NATO-Eingreiftruppe aktiviert
Die neue NATO-Eingreiftruppe wurde in Europa alarmiert. Bis Freitag dieser Woche findet ein erster „Funktionstest“ statt. Diese maßgeblich aus deutschen Bundeswehrsoldaten bestehende „Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF) führt eine Reihe von Manövern zur Vorbereitung auf ihre künftige Rolle als „Speerspitze“ für Kriegsoperationen des Militärbündnisses durch. Trainiert wird dabei sowohl die Alarmierung der Elitetruppe als auch ihre kurzfristige Verlegung innerhalb des NATO-Gebiets. Erklärtes Ziel ist es, „Terroristen“ davon abzuhalten, auf das Territorium eines Bündnispartners vorzudringen und dort eine „Staatskrise“ zu evozieren. Die VJTF sei „vor allem als Abschreckung gegen Russland aufgebaut“ worden. Eine erste große Verlegeübung der Eingreiftruppe ist für Juni geplant. Einheiten der VJTF sollen dann nach Polen aufbrechen. Wenn nötig, sollen NATO-Soldaten künftig innerhalb von zwei bis fünf Tagen bereit für die Verlegung in ein Krisengebiet sein.
Seinen Höhepunkt wird das Manöverjahr im September mit der Übung „Trident Juncture“ erreichen, an der sich rund 25.000 Soldaten beteiligen sollen. Geprobt wird ein Interventionskrieg in einem fiktiven Land am Horn von Afrika. Die eingesetzten westlichen Truppen sehen sich dabei nicht nur mit einer Guerillaarmee konfrontiert, sondern müssen auch Angriffe mit Chemiewaffen abwehren, einer Hungersnot begegnen und Flüchtlingsbewegungen kanalisieren. Laut NATO geht es darum, die „Lehren“ aus Militäroperationen wie in Afghanistan und aus „aktuellen Konflikten“ wie in der Ukraine zu ziehen.
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Autor: Hartmut Barth-Engelbart
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