Mein Lieber mann! feindliche Übernahmen von linken und „linken“ Strukturen durch Israel-Fans

Ein Freund aus dem Spektrum der Freidenker bat um „Sachargumente“ zu einem Artikel, den ich etwas vorschnell als aus der Feder eines Liebermann Angestellten oder Nethanjahu-Ghostwriters eingestuft hatte. Angeblich geht es um die geschichte des „PalästinenserSchals“. Tatsächlich stammt der Artikel nicht wie zunächst vermutet aus der linken onlineZeitung Trend-info-partisan sondern aus dem Bereich der Jungdemokraten/jungeLinke. Ich habe es erst später gemerkt. Aber diese späte Entdeckung liefert mir jetzt noch einen zusätzlichen Beleg dafür, wie us- und iraelische Diensthabende langsam aber sicher linke Strukturen unterwandern, personell, materiell, ideel und per intel. Und wie sich Leute drehen (lassen). Diese feindlichen Übernahmen geschehen in der Regel relativ unspektakulär und zunächst kaum merklich: bei indy-media werden israelkritische Beiträge „versteckt“ , der Frankfurter Club Voltaire wär beinahe gekapert worden,…  und das internet wird mit bezahlten Beiträgen der Liebermänner überschwemmt. wie die Chose so abläuft, zeigt das ND mit seinem (freien) Mitarbeiter Novak, der schon vor einem Jahr sich bei trend-Info-Partisan in der Palästina-Debatte zu seiner jetzt wohl fortgeschrittenen Wende anschlich. Auf meine Kritk an NovaksThesen , schwang dann Dr. Antonin Dick gegen mich den „Antizionismus=Antisemitismus“-Hammer und nach einer Replik durfte ich dann nix mehr bei Trend-Info-Partisan veröffentlichen: die Auseinandersetzung um Palästina vor einem Jahr kurz nach dem Massaker gegen Gaza folgt hier: (Wie es mit der Frau Schneider als LINKEn-Chefin in HH  weitergeht und ihrer Parteinahme gegen die Linken…und für den Kriegspropagandisten Claude Lanzmann ?  Schaumerma… Ach so: freunde aus den europäischen Nachbarstaten, wo Isreal-Boykottmaßnahmen mittlerweile -wie in England- die gesetzgeberische Ebene erreichen und zu Milliardenverlusten bei Konzernen führen, die die Besatzungsstrukturen Israels beliefern (VEOLIA), greifen sich angesichts des deutschen Eiertanzes an den Kopf. Gur Frankreich und England haben auch die einen oder anderen Genozide zu verantworten aber eben doch nicht den Holocaust und den totalen Krieg, auch nicht die Ausrottung der Sinti und Roma, auch wenn sich Berlusconi jetzt gewaltig anstrengt bei der verfolgung und vertreibung rund um Rom. So wie die AltDeutschen Nazis packt er es nicht.
Liebe Freidenker,
Nach einem Vortrag von medico-international im Rahmen der Hanauer Palästina-Woche des KFZ e.V. über die Lage in Palästina (den Resten der Bantuanisierten palästinensischen  Siedlungsgebiete mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit und abgestufter „Souveränität“ (Sie dürfen auch eigene Briefmarken drucken!!) ((Das Goethe-Institut (!!!!) darf dort (nach Gaza) keine Bücher reinschaffen, die Palästinenser mit ihrem überdurchschnittlichen Bildungsniveau sollen ins Mittelalter zurückgebombt werden, die, die übrig bleiben.  Mit der Zerlegung der Siedlungsgebiete und ihrer Abtrennung voneinander soll die Konstituierung der Palästinensischen Nation verhindert werden, die internationale Anerkennung eines palästinensischen Staates und des Staatsvolkes. Nur so kann der faschisierte Siedlerstaat Israel (ohne vollständiges Genozid) verhindern, dass die aus Europa eingewanderten jüdischen Israelis in der absoluten Minderheit bleiben. Deshalb  werden Angriffe auf Krankenhäuser, mit Entbindungsstationen – so es die noch oder wieder gibt, von israelischen Faschisten als richtig propagiert, auch die Zerstörung der sanitären Infrastrukturen, der Entzug von Wasser usw…. Dass mit dieser gezielten Entzivilisierung Palästinas die arabischen Familien in die Arme der Hamas und religiöser Fundamentalisten getrieben werden, so was dürften die Deutschen spätestens seit dem 30jährigen Krieg kennen. ..
Das mit dem Mufti ist ne olle Karmelle. Klar hat der Bosnische SS-Einheiten gesegnet. (Der ‚Dschihad‘ gegen Jugoslawien wurde aber trotzdem von einer netten Koalition unterstützt: Saudiarabien, Türkei, Israel, USA und Deutschland. Sauber ! Mit im Einsatz alles was an faschistischen ExilJuguslawn heranzuschaffen war oder im Inneren überwintert hatte.)  Klar hat die klerikal-feudale arabische Oberschicht Palästinas einerseits an Zionisten Land verkauft und andererseits mit den Nazis versucht ins Geschäft zu kommen gegen die britschen, französischen Kolonialmächte, die aus der Konkursmasse des osmanischen reiches sich bedient und  jede ihre eigene BagdadBahn mit mehr oder weniger erfolg gebaut haben. Die Zionisten haben mehrheitlich auf die britische Karte gesetzt und gleichzeitig gegen die Briten einen gewaltigen terroristischen Krieg geführt. Nebenbei haben kleinere Einheiten der Zionisten versucht swich den Nazis anzudienen mit ihrem Beitrag „zur Lösung der Judenfrage in Europa“ und bei der Bekämpfung der britischen Vorherrschft im Nahen Osten: hier waren es die Stern-Gruppe und die Irgun bei denen Shamir und Begin aktiv waren. Im Koblenzer Staatsarchiv liegen dazu NOCH Unterlagen, die die Verhandlungen dieser Gruppen mit dem Nazi-Militärattaché in Ankara dokumentieren und dessen Briefwechsel mit Berlin. Hierbei ging es u.a. um die Überführung der besten wehrfähigen, arbeitsfähigen Juden nach Palästina. .(dazu hatte ich vor 15 Jahren einige Artikel in der Neuen Hanauer Zeitung geschrieben, die in Israel auf solidarische Kritik gestoßen sind u.a. von Jakob Traut, einem Hisdradut-Mitglied und linkem Knesseth.-Abgeordneten und Freund Jakob Monetas)

