Es ist dieses Mal tatsächlich andersrum: In Hamburg wollten antideutsche Fans von Faschist Liebermann den zionistishcen Propagandafilm „Warum Israel“ zeigen – in einem für rechte Events bekannten Kino: B-Movie. So weit so stimmig. Der AG Kritische Linke gelang es jedoch mit einer Blockade und einem ImformationsFlugblatt diese Kriegs- und Rassismusverherrlichungs- Veranstaltung zu verhindern. Doch dafür wurde ihre internetseite bei der Partei „Die LINKE“ geperrt, das Flugblatt mit downloadfunktion gelöscht und die AG wurde aufgelöst. Als Sahnehäubchen für Geniesser noch was hinterher: der Artikel der AG Kritische Linke bei indymedia wurde fast gleichzeitig dort von der Moderation gelöscht, bzw „versteckt“, wie Zensur bei indymedia gschamig genannt wird. Thomas Immanuel Steinberg hat dankenswerter Weise die Hamburger Vorgänge (und vor allem die gelöschten/zensierten Flugblätter und Texte) dokumentiert:
Thomas Immanuel Steinberg / Dokumentation und Kommentar
Ein zionistischer Propagandafilm
Warum kritische Linke in Hamburg das B-Movie blockiert haben
Am 25. Oktober 2009 wollte die Gruppe Kritikmaximierung im Hamburger B-Movie, Brigittenstraße 5 um 15 Uhr den Film „Warum Israel“ von Claude Lanzmann vorführen lassen. Die AG Kritische Linke, ein frei gebildeter Zusammenschluß von Mitgliedern der Hamburger Partei Die Linke, blockierte jedoch den Eingang gemeinsam mit Personen aus dem Spektrum des Internationalen Zentrums B5, ebenfalls Brigittenstraße 5, und verhinderte die geplante Vorführung.
Der Trägerverein des B-Movie erklärte zum Vorgang:
Was war heute Mittag hier los?
Stellungnahme zu Sonntag, den 25.10.09
Das B-Movie wurde unter Gewaltandrohung daran gehindert, den Film „Warum Israel“ von Claude Lanzmann zu zeigen. „Warum Israel“ sollte im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung in Kooperation mit Kritikmaximierung Hamburg um 15 Uhr in unserem Kino aufgeführt werden. Personen aus dem Spektrum des internationalen Zentrums B5 hatten den Zugang zum B-Movie versperrt.
Trotz mehrmaliger Kommunikationsversuche wurde uns unmissverständlich klar gemacht, dass die Veranstaltung auf keinen Fall zugelassen werde. Um eine gewalttätige Auseinandersetzung zu verhindern, sahen wir uns gezwungen, die Veranstaltung abzusagen und auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Einen derartigen Eingriff in unsere Programmgestaltung lehnen wir prinzipiell ab.
Eine ausführliche Stellungnahme folgt.
Die Blockierer erläuterten ihr Vorgehen auf einem Flugblatt und dokumentierten das Flugblatt auf den Seiten der Kritischen Linken innerhalb des Internetauftritts der Partei Die Linke Hamburg. Am 30. Oktober 2009 wurde jedoch die Unterseite der AG Kritische Linke samt Flugblatttext im Internetauftritt der Partei Die Linke Hamburg stillgelegt. Auf Anfrage von SteinbergRecherche begründete der Hamburger Landesgeschäftsführer Der Linken, Martin Wittmaack, am 2. November 2009 die Stilllegung:
Der Landesvorstand der LINKEN hat letzten Donnerstag über das veröffentlichte Flugblatt und den Kommentar der „AG Kritische Linke“ der LINKEN in Hamburg diskutiert. Zum Hintergrund dieser Veröffentlichung ist zunächst einmal zu sagen, dass sie nicht in der Verantwortung der Gesamtpartei liegt, sondern von einem „Zusammenschluss“ von Mitgliedern veröffentlicht wurde. Diese AGen / Zusammenschlüsse können von Mitgliedern laut unserer Satzung frei gebildet werden und können und sollen im Rahmen der notwendigen Willensbildung auch eigenverantwortlich publizieren.
Hierbei hat der Landesvorstand zwischen der Dokumentation des Flugblattes selber und der (Nicht-)kommentierung unterschieden. Er ist der Auffassung, dass der Kontext – die Verhinderung einer Filmvorführung – nicht akzeptabel ist und im Übrigen auch unseren Grundsätzen zur demokratischen Kultur und der notwendigen Demokratie selber in der Gesellschaft widerspricht.).
