Die Schlacht um Griechenland: Russland blockieren, Rohstoffe plündern, Finanzkapital sanieren

den souveränen Staat ruinieren, Demokratie demontieren, Kolonialverwaltung installieren. … Griechische Schnäppchen billig wie bei der Abwicklung der DDR. Privatisierungs-Tsunamies. Aus bösem Willen ? Bei Leibe nicht ! Das alles hat seine guten Gründe u.a. Rohstoff-Pfründe.  Eine hervorragende Erzänzug zum  Beitrag  „Ostring gegen Balkan Stream: die Schlacht um Griechenland“, der sich auf die Ergas- und Erdölfelder im ägäisch-griechischen Hoheitsgewässer, um die zypriotischen und palästinensischen Erdgasvorkommen und die geostrategischen Gesichtspunkte konzentriert, hat jetzt Jürgen Apitzsch in seinem DENKBONUS geschrieben,

den wiederum der US-Ökonom und Nobel-Preisträger Paul Krugman in der Süddeutschen weiter ergänzt:

(Schon jetzt will ich hier auf einen Artikel von Yanis Varoufakis hinweisen, der am 16.07. in der ZEIT erscheinen wird. eine erste Zusammenfassung leider nur in Englisch hier: http://yanisvaroufakis.eu/2015/07/13/dr-schaubles-plan-for-europe-do-europeans-approve-article-to-appear-in-die-zeit-on-thursday-16th-july-2015)

und hier :

Yanis Varoufakis full transcript: our battle to save Greece [1]  The full transcript of the former Greek Finance Minister’s first interview since resigning. by Harry Lambert [2] Published 13 July, 2015 – 09:54 Read the report from Greece of our interview with Varoufakis here. [3]

Yanis Varoufakis-New Statesman-Interview auf Deutsch hier:  http://www.neues-deutschland.de/artikel/977827.sie-haben-uns-in-die-falle-gelockt.html

Darum wird Griechenland totgequält

Die griechischen Schulden interessieren keinen Menschen. Ins Blickfeld der Begehrlichkeiten gerückt sind hingegen die griechischen Bodenschätze. Dies geschah bereits 2010 und seither geht es um nichts anderes

Einschusstroika

Wie in einem früheren, immer noch aktuellen Beitrag beschrieben, sitzt der griechische Staat auf riesigen Bodenschätzen im Wert von geschätzten mehreren Billionen Euro. Erkundet und exploriert werden diese jedoch nicht von von den staatlichen Ölgesellschaften des kleinen Mittelmeerstaates, sondern von dem US- israelischen Energiekonzern Nobel Energy, mit Sitz in Texas. Um den Griechen ihr erdgegebenes Erbe rauben zu können, wurde das Land von Banken- und Energiekonzernen unter kräftiger Hilfe Deutschlands komplett in den Ruin getrieben. Sämtliche Austeritätsmaßnahmen dienten einzig und allein dem Zweck, die griechische Wirtschaft nachhaltig zu vernichten, damit das Land garantiert nie wieder aus seinen Schulden herauskommt. Nachdem die Verantwortlichen hinter diesem Verbrechen ähnlich einer Spinne nun sämtliche Liquidität aus ihrem Opfer herausgesaugt haben, rückt nun die eigentliche Beute in Reichweite. Griechisches Öl, levantinisches Gas sowie Gold, Uran, Osmium und andere seltene Bodenschätze.

Schulden sind eine Illusion. Die griechischen Schulden in Höhe von etwa 360 Milliarden sind letztlich Peanuts. Bis Mitte 2009 hatte Deutschland bereits ca. 1,2 Billionen Euro in die Rettung von Banken und Spekulanten investiert. Genauer gesagt verbrannt. Genützt hat es nichts, die Eurostaaten sind heute so hochverschuldet wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Na und? Schulden können mit einem einzigen Federstrich zunichte gemacht werden. Verträge kann man zerreißen – und das war’s dann eben. Die USA werden ihre 18 Billionen Dollar Schulden auch mit Sicherheit niemals bedienen können. Das war auch niemals so geplant von den Verantwortlichen, die bereits an der Rückgabe bundesdeutscher Goldreserven gescheitert sind.

