Und nur zur Beruhigung: zum 100. Geburtstag des Denkmals für das Völkerschlachten im kommenden Jahr wird es kein Neues geben, Das Alte wird nur effizienter fortgesetzt. Es wird auch 2014 nicht der dritte Weltkrieg „ausbrechen“, der ist schon lange „ausgebrochen“.
Wie Ehr-ich Mühsam angemessen? Nun eher mühsam, aber wenigstens HaBE ich es versucht mit der NeuNachtextung des „revoluzzers“ über den, der den LINKEn kraM-Laden im internet Säubert „der Bildschirmputzer“.
Jetzt die Weihmachtsmail von Volker Brätigam mit
Erich Mühsam als Weihnachtsgruß und Ermutigung
Lieber Hartmut,
danke für Dein Gedicht! Steter Tropfen…
Heute habe ich all jenen, die auf diesem Felde arbeiten, Erfolg gewünscht beim bekannt mühseligen Versuch, noch ein wenig mehr Gegenöffentlichkeit herzustellen, als sich in unseren imperialen Gesellschaften bisher schon wahrnehmen lässt. Nun möchte ich Gleiches auch Dir wünschen.
Alter Gepflogenheit folgend wird in dieser Jahreszeit viel Besinnliches, Poetisches (meist abgekupfert von Dritten) verschickt. Es geschieht in guter Absicht und vermittelt zugleich dem Absender ein erhebendes Gefühl. Davon wollte ich heuer aber auch mal etwas abbekommen. Mir fiel Erich Mühsams Gedicht ins Auge, geschrieben zum Jahreswechsel vor genau hundert Jahren. Und da es, wie man sieht, trefflich auf die Gegenwart passt, möchte man spontan resignieren. Doch diese Wirkung lag dem Autor wohl eher nicht im Sinn. Stand er doch für: Nicht frustrieren, weitermachen, kämpfen!
Herzlich grüßt
Dein
Volker
KALENDER 1913
Januar:
Der Reiche klappt den Pelz empor,
und mollig glüht das Ofenrohr.
Der Arme klebt, daß er nicht frier,
sein Fenster zu mit Packpapier.
Februar:
Im Fasching schaut der reiche Mann
sich gern ein armes Mädchen an.
Wie zärtlich oft die Liebe war,
wird im November offenbar.
März:
Im Jahre achtundvierzig schien
die neue Zeit hinaufzuziehn.
Ihr, meine Zeitgenossen wißt,
daß heut noch nicht mal Vormärz ist.
April:
Wer Diplomate werden will,
nehm sich ein Muster am April.
Aus heiterm Blau bricht der Orkan,
und niemand hat`s nachher getan.
Mai:
Der Revoluzzer fühlt sich stark.
Der Reichen Vorschrift ist ihm Quark.
Er feiert stolz den ersten Mai.
(Doch fragt er erst die Polizei.)
Juni:
Mit Weib und Kind in die Natur
zur Heilungs-, Stärkungs-, Badekur.
Doch wer da wandert bettelarm,
Den fleppt der würdige Gendarm.
Juli:
Wie so ein Schwimmbad doch erfrischt,
wenn`s glühend heiß vom Himmel zischt!
Dem Vaterland dient der Soldat,
kloppt Griffe noch bei dreißig Grad.
August:
Wie arg es zugeht auf der Welt,
wird auf Kongressen festgestellt.
Man trinkt, man tanzt, man redet froh,
und alles bleibt beim status quo.
September:
Vorüber ist die Ferienzeit.
Der Lehrer hält den Stock bereit.
Ein Kind sah Berg und Wasserfall,
das andre nur den Schweinestall.
Oktober:
Zum Herbstmanöver rücken an
der Landwehr- und Reservemann.
Es drückt der Helm, es schmerzt das Bein.
O welche Lust, Soldat zu sein!
November:
Der Tag wird kurz. Die Kälte droht.
Da tun die warmen Kleider not.
Ach, wärmte doch der Pfandschein so
wie der versetzte Paletot!
Dezember:
Nun teilt der gute Nikolaus
die schönen Weihnachtsgaben aus.
Das arme Kind hat sie gemacht,
dem reichen werden sie gebracht.
Erich Mühsam, 1878-1934
Hartmut!
Ich wünsche Dir unermüdlichem und unerschrockenem Diskutierer und Agitierer schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013. Bleib so wie Du bist und gerate nicht in Verzweiflung über den schiefen Lauf der Welt, nein konkreter über all die Ungereimtheiten und Dussligkeiten unserer linken Bewegungen und Parteien.
Lothar Ratai aus Feldberg
Ich habe gesehen „Niebelungen“ Nieblel „teilt“ Zipfelmützen aus….http://urs1798.wordpress.com/tagesschau-watch-mit-ger-can-tagtest-freunden-die-iv/comment-page-4/#comment-38939
Und sonst zum Weihnachtsfest?
Frieden und keine NATO-Mafia und Unterstützung für Inge aus Calw
Lieber Hartmut, viel Gesundheit und Zukunftsmut auch weiterhin, besonders für 2013. Nächstes Jahr sind 200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig. Hebbel, Wagner, Verdi werden 200 Jahre alt.
Übrigens ist Kapitalismus ansich Krieg. William Morris, ein Freund von M/E meint, er wäre ein Krieg jeder gegen jeden.
Herzliche Grüße von Wolfgang