Weiteres Außenlager des SS-KZ-Hinzert in Gründau-Gettenbach ? Zeugen gesucht

Dieses Lager hatte wie auch das dazugehörige STALAG Wegscheide bei Bad Orb (SS-KZ-Hinzert) keine ausdrückliche Vernichtungsaufgabe und auch keine Tötungsanlagen wie z. B. Gaskammern . Aber hier galt das SS-Programm“Vernichtung durch Arbeit“, wo das nicht ausreichte kam es neben den alltäglichen sadistischen Morden durch das Lagerpersonal (insbesondere durch Ertränken) zu angeordneten Massentötungen u. a. von sowjetischen Kriegsgefangenen. Die Massenmorde geschahen entweder durch Erschießen oder durch Giftspritzen.Im Wittgenborner Aussenlager waren 166 Menschen inhaftiert.Auf dem Gelände sind heute noch die Bäume in Reihen gepflanzt zu sehen. Früher befanden sich die Baracken zwischen den Bäumen.
rapidstats(57607); Nach den neuesten Rückmeldungen haben die Heimkehrer in Gettenbach besonders nach „Russen-Gräbern“ gesucht, denn sie wussten, dass am Lager viele erschossen wurden. Meist waren diese Heimkehrervon der SS zwangsrekrutierte Kinder und Alte aus Haingründau, Gettenbach, Mittel-Gründau und Breitenborn, die die SS in den letzten Kriegstagen noch an die Front verschleppte. Wer etwas über das Gettenbacher SS-KZ-Hinzert-Außenlager weiß, soll sich bitte melden bei HaBEbuechnerei@web.de Die Lage des Lagers war sowohl für den fürstlichen Forstbetrieb als auch für die Rüstungsproduktion in den nach Gettenbach ausgelagerten Teilen der Frankfurter ADLER-WERKE sehr günstig. Die Baracken der ADLER-WERKE waren gut im Park des fürstlichen Jagdschlosses versteckt und vom im Wald versteckten Lager bis zur Arbeit in den ADLER-WERKEN waren es kaum tausend Meter. Aber auch bei drei Ortsterminen habe ich bisher keine Spuren entdecken können. Das muss nichts bedeuten: die rasche Beseitigung solcher Spuren war für viele führend Beteiligte vor der Spruchkammer und der US-Militärregierung zunächst eine Existenzfrage und nicht weniger auch von geschäftlichem Interesse.Offen ist die Frage, ob auch die gegen Kriegsende in die ehemalige Zigarrenfabrik am Bahnhof Lieblos ausgelagerten Teile der ADLER-WERKE (ein „arisierter“ Betrieb in der „Obhut“ der Dresdner Bank, der Hausbank der SS) mit polnischen Zwangsarbeitern und russischen Kriegsgefangenen „versorgt“ wurden. (Leider hat ein Bagger „aus Versehen“ beim denkmalschützenden Umbau zum Reihenwohnhaus das unter Dekmalschutz stehende Fabrikgebäude so zerstört, dass ein Totalabriss folgen musste. Im Volksmund wird so was als „Liebloser Denkmalschutz“ bezeichnet. Dem fiel auch die zum Ensemble gehörende Bahn-Lagerhalle aus der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Opfer u.v.a.m..Mehr dazu gibt’s hier: www.barth-engelbart.de
und hier noch mehr:
http://www.der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Startseite.htm

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Ein Gedanke zu „Weiteres Außenlager des SS-KZ-Hinzert in Gründau-Gettenbach ? Zeugen gesucht“

  1. Bei der Arbeit ds Historiasch-Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 haben wir jetzt das Gettenbacher KZ wieder entdeckt. Versteckt hinter den Häusern auf der Höhe des „Hirschen“ im Wald befanden sich die Baracken. Die Gefangenen arbeiteten für den Fürsten im Wald und für die ausgelagerten ADLER-Werke dort wo heute die Häuser des IB-ehindertenheimes stehen. Hier standen die Wellblechhütten der Adlerwerke, die ja auch in Lieblos in die ehemalige Zigarrenfabrik ausgelagert wurden, wo sie noch bis in die 60er/70er Jahre produzierten.. Wie in vielen Fällen gingen die Anlagen der Faschisten in das Eigentum des Internationalen Bundes für Sozialarbeit über… ähnlich wie die „arisierte“ Sondheimer-Villa in Gelnhausen, wo sich die Bundes-Präsidenten-Gattin Elly-Heuss-Knapp Ende der 40er erfolgreich dafür einsetzte, dass dieses Anwesen in das Eigentum des evangelischen Mütter-Genesungswerkes überging, dann vom Land Hessen als Landwirtschaftsschule benutzt und schließlich nach der Weiternutzung als Standort für das hessische Amt für Bodenmangement (toller begriff!!) umstandslos alle Skrupel (so vorhanden) über Bord werfend an eine Immobilienfirma verkauft wurde. Der Versuch, diese Villa als ein interaktives Museum für den antifaschistsichen Widerstand umzuwandeln scheiterte …..

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