Karlstein stand von Anbeginn mit seinem Stadtwappen als Beispiel für alle Kommunen, die sich haben kaufen lassen |
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Steuersubventionierte Höchst-Profitmaschine: AREVA & die “Reaktorsicherheit”
von Hartmut Barth-Engelbart http://www.barth-engelbart.de/?p=48505
Karlstein stand von Anbeginn mit seinem Stadtwappen als Beispiel für alle Kommunen, die sich haben kaufen lassen |
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Nach dem Gabriel-Coup gegen die kommunalen Energie-GENOSSENSCHAFTEN wäre eigentlich ein Ausschlussverfahren gegen Vize-Kanzler der Großkonzerne fällig. Überfällig. Aber die SPD ist insgesamt nicht nur die Sozialdemontage Partei Deutschlands, mit Rentenkiller Riester und Ausnahme/Regel-Schlupfloch-Zeitarbeitsministerin Nahles, nicht nur Waffenexportsteigerungs-Weltmeister, sie ist DIE Partei für die EnergiewENDE, mehr noch als die GRÜNEN und die CDU, mit denen zusammen sie das Atommüll-Verursacherprinzip auf den Kopf stellen und die Energie-Riesen von den rapide steigenden Entsorgungskosten zu Lasten der “kleinen Leute” entlasten. Nicht aus den jahrzehntelang realisierten steuerlich subventionierten gigantischen Profiten der Energie-Multis wird die “Entsorgung” der Nuklearanlagen und des Atommülls hauptsächlich finanziert sondern aus den Taschen der lohnarbeitenden Bevölkerung, Mit plumper Rhetorik wird das von Trittin und Platzek bemäntelt: die staatliche-Steuerfinanzierung der Entsorgung sei notwendig, weil ja nicht sicher sei, dass die verursachenden Energie-Unternehmen bis zum fernen Ende der Entsorgung in ca. 100 Jahren noch existieren … Und da ja die “Reaktorsicherheit” und die “Reaktorsicherung” ein öffentliches Interesse sei, müsse die Forschung dafür auch öffentlich finanziert werden. Was das bedeutet, kann am Beispiel SIEMENS gut aufgezeigt werden:
SIEMENS wie das mittlerweile verfeindete SIEMENS-FRAMATOME-Kooperationsunternehmen AREVA sind in gefährliches Wasser geraten: die AKW-Neubestellungen gehen gegen Null. Es findet sich kein Großinvestor, der auf AKW-Neubau setzen will. Die Briten wollen/müssen die geplanten AKW-Neubauten ausschließlich mit staatlichen Geldern planen (obwohl GB fast so Pleite ist wie die USA). Die Aufträge werden sicher weder an SIEMENS noch an AREVA sondern an US-Konkurrenten gehen. SIEMENS & AREVA sind wegen der US-EU-Sanktionspolitik gegen den Iran und die russische Föderation dort aus dem (Nuklear-) Geschäft geflogen. Sehr zur Freude der US-Konkurrenten u.a. Westinghouse. Jetzt bieten sich AREVA wie SIEMENS als Auftragnehmer beim öffentlich finanzierten Abbau der vom Netz genommenen AKWs und bei der “Reaktorsicherung” der noch im Netz verbleibenden an. Dieses Angebot ist mit Vorsicht zu geniessen. Nach gewaltigen Ausverkäufen von SIEMENS-Töchtern und entsprechendem Vorab-Personal-Abbau auch bei den verbleibenden SIEMENS-Betrieben – wie auch bei AREVA – , verfügt SIEMENS nicht Mal mehr über zahlenmäßig ausreichendes Fachpersonal, um die Triebköpfe der ICEs zu warten, bzw. sie fristgerecht und betriebssicher zu liefern. ….
Gerade um diesen Punkt kommt es zu Schwierigkeiten mit dem SIEMENS-China-Geschäft. Immer größere Anteile des einst von Siemens sicher gehaltenen Marktes gehen an den kanadischen Konkurrenten Bombardier, der nun auch zum Angriff auf Airbus ausholt. Weitere Streitigkeiten mit Frankreich belasten Siemens in der Konkurrenz zum TGV sowie beim einige Hundertmillionen Bußgeld teuren Ausstieg von SIEMENS bei AREVA u.a. weil AREVA nicht ins Geschäft mit der russischen Föderation einsteigen wollte. Es hat wegen Lieferverzögerungen und Wartungsproblemen heftige Auseinandersetzungen zwischen SIEMENS und der Deutschen Bahn AG gegeben.
Im Zweifelsfall haben sich beide Unternehmen in der Regel auf „menschliches Versagen“ der Lokführer geeinigt.
So kann es sein, dass hier bei der „Reaktorsicherheit“ der Bock zum Gärtner gemacht wird. Wer anfällige Anlagen liefert, wer wie bei AREVA Ingenieure und Techniker unter Konventionalstrafen-Stress zu Pfusch am Bau antreibt, der wird es beim Abbau nicht anders betreiben. Verständlicher Weise nicht genannt werden wollen (Ex-) Mitarbeiter von SIEMENS wie AREVA , die bei Kundgebungen in Hanau und Biblis am Rand zu Rednern sagten; man solle sich nicht so auf Flugzeugabstürze, terroristische Anschläge und sonstigen Humbug konzentrieren. Die Hauptgefahr bei den Anlagen ginge von unter Akkordbedingungen geschweißten Nähten aus, von nicht ausreichend geprüftem Material, von aus Kostengründen unterlaufenen Sicherheitsnormen usw…. Da ist doch völlig klar: wer hier mit Höchst-Profit-Orientierung gebaut hat, wird mit der gleichen Orientierung auch abbauen und „sichern“! Wer die Hierarchien auf Bau-Großprojekten kennt, kann dazu noch weitere Nettigkeiten berichten…
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Für die stolze Atom-Gemeinde Karlstein kann die folgende Meldung beruhigend wirken. Es werden keine AKW-Anlagen neu aufgebaut. Es handelt sich nur um Atrappen. Biblis is weit !!! Fukuschima und Tschernobyl noch weiter. Un d zudem noch in sicherer Hand von Leuten mit altdeutschen Emblemen an Oberarmen und Stahlhelm.
Für alle Anderen ist die folgende Pressemitteilung von AREVA eine kaum zu übertreffende Drohung, bei der aus den Zeilenzwischenräumen auch noch die Spekulation auf die Wende der Energie-Wende hervorquillt :
AREVA: Neues Forschungsprojekt für Sicherheit von Atomkraftwerken in Karlstein
AREVA wird in der Großversuchsanlage INKA im bayerischen Karlstein experimentelle Untersuchungen für Sicherheitssysteme von Kernkraftwerken durchführen. Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) ist Projektträger und das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Vorhaben. Die INKA-Versuchsanlage bildet einen Siedewasserreaktor mit den wesentlichen Sicherheitssystemen im großen Maßstab nach und ermöglicht die realitätsnahe Simulation eines Kernkraftwerks, etwa hinsichtlich der betrieblichen Temperatur- und Druckzustände.
Die Experten wollen zwischen März 2015 und Februar 2018 bisher theoretisch getroffene Annahmen durch komplexe, großtechnische Versuche überprüfen. Dabei geht es um das Verhalten des Reaktors unter extremen Bedingungen, wie beispielsweise dem gleichzeitigen Ausfall mehrerer Sicherheitssysteme und der kompletten Stromversorgung. Der besondere Fokus liegt dabei auf dem Verhalten von passiven Sicherheitssystemen, die ohne Strom und ohne den Eingriff durch Menschen selbstständig funktionieren. Die Ergebnisse der Testreihen dienen auch der Weiterbildung des Betriebspersonals von Kernkraftwerken.
Neben der GRS beteiligen sich auch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Technische Universität Dresden sowie die Technische Hochschule Deggendorf an dem Projekt, das mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums finanziert wird.
AREVA betreibt im Rahmen des sogenannten „Technical Centers“ in Deutschland mehrere technische Versuchseinrichtungen, die Kernkraftwerke teilweise im Originalmaßstab nachbilden. Damit ermöglicht das Unternehmen realistische und praxisnahe Versuche im Rahmen der Sicherheitsforschung