Die Satzung unsere Partei sagt in Ihrer Präambel hierzu folgendes:
„Verwurzelt in der Geschichte der deutschen und der internationalen Arbeiterbewegung, der Friedensbewegung und dem Antifaschismus verpflichtet, den Gewerkschaften und neuen sozialen Bewegungen nahe stehend, schöpfend aus dem Feminismus und der Ökologiebewegung, verbinden sich ihre Identität erweiternd demokratische Sozialistinnen und Sozialisten und Mitglieder der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit zu der neuen Partei DIE LINKE mit dem Ziel, die Kräfte im Ringen um menschenwürdige Arbeit und soziale Gerechtigkeit, Frieden und Nachhaltigkeit in der Entwicklung zu stärken. DIE LINKE strebt die Entwicklung einer solidarischen Gesellschaft an, in der die Freiheit eines jeden Bedingung für die Freiheit aller ist. Die neue LINKE ist plural und offen für jede und jeden, die oder der gleiche Ziele mit demokratischen Mitteln erreichen will.“
Den Inhalt des dokumentierten Flugblattes, hat der Landesvorstand nicht im Detail bewertet. Er ist jedoch der Auffassung, dass der Inhalt im Rahmen einer demokratischen Diskussion, differenziert und kritisch erörtert und bewertet gehört.
Dementsprechend hat der Landesvorstand gestern Abend beschlossen, die Verantwortlichen aufzufordern die inakzeptable Bewertung im Rahmen der Dokumentation dieses Flugblattes zu entfernen und einen mit unseren Grundsätzen übereinstimmenden Kontext herzustellen: Die Verhinderung einer normalen Filmvorführung im allgemeinen und dieser im Besonderen ist völlig inakzeptabel. Selbst wenn die im Netz kursierenden Darstellungen der Vorkommnisse am 25.10.2009 vielleicht übertrieben sein mögen.
Wir würden es sehr begrüßen, wenn der Film von Claude Lanzmann zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt werden kann.Da der hier offenkundig gewordene Widerspruch auch zwischen demokratischen Anspruch DER LINKEN und politischer Positionierung der AG dazu geführt hat, dass diese sich gemäß den Verfahrensregeln unserer Partei selbst aufgelöst hat, wurde die komplette Unterseite der „AG Kritische LINKE“ inzwischen auf unserem Webserver deaktiviert.
Falls der Flugblatttext nochmals im anderen Kontext auf unsere Website veröffentlich werden sollte, so wird dies nur so geschehen, dass unsere Grundposition als LINKE zu demokratischer Kultur (nicht nur innerhalb der LINKEN), auf die sich auch jedes Mitglied individuell mit seiner Eintrittserklärung verpflichtet hat, deutlich werden würde.
Mit freundlichen Grüßen
und in der Hoffnung die Frage beantwortet zu haben
Martin Wittmaack
Was aber stand in dem Flugblatt? Wie begründete die Kritische Linke die Blockade? Bei Indymedia war alles zu lesen, doch nun führt der Link zu der Meldung „Versteckter Artikel / Dieser Artikel wurde aufgrund der Moderationskriterien versteckt…“.
Da hilft der Cache von Google zu http://www.die-linke-hh.de/partei/zusammenschluesse/kritische-linke-hamburg/artikel.html. Es handelt sich dabei um ein Abbild der Seite, wie diese am 28. Okt. 2009 14:10:06 GMT angezeigt wurde. Die aktuelle Seite sieht mittlerweile eventuell anders aus.
Hier also die unveränderte Begründung der Blockade durch die Kritische Linke:
Menschenverachtende Hetze der „Antideutschen“
Ohne
Ohne 26.10.2009 – 17:02
Dieser Text wurde anlässlich der Verhinderung des Filmes Warum Israel verteilt. (Filmtitel im Original „Pourquoi Israel“?von Claude Lanzmann, sollte am 25.10.2009 im Hamburger Kino B-Movie in Kooperation mit der Gruppe Kritikmaximierung gezeigt werden).
WARUM NICHT ISRAEL?
Was ist den hier los?