Natürlich haben das die Palästinenser als Angriff auf ihr Land, ihre Heimat verstanden und haben dabei nicht gemerkt, wie ihre Herren sich mit allen Seiten arrangierten …

Der von Dir versendete Beitrag, ist ein etwas dummschlauer Propagandaversuch der faschistischen israelischen Regierung.
Wer Menschenrechte mit Füssen tritt und sie mit Phosphorbomben erleuchtet, wer Menschenrechte nur einer religiös-rassistisch definierten Gruppe zuspricht und alle anderen Menschen dort gezielt abschlachtet, der ist der letzte, der arabische Menschen  von Unterdrückung befreit. Der befreit sie von allem andern: von Grund und Boden, von Leben, von Schulen, von Krankenhäusren.

Von der aktuellen erneuten Bombardierumng Gazas soll dieser beitrag ablenken. Und während wir uns mit solchen gezielt lancierten Artikeln auseinandersetzen, bombardiert Israel weiter, laufen die Kriegsvorbereitungen gegen den Iran auf Hochtouren, okupieren die USA Haiti und …

die deutsche LINKE, große teile der Friedensbewegung usw. werden mit Auseinandersetzungen um den GroßMuffti von Jerusalem in Schach gehalten.
Na denn mal vorwärts

Und im ND läßt uns der Novak nicht verkommen …. In Hamburg trompetet Gremliza ins Horn vom Kriegspropagandisten Claude Lanzmann, in FFM wird Elias Davidsson niedergebrüllt. indymedia mutiert zur Außenstelle Liebermanns, es findet zur zeit eine schleichende feindliche Übernahme linker strukturen statt. LINKEr-Strukturen nicht minder

Für ein Palästina in dem alle Menschen unabhängig von ihrer Religion und ihrer Sprache und ihrer „Rasse“ zusammenarbeiten und leben.
Und das geht zunächst erst Mal über die Zwei Staaten, über den sofortigen Stopp der illegalen Siedlungen, und die Rücksiedlung der seit 1967 illegal dort hingebrachten Menschen

Meine Kritik bezieht sich nicht auf die trend-online-Neujahrsglosse von Gerhard Hanloser: „Verabschiedung des Pali-Tuchs  – zu den Irrtümern über ein Kleidungsstück“ die ich hier irrtumlicher Weise angefügt hatte (jetzt steht sie weiter unten! Auch linke Feuilletonbeiträge sind nicht immer sooo spannend.) sondern auf ein von den Jungdemokraten/junge linke verbreitetes dümmliches Pamphlet, das hier folgt:

http://schoenistdasnicht.blogsport.de/?

