Aus Frau Holles Feen wurde Halloween und aus dem Nicolaus …

So wie Nikolaus in den Staaten zum Weihnachtsmann verballhornt wurde und dann mit CocaCola zusammen über Europa zurückschwappte, ist Halloween der kümmerliche Überrest des im vorchristlichen – und dann auch schon christianisierten Europa noch üblichen Totenfestes, das hier ganz ähnlich wie heute noch bei den Indigenen Völkern Zentralamerikas gefeiert wurde. In den Höhlen brannten die Lichter und es wurde mit den Ahnen gefeiert, deren Gesichter leuchten – gegen die Dunkelheit und Kälte. In unsrer Region hat sich bis in die 60er,teils noch bis in die 70er Jahre das Runkelrübenfest gehalten. Anfang November zum Ende der Rübenernte wurden Rüben ausgeHÖHLT- aus den RübenRaspeln wurden Speisen (Eintopf/DickSupp) gekocht, es wurde geschlachtet, getrunken, gefressen, getanzt und gefeiert und vieles Schöne mehr. (Na ja, manchmal wars auch nicht ganz so schön). Aus der schützenden warmen und hellen Höhle und der  Höhlen-Feier ums Höhlenfeuer mit den Höhlen-Feen und den Ahnen machten die christlichen Missionare die Hölle und das Höllenfeuer. Es ist nicht weit vom englischen „fire“ zur deutschen „Feier“. In Hessen heißt die Feuerwehr gleich Feierwehr – wahrscheinlich, weil sie in den Ortschaften die meisten Feiern und Feste organisierte ?? Das „heidnische“ Feuern und Feiern erstickten die Missionare u.a. mit dem Trauertag Allerheiligen, um die nichtchristlichen Bräuche zu bekämpfen. Im Englischen Holly(day), Hollywood etc.. versteckt sich noch die Hausgöttin Holle unter dem Hollerbusch, dem Hollunderbusch aus dem die Frau Holle es auch außerhalb der Winterzeit schneien lassen kann. Es ist kein Zufall, dass das deutsche „hell“ im Englischen gleich geschrieben Hölle bedeutet. Und dass Hollyday ein Tag ohne Arbeit aber zum Feiern ist und nicht „Heiliger Tag“ oder „Tag der Heiligen“ im christlichen Sinn mit Händchen falten, Köpfchen senken bedeutet, wobei im Wortstamm heil das positive Aurum mitklingt: heilen, Heiland, heil=ganz (seelisch und physisch) und als Gegenteil von „zerbrochen“. Wenn man sich den Hintergrund von Halloween bewusst macht, dann könnten wir die mit Laternen und Masken durch die Straßen stiebenden Kinder auch als Abgesandte, als Stellvertreter unserer Toten verstehen und sie freundlich empfangen, uns Zeit für sie nehmen. Denn sie sammeln ja das Essen für die Feier mit den Ahnen und die kriegen davon auch ihren Teil. Kinder sind genau so wenig vergesslich wie Hunde: wer sie Mal getreten oder barsch abgewiesen hat, den vergessen sie nie. Und so was spricht sich halt bei Kindern wie bei Hunden schnell rum. Das Echo hallt halt aus dem Wald so wie man reinruft.
Bei Allerheiligen sind von den hellen heidnischen Höhlen-Feiern nur noch die Kerzen auf den Gräbern übriggeblieben. Was aber fast 2000 Jahre christliche Umerziehung nicht beseitigen konnte, ist der Rest der guten Göttin im Märchen von der Frau Holle und die heilende Wirkung ihres Baumes, des Hollunderbusches: Hollundersaft, Hollundersuppe, Hollunderblütentee, Hollundersekt, Hollundergelee ……

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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