Schon früh gab es Stress mit dem B-Movie. Mal zeigten sie sexistische Filme, wie Deep Throat, dessen „Hauptdarstellerin“ später öffentlich machte, dass sie in dem Film vergewaltigt wurde. Oder sie vermieteten den Laden an Fußball Hooligans, die das Haus mit Nazi-Symbolen beschmierten.
Nun gibt es ein neues Ereignis im B-Movie: Sie wollen in Zusammenarbeit mit der „antideutschen“ Gruppe „Kritikmaximierung“ einen zionistischen Propaganda-Film zeigen.Worum geht’s genau?
Der Film „Warum Israel“ soll eine Antwort auf die Frage geben, was Israel ist. Dazu hat der Regisseur Claude Lanzmann 50 Stunden Filmmaterial im Jahre 1972 gesammelt und es zu einem Dokumentarfilm zusammen geschnitten. Einiges hat Lanzmann in seiner Betrachtung „vergessen“: Im Staat Israel leben nicht nur Israelis, sondern aus Palästinenser. Fünf Jahre vor den Filmaufnahmen hat Israel in dem Sechstagekrieg ein überlebensfähiges palästinensisches Territorium zerschlagen und besetzt. Heute ist den Palästinensern nur noch ein Fleckenteppich in der Westbank und der kleine Gazastreifen übrig geblieben – dies zusammen wird niemals ein lebensfähiger Staat sein können. Zusätzlich werden in der Westbank vom israelischen Staat und Rechtsradikalen mit Schusserlaubnis weiter Siedlungen aufgebaut. Damit werden Fakten für eventuelle Friedensverhandlungen geschaffen.
Weiterhin verschweigt der Film die Tatsache, dass der Staat Israel auf den Trümmern von 500 arabischen Städten und Dörfern entstanden ist und ca. 700.000 PalästinenserInnen aus ihrer Heimat vertrieb. Viele andere Gesichtspunkte, wie den Umstand, dass Israel bis heute für sich keine Grenzen akzeptiert, im Gegensatz zu der palästinensischen Seite, die Israel in den Genzen von 1948 anerkennt, bleiben genauso unberücksichtigt.
Ein Film, der das Thema Israel behandelt und das gesamte Ausmaß der Besatzung und Vertreibung unerwähnt lässt, kann niemals eine Antwort geben, was Israel wirklich ist. Der Film suggeriert, dass Israel nur eine Zufluchtstätte der Juden vor dem Antisemitismus sei, aber verschweigt, dass Israel zugleich die Existenzberechtigung der PalästinenserInnen untergräbt.
„Die Israelis sind keine Killer. Definitiv nicht. Sie töten, aber sie sind keine Killer, das ist nicht in ihrem Blut.“ So argumentierte der Regisseur des Films Anfang des Jahres in der Berliner Zeitung. Dem ist wirklich nicht viel hinzuzufügen. In Anbetracht des zionistischen Massakers Anfang des Jahres an der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens, dem über 1.500 Menschen, darunter allein 500 Kinder, zum Opfer fielen, wirkt diese Aussage wie reiner Hohn.Wer ist das?
Zu der Gruppe „Kritikmaximierung“ ist zu sagen, dass sie eindeutig aus dem rassistischen Spektrum der sogenannten Antideutschen kommt und ihre Filmauswahl bestätigt dies. Lassen wir sie selbst zu Wort kommen: „Entgegen aller legitimierender und wohlmeinender Behauptungen des deutschen gesellschaftlichen Mainstreams handelt es sich nun auch beim Antizionismus, dem Ressentiment gegen Israel, nicht um einen ehrbare Parteinahme in einem völkerrechtlichen Disput zwischen einem bestehenden Staat und einem Staat in Gründung, sondern hauptsächlich um eine Reproduktion des antisemitischen Furors in den Begriffen und der Sphäre des Politischen.“ (Flugblatt „Paradise No!“ von Kritikmaximierung)
Was das heißt? Jede Kritik am Zionismus und am Widerstand gegen dessen Vernichtungspolitik gegenüber den PalästinenserInnen wird als Antisemitismus gebrandmarkt.
Diese Gruppe zeigt den Film im B-Movie, um das Spektrum der B5 zu provozieren. Mit diesem Verhalten bestätigen sie das erklärte Ziel der „Antideutschen“, die Linke zu zerstören.Warum sind wir hier?
