Wie Hugendubel & Münchner DKP sich im Herrschenden Konsens zusammenfinden:

Bild- wikipedia:  Leichenberg auf dem Dresdner Altmarkt, Februar 1945
Wer die Ursachen für die Kriege nicht benennt und bekämpft, kann hinterher nur noch den Opfern nachtrauern und die nächsten nicht verhindern.

 

gegen die manifesten Aufforderungen eines von Rolf Becker belebten Gespenstes,  gegen die junge Welt & Inge Viett.
Kittner & Karratsch gibts dabei bestenfalls als Verkaufsschlager & Nostalgiedekoration , gefolgt von Rolf Beckers Hörbuch „Das kommunistische Manifest“ bei Hugendubel, denn Becker sells „in aller Freundschaft“ ….


Dies ist ein Leserbrief an die junge Welt, der dort eventuell mal wieder in den Papierkorb fällt.

 

Lieber Dietmar Koschmieder


abgesehen von immer wieder (sicher nur in Zeitdruck unbedacht) durchgewunkenen Begriffen aus dem Kampfvokabular der Kriegsagenturen von AFP bis dapd etc.. die auch gelegentlich bei Karin Leukefeld auftauchen  wie „das Assad-Regime“ ,… ..

.

aber darum gehts mir jetzt gar nicht.

 

Dein heutiger Beitrag ist Labsal in der Trübsal 
Und wo es um den klar umreißbaren Klassengegner geht sofortwirkend wohltuend und ermutigend. Natürlich ist das Abdrucken, das Dokumentieren von Reden, in denen einfache Wahrheiten und zwingende Schlussfolgerungen daraus benannt werden, ein Teil des Gespenstes und seiner Wirkung und deshalb vom herrschenden Konsens, vom Minimal-Konsens der um Maximalprofite konkurrierenden Herrschenden mit allen Mitteln zu verfolgen.

 

Womit ich beim nächsten Punkt angelangt bin:
Warum Rolf als alter Hamburger Jung im Heimathafen Berlin auftritt mag mit seiner Dauerpendelei zwischen Alster und Pleithe-Elster zusammenhängen.
Dass aber Hugendubel als Veranstaltungspartner bei seiner Lesung des Kommunistischen Manifestes auftritt, das hat mich doch etwas überrascht. Jedoch nur so lange, bis mir dieser Satz aus den Blauen Bänden wieder einfiel, dass das Kapital mit steigender Renditeerwartung immer tollkühner wird, den Rolf in seinem Programm „Hier wird Geld gemacht“ auch vortrug: Rolf Becker sells „in aller Freundschaft“, da meint das Kapitälchen auch mal über den Inhalt wegsehen zu können … bis, ja bis es dem reaktionären Teil der Hugend-Übel-Kundschaft und dem entsprechenden Teil in der Geschäftsführung auffällt, dass ein gemeinsames Auftreten mit der jungen Welt sich negativ auf den Umsatz auswirken könnte, zumindest aber für das Renomée im herrschenden Konsens….  

 

Das wird Hugendubel jedoch nicht daran hindern, das von Rolf gelesene Gespenst trotz des Inhaltes rentabel zu verkaufen .. aber vielleicht kommt da ja noch was… oder hat jemand die CDs von Dietrich Kittner jetzt ganz vorne in den Schaufenstern gesehen? Vielleicht  kriegt er ein paar Tage einen Vorderplatz bis die beerdigung vorbei ist und der Kaufrausch bei Hugendubel so nachläßt wie bei den CDs vom Karratsch …

 

Mit den beiden bekennenden DKP-Genossen bin ich jetzt beim dritten Punkt angelangt
als beide 1971 aus der SPD ausgeschlossen wurden  hatte ich die SPD schon seit 7 Jahren verlassen, seit drei Jahren mein Parteibuch auf dem Frankfurter Römer öffentlich verbrannt, seit drei Jahren Einreiseverbot in die DDR und den RGW wegen zu radikal linker Positionen, die damals von einem ebenfalls zur DKP gehörenden Frankfurter Musikproduzenten und Liedermacher als „antikommunistisch“ denunziert wurden, was zum Ausschluss von den Weltjugendfestspielen führte. Dessen Urteil bewirkte über viele Jahre landesweit bis Mitte der 80er Jahre einen defakto Engagements-Boykott gegen mich. Was noch schlimmer war; es torpedierte die Arbeitskontakte zu Karratsch und Kittner und führte zu völlig irrationalen Konfrontationen mit Dieter Süverkrüpp bei der Forschung und künstlerischen Aufarbeitung des Vormärz und der 1848er.

 

Dass ausgerechnet die Münchner DKP gegen den Beitrag von Inge Viett vermeintlich inhaltsleer polemisiert, schmerzt besonders. Die Schüsse aus den vermeintlich eigenen Reihen, wie ich sie aktuell aus der Bundesvorstandsebene der LINKEn mit einer Reihe von Abmahnverfahren erleben muss, verletzen am tiefsten..