„Du trägst ein so genanntes Pali-Tuch, die Gründe dafür kennen wir nicht. Aber hast du dich eigentlich schon mal gefragt, warum neben dir auch Nazis, Bin Laden und andere Unsympath_innen mit diesem Tuch herumlaufen?
Es handelt sich beim Pali-Tuch nämlich nicht um ein stinknormales Modeaccessoire, sondern um ein politisches Statement mit langer Geschichte. Die Kaffiyah, wie das Pali-Tuch eigentlich heißt, war ursprünglich eine von vielen traditionellen Kopfbedeckungen in den ländlichen Gebieten des Nahen Ostens. Als Abwehr gegen die als westlichen Einfluss verstandene Moderne und zur Stärkung der nationalen Identität setzte der damalige Großmufti von Jerusalem, Amin el Husseini, in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts durch, dass die Kaffiyah von allen Männern im britischen Mandatsgebiet Palästina getragen werden musste, gleichzeitig wurde den Frauen der Schleier auferlegt.
Doch der Großmufti sorgte nicht nur dafür, dass Nichtträger der Kaffiyah getötet wurden, er rief auch zu Pogromen an Jüdinnen und Juden auf und war ein fanatischer Anhänger des Nationalsozialismus und Organisator von muslimischen SS-Brigaden in Bosnien.
Wie du siehst, ist die Geschichte deines Halstuches nicht gerade unbelastet. Warum ist es dann gerade in linken/alternativen Kreisen so beliebt?
Der langjährige Anführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) Jassir Arafat machte die Kaffiyah zu seinem Markenzeichen und somit zum Symbol der nationalen Befreiung. Für die PLO meinte diese Befreiung bis 1993 die Zerstörung Israels und damit die massenhafte Ermordung seiner jüdischen Bewohner_innen. Die deutsche Linke zeigte ab 1967 Solidarität mit der Befreiung Palästinas und rief zum Kampf gegen den „zionistischen Agressor“ – Israel – auf. Dass sich Linke mit der Vernichtung ausgerechnet des Staates und seiner Bevölkerung solidarisieren, der als Reaktion auf die Vernichtung der europäischen Juden und Jüdinnen gegründet wurde, um ihnen fortan Schutz zu garantieren, zeugt von ihrer geschichtsrelativierenden Haltung und einem Fortbestehen von Antisemitismus. Das Pali-Tuch steht aber nicht nur für antisemitische Einstellungen, sondern auch allgemein für die Unterstützung nationaler Befreiungsbewegungen. Spätestens seit den 1990er Jahren stehen diese grundsätzlich nicht mehr für potentiell emanzipatorische Bewegungen, sondern für völkisches Denken und Nationalismus. Diese Einstellungen bieten Anknüpfungspunkte für den Ethnopluralismus eines Teils der heutigen Nazis, die eben nicht mehr die Vernichtung oder Versklavung aller als „nicht-arisch“ deklarierten Menschen fordern, sondern „jedem Volk seinen Raum“ zubilligen wollen und von einem rassistisch determinierten „Nationalcharakter“ ausgehen. Auch Islamisten schmücken sich gern mit dem Pali-Tuch, um den Kampf der muslimischen Welt gegen die „Juden und Kreuzfahrer“, also die gesamte westliche Welt, allen voran den Staat Israel, auszudrücken.
Das Pali-Tuch steht also für Nationalismus, Frauenunterdrückung, Antisemitismus, Islamismus und Rassismus.
Sicher gibt es auch noch genügend andere Dinge, die deinen Hals bei kühleren Temperaturen wärmen, sonst läufst du Gefahr, dich in eine Reihe mit Nazis, der Al-Qaida und sonstigen reaktionären Bewegungen zu stellen.
Pali-Tücher zu Topflappen!“

Andere über das sogenannte Pali-Tuch:
CEE IEH „Das Erste: Vom Freiheitskämpfer zum Popstar. Über die Palituch-Mode.“
Onlineversion bei uns.
Lizas Welt „Renaissance eines Gesinnungstextils“
Onlineversion bei uns.
Jung DemokratInnen / Junge Linke „Coole Kids tragen kein Pali – Tuch“
Onlineversion bei uns.
Karl Selent „Das Palästinensertuch – Was die Antiisraelischen unter den Linken über ihr bevorzugtes Kleidungsstück nicht wissen wollen“
Onlineversion bei uns.
liberté toujours* „Ist Dir kalt oder hast Du was gegen Juden?!“
Onlineversion bei uns.
Offene Antifa Recklinghausen „Palituch-Flyer“
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Antifa-Pankow „Die Grenzen des Geschmacks- oder warum dein Palituch nicht stylisch sein kann“