Wiegesagt, Schulden sind irrelevant. Entscheidend ist hingegen, was man daraus macht. Im Falle Europas haben die Finanzkonzerne sich zum Ziel gesetzt, den gesamten Kontinent auszuplündern vom wohlhabenden Mittelstand bis zum letzten kleinen Rentenkonto. Dazu ist es notwendig, den Staatenverbund aufzubrechen, um dann Land für Land einer gesonderten ‘Behandlung’ zu unterziehen. Und das schwächste Glied in der Kette ist nun mal Griechenland. Nicht etwa, weil die Hellenen faul und betrügerisch wären, sondern weil das nichtsahnende Land von Firmen wie Goldman Sachs seit mehr als einem Jahrzehnt systematisch in seine Opferrolle hineinmanövriert wurde. Beispielsweise durch gefakte Bücher, die Griechenlands Niedergang besiegelten, sobald der Euro eingeführt worden war – nicht zuletzt aus eben diesem Grund. Fällt Griechenland, geht es weiter mit Spanien und Portugal, Italien und dann dem Norden Europas. Das Riesenfass, welches die Finanzmafia hier aufgemacht hat, ist in Wahrheit die Büchse der Pandorra und zugleich der Weg in eine dystopische Zukunft, auf die nur wenige sich freuen.

Nun ist unerwartet etwas schief gelaufen, die Griechen haben “nö” gesagt. Daher steht nun Phase zwei bevor. Die griechische Regvierung muss gestürzt und ein neuer Machthaber inthronisiert werden. Einer, der Washington und die Wall Street cool findet. Damit kommen wir zur zweiten Hauptfigur in diesem Drama, neben dem Athener Regierungschef, dem griechischen Militär. Keine Waffen – Kein Putsch. Wie der amerikanische Journalist und Moskaukorrespondent John Helmer am 09. Juli auf seinem Blog schrieb, planen die USA und europäische Staaten einen Regierungsumsturz in dem geplagten Land. Er schrieb:

„In Athen wird durch die USA und Deutschland ein Putsch vorbereitet, um das verbündete Griechenland vor dem Feind Russland zu retten; die Unterstützung kommt dabei von den Nicht- Steuerzahlern Griechenlands – den griechischen Oligarchen, den anglo- griechischen Schiffseignern und von der griechischen Kirche,“ so der Autor, und weiter: „Von den höchsten bis zu den niedrigsten Stellen der griechischen Regierung und von Thessaloniki nach Milvorni, verstehen alle Griechen, was geschieht. […]. Was tatsächlich geschieht, ist ein langsamer Prozess des regime change.“

Da trifft es sich gut, dass die amerikanische EU- Außenbeauftragte Victoria Nuland am 17. März in Athen eingetroffen ist, um sich mit der Regierung Tsipras zu verständigen. Offiziell befürchtet Washington ein Aufbrechen von Europas Süd- Ostflanke ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem fanatisierte Irre in Nahost ein Riesenblutbad anrichten. Finanziert von den Golfstaaten, ausgebildet und bewaffnet von den NATO- Staaten. Tatsächlich geht es den USA wohl eher darum, die Turkish Stream Pipeline zu verhindern, die ihre wertvolle Fracht einst über Griechenland in den europäischen Kontinent einspeisen soll. Daher auch der Lärm im angrenzenden Mazedonien. Und ein weiterer Anlass verbirgt sich hinter ihrem Besuch. Wie der griechische Verteidigungsminister Panagiotis Kammenos kurz zuvor in einem Interview bei dem TV- Sender Cosmos verlauten ließ, sollte Griechenland mit den Amerikanern ein „Abkommen schließen, das diesen […] die Ausbeutung von Gas- und Ölvorkommen Griechenlands ermöglicht.“ Auch die offizielle Erklärung des Verteidigungsministeriums zielt in diese Richtung: „Es gibt Möglichkeiten für verschiedenste Kooperationen im Energie- und Verteidigungssektor.“ Die Griechen sollen also an ein amerikanisches Energieunternehmen für einen Appel und ein Ei ihre Schätze veräußern und sich dann von dem Erlös amerikanische Waffen kaufen. Klingt interessant, jedoch nicht für die Griechen.

Interessanterweise könnte sich aus dieser Entwicklung eine weitere ergeben, die uns möglicherweise nützt. Mit dem Ermordung Griechenlands wurde faktisch zugleich das Auseinanderbrechen der Eurozone eingeleitet. Denn selbst dem einfältigsten Staatsmann dürfte spätestens jetzt klar sein, dass, wer solche Verbündeten hat, keine Feinde mehr braucht. Ist die europäische Idee jedoch erst einmal in einzelne Nationalstaaten zerbrochen, dürfte es schwierig werden, diesen Kontinent noch länger für einen Krieg gegen Russland im Auftrag Washingtons zu missbrauchen.

Quellennachweis und weiterführende Links:

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

3 Gedanken zu „Die Schlacht um Griechenland: Russland blockieren, Rohstoffe plündern, Finanzkapital sanieren“

  1. Hier die Deutsche Übersetzung:
    http://vineyardsaker.de/analyse/unsere-schlacht-griechenland-zu-retten-interview-mit-varoufakis/

    und noch eine Erklärung zu dem was gerade abläuft.