Wir sehen es als unsere Aufgabe, der menschenverachtenden Hetze der „Antideutschen“ hier und jetzt entgegenzutreten. Wo wir linke, antifaschistische und alternative Freiräume gegen sie verteidigen können, ist dies unsere Pflicht als emanzipatorische Menschen. Wir können und werden nicht tolerieren, dass Menschen Kriegspropaganda und rassistische und islamophobe Hetze verbreiten. Darum stehen wir heute vor einem inszenierten israelischen Checkpoint, wie es sie in Palästina zu hunderten gibt. Natürlich können wir den Horror nicht in seiner Gänze darstellen, wenn z. B. Krankenwagen nicht durchgelassen werden und darum Menschen verrecken müssen.Kein Raum für Antisemiten, Militaristen, Rassisten und Reaktionäre!
Nicht hier und nirgendwo sonst!
Kritikmaximierung hatte den Claude-Lanzmann-Film am 2. Oktober 2009 so vorgestellt, die Verhinderung der Aufführung am 25. Oktober 2009 so kommentiert und darüber hinaus am 29. Oktober 2009 der Jüdischen Gemeinde Pinneberg das Wort zur Sache erteilt.
Diesen Beiträgen zufolge handelt es sich bei Kritikmaximierung um Anti-Linke, vergleiche hier und hier.
Am 2. November 2009 nahm Christiane Schneider von Der Linken in Hamburg Stellung. Sie meint, es gehe
in dem Film, dessen Aufführung verhindert wurde, nämlich nicht um die Begründung der Politik Israels, sondern der Existenz Israels…
… das ist die Botschaft der Sprengung. Ihr politischer Zweck war es, mit dieser Provokation das Existenzrecht Israels als Zufluchtsort jüdischen Lebens demonstrativ zu bestreiten. Zugleich wurde damit das Recht bestritten, dass sich die Erfahrung jüdischer Menschen, eben diesen Zufluchtsort zu benötigen, in der [deutschen!] Öffentlichkeit artikulieren.
Das verbietet jeden Versuch, die Sprengung zu rechtfertigen oder herunterzuspielen.
Leider hat die AG „Kritische Linke“ des Hamburger Landesverbandes der LINKEN das Rechtfertigungspamphlet der Blockierer, erst einmal unbemerkt, für einige Tage mit einem rechtfertigenden Vorspann auf die Homepage gestellt. Darauf aufmerksam gemacht, war im Landesvorstand umstritten, wie man damit umgeht. Die Seite wurde dann doch schnell gelöscht, weil die AG durch Austritt ihre Existenz verlor. Aber die Klärung, dass Positionen, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen, in der LINKEN keinen Platz haben, steht aus. Ich halte sie für unabdingbar.
Das Internationale Zentrum B5 hat am 2. November 2009 die Verhinderung der Filmvorführung im B-Movie in einen weltpolitischen Zusammenhang gestellt und die Behauptungen von Kritikmaximierung über den Hergang und angebliche Verbalinjurien zurückgewiesen, .pdf-Datei.
Kommentar
Was SteinbergRecherche zum Recht auf Existenz von Staaten, insbesondere zum Recht auf Existenz Israels meint, steht seit 4. September 2006 unter Thomas Immanuel Steinberg / Existenzrecht mit den Zwischenüberschriften
Israel – ein grenzenloser Staat |
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Israel – ein Staat ohne eindeutige Staatsbürgerschaft |
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Israel – ein Staat ohne Verfassung |
und seit 25. September 2007, um einige Gesichtspunkte bereichert, unter Judäomanie:
Die fortdauernde Säuberung Palästinas von den Palästinensern – mit dem Berliner Buchhändler Saul Ascher ausgedrückt: die zum Verbrechen geronnene Judäomanie – bildet den ideologischen Kern des zionistischen Projekts.
Christiane Schneider und Der Hamburger Linken seien beide Aufsätze und weitere gleichgerichtete Artikel aus aller Welt unter Existenzrecht ans Herz gelegt.
T:I:S, 3. November 2009. Siehe auch den taz-Bericht vom 1. November 2009
URL dieses Beitrags: http://www.steinbergrecherche.com/09dieantilinken.htm#Propagandafilm
Die Kommunistische Assoziation Hamburg hat zu der Provakation der antideutschen Gruppe Kritikmaximierung einen Text veröffentlicht.