 

Im Interesse des breiten Bündnisses gegen die NATO-Sicherheitskonferenz ? Wer den Ursprung von Krieg nicht benennt und bekämpft führt die Antikriegsbewegung von Niederlage zu Niederlage, der kann auch die Politik der DGB-Führung  der Unterordnung unter Kapitalinteressen, der Unterstützung imperialistischer Raubkriege und der dafür notwendigen Rüstungsindustrie nicht bekämpfen.

 

Dass die junge Welt hier Kurs hält,  ist für mich der Grund -trotz vieler Kritikpunkte – sie mit allen Kräften zu unterstützen.

 

Mit solidarischen Grüßen
HaBE
ps. jaja, ich weiß, weniger wäre mehr !  Nur muss man die Münchner DKP-Initiative politisch-historisch richtig einordnen:
http://www.barth-engelbart.de/?p=1868 (offensichtlich handelt es sich hier um einen UrALT68er Beitrag)

 

“ ………Die Berufsverbote etc.. Radikalenerlass usw. sind sozusagen Ausführungsbestimmungen der Notstandsgesetze, zu deren praktischer Umsetzung ein gesäuberter Staatsapparat, entrechtete Gesamtbelegschaften im ”öffentlichen Dienst”, solchermaßen gereinigte systemisch-strategische Betriebe & die gesamte staatliche Infrastruktur gehörten…. Die sozialdemokratisch beherrschten Gewerkschaften sorgten denn auch flankierend dafür, dass auch in den “nicht-öffentlichen Diensten” und systemischen Betrieben Ruhe an der Heimatfront herrschte…
 

Besonders die Hoch-Zeit der Berufsverbote, die 1970er waren auch die Hoch-Zeit der wilden Streiks, in denen die Aufkündigung der “Arbeitsgemeinschaftspolitik” in großen Teilen des DGB drohte. Hier trafen die Unvereinbarkeitsbeschlüsse nicht in der Hauptsache Beamte und etwa besonders Lehrer, nein es waren Mittel zur Aufrechterhaltung der Arbeitsgemeinschaftspolitik, zur Eliminierung gewerkschaftlichen Widerstands an der Basis, zur Disziplinierung der damals für (west-)deutsche Verhältnisse zwar zahlenmäßig recht starken, aber durch die 1956er Verfolgung inklusive erneuter Folter in den schon gewohnten ehemaligen GESTAPO-Lokalitäten – wie z.B. in den Hanauer Fronhof-Polizei-Arrestzellen in der berüchtigten Marienstraße, und durch die Verfolgung zwischen 1948 und 55 nicht minder erneut traumatisierten, verschreckten, teilweise domestizierten DKPler in den Industriegewerkschaften, soweit, dass die sich in nicht wenigen Fällen zur eigenen Rettung, zur Rettung der Partei und des mittlerweile aufgebauten und Existenzen sichernden Apparates und der davon abhängigen “Massenorganisationen” wie dem VVN und ihrer TAT, dem Druckhaus Neuss-Plambeck, dem Pläne-Verlag usw… als ”Kalfaktoren” anboten und die Umsetzung der Unvereinbarkeitsbeschlüsse mit betrieben…
 

das ging bisweilen noch so lange und so dreist zu, dass ein VVN-organisierter Vorsitzender des Frankfurter FAG-(jetzt FRAPORT) Vertrauensleute-Körpers im ÖTV-Landesvorstand den Ausschluss von Startbahn-West-Gegnern forderte… wohl wissend was diese Startbahn neben Waldvernichtung und Lärmterror in den bereits laufenden Globalen Kriegen bringen sollte …Dass jetzt Leipzig das Logistik-Zentrum für die BundeswehrAuslandseinsätze ist, konnte der Kollege Weber damals ja noch nicht wissen. Sein bester Verbündeter in dieser Frage war der ÖTV-Chef Herbert May und der ist heute Arbeitsdirektor bei der FRAPORT.
Für mich hätte diese Weber-Forderung den zweiten Ausschluss aus dem DGB bedeutet, denn ich war einer der führenden hessischen ÖTVler gegen die Startbahn-West.
Meinen ersten Ausschluss aus dem DGB, aus der GEW hat ein Redakteur der TAT, VVN-Mitglied wie Weber und DKP-Mitglied mit einer Denunziation beim hessichen und beim Bundes-Vorstand der GEW ausgelöst. Hessen-GEW-Vorsitzender Ludwig und Bundes-GEW-Vorsitzender Frister schlossen mich gegen die Beschlüsse der Basis 1978 aus GEW und DGB aus.
Wo die Kollegen Weber und Poweleit geblieben sind oder hin versetzt oder befördert wurden, wie einst der May, weiß ich bis heute nicht.
In diesem Szenario bekommen die Berufsverbote wie die Unvereinbarkeitsbeschlüsse ihren materiellen Stellenwert  und der ist auch für damals Nichtbetroffene und Nachwachsende einsichtig.. „

http://www.barth-engelbart.de/?p=1868

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert