Die Pfirsich-Diebe im Paradieschen –
(im Gelnhäuser BIO-Laden erwischt)

Eine deutsche Version von  „Funny und die Salzdiebinnen von Wien“

Gemälde Saal 12

Das ist Funnys Albtraumbild aus dem Wiener Naturhistorischen Museum, wo sie mit ihrer Mädchen-Bande das historische Salz geklaut hat und dabei von einem Aushilfs-Museumswärter erwischt aber nicht verraten wurde: Das Bild zeigt die mit Kapuzen gegen den Steinschlag geschützten kleinwüchsigen Bergwerkszwerge der Hallstattkultur und die großbehüteten keltischen Salzwächter und Salzfürsten nicht nur um Innsbruck herum sondern auch im Salzburger Land. Das Bild hat mir der Betriebstratsvorsitzende des NHM für meine Kindergeschichte geschickt.

Die Altenhasslauer mögen mir verzeihen. Aber wer kennt außer den Brüdern Ludwig, Emil, Jakob Grimm, Bettina von Arnim, der Gundel von Savigny und ihrem Friedrich-Carl, dem Clemens Brentano, dem Wilhelm von Humboldt, den Göttinger Sieben und dem Buderus von Carlshausen schon Altenhasslau ? Der Kanonengießer von Arnim in Hanau vielleicht noch, weil er nach der humanitären Belieferung der Preußen mit Lokomotiven, Schienen, Kanonen und anderen MordsMaschinen zum Kreis der Romantiker im Schlosse, im Gutshof derer von Carlhausen zusammen kam.  Hanau ? Schon wieder daneben, die Groß Auheimer werden gnädig mit mir sein, wenn ich ihnen verrate, daß der Name ihrer ehemals selbständigen Kommune von der Kanonengießer-Hütte derer von Arnims hergeleitet ist. Diese Maschinen machen nämlich sehr viel & großes AU.

Und Altenhasslau ? Die alte Haselaue auf einer Wurft im Überschwemmungsgebiet der Kinzig, in der sich regelmäßig der Troß Barbarossas verirrte und später im dreißigjährigen Krieg die kroatischen Reiter und andere Mordbrenner, worauf die kleinen Bauern und Handwerker und sonstiges Gesindel sangen und damit ihr Kinder beruhigten : „Hoppe , hoppe Reiter, wenn er fällt dann schreit er, fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben, fällt er in den Sumpf, macht der Reiter plumps !“  Da waren  die Kinder schon fast zufrieden eingeschlafen…  ((das Lied hat natürlich üüüberhaupt nichts mit den gleichnamigen Gelnhäuser Modehaus zu tun!!))

..Oder Altenhasslau gebietsreformunmäßig überzusammengesetzt  zu Linsengericht ? Der Treffpunkt der Feierabend-Demokraten und späteren Kohle- und Stahlbarone, das Tee-Tempelchen für die Vergnügungen mit des Knaben Wunderhorn, ob nun von hinten oder vorn? Merwaasesnet, mer munkelts nor. saache die Hesse un hawwes schunn vergesse. Der Einblick in das Tempelchen war dem gemeinen Volk nicht wegen des Sittenerhalts vergönnt.  War ja auch nicht als Piepelschau gemeint. So weit der nicht ganz jugendfeie Einstieg. Der wird für Kinder auch nicht mitgelesen.

 

 

Ich HaBE wie üblich eine weniger dialektische Vorbemerkung zu dieser Kindergeschichte. Heute habe ich beim Einkaufen im Gelnhäuser „Paradieschen“, einem der schönsten BIO-Läden, die ich bisher gesehen und gerochen habe, zwei Kinder – vielleicht 5oder 6 Jahre alt- dabei beobachtet, wie sie heimlich in einen Pfirsich bissen. Ich bin zu ihnen hingegangen und habe ihnen gesagt: „Ich hab’s aber gesehen. Das war ein echter Mundraub.“ die beiden sind erschrocken und das Mädchen hat etwas weinerlich geantwortet: „Aber fdas schmeckt doch so gut!“. Ich habe versprochen, nichts weiter zu sagen, sie nicht zu verraten, gab ihnen den Pfirsich, machte also den Mundraubbeihelfer… und versprach den Kindern, ihnen beim nächsten Mal die Geschichte von den Wiener Salzdiebinnen zu erzählen, die ich auch erwischt hätte.. als sie im Museum von einem Salzobelisken – einer viereckigen Salzstange- Salz abgekratzt haben..  Diesen wirklichen Wiener Kindern hatte ich eine Geschichte von eben diesen beziehungsweise anderen Wiener Salzdiebinnen erzählt, die schon mal ein Museumswärter beim Klauen erwischt hatte… die Geschichte geht trotz aller Schwierigkeiten doch gut aus, weil der AushilfsMuseumswärter den Kindern vorschlägt, an der Donau oberhalb von Wien- also zwischen Ybbs und Wien an einer Ausgrabungsstelle auf dem Abraum echte Steinzeit-Steine zu sammeln – als ein Unterrichtsprojekt –  und die dann vor dem Stefans-Dom ganz ungelogen als echte Steinzeit-Steine an Touristen zu verkaufen –  anstatt des geklauten oder gefälschten Steinzeit-Salzes (vom österreichischen Aldi namens Hofer ((da wird sich der Andreas Hofer aber noch im Grab rumdrehen!!)), das sie mit dem Schmutzsand vom Donauufer gemischt in selbstbeschrifteten und mit Fanny-Bildchen überklebten Underberg-Flaschen vorzugsweise an japanische Touristen verkauften, weil sie zu oft beim Klauen von Kosmetika in den Douglas-Drogerien erwischt wurden …)

Während ich im Wiener Historisch-Naturkundlichen Museum die Geschichte aus der Lameng erzählte,  kamen immer mehr Zuhörer dazu, auch Museumswärter und ihr Betriebsratsvorsitzender ebenfalls. Dem habe ich versprochen, bei einer nächsten Weihnachtsfeier für die Kinder der MuseumswärterINNEN die Geschichte fertig zu schreiben und dort vorzulesen.

Jetzt habe ich aber die Geschichte wegen anderer Geschichten in Salz eingepökelt und auf Eis gelegt. Die muss warten. Was aber nicht warten kann, ist die Geschichte von den

 

Pfirsich-Dieben im Paradieschen

 

Bei den beiden Kindern und ihrer Mutter möchte ich hier noch Mal um Entschuldigung bitten, dafür, dass ich ihnen heute morgen einen solchen Schrecken eingejagt habe. Ich werde nur ab und zu dazu kommen, die Geschichte weiterzuschreiben. das ist so wie mit meinen andren Kindergeschichten, die erzähle ich bis zu einem bestimmten Punkt und dann sollen die Kinder sich ausdenken, wie die Geschichte weitergeht. Dann wird es auch ihre Geschichte… das ging so  mit den „Salzdiebinnen von Wien“, mit dem „Zickensturm am Messeturm“ (der Fortsetzung der geschichte von der Ziege ZORA), mit den „93 Stickers für Giovanna“ und dem „Enrico schreibt keine Liebesbriefe“ nur die Ziege ZORA gibt es schon als gedrucktes Kinderbuch, die anderen entwickeln sich von Lesung zu >lesung weiter…  und es kommen wie heute immer neue dazu…

 

Die Pfirsichdiebe im Paradieschen

 

Wenn es nur ein paar Radieschen gewesen wären! Aber kann man Radieschen anbeißen ? Kann man schon. Aber Kinder? Nö, die meisten Kinder essen Radieschen nicht sonderlich gerne. Und meistens sind die guten Radieschen so klein, dass man sie mit einem Schnurps wegputzen kann. Sogar mit Haut und Haaren, wenn man zur rote Schale vom Radieschen Haut und seinen grünen Blättern Haare sagen kann. Und bei radieschen sieht man auch sofort die Kindergebissspuren, wie die von Kaninchen. Das fällt auf. Aber es schmeckt ja auch nicht so süß wie bei den flachen Pfirsichen. Wie heißen die eigentlich,. Diese flachen, die sehen aus, als ob sie vom Baum gefallen wären. Platsch. Pfirsich-Matsch oder besser vielleicht auch Matsch-Pfirsich. Aber dann kauft die doch niemand. Wer will schon Matsch kaufen. Das kann man dann auch im Frühenglisch sagen: Do not buy so mutch DU NOTT BEI SO MATSCH oder auf hessisch: Kaaaf mer blos nedd soun Madsch.

 

Es waren die Pfirsiche. Und keine Radieschen

 

Eigentlich wollte er ja nichts weitererzählen, nichts verpetzen, den Mundhalten. Was hat er gesagt, ja schon fast durchs Paradieschen gerufen . so laut, dass die beiden erschrocken den angebissenen Pfirsich wieder in den Korb legten. „Das war eben aber richtiger Mundraub!“ Carlos hieß er, die Kinder vom der Kita im Wiesengrund nannten ihn liebevoll Zwieback, weil er lange Zeit vor seinem Einsatz als ehrenamtlicher Kinderbetreuer als Zivi beim Roten Kreuz das Essen auf Rädern ausgefahren hatte, in seinem sozialen Jahr., Da war dann auch immer viel Zwieback dabei, weil die Alten ohne Zähne den gut essen konnten, besonders, wenn sie ihn in den Tee oder in die Suppe getunkt hatten oder in den Kaffee oder in den Wein oder die Limonade.. egal.. aber zu lange darf man den Zwieback nicht eintunken sonst bricht er ab und ist im Suppen-Tee-Tassen-Teller-Teich versunken..  Ja, warum der Zwieback das Essen auf Rädern ausfuhr ? Weil er nach der Schule so oder so mit seinem schlechten Zeugnis eh keine Arbeitsstelle und auch keinen Platz an der Uni gefunden hätte. Zivi, was issn das ??? Oh je ! Also der Carlos wollte nicht zur Bundeswehr, weil er da lernen sollte auf Menschen zu schießen. Und das dann auch noch in fremden Ländern, in die er lieber in Urlaub gefahren wäre oder als Entwicklungshelfer. Ach ja, das wisst ihr auch schon wieder nicht: also.  das ist so was wie einer, der hilft, wenn Kinder die Windeln voll haben und sie nicht alleine ausziehen können. Da kommt so einer und hilft beim Auswickeln, beim Entwickeln, den nennen die Großen dann Entwicklungshelfer, Geburtshelfer gibts ja auch oder ?

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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