Zur Unterstützung Eures heutigen Warnstreiks gegen die geplante Streichung von 240 Arbeitsplätzen bei der Vacuumschmelze in Hanau habe ich euch dieses Gedicht geschrieben:
Geld arbeitet nicht.
IHR seid der Mehrwert-VACtor
der VACtor der den Reichtum schafft
die Milliarden für die Milliardäre
die unsere Armut schaffen
wer das begreift
und überlegt
wie das zu ändern wäre
der wird sofort zum StörVACtor
läßt sich nicht mehr so leicht verkaufen
und wenn es dann die Andren auch noch raffen
dann könnt es sein, dass wir es mit Soli-VAC-tor schaffen
dass ihr als VAC-tor stark bleibt wie bisher und stärker werdet
Das war die einuhrfünfzig Nachtschichtversion vom 29. auf 30. Juni
Beim Schreiben am VAC-Tor ab 11 Uhr (im Beisein von Landrat Erich Pipa, erstem Kreisbeigeordneten Matthias Zach und zwei Vertrauensleuten der IG-Metall-VAC-Betriebsgruppe sowie dem Kamerateam der hessenschau mit Andreas Hike an der Spitze. dann mit immer mehr MitleserINNen aus der nahezu geschlossen aus dem Werk zum Warnstreik kommenden Belegschaft entsteht eine erste neue Version auf zwei DinA1 großen Papierbögen – so wie beim letzten VAC-Warnstreik auch siehe hier:
Geld arbeitet nicht. Sonst würde es ja stinken
IHR seid der Mehrwert-VACtor
der VACtor der den Reichtum schafft
Billliarden für die Milliardäre
die NICHTS als unsere Armut schaffen
und wir schaffen
denen noch die Waffen
die wir so wie die Maschinen
füttern und bezahlen
mit unsren Kindern
wer das begreift
und überlegt
wie das zu ändern wäre
der wird sofort zum StörVACtor
läßt sich nicht mehr so leicht verkaufen
und wenn es dann die Andren auch noch raffen
dann könnt es sein, dass wir es mit Soli-VAC-tor schaffen
dass ihr als VAC-tor stark bleibt wie bisher und stärker werdet
Die dritte Version entstand direkt hinter der Bühne des großen Streikzeltes während der Redebeiträge: Danke an alle KollegINNen, die mir dabei geholfen haben … und mein Schreiben wurden durch die Reden sehr beflügelt: Unterstützt von der IG-Metall plant der Betriebsrat eine Betriebsversammlung mit rund 30 Tagesordnungspunkten, die alle sehr sorgfältig von der Belegschaft diskutiert werden müssen. Auf Nachfage aus der Vorstandsetage wurde der mitgeteilt, dass Ihre Stellungnahme als Punkt 29 vorgesehen sei. Die betrieblich-gewerkschaftlichen Tarif-VerhandlungsführerINNen kündigten an, jederzeit die Betriebsversammlung über den Stand der Verhandlung und zu einzelnen zur Entscheidung anstehenden Punkten zu informieren, um nicht ohne das Votum der Belegschaft weiter zu verhandeln … das aber führe sicher zur Ausdehnung oder zum Wiederaufruf von Tagesordnungspunkten angesichts veränderter Bedingungen usw… so sei es ebenso sicher, dass der Tagesordnungspunkt 29: “Mitteilung/Stellungnahmen Geschäftsführung, Vorstand” usw. eventuell erst nach drei tagen Betriebsversammlung auf gerufen werden könne. Ein IG-Metall-Kollege ergänzte sinngemäß: sollte irgendwelche Heuschrecken-Marionetten diese Betriebsversammlung behindern, sei der Kontakt zur Staatsanwaltschaft unproblematisch (den ebenfalls jüngst warnstreikenden Polizisten wird in Hessen wie den LehrerINNen die Lohn- und Gehaltserhöhung im Öffentlichen Dienst verweigert so wie auch die dringend erforderliche Rücknahme einer vor Jahren diktierten Arbeitszeitverlängerung. Und das trifft auch die Staatsanwälte… die sind also hoch motiviert). Wer die Arbeit der Betriebsräte z.B. die Durchführung von Betriebsversammlungen behindert, begeht eine Straftat. Die kann mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft werden.