    Leserzuschrift: GR bereits in der Insolvenzabwicklung:

    Grund meines Schreibens : ich sehe das auch viele HG´ler die Lage gerade nicht verstehen / enttäuscht sind über das vermeintliche „weiterso“. Privat bekomme ich ähnliches zu hören / lesen .Nichts könnte aber weiter weg von der Wahrheit sein diese vermeintliche Einigung ist trügerischer als alles je dagewesene! Sie und Ich wissen das natürlich.

    Darum anbei wichtige Fakten / Zusammenhänge die Sie unbedingt bitte nochmal genau und verstärkt in den nächsten Wochen auf HG erklären müssen,

    folgendes spielt sich nun ab ( Drehbuch ) :

    Fakt 1.) das was jetzt abläuft ist die Insolvenzabwicklung !!! ( ob nun nur von den Handlern geplant oder mit Teilwissen der Funktionselite, ich denke sogar ja; so machen die VE die FE nämlich gefügig/ erpresst ;sie: man sagt denen jetzt Leute wenn ihr für euer Volk noch was retour wollt gehts nur noch mit Sachwerten an die kommt ihr aber nur noch über einen letzten Deal mit GR;das Papier ist verbrannt schließt diesen letzten Fakedeal ab und sichert euch zumindest noch etwas vom Kuchen retour oder verliert ALLES und erklärt das dann daheim eurem Volk ).

    Warum ist das so !? :

    Fakt 2.)Die wissen das es keine Rettung mehr gibt für das System. Denn das Volk hat jegliches Vertrauen in die Wirtschaft, Währung und die Regierung verloren . Wenn die Banken also wieder aufsperren und das müssen sie egal ob nun diese nächste oder übernächste Woche ( vor oder nach einem „Rettungspaket“) , kommt es zu einem Bankrun . Alles was dann von „oben“ geplant wurde / wird ist dann bedeutungslos/hinfällig und das neue Rettungspaket verdampft binnen Sekunden im Bankrun, gegen das Volk stemmt sich niemand auf dauern, die werden jetzt alles abräumen jeder würde das tun und es kommt so . Ob das die Funktionseliten nun wissen ( ich denke sogar ja ) ist unwichtig, die Handler wissen es und wie sie WE immer sagen die managen die Krise so das Ihre Assets nicht beschädigt werden oder zumindest nur minimal.

    Fakt 3.) Darum und nur darum gibt es jetzt diese Treuhandgesetze ( das Tafelsilber / Tafelgold !!! ) Die Geldgeber ( und V.E. wollen noch zumindest eine Teilschuld zurück die nehmen sie natürlich in Sachwerten WIE IMMER ) während sie die Papierschuld den Schlafsmichels ganz Europas verpfänden !
    Das sind die Gründe für diesen letzten Aufschub ! Würde man gleich den Grexit verkünden oder die Drachme wären diese Werte nicht oder nur sehr bedingt erreichbar . Im speziellen das Gold / Silber braucht das Kartell ( wie sie wissen das muss ich nicht weiter erklären denke ich) aber noch und muss es zwingend einziehen, gerade das hätte man aber nie bekommen wenn der Grexit offen stattgefunden hätte darum läuft alles unter dem Deckmantel eines dritten Rettungspakets bei dem sich die Gläubiger und die Sachwerte als Pfand unter den Nagel reißen.

    Fakt 4.) Warum fällt Tsipras jetzt um / macht das mit fragen auch viele ?! Nah weil WE eben recht hat er ist auch nur gehandelt und tut was dem Systemabruchtheater dienlich ist ! Das ist ja der rauchende Colt ( ein schöner Beweis für genau diese These ). Das Volk versetzt man damit in eine finale Phase der völligen Politikverdrossenheit ( trotz Votum und linker Regierung) wird man nun auch und gerade von dieser Regierung verraten, dieser Teil den Drehbuchs soll den Bankrun befeuern wenn die Banken wieder öffnen ! Es soll jeder Mensch in GR egal welche Politische Ausrichtung er hat das System als gescheitert anerkennen darum musste man Syriza ebenfalls diskreditieren …

  2. Zitat:
    Griechische Schnäppchen billig wie bei der Abwicklung der DDR. Privatisierungs-Tsunamies. Aus bösem Willen ? Bei Leibe nicht ! Das alles hat seine guten Gründe u.a. Rohstoff-Pfründe.

    Lieber Herr Barth-Engelbart,

    wieder ein fundierter Beitrag von Ihnen und dafür vielen Dank. Vordergründig mag zwar kein böser Wille erkennbar sein. Doch Gier, Habsucht, Machtstreben, etc., lassen nach meinem Verständnis durchaus einen bösen Willen dahinter erkennen. Bitte verstehen Sie diese Anmerkung nicht als Kritik, sondern als schlichte Ergänzung.

    Mit freundlichen Grüßen

    Torsten Wilberg

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