Verabschiedung des Pali-Tuchs
Zu den Irrtümern über ein Kleidungsstück (Eine Neujahrsglosse)

Von Gerhard Hanloser

01/08

trend
onlinezeitung

Jede Kritik ist ihrer Zeit verhaftet. Manchmal – gerade im Bestreben, nicht dem Zeitgeist zu folgen – liegt Kritik auch neben der Zeit, wird nostalgisch und romantisch. So auch meine launische Polemik „Verteidigung eines Kleidungsstücks“, geschrieben zur Zeit der heißen Vorbereitungsphase des Irakkriegs 2003.[1] Die ungleichzeitigen Gedanken, die mich damals bewegten, diesen Stoffetzen zu verteidigen, folgten einer richtigen Intention: der Verteidigung linker Geschichte, sie erfolgten allerdings unter Zuhilfenahme mittlerweile überholter Argumente.

http://www.infopartisan.net/trend/trd0108/trd030108.html

Um was gehts? Das Palituch war in den 70ern und 80ern ein Erkennungszeichen der Militanten, später dann der Friedensonkel und Friedenstanten. Gegen den hirnrissig-affirmativen Pro-Bellizismus der falschen und richtig falschen Amerika- und Israel-Freunde, die vollkommen unhistorisch das Tragen eines Palituchs als antisemitische Tat ahnden wollen, musste dieser (zugegebenermaßen: unästhetische) Stoffetzen und vor allem die Leute, die ihn damals trugen, verteidigt werden. Allerdings tat ich es in Erinnerung an die 80er: Militante aus (meist) bürgerlichem Elternhaus verlumpen sich selbst und verweigern sich der aalglatten Yuppiemaskerade – und sind (ja klar, so war das damals!) mehr antiimperialistisch gestimmt als pro-westlich. Im steineschmeissenden Pali-Kid wollen sie eine Schwester im Geiste und der Tat im weltweiten Riot gegen die globale Unterdrückungs- und Ausbeutungsmaschine sehen. „Boah, wie primitiv“, denkt der heutige Yuppielinke und ist sich darin mit Springers Welt und Reemtsmas Kraushaar und der jungle World und anderen Konsens-Liberalen einig, ”- außerdem antisemitisch!” schnauzen die dümmsten von ihnen.

Die 80er sind lange her und 2003 war nicht auszumachen, was 2007 geschehen sollte. Mittlerweile wickelt sich das alte, längst verschwunden geglaubte Tuch um den Hals von 12jährigen Mädchen, die wir mit unserer linken bildungsbürgerlichen Mittelschichtgesinnung in den 80er Jahren als „angepasste Tussis“ bezeichnet hätten (Auch unsere Freundinnen hätten es getan, der Sexismusvorwurf muss nicht aktiviert werden, auch hier: es ist eher eine Klassenfrage, denn meist waren wir die Bürgerkinder und die ”Tussis” die Kinder der Proles in der ”eindimensionalen Gesellschaft”, die damals alles, nur keine Palitücher getragen hätten).

Aber: Warum und wieso immer wieder und ausgerechnet jetzt das Palituch? Gibt es etwa ein Revival linker Geschichte? Weit gefehlt!

Mode, so erklärte mir eine gute Bekannte, die meint, es zu wissen, wäre vollkommen inhaltsleer und bedeutungslos. Walter Benjamin sagte dahingegen, dass Mode eine „Witterung für das Aktuelle“ hat. Gehen wir dem nach: In den 80ern gings um Subversion. Das Tragen des Palituchs war der Wahrnehmung in der linken Szene geschuldet, dass die Palästinenser irgendwas mit Befreiung und Subversion am Hut haben. Dass diese Wahrnehmung in bestimmten Zeiten, in Bezug auf bestimmte Gruppen, Klassen und Fraktionen ”der Palästinenser” völlig falsch war, verheerend falsch, kann man sich über die Lektüre der selbstkritischen Texte der RZ erschließen; dass diese Wahrnehmung nicht völlig hirnrissig war, kann erkennen, wer sich mit den Einschätzungen des sozialrevolutionären Gehalts der Intifada 87/88 auseinandersetzt, die damals unter Radikalen zirkulierten.