(Mit einer entsprechenden Anzeigedrohung konnte ich 1983 als DEUGRO- Betriebsratsvorsitzender schon Mal die Entlassung einen ganzen Hallenbelegschaft verhindern. Ich konnte es auch nur, weil der Konzernspitze klar war, dass die Belegschaft mit Unterstützung der Nahverkehrskutscher und der Fernfahrer den Knotenpunkt Ostbahnhof-HanauerLandstraße bis zum Osthafen dicht gemacht hätte Mögli ch war das auch, weil mein ÖTV-LaVoKollege, der ÖTVHessen-Vorsitzende Karl-Heinz Jungmann und die Kollegen von Kühne&Nagel, von Pracht , Lufthansa-Cargo und Schenker hinter uns standen. Dass Carl-Eberhardt Press und seine rechten Hände aus der Konzernspitze dann nicht in den Knast oder ersatzweise Geldbußen zahlen mussten, hat nicht wenige Kollegen damals geärgert. Aber die Rettung von fast 30 Arbeitsplätzen in der Stammbelegschaft war wichtiger als diese „Genugtuung“.
Fortsetzung folgt etwas später .. aus Krankheitsgründen … aus denen ich auch nicht länger als bis 14 Uhr vor dem VACtor bleiben konnte…
Es folgt die bislang letzte Version, die ab fünf vor Zwölf entstanden ist:
Vorwort:
GELD arbeitet nicht.
GELD stinkt nicht nach Schweiß.
Maschinen schaffen keinen Mehrwert.
Das ist VACt.
Wir schaffen den Reichtum, den Ihr einsackt.
Wir entwickeln, planen, produzieren, Ihr könnt nur verhökern, zerschlagen, filetieren
und wollt nur eines: PROFITIEREN
verschleudern, verheizen und verluxen Wir sollen jammern vor Armuts- Kleiderkammern und euch dankbar sein, wenn etwas Abfall von euren Tafeln für uns abfällt.
KollegINNen von der Vacuum-Schmelze!
IHR seid der Mehrwert-VACtor
der VACtor, der den Reichtum schafft
Billliarden für die Milliardäre
die NICHTS als unsere Armut schaffen
und wir schaffen
denen noch die Waffen
die wir so wie die Maschinen
füttern und bezahlen
mit unsren Kindern
wer das begreift
und überlegt
wie das zu ändern wäre
der wird sofort zum StörVACtor
läßt sich nicht mehr so leicht verkaufen
und wenn es dann die Andren auch noch raffen
dann ist es sicher, dass wir es mit Soli-VAC-tor schaffen
dass ihr als VAC-tor stark bleibt wie bisher und stärker werdet
Ob DUNLOP, DeguDent, ob VAC
SIEMENS, BOSCH, Continental
ob Post , ob Bahn, ob Druckhaus Madsack …
es ist das kapitale Pack
dagegen steht ihr bei der VAC
Das alles ist Material, es sind Rohlinge, geschrieben zum Teil auf Zuruf von KollegINNen auch welchen von DUNLOP…. und Rohlinge müssen eben weiter bearbeitet werden…
Ich werde mich dran machen
Und hier noch ein paar Links zu einer Auswahl von weiteren VAC-Artikeln und Gedichten:
Hanauer VAC streicht 240 statt 340 Stellen. VAC-Trick oder Sieg der Belegschaft?
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Hanauer VAC-KollegINNen kämpfen um 340 Arbeitsplätze, HaBE Gedichte zu ihrer Unterstützung
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Bisher hier noch nicht ab-&an&un&unangekündigte WIDERSTANDS-Lesungs-&Schreibungstermine 2009/10: nur die wichtigsten: (Warn-) Streiks bei VAC Hanau, DEMATIC Offenbach; ABB Alzenau
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ABB : Euer Streik ist unser Streik! egal ob VAC, DEMATIC, Karstadt, OPEL, UNIS, KITAS, Schulen
Leider konnte ich auch nicht mehr meine Solidarität als GEWler übers Mikro erklären.. und auch ein Wort dazu sagen, dass außer mir -als Pensionär- keine anderen GEW-KollegINNen da waren.. die hätten nämlich dazu wild streiken nüssen. Liebe VAC-KollegINNen, ihr könnt sicher sein: wir GEW-KollegINNen unterstützen eure Forderungen. So wie Ihr unsere.
