2003 gings los mit den Widerstands-Lesungen und -Schreibungen – zusammen oft auch mit den MontagsDemos – aber sonst immer Donnerstags von 17 bis 19 Uhr.
Und die Stadt antwortete nach Polizeieinsätzen, Lyrikverhaftungen, Diskussionstrauben und SpontanKundgebungen mit einer Fußgängerzonen „Vermummung“ , die aus dem städtischen Kulturetat bezahlt wurde.
Eigentlich märchenhaft und sooo passend zur „Brüder-Grimm-Stadt“ , nur sind die Stadtmusikanten bekanntlich ausgewandert wahrscheinlich über Bremen, Bremerhaven gabs da noch nicht so groß – auf der Flucht vor der städtischen Obrigkeit. Hier folgt eine frühe Pressemitteilung, eine Antwort auf einen FR-Artikel über die Hanauer „VolksVermummung“
Was steht hinter dem Widerstand? / Auch in Wien gehts um die Worscht
Fri, 17 Oct 2003 17:29:22 +0200
Da möglicher Weise nicht ALLE Redaktionen den folgenden ARTIKEL im vollen Wortlaut abdrucken, bitte ich um möglichst auch anderweitige Verbreitung (bisher hat das ja nicht schlecht geklappt, was die Resonanz im internet zeigt: bei google einfach „Widerstandslesungen Hanau“ eingeben)
Was haben Wiener Büchereien mit FFM & HU zu tun?
Was haben die Wiener Berufsschul-Büchereien mit den Widerstandslesungen am Hanauer Freiheitsplatz zu tun ? Was haben Petra Roth und ihre bunte Römerbande mit Wiens Bürgermeisterin Laska und den SchwarzBlauen der Donau-Kultur-Metropole gemeinsam?
Mit Unterstützung der Wiener Widerstandslesungen am Ballhausplatz haben die Wiener BerufsschülerINNEN einen ersten Teilerfolg im Kampf gegen die Schließung ihrer Büchereien erkämpft: Bürgermeisterin Laska musste einen ,Runden Tisch‘ einrichten, wo sie jetzt mit den Wiener SchülerINNENVertretungen über deren Forderungen verhandelt. Die selbsternannte „Förderin des Lesens“ (Laska über Laska) wollte die Schülerbüchereien in allen Wiener Berufsschulen schließen. Ahnlich wie es OB Roth und ihre bunte Römerbande in Frankfurt mit den Stadtteilbibliotheken der „Literaturhauptstadt“ vorhaben.
Widerstandslesungen gegen die Streichung sozialer und kultureller Einrichtungen in Frankfurt und Hanau. Gegen Rassismus, Unterdrückung und Ausbeutung in allen ihren Formen, gegen die Raubzüge nach Außen und Innen. Widerstandslesungen gegen die KochRezepte und WolfsGesetze aus Wiesbaden: die Schließung der Drogenberatung, gegen die Schließung der Schuldnerberatung, gegen die Schließung der Frauenhäuser, gegen die Streichung von Lehrerstellen, gegen die Vergrößerung der Schulklassen, gegen die Vernichtung von 15 000 Arbeitsplätzen … Gegen die Eichel-Mast fürs Bank-&Versicherungskapital , gegen das VerSchröddern des Sozialstaats, ….