Die heutige Zeit steht aber im Zeichen des Konformismus. Jeder ist gegen Bush, fast mehr als gegen Bin Laden, alle halten es für falsch, dass die Bundeswehr in Afghanistan ist, doch Antimilitarismus ist von vorgestern. Tritt die Bundeswehr rekrutierend im Arbeitsamt auf, hört die deutsche Jugend brav und etwas bang zu, ob es womöglich Karrierechancen bei den Kameraden gibt. Auch mit Palituch. Die Stimmung ist indifferent gegenüber Antisemitismus und Kriegseinsätzen gleichermaßen, am liebsten will man seine Ruhe. Seine Träger heute wollen sich nicht mehr mit irgendwelchen als Sozialrebellen Wahrgenommenen identifizieren – und selbst rebellieren!, sondern … ja was eigentlich?

Sollte man wirklich in schein-psychologischer Manier das Tuch als Kapitulationserklärung und Identifikation mit dem islamistischen Aggressor und seinem Hass auf den ”dekadenten Westen” interpretieren? Sind wir umgeben von Pro-Islamisten? Jeder Palituch-Träger ein Antisemit? Quatsch! Im Sommer 2008 steht wieder eine andere Mode an, die sicherlich peppiger sein , und damit in den Augen der Islamisten genau die „westliche Dekadenz“ darstellen wird, die wir als Kritiker der kapitalistischen Produktionsweise und gleichzeitige Liebhaber einiger kapitalistischer Überbauphänomene so schätzen! Herrschaft, Unterdrückung, Ausbeutung, Kriege und kapitalistischer Alltag werden bleiben.

Noch eine Nachbemerkung für Antifaschisten: Im Gemeindeblatt ”Jüdisches Berlin” im Dezember 2007 findet sich ein begeisterter Bericht, dass „Jugendlichen, die solche Tücher in letzter Zeit sehr häufig als modisches Accessoire tragen, der Zutritt in das Informationszentrum (des Mahnmals für die ermordeten Juden, G.H.) verwehrt wird“. Von „Feingefühl“ und „politischem Engagement der Einrichtung“ ist dann die Rede. Das ist dann doch ein schallendes Gelächter wert! Die unpolitisch-konformistischen heutigen Pali-Kids werden nicht mehr über den Holocaust informiert? Die staatlichen Antifa-Pädagogen machen das, was die ”antideutschen” Publizisten immer forderten: ”Raus mit den Pali-Kids!”? Wäre man nicht ohnehin skeptisch gegenüber dem pädagogisch-staatsverordneten Erinnerungs-Zinnober besonders rund um das Berliner Mahnmal, man müsste ein glattes pädagogisches Versagen konstatieren. Denn – Ironie der Geschichte – die 80er-Jahre Pali-Militanten wussten über den Faschismus, den Antisemitismus, Auschwitz und IG Farben ziemlich gut Bescheid. Geschichte konnte sich noch subversiv angeeignet werden, gerade weil der Geschichtsunterricht in der Institution Schule damals erbärmlich schlecht und faschismusblind war, die 2007er-Pali-Träger dahingegen hören beim moralinsauer-zerknirschten Gedenk-Geschichtsunterricht zum „Zweiten Weltkrieg“, der meist immer noch erbärmlich schlecht, wenn auch anders ist, ohnehin weg. Und das war‘s. Ins Informationszentrum dürfen sie mit ihrer Schulklasse jetzt auch nicht – bleibt nur noch, in der ohnehin von Langeweile ausgefüllten Zeit ins Schaufenster zu glotzen.

Hoffentlich ändert sich die Mode bald. Und ”die Linke” auch. Der Kampf gegen Konformismus und für die Subversion findet nicht auf dem Marktplatz der Eitelkeiten statt.

Fußnoten:

[1] Warum coole Kids doch manchmal Palitücher tragen. Zur Verteidigung eines Kleidungsstückes http://www.trend.infopartisan.net/trd0203/t150203.html

Pragmatismus in Sachen Israel ?
Der kann tatsächlich zur Zeit nur darin bestehen, eine friedliche Koexistenz zweier Staaten zu erreichen.
Eine Kritik an Peter Nowak von Hartmut Barth-Engelbart
03/09

trend onlinezeitung

Red. Hinweis: Die Kritik an Peter Nowak bezieht sich seinen Artikel: Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite!

Nowak kritisiert einerseit die Gleichsetzung des Warschauer Ghettos mit Gaza (was in der regel so nicht passierte, sondern es wurde eine Gruppe von einigen Hundert britischen jüdischen Intellektuellen zitiert, die „Gaza an das Warschauer Ghetto erinnert“. Und eben diese und auch Naomi Klein fordern zum Boykott Israelischer Unternehmen und Waren auf, wie etwas die Regierung Süd-Afrikas, die auch dabei auf die enge Kooperation Israels mit dem Apartheitsystem hinweist und das Israelische als ein ebensolches bezeichnet. Auch das Weltsozialforum fordert zum Boykott auf. Und das nicht in Bezug auf NS-Parolen sondern unter Hinweis auf die Wirksamkeit des Boykotts gegen das Botha-Regime.