Eine bitte HaBE ich noch an euch: in der Eile des Aufbruchs habe ich als aktives Mitglied der ARBEITERFOTOGRAFIE vergessen meinen Foto mitzunehmen. So konnte ich leider keine Fotos machen, nur schreiben …
Schickt eure Fotos an mich: HaBEbuechnerei@web.de
und an das Projekt „Meine Zeit. Meine Weltt“ der ARBEITERFOTOGRAFIE, das ich mit angestoßen habe
Beteiligt Euch am Jahresthema Jugend Meine Zeit – Meine Welt Jahresthema 2015 |
Andreas Neumann: Bildungsstreik, Köln, 2010 |
A l l e sind eingeladen, sich am Jahresthema Jugend »Meine Zeit – meine Welt« zu beteiligen. Es können Einzelfotos, Serien, Montagen, Collagen oder Plakate und Videos (max. fünf Minuten) eingereicht werden – in Farbe oder s/w. |
Senne Glanschneider: Berlin, Alexanderplatz, 1992 |
Wir brauchen Alltagsreportagen aus der Sicht des Alltäglichen und Allnächtlichen, Lichtbilderbücher und Zelluloid-Streifen mit Lichtblicken und Perspektiven, die immer erst entstehen können und keine neuen Trugbilder sind, wenn Ihr Youngsters Eure Lage wirklich erkennt und nicht nur unter ihr begraben bleibt, verschüttet werdet… Ihr könnt Euch erheben, dass die Objektive die Lage in den Fokus kriegen und Ihr Euch eine Übersicht, eine subjektive mit Objektiv objektivierte Übersicht verschafft. Zeigt Eure Wünsche, Sehnsüchte, Probleme beim Leben, Arbeiten, Spielen, Tanzen …Mir kommt es bei diesem Projekt weniger auf die Endprodukte als auf den Prozess an, auf das in Gang setzen von bereits vorhandenen Potenzen. Wer Bock darauf hat, dabei zu sein, oder welche kennt, die darauf Bock hätten, soll einfach mitmachen und den Flyer und die Info weiterleiten. (Hartmut Barth-Engelbart zu „Jugend und Zukunft“) |
Anneliese Fikentscher: Köln, Friedenskundgebung nach dem 11. September 2001 |
Noch nie war Fotografieren für Jugendliche so einfach wie heutzutage. Fast jeder – schon zwölf/dreizehn jährige – besitzen ein Smartphone oder ein Tablet (oft sogar beides), womit sich redlich gute Bilder machen lassen. Oft werden diese Bilder gleich an Freunde verschickt oder auf Facebook gepostet, um andere teilhaben zu lassen, wo man gerade ist, oder was man gerade macht. Im Augenblick „berühmt“ sind sogenannte Selfies.Man kann dies alles natürlich als Schnickschnack abtun, aber vielleicht lohnt es sich doch einmal, genauer hinzuschauen, was auf den Fotos zu sehen ist und was Jugendliche als wesentlich erachten – denn es ist möglich, daß uns gerade diese Bilder ein authentisches Zeitbild geben. Jugendliche in ihrem Umfeld, gesehen durch die Augen anderer Jugendlicher.Zu den Jugendlichen sage ich: Fotografiert bitte weiter so, wie Ihr das immer macht, aber vergesst nicht, den Alltag (zu Hause, in der Schule, an der Uni, beim Sport, bei der Arbeit, bei Festen, bei Veranstaltungen und beim Ausgehen) festzuhalten. Auch eventuell simple Geschehnisse und ganz normale Straßenszenen können später von heute nicht einzuschätzender Aussagekraft sein. Nicht nur Ihr selbst, sondern auch Eure Umgebung soll Teil Eurer Bilder sein.Mein Rat zum Schluss: lösche nie alle Bilder, heb einige auf, drucke sie ggf. aus. Denn was heute „stinknormal“ ist, betrachtet man in 10, 15 oder gar 50 Jahren mit völlig anderen Augen. Dann wird es heißen: „Das ist typisch Anfang des 21sten Jahrhunderts.“ Ein Zeitbild ist geschaffen! (Riet Klarenbeek zu „Jugend und Fotografie“) |
Anneliese Fikentscher: Münchner Sicherheitskonferenz 2002 |