Orientiert am Wiener Beispiel läuft nun die Widerstandslesung am Hanauer Freiheitsplatz seit 7 Wochen und es kommt ein unerwatet positives Echo: Über 40 AutorINNen und KünstlerINNEN anderer Bereiche haben sich auf die Leseliste gesetzt. Darunter sehr viele VS (Verband Deutscher Schriftsteller)-verdi-Mitglieder. Keine(r) hat auch nur ein Wort über das 0-Summen-Honorar verloren und alle haben verstanden, was der Satz auf den Widerstandslesungsplakaten bedeutet: „die besten Literaturpreise liegen auf der Straße. In direkter Nachbarschaft von 6 bis 9 Millionen Arbeitslosen, Noch-In-Arbeit-Stehenden, Sozialhilfeempfängern, Flüchtlingen und anderen Kulturexperten.“
Kultur-attac-Deutschland hat seine Unterstützung zugesagt und die Hanauer Erfahrungen über das kultur-attac-netz bundesweit propagiert. In Frankfurt hat sich jetzt eine Initiative nach Hanauer Vorbild zusammengesetzt und will binnen Wochen dort mit den Widerstandslesungen beginnen. Und die Wiener haben gejubelt, als per handy Teile der Lesungen zwischen Wien und Hanau direkt übertragen wurden. Und der literarische ,Speakers Corner‘ am Freiheitsplatz wird eine zuverlässige Adresse, ein Treffpunkt, ein Ort der Kommunikation, des Austauschs, der persönlichen Begegnung, des Verweilens, des Schreibens, des Erzählens und Zuhörens. Das war und ist eine der Hauptintensionen.
Die Berliner Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Dr. Sabine Kebir hat bei einer Tagung der „Künstler gegen den Krieg“ in Berlin erklärt, dass sie diese Wien/Hanauer Idee über kultur-attac und die Rosa-Luxemburg-Stiftung bundesweit propagieren möchte: „….eine gute Nachricht, dass das in Hanau ernst zu werden scheint. ich bin dabei Kultur-attac und Rosa-Luxemburg-Stiftung zu animieren, Widerstandslesungen in anderen Städten zu unterstützen. Dass wir etwas von Banken und Sparkassen kriegen, ist meiner Meinung nach illusorisch, die stehen auf der anderen Seite des Kampfschauplatzes und haben auch in der Vergangenheit eher etwas für klassische Musik oder abstrakte bildende Kunst gegeben, niemals für das konkrete kämpferische Wort. Ich glaube, wir müssen diese Lesungen -wie ihr in Hanau- honorarlos machen. Wichtig wäre nur, einen würdigen Ort zu finden und die Autoren könnten ja ihre Bücher verkaufen. Ich glaube, dass es trotzdem sehr wichtig und gut werden könnte, mittelfristig für die Autoren auch Verdienst bringen würde, denn die Leser haben auch genug von dem Schnee der Buchhandlungen. Ich nehme gerne in Hanau teil, sobald ich einen anderen Termin in der Gegend habe und will die ganze Sache auch gerne ideell unterstützen. Auf so etwas warte ich schon lange, ein echter kultureller Aufbruch. Beste Grüße – Sabine “
Spätestens seit Mitte der 90er Jahre ist widerständige Kunst von den Straßen und anderen Bühnen außerparlamentarischer Opposition gegen die herrschenden kapitalistisch-patriarchalischen Verhältnisse verschwunden. Viele Protagonisten der Antibürgerlichen Kulturszene haben sich im Sog der Rosa-Grünen und später noch der Rosa-Rosa-Koalitionen als lokale/regionale/NATIONALE Hofnarren der Herrschenden alimentieren lassen. Das war oft kein bewusster „Verratsakt“ sondern ein lautloses Hinübergleiten. Die Beispiele hierfür sind Legion und manchmal schmerzlich zu beobachten und echt grass: BAP, Lindenberg, (na ja?), … von Ätzensberger und Co gar nicht zu reden … Es herrschte die vorrübergehend gut bezahlte Illusion, dass Widerständiges eventuell auch noch staatlich subventioniert wird. Heraus kam dabei, das eigentlich nur wer abschwört und wes Brot ich ess des Lied ich sing weiter bezahlt und gefördert wird..
Der Antrieb zur Schaffung der Widerstandslesung war der Gedanke , der Wunsch nach möglichst unkomplizierten unabhängigen Formen der Publikation verschiedenster Kunstwerke einerseits und andererseits der Wusch nach Abbau von Schwellen und Gräben zwischen den Kulturschaffenden und den Leuten. Ebenso die Schaffung einer Bühne, auf der es auch Laien leichter fällt, sich zu äußern, Gefühle und Gedanken und Wünsche und Ängste und Wut und Aggression kreativ auszudrücken. In einer Zeit, wo kaum jemand sich noch Zeit nimmt um zuzuhören, oder meint, sich die Zeit nicht nehmen zu können oder tatsächlich nicht die Zeit und das Geld hat bildungsbürgerlich abgehoben und verschwellt organisierte Kulturveranstaltungen zu besuchen (oft ist das ja auch eine instinktiv richtige Entscheidung) – in dieser Zeit müssen wir Formen und Orte suchen und schaffen, wo wir die Leute so und so an-treffen.