Der gebetsmühlenartige Hinweis vieler SoftZionisten, dass Israel der Teilung Palästinas durch die UN zugestimmt habe aber die Palästinenser nicht, was ja ein verstoß gegen UN-Resolutionen sei und zwar grundlegend wirkt sich auch auf die Argumentation Nowaks aus: er fordert quai ein, dass die Palästinenser den Akt der Besetzung ihrer Heimat posthum als legitim, legal, gerechtfertigt und als völlig normal anerkennen. Wer hier jetzt polemisch auf die preußische Treuhand und Frau Steinbach hinweisen und Parallelen aufzeigen will, dem sei hier schon Mal vorab gesteckt, dass die Palästinenser 1948 einen bereits seit jahrhunderten existierenden Staat überfallen und dessen bevölkerung massakriert haben, sondern es war umgekehrt: über 400 palästinensische Dörfer wurden zur Gründung des zionistischen Staates zerstört, die Menschen ermordet und vertrieben und diese Verreibung hält an, das Morden auch. Und es ist völlig legitim, dass sicg die Vertriebenen und pauperisierten Menschen dagegen zur Wehr setzen, auch gegen die in der Nachbarschaft regierenden Kompradoren wie Mubarak, König Hussein bzw, dessen Nachfolger, die ritualisierte Lippenbekenntnisse abllegen und gleichzeitig doe Palästinenser bekämpfen. Wenn hier jemand wie Peter Nowak den Eindruck vermittelt, dass die permanente Unterdrückung der Palästinenser, der anhaltende Land- und Wasserraub, die ununterbrochene Zerstörung palästinensischer Siedlungen , die Besetzung ihrer Häuser … eine legitime Antwort auf die Katjuscha-Raketen sei, der verwechselt absichtsvoll Ursache und Wirkung.

Nowak fordert Pragmatismus ein: wenn Statistiken der israelischen Armee belegen, dass während der Einhaltung des Waffenstillstandes über fast 6 Monate es kaum mehr als zwei Hände voll Raketen waren und erst nach den Kommandounternehmen, der Ermordung zahlreicher Palästinenser durch die israelische Armee, die Raketen-Abschüsse wieder stiegen …. kann man eigentlich nur schließen, dass Israel die Raketen braucht.

Schließlich wurde ja auch die Hamas als Gegengewicht, zur Schwächung der Fatah mit Unterstützung des israelischen Geheimdienstes erst aufgebaut.

Pragmatismus ? Der kann tatsächlich zur zeit nur darin bestehen eine friedliche Koexistenz zweier Staaten zu erreichen. Das aber ist nicht im Interesse der scheidenden und der im Aufbau begriffenen israelischen Regierung.

Livni hat zur Zeit lediglich etwas Kreide gefressen, um die Beziehungen zu den USA nicht zu unterkühlen. Das Israel von Faschisten regiert wird, belegen mittlerweile zahlreiche israelkritische jüdische Portale, die bei SteinbergRecherche gut aufgelistet sind.  Einfach dort mal öfter reinschauen: www.steinbergrecherche.com

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir Autor per Mail.

Nahost – Staatengleichgewicht und System der friedlichen Koexistenz
Anmerkungen zur Kontroverse zwischen Peter Nowak und Hartmut Barth-Engelbart
von Antonin Dick

03/09

trend onlinezeitung

Red. Hinweis: Die Anmerkungen beziehen sich auf Peter Nowaks Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite! und Hartmut Barth-Engelbarts Artikel Pragmatismus in Sachen Israel ?