1914 bis 1918 tobte in Europa und darüber hinaus der Erste Weltkrieg mit dem Ergebnis von zahllosen toten und verkrüppelten Soldaten und Zivilisten sowie unvorstellbarem Leid und Zerstörung von Häusern und Kulturgütern. Vor allem für unzählige, besonders junge Menschen endeten in den sinnlosen, industriell geführten „Abnutzungsschlachten“ die positiven Lebensaussichten.Gewiss, Viele – vor allem in den Städten – waren anfangs fasziniert und begeistert, sich in dem kommenden „Abenteuer“ zu beweisen, für ihr Land, Gerechtigkeit und Ehre zu kämpfen und als `Held´ zu sterben. Sie glaubten den gesellschaftlichen Autoritäten und der Propaganda in Zeitungen sowie den überwiegend inszenierten Fotos und Filmen, die ihren Einsatz für unausweichlich und gut erscheinen ließ. Außerdem würden sie ja nach den erfolgreichen Einsätzen noch vor Weihnachten wieder zu hause sein.Bezeichnend für den Ersten Weltkrieg war, dass es dafür keine wirkliche Notwendigkeit gab und von den daran beteiligten Ländern keine oder nur ungenügende Initiativen ausgingen, diesen zu verhindern oder zu beenden. Hier bestehen Parallelen zu heutigen Konflikten: Ukraine, Palästina, Irak, u.s.w. Es gibt immer Gründe für Konflikte aber auch deeskalierende Möglichkeiten. Wenn aber die „Alten“ sich nicht einigen, müssen die „Jungen“ ihren Kopf hinhalten. (Christian Fiege zu „Jugend und Krieg“) |
Schickt uns die Einsendungen bitte auf Datenträger in maximaler Auflösung und gebt uns die folgenden Angaben:
Mit der Unterschrift erklärt sich jede Einsenderin und jeder Einsender mit den Teilnahmebedingungen einverstanden, versichert, dass sie oder er die Rechte an den eingereichten Arbeiten besitzt und diese durch den Bundesverband Arbeiterfotografie e.V. veröffentlicht und ggf. bearbeitet werden dürfen. |
Bitte Eure Beiträge an folgende Adresse senden: Galerie Arbeiterfotografie – Forum für Engagierte Fotografie „Jahresthema Jugend“ Merheimer Str. 107 50733 Köln |
Einsendeschluss ist der 30.9.2015 |
Flyer zum Download als PDF |
Moin,
nach der Kehre, es wird auch von der Vereinigung unter das Dach der Freiheit und Demokratie geredet, mussten sich viele Menschen umorientieren wie man das höflich nannte.
Im Besitz eines gültigen Führerscheins den man bis dahin noch Fahrerlaubnis nannte, brach ich mit diesem Grundkapital gen West auf. Erst einmal nur in den Westteil der Stadt in der ich damals wohnte, weil im paralell Teil dieser Stadt kein Bedarf an Leuten meiner Berufsgruppe vorhanden war. Das war der erste Hinweis auf eine Gesetzmäßigkeit die ich vorher nur aus Lehrbüchern kannte. Angebot und Nachfrage.
Ich fand einen Unternehmer ( ! ) der mir Ossi erst einmal die Grundsätze seines bescheidenen Wohlstandes erklärte. Um es kurz zu machen, er ließe sein Geld arbeiten.
Ich ging also zu meinem neuen Arbeitsplatz, einer uralten Gurke vom renomiertesten LKW Produzenten Deutschlands, legte meine Geldbörse auf das Lenkrad und rauchte erst mal eine Kamel oder wie die hieß. Kurze Zeit später kam mein Chef und fragte ob ich nicht langsam losfahren wolle,ich zeigte auf das Portemonnaie und sagte, dass ich darauf warte, dass es anfängt zu arbeiten.
Die Antwort meines Chefs war klar und eindeutig, “ wenn du nicht gleich losfährst trete ich dir dahin, wo das rauskommt was du gerade erzählst. Seit dem habe ich den Begriff Dialektik verinnerlicht.