Widerstandslesungen sind kein ServiceBetrieb für den sogenannten „kleinen Mann und seine Frau“, sie sind auch Akte der Notwehr und der kreativen Umsetzung von notwendiger Aggression in Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse. Papierene hölzerne Lippenbekenntnisse und Organisations-Auftrags-Kultur gehen uns und den Leuten auf der Straße meist am Arsch, am Herz und am Kopf vorbei. Gefragt ist Authenzität.
In einer Zeit wo mit immer schnellerem Umschlag alle anfänglich alternativen, rebellischen kulturellen Bewegungen (underground, social beat, rapper & hipphopp, poetry slam etc.) kapitalisiert, domestiziert und zur Dekoration der herrschenden Verhältnisse degradiert werden – wo der Herr Rogowski zusammen mit dem Herrn Hundt und vielleicht auch noch dem Oberlehrer Eichel über den zahnlosen Scheibenwischer lächeln können, da wird ’s Zeit auch lokal selbständige widerständige Kultur zu schaffen, die sich nicht von den großen Medien abhängig macht, die für sich schon kulturelle Emanzipation ist, die sich traut auch ohne den Auftritt der quotenfixierten großen Zampanus. Irgendwann haben es viele satt, in den erniedrigenden Schlangen vor den Literaturpreisjurys sich die Beine in den Bauch zu stehen und nach deren MainstreamGusto zu schreiben. Oder sich von irgendwelchen Poetry-Slam-Päpsten auch noch beim Schreiben in den AkkordWahn treiben zu lassen: Deutschland sucht den Superstar, und der Börsenverein sucht dann die Poetry-Queen. Wann wird dann als Nächstes auch das Meditieren zur olympischen Wettkampfdisziplin mit Profis und BundesLigaVereinen? Auch dagegen müssen wir etwas setzen!
Es reicht eben nicht ab und zu mal Hannes Wader rein zu schlappern und sich zum zehnten Male bei Konstantin Wecker auszuweinen. . Selbst die Feder spitzen, selbst das Maul auf machen, selbst den Arsch hoch kriegen. Nur so kanns was werden.
Wer mitmachen will, soll sich mailden: barth-engelbart@web.de oder besser noch zur nächsten Widerstandslesung am Freiheitsplatz kommen: jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr vor dem DGB-Haus am Buchladen am Freiheitsplatz.
s.a. meinen Essay „Über den Verlust des Narrativen…“ ( www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart ) DIESER ARTIKEL SOLL MÖGLICHST KOPIERT , NACHGEDRUCKT und anders verbreitet werden
Weitere Texte von Hartmut Barth-Engelbart:
https://www.barth-engelbart.de
Der Beginn der Widerstandslesungen mit prominenter besetzug war erst a.11.9. 2003. Alles was vorher lief waren Experimente auf dem Weg dorthin. So auch die über 100 Konzert-Lesungen – meist auch open-air zusammen mit Wolfgang Stryi — jedoch habe ich selbst alleinen miene Widerstandslesungen und -Schreibungen bereits 1964 zur Unterstützug des Metaller-Streiks für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall angefangen und bin deswegen von der Schule verwiesen worden(evangelisch-musisches Bach-Gymnasium Mannheim Neckarau das ich nur als Stipemdiat besuchen konnte, als Chor/Kantorei-Knabe) . Die zweite größere Widerstandslesung gekoppelt mit einer Ausstellung meiner Plakate gegen die Notstandsgesetze fand in Bonn in der Bannmeile des Bundestages statt. festnahme, erkennungsdienstliche behandlung, beschlagnahme der PLakate und Flugblätter, 6 Stunden Haft ikm Bundeshaus . Anschließend hat mich die Polizei imWalsd bei Königswinter ausgesetzt.
Steter Tropf mit soapdope höhlt das Bewußtsein
— abgelegt unter: Kultur
erstellt von Hartmut Barth-Engelbart — Veröffentlicht am: 07.09.2003 17:34
Gegen die laufenden und die geplanten Kriege nach Innen und Außen, gegen die Zwangsinfusion vom TVPC-Tropf mit „unsrem täglich soapdope gibt es heute“ … 30 AutorINNen lesen jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr am Hanauer Freiheitsplatz am Gerwerkschaftshaus, nicht alle auf Einmal, nein, schön nacheinander.
Am 11.09.03 geht es los mit Horst Bingel,Hans C. Schneider, Hannelore Marschall, Jörg Sternberg, Hartmut Barth-Engelbart, Texten von Rita Kasumu (Zaire/Deutschland) und einer Telefon-Übertragung aus Wien von der dortigen Widerstandslesung am Ballhausplatz.
Da die InitiatorINNen der Hanauer WiderstandsLesungen den Einladungen zu den Widerstandslesungen am Wiener Ballhausplatz aus Fahrgeld- und Zeitmangel nicht jeden Donnerstag folgen konnten und es in Deutschland mindestens ebenso viele und dringende Gründe für Widerstand gibt, entstand die Idee der Widerstandslesungen am Hanauer Freiheitsplatz.
Bisher haben sich über 30 Vollerwerbs- und FeierabendautorINNen in die Leseliste eingetragen, um gegen die kleinen und großen Kriege nach Innen und nach Außen anzulesen. Gegen die kleinen Raubzüge zur Finanzierung der großen, gegen Nationalismus, Rassismus, gegen die tagtägliche Zwangsabfütterung und -lenkung mit Leitkultur aus dem TVPC-InfusionsTropf.
……. Die Widerstandslesungen hängen an keiner öffentlichen Subvention und haben auch keine privaten Sponsoren außer den Zuhörenden und den Lesenden.
Sie beginnen vor dem Gewerkschaftshaus und der Bücherstube am Freiheitsplatz jeden Donnerstag um 17 Uhr. Sie dauern bis zu 2 Stunden. Im Bedarfsfall auch länger und ausgehend vom Freiheitsplatz an wechselnden Orten historisch-politisch-kulturell herausragender Bedeutung (z.B. vor dem Gebäude in dem die Gestapo den Hanauer Arzt Dr. Schwab aus dem Fenster stürzte, am autonomen Kulturzentrum Metzgerstraße, vor dem Gestapogefängnis Fronhof, am Brüder-Grimm-Denkmal, ….
Mit der Bitte um deine/Ihre Unterstützung, um Weiterverbreitung dieser Ankündigung um Eintragung in die Leseliste (zunächst noch per e-mail/Brief/Telefon an mich ((06058/1460)))
dringend brauchen wir eine eigene homepage mit geeignetem Terminkalender/ Sprach- und Gesangsmikrofone….. wer uns da weiter helfen kann und will, bitte mailden.
Hartmut Barth-Engelbart
main(e)text(e)link(s)
http://www.barth-engelbart.de.vu
http://www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart
http://www.yedermann.de
alles Weitere über Onkel google, Tante altavista co .
Gegen Quellenangabe und copyrighthinweis sollen alle Texte (für nichtkommerzielle Zwecke) vervielfältigt,vorgetragen, nachgedruckt, gesungen und verteilt werden. Dazu wurden sie auch geschrieben. Die besten Literaturpreise liegen auf den Straßen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Millionen von Arbeitslosen, Flüchtlingen und anderen Kulturexperten, die sie uns verleihen, wenn wir uns bei ihnen bewerben und sie unser Schreiben für gut befinden.
Im Folgenden die aktuelle Leseliste (Stand: 07.09.03)
Isabel Lipthay
Chilenische Schriftstellerin, Sängerin („ContraViento“)
VS-Münsterland,
Münster;
Jörg Sternberg
Schriftsteller
LiteraturForum Hanau-Main-Kinzig
Hanau;
Hans C Schneider
Schriftsteller
LiteraturForum Hanau-Main-Kinzig,
Friedberg/Hanau;
Prof. Dr. Hans See
Autor
Buisiness Crime Control (BCC), Kunstgesellschaft Frankfurt, FH-Frankfurt
Maintal;
Prof. Dr. Knut Krusewitz
Autor,
TU Berlin
Rhöner Friedenswerkstatt,
Künzell/ Berlin
Alfred Schöne
Schriftsteller, Elektroingenieur Rundfunk-Fernsehjournalist
Radeberg bei Dresden;
Beate von Devivere
Schriftstellerin
Vorstand VS Hessen
Oberursel;
Barbara Hoehfeld
Schriftstellerin, VS-Hessen
Literarische Übersetzerin
Vorstand Hessische Literaturgesellschaft
Frankfurt
Verena Blecher
Schriftstellerin/Herausgeberin
VS Hessen
Eppstein;
Gina Pietsch
Schauspiel(-Lehr-)erin Sängerin Brechtinterpretin
Berlin;
Dr. Sabine Kebir
Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin,
Berlin;
Traude Korosa
Schriftstellerin
Literaturhaus Wien
Organisatorin der Widerstandslesungen am Ballhausplatz
Wien
Christoph Korn
Musiker, Komponist
Hessischer Filmpreisträger
Frankfurt
Dr. Christine Wittrock,
Schriftstellerin, Historikerin
Villa de Mozo / Spanien
Heinrich Dröge
Schriftsteller
Werkkreis Literatur der Arbeitswelt
VS Hessen,
Verleger
Frankfurt;
Ludwig Miehe
Schriftsteller
VS Hessen
Werkkreis Literatur der Arbeitswelt
Neu Isenburg;
Ralf Landmesser
Schriftsteller u.v.a.m.
Berlin-Moabit;
Regina Berlinghof
Schriftstellerin Verlegerin
Kelkheim;
Jochen Klass
Autor
FriedensPlattform Hanau
Hanau;
Gerald Fiebig
Schriftsteller, Herausgeber
Augsburg
Marietta Böning
Schriftstellerin
gebürtige Hanauerin
Wien;
Jutta Riedel-Henck
Schriftstellerin
Verlegerin, Musikerin Deinstedt
Hartmut Barth-Engelbart
Lehrer; Schriftsteller, Musiker, Chorleiter, Grafiker
Initiator der Widerstandslesungen am Freiheitsplatz
LiteraturForum-Hanau-Main-Kinzig
Gründau/Hanau
Rita Kazumu
Schriftstellerin Substitutin
Saarlouis;
Heiko Wolz
Buchhändler
Organisator des Literaturnetzwerkes
KulturAttac Deutschland;
Davide Brocchi
Koordination Kulturattac
Düsseldorf;
Kurt Werner
Sänger Schriftsteller, Journalist, Fotograf,
VS Hessen
Highmatt-Autor
Dialekt-iker
Bad Vilbel-Dortelweil,
Hannelore Marschall
Schriftstellerin
LiteraturForum Hanau-Main-Kinzig
Offenbach
Safiye Can
Deutsche Schriftstellerin tscherkessischer Abstammung und türkischer Muttersprache
Horst Bingel
Essayist, Lyriker, Herausgeber,
langjähriger VS-Vorsitzender, Mitglied des PEN…….
Im Bruchköbeler erschien zwei JAHRE SPÄTER EIN SCHÖNER aRTIKEL ÜBER EIN STÄDTISCHES pLAGIAT; DAS NUR WENIGE wOCHEN FUNKTIONIERTE.
Warum vermummt sich der Hanauer Magistrat?
(29.05.2005) – Verfasst von Hartmut Barth-Engelbart
Von Hartmut Barth-Engelbart geschrieben am 17. Mai 2005 für den Verreckgürtel UFFMlandDie Regional-FR meldet unter
„schnapsideen“ am Pfingstsamstag:“Ein AUSRUFER soll ab Juni bekannt geben, was die Hanauer bewegt. Eine nette
Idee, so die Bürger denn rege davon Gebrauch machen, zum Stift greifen und auch zuhören, wenn Frank Mumme die
Elaborate der Hanauer auf dem Marktplatz vorträgt. Eine Gefahr könnte allerdings die Anonymität bergen, die der Verfasser
wählen kann, wenn er sich nicht outen will: sie könnte politisch instrumentalisiert werden, um Stimmung für oder gegen
bestimmte Projekte oder schlimmstenfalls Personen zu machen …..“
Ein Schachzug gegen die Widerstandslesungen ?Dass es sich hier um eine offenbare Reaktion der Stadt auf die nicht
genehmen Widerstandslesungen am Freiheitsplatz handelt, denen mit einer offiziellen domestizierten Form der Wind aus
den Segeln genommen und die Möglichkeit geschaffen wird unter Hinweis auf den AUSRUFER die Widerstandslesungen
zu unterbinden, das schreibt die FR nicht. Liegt aber auf der Hand.
Wenn die Stadt Hanau den zusammengekürzten Kuturetat dafür benutzt, Künstler an die Leine zu nehmen und sie als
Ausrufer in die Innenstadtwüste zu schicken, darf man gespannt sein, ob sie mit HarlekinsSchellenmützen als Hofnarren
gekennzeichnet werden und als PausenClowns in der hektisch gähnenden Leere vor McDonalds ihre Späßchen treiben
dürfen. Die Stadt als urbangestyltes eventuelles Event -vielleicht, schaumerma, zahlmerma. Da ist nichts mehr
authentisch, die Urbs wird orbs zum potjemkinschen Dorf. Alles ist nur noch so als ob und alimentiert. Statt Läden gibts
den Stadtladen und wenn der Markt einen neuen Markt nicht will, wird er halt gemacht. Und wenn man die
Marktbeschicker zum Schluss auch noch dafür bezahlt, dass sie überhaupt kommen. Das ist dann wie fast richtiges Leben
und Markttreiben. Beinahe schon so metropoletan wie die Reichshauptstadt: die Straßenmusiker auf dem Potzdamer
„Platz“ im Schatten des Sony-Hochhauses und des DB-Centers kriegen ihre Almosen nicht von den Menschen, die dort
nicht stehenbleiben sondern vom Kultursenator, der gleichzeitig Theater und Bibliotheken schließt und Orchester streicht:
„Schluss-Konzert statt Schlosskonzert“, jede Stadt hat ihren Frodl.(so heißt Hanaus Schul- und Kulturdezernent, der
gerade die klassische Schlosskonzertreihe eines seiner >Kritiker gestrichen hat)
Und der spiritus rector der „Brennesseln“? Ist der Schnapsglasrakete des politischen Kabaretts in Hanau mit dem
Plutoniumlager der Zündstoff aus-, der Sturm aus dem Wasserglas genommen und der Mumm in den Knochen verloren
gegangen?
Zu befürchten ist nicht, dass Mumme gegen das Vermummungsverbot verstoßend anonymisiert-basisbeauftragt zu
Revolten gegen Stadtobrigkeitsprojekte aufruft. Es ist eher anders herum zu befürchten, dass dem Verdummungsgebot
folgend artig gereimte medienergänzende Hofberichterstattung dabei herauskommt. Affirmativ langweilig wie mittlerweile
die ehemals widerborstigen historischen Stadtführungen in Gelnhausen, – völlig clean das Stadtmarketing fördernd und die
sonst nörgelnde Künstlerzunft ist damit beschäftigt am halbsättigenden Knebel zu kauen.
Du lockst den größten Bürgerschreck
ganz locker mit dem Gagenscheck
aus seinem Undergroundversteck
erst ziert er sich, dann isser weg
der Scheck und auch der Bürgerschreck.