Es sollte eigentlich zu den positiven Beiträgen der Europäer, der Deutschen und der deutschen Linken gehören, die Erfahrungen eines vierzigjährigen Kalten Krieges in Europa, vor allem die positiven Erfahrungen mit dem System einer kollektiven Sicherheit, das mit dem KSZE-Prozess seine völkerrechtliche Fixierung erreichte, den Repräsentanten der Staaten und politischen Gruppierungen in Nahost bereitzustellen. Dies geschieht in der Regel auch, so zum Beispiel dann, wenn die Französische Republik die Gründung einer Mittelmeerunion initiiert, in der erstmals in der modernen Geschichte alle Anrainerstaaten des Mittelmeers vereinte Anstrengungen zum Aufbau eines kollektiven Systems der friedlichen Koexistenz unternehmen. Auch die Nahostpolitik der neuen US-Administration weist mit Zustimmung Russlands, dem Kernland der ehemaligen UdSSR, in die KSZE-Richtung. Um so mehr verwundert es, wenn ausgerechnet Aktivisten der deutschen Linken mit dieser neuen Friedensstrategie, die vor allem ein Ergebnis des beharrlichen Kampfes der Linken aller Länder ist, nicht rational umgehen können. So beispielsweise Hartmut Barth-Engelbart in seiner Kritik an den Positionen von Peter Nowak, die dieser in seinem Beitrag „Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite!“ entwickelt hat.

Barth-Engelbarts Artikel „Pragmatismus in Sachen Israel?“ trägt im Untertitel den Satz „Der kann tatsächlich nur darin bestehen, eine friedliche Koexistenz zweier Staaten zu erreichen“. Ganz abgesehen davon, dass dieses System der friedlichen Koexistenz schon aus rein statischen Gründen ganz sicher nicht, wie Hartmut Barth-Engelbart behauptet, auf zwei Staaten, sondern vielmehr auf allen Staaten der Nahost-Region fußen wird, wird diese Ankündigung von ihm mit keiner Zeile seines Beitrags eingelöst, im Gegenteil, sein gesamter Beitrag erschöpft sich in Schuldzuweisungen an den Staat Israel, den er geradezu dämonisiert. Dem widerspricht Peter Nowak vehement, indem er im Marxschen Sinne auf einer Anwendung der materialistischen Geschichtsauffassung auf die ständig wechselnden Konfliktlagen in Nahost besteht, fern aller Religionen und Ideologien, und von den deutschen Linken den Abschied von der mittelalterlich-christlich anmutenden Einbildung, es gäbe „dort … die gute und die böse Seite“, fordert, denn Mitschuldige dort sind nachgewiesenermaßen alle. Was in der gegenwärtigen verfahrenen Nahost-Situation aus diesem Rationalismus für die von der Furie blutiger Auseinandersetzungen heimgesuchten Menschen praktisch folgt? Auch dies kann man bei Peter Nowak nachlesen: ein Minimum, das gerade noch Machbare, kleine praktische Lösungen für das Überleben der Menschen diesseits und jenseits aller dort bestehenden Grenzen, kurz, ein „Konfliktmanagement“, wie es der israelische Historiker Tom Segev, auf den sich Peter Nowak explizit beruft, vorschlägt.

Wir können bei der Betrachtung dortiger Staatenbewegungen, wozu selbstverständlich auch die bevorstehende Gründung eines eigenständigen Palästinenserstaates gehört, keinesfalls zurückfallen in Epochen der Voraufklärung. Marx dazu in der Rheinischen Zeitung, Nr. 195 vom 14. Juli 1842: „Gleich vor und nach der Zeit der großen Entdeckung des Kopernikus vom wahren Sonnensystem wurde zugleich das Gravitationsgesetz des Staats entdeckt, man fand seine Schwere in ihm selbst, und wie die verschiedenen europäischen Regierungen dieses Resultat mit der ersten Oberflächlichkeit der Praxis in dem System des Staatengleichgewichts anzuwenden suchten, so begannen früher Machiavelli, Campanella, später Hobbes, Spinoza, Hugo Grotius, bis zu Rousseau, Fichte, Hegel herab, den Staat aus menschlichen Augen zu betrachten und seine Naturgesetze aus der Vernunft und der Erfahrung zu entwickeln, nicht aus der Theologie, so wenig Kopernikus sich daran stieß, daß Josua der Sonne zu Gideon und dem Mond im Tale Ajalon stillezustehen geheißen.“