Siehe:
http://kommunistischeassoziation.wordpress.com/
„put my roots in the ground“
Hier ein Ausschnitt aus Claude Lanzmann’s 1973 documentary.
http://www.youtube.com/watch?v=8Y5T5kAxeQY
Die Interviews & Reportagen sind durchweg alle vor dem Jom-Kippur-Krieg gedreht worden. Zu Kriegsbeginn startete er in New York und sieben Tage später in Frankreich. Das mag Zufall sein, war aber für die Palästina-Besatzungs- & Israel-Expansions-Kriegs- PR dann ein unbezahlbares Geschenk, gerade, weil es von einem linken Franzosen und Resistance-Kämpfer und Ex-Unterstützer des algerischen Unabhängigkeitskampfes gedreht wurde. Hier in Deutschland fielen damals im Zusammenhang mit Lanzmanns Filmen soche verdienten WiderstandskämpferNamen wie Carlebach etc… Lanzmanns Film ist kein billiger Propagandafilm, sondern ein sehr subtiler Versuch, Israel als normalen Staat – wie Du und Ich- Du bist Deutschland, Ich bin Isreal zu deklarieren. Der Film grenzt die nichtjüdischen Ureinwohner der Region völlig aus – ohne das vorher auch so zu thematisieren. Natürlich kann man einen Film über die inneren Widersprüche einer Siedlergesellschaft drehen, nur wenn man den grundlegenden Aspekt des Landraubes, der Vertreibung, des Rassismus ausblendet, beleibt bei aller dokumentarischen Schärfe des Streifens doch nur ein glänzend gemachter Propagandafilm für den Besatzungsstaat übrig.
Hätte Lanzmann auch die Ansatzpunkte der Verständigung zwischen in Israel unterdrückten & ausgebeuteten Juden und den noch stärker unterdrückten und ausgebeuteten Muslimen gezeigt und ihre Lage auch als „israelische“ Realität mitbeschrieben, dann wäre das ein ganz anderer Film – einer in der eigentlich bis dahin so positiven linken Lebenslinie des Claude Lanzmann.
Es bleibt der bittere Beigeschmack von Überläufertum und vom Misbrauch der Shoa, der Instrumetalisierung des Holocaust für die präventive Rechtfertigung folgender und noch geplanter Kriegsverbrechen.
Eine differenzierte Debatte um diesen Film und seine subjektive wie objektive Funktion hätte ich mir gewünscht. Denn nur auf dieser Basis ist Bewusstsein zu fördern.
Der Film scheint noch vor dem Jom-Kippur-Krieg gemacht worden zu sein.
Wäre interessant zu erfahre, wie Lanzmann heute dazu steht und auch zum Zionismus in
seiner aktuellen Form.
Ich verweise nur auf Abraham Burg: \"Hitler besiegen\".
Der Zionismus muss auch neu begriffen werden. Den heutigen Zustand als Zionismus zu bezeichnen finde ich dabei etwas irreführend, es sollte eher Besatzungs-Zionismus oder
\’asymetric-war-zionism\‘ heißen.
André
Wo wird der Filmemacher als Faschist bezeichnet? Bitte zeigen!
Wenn wie hier ein jüdisch israelischer filmemacher von deutschen Linken mal eben als Faschist bezeichnet wird, so ist jedes weitere Wort im Grunde schon zu viel. Damit habt Ihr Euch selbst disqualifiziert.
Lieber Hartmut,
irgendwie ist mein Text, den ich gestern abschickte nicht angekommen. Gruß, Martin
Lieber Hartmut,
der >Wunde Punkt
PS: der Legitimationshintergrund für solche Säuberungspraktiken ist immer wieder der fließende Übergang vom Antifaschismus zur Isreal-Propaganda, Propaganda für einen imperialen/kolonialen rassistischen Siedlerstaat. Als ich um 2003 die Kriegshetze Micha Brumliks gegen Jugoslawien und später gegen den Irak öffentlich angegriffen habe, bin ich nicht nur aus der KatharinenKirche sondern auch bei kultur-attac ausgeschlossen worden, denn “ der öffentliche Angriff auf einen Juden ist antisemitisch!“ Basta. Mein Ausschluss aus der attac-f-mailingliste steht in ähnlichem Zusammenhang, denn ich habe wieder Brumlik und die USsraelischen Kriegsvorbereitungen thematisiert und die damit zusammenhängende Hetze gegen den Iran öffentlich angegriffen.