Bundes-Landes-und EU-Regierungen erpresst, ihnen  werden die Steuereinnahmen genommen und dann genehmigt die Finanzaufsicht die Haushalte nicht, weil nicht alle „Spar-“ Privatisierungsoptionen ausgereizt sind. Hier schlagen solche Wasser- und Bahnräuber wie die Firma Veolia zu – ein potenter Anzeigenkunde für notleidende nicht nur Provinzblätter – :
Am Beispiel der Stadt Köthen lässt sich das gut durchrechnen: Köthen konnte aus Mittelknappheit das eigene Hallen-& Frei-Schwimmbad nicht mehr sichern. Da hat VEOLIA die Stadt von den Betriebskosten „entlastet“ und das Bad für einen Appel und zwei Ei übernommen, eine Badelandschaft mit Wellnessbereich usw. daraus gemacht, dafür Bundes-, Landes- und EU-Mittel erhalten .. Jetzt erweist sich, dass das Bad nicht ausreichend frequentiert wird. Es war nicht auf die ins Bodenlose sinkenden Einkommen in den neuen Bundesländern kalkuliert. Die Preise sind zu hoch und mit sozialverträglichen Eintrittspreisen ist das „Luxusbad“ nicht zu betreiben. Der prognostizierte Zuzug der (noch)besserverdienenden Wessies ist auch ausgeblieben. Ein einfacheres Schul-und Familien-Schwimmbad wäre durchaus möglich gewesen .. Jetzt aber verrottet das Superbad zusehends. In ein paar Jahren darf die Stadt dann den übriggebliebenen Schrott gegen die RestAbschreibungssumme wieder „rekommunalisieren“ und steht vor einem riesigen Finanzloch. Da hilft nur noch : ZUSCHÜTTEN ! Dass dabei der Privatinvestor mit der linken Hand auch noch die Wasserversorgung, die Müllentsorgung, den Nahverkehr einkassiert, dort die Löhne gesenkt und die Sicherheit reduziert hat, bleibt zunächst völlig unbemerkt. Aber schon fahren – auch hier n der Rhein-main-Region nicht nur VEOLIA-Müllwerker, es fahren auch schon Schneepflüge (auch während des Streiks) zunächst nur auf den Privatgeländen der Supermärkte im MainKinzigKreis, die Regierung Koch sucht nach wie vor für die Hessische LandesBahn einen  Privat-Investor: die VOLIA betreibt schon die NordwestBahn, die MC-Pom-BäderBahn, den Harz-Express, die CONNEX ….. Nun gut, das Gelnhäuser, Gründauer und Vogelsbergwasser ist in der Hand von E-On … aber VEOLIA wartet am Rand der DB auf deren Zerfall und Mehdorn wird das schon schaffen…  Das Gelnhäuser Hallenbad ist ein von VEOLIA seit langem beobachtetes Stückchen, das gut in das VEOLIA-Mosaik passt. Man kann auch Bauhöfe wie Wasser- und Stadtwerke privatisieren, auch ganze Gemeindeverwaltungen … auch VEOLIA kann, wie Bertelsmann
Das Gelnhäuser Hallenbad wird -so wie es ist- 100%ig angenommen und bei den aktuell sinkenden Einkommen können sich dieses Badeerlebnis auch Familien selbst mit HARTZ 4 (gerade)noch leisten. In das VEOLIA-SuperBad kommen die nicht mehr rein. Ist das eventuell auch ein Hintergedanke -neben der Reduzierung der Belegschaft und der im VEOLIA SUPERBAD gezahlten Löhne ?

In den Berichten zum Hallenbad wird kaum noch erwähnt, dass das Schulzentrum Gelnhausen mit über 4.000 Gymnasiasten, Realschülern, Berufs- und Fochoberschülern, mit Grundschülern .. und mit nochmal mit rund 2000 Schülern aus den Gemeinden Linsengericht, Gründau, Biebergemünd unbedingt ein Hallenbad in öffentlicher Hand braucht, das seiner sozialpolitischen Verpflichtung nachkommt und eine dem verantwortliche Belegschaft braucht, wie das bisher der Fall ist.

Das Hallenbad in PPP-Privat-Besitz /Privat-Betrieb ist Volksenteingnug im großen Stil, kommt teuer zu stehn und ist asozial.
Deshalb der Apell an die Gemeinden, die Gemeindevertretungen, die Magistrate (und nicht nur die sozialdemokratischen!), an den Kreisausschuss und den Kreistag: Keine Privatisierumng des Gelnhäuser Hallenbades! Das Hallenbad darf kein VEB werden , kein VolksEnteigneterBetrieb. Davon gibt es schon übergenug und man sieht, wohin dann die Reise geht wie bei Post, Bahn . … Das bereits existierende Überangebot an „Wellnessbädern“ in der Region:
RhönTherme, Vulkantherme, SpessartTherme, demnächst die ToskanaTherme in Bad
Orb,
das neue Heinrich-Fischer-Bad in Hanau, die Therme mit wechselnden Betreibern
in Obertshausen, in Herbstein, im Taunus und im Odenwald, das Jugendstilbad in Darmstadt, die Wellnesbäder in Offenbach und Frankfurt, in Aschaffenburg und Main-Aschaff das alles wird zu ruinösem Verdrängungswettbewerb führen
Diese Betreiber werden die Kommmunen zu immer neuen Unterstützungszahlungen
zwingen
wie zur zeit die Banken die Bundesregierung), um „den Standort“ zu erhalten.
Da zahlt die öffentliche Hand höhere Gebühren für die eventuell noch
geduldeten Schulen.
Da wird die Gewerbesteuer erlassen und sonstige Gebühren.
Absolut ruinös wird die Konkurrenz bei den Arbeitsbedingungen:
hier werden die Belegschaften gegeneinander ausgespielt und im Lohn unendlich
gedrückt
bei steigender Belastung bei Arbeitszeit und Arbeitsverdichtung.
Und die Sicherheit und die Qualität bleiben wie bei der Bahn auf der
Strecke.
Und wir und unsere Kinder dürfen es ausbaden.
……
Mit etwas unerfreuten aber freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart

(Erfreulicher Weise plädieren mittlerweile die Kommunalpolitiker der beteiligten Gemeinde Linsengericht ob SPD, CDU, FWG unisono mit den oben genannten Argumenten gegen eden Abriss, gegen den Neubau und gegen die Privatisierung …. als weider , wie die Hessen sagen..)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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