Und weil wir uns gerade mit Marx in Gideon und im Tale Ajalon aufhalten, abschließend noch eine unerlässliche Anmerkung zu einer konstitutiven Prämisse der theologischen Geschichtsbetrachtung von Hartmut Barth-Engelbart: Es gab in Nahost im engeren Sinne des Wortes, im Lebensgebiet von Palästinensern, Arabern und Juden, mitnichten einen „bereits seit Jahrhunderten existierenden Staat“, wie Hartmut Barth-Engelbart in seinem Beitrag kurioserweise behauptet. Vor 1948 gab es dort das Britische Mandatsgebiet, davor das Osmanische Reich, davor etliche andere Reiche, wie das syrische und die Kreuzfahrerreiche, und davor das große Römische Reich, und immer, auch und gerade vor Rom, haben dort Araber, Palästinenser, Religiöse und Nichtreligiöse verschiedener Nationalitäten und auch Juden gesiedelt, und was letztere anbetrifft, so sind sie nach Beginn unserer Zeitrechnung als ganzes Volk von den Römern verbannt worden, ins Exil, in die Diaspora, in die ganze Welt, und auch wenn Hartmut Barth-Engelbart mit Hilfe eines geschickten Hantierens mit solchen gefühlig aufgeladenen Wörtern wie „Heimat“, „überfallen“, „Besetzung“ und „Unterdrückung“ die empirisch nachgewiesene Tatsache, dass bis zu seiner Verbannung dort u. a. auch das jüdische Volk über Jahrhunderte seinen kulturellen und staatlich gesicherten Ort des gesellschaftlichen Lebens gehabt hatte und nun die von der UNO auf Grund des Holocaust eröffnete Möglichkeit zu seiner Rückkehr nutzt, verschweigt, so ändert dies nichts an eben dieser empirisch nachgewiesenen Tatsache, die wir zusammen mit den anderen Regionaltatsachen via Marx, Machiavelli, Campanella, Hobbes, Spinoza, Grotius, Rousseau, Fichte, Hegel und in Einheit mit den anderen Ergebnissen der empirischen Geschichtsforschung zur Kenntnis zu nehmen haben, wenn wir über heutige Nahost-Konstellationen, über die dortigen Schwierigkeiten mit Frieden und Gerechtigkeit, wissenschaftlich seriös sprechen wollen.

Nichts anderes bewegte ganz offenbar den Publizisten und Journalisten Peter Nowak bei der Niederschrift dieses und anderer Nahost-Beiträge. Nichts anderes als die Notwendigkeit der Einführung eines kalkulierbaren Staatengleichgewichts in Nahost nach dem Vorbild der KSZE, das unbedingt eben alle dortigen Staaten umfasst, möglichst unabhängig von externen Großmachtinteressen, will er dem Leser, zumal dem linken, bewusst machen – im Interesse einer Mindesthumanität für alle Menschen dort, im Interesse eines zukünftigen dauerhaften Friedens auf Basis gutnachbarschaftlicher Beziehungen zwischen allen in dieser Region lebenden Völkern und Nationalitäten.

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir am 16.3. 09 vom Autor per Mail.

Siehe zu dieser Thematik auch den Aufsatz von Karl-Heinz Schubert: Der Weg wird ein langer sein

Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite!
Warum die Forderung nach einem Boykott israelischer Produkte falsch, ein Vergleich mit einer NS-Parole aber abzulehnen ist
von Peter Nowak

03/09

trend onlinezeitung

Der Namen des Ende Februar zurückgetretenen Oberbürgermeisterkandidaten der Linken für Düsseldorf wird kaum länger im Gedächtnis bleiben, der Grund für seinen Rücktritt wohl schon. Hermann Dierkes hatte am 18.Februar auf einer Veranstaltung vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts zum Boykott israelischer Waren aufgerufen und sich dabei auf Forderung des Weltsozialforums in Brasilien bezogen. Nachdem diese Äußerungen bekannt geworden waren, gab es ein vielstimmiges Echo. Am lautesten meldeten sich Vertreter der Union zu Wort. Deren NRW-Generalsekretär attestierte nicht nur Dierkes, sondern der Linken insgesamt „puren Antisemitismus“. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden Dieter Graumann sprach von einem Israelhass, der aus der alten DDR kommt. Doch wer die Gedankenwelt des westdeutschen Gewerkschaftlers Dierkes verstehen will, muss einen Blick in die posttrotzkistische Sozialistische Zeitung (SoZ) werfen. Sie hatte in ihrer vorletzten Ausgabe dem Nahostkonflikt einen Schwerpunkt gewidmet und ist dabei in mehreren Artikeln auch auf die Boykottforderung eingegangen. Auf der Titelseite war ein Zitat von Naomi Klein abgedruckt, das sich positiv auf die Boykottforderung bezog. Hermann Dierkes kommt in der SoZ öfter zu Wort und bewegt sich theoretisch auf dieser Linie.

In der SoZ wird auch heute noch ein Antizionismus vertreten, wie er in der Arbeiterbewegung der 20er Jahre üblich war. Mit Recht kann man kritisieren, dass genau dieser Antizionismus nach der Shoah nicht mehr vertreten werden kann.
Es ist bedauerlich, dass sich in der ganzen Debatte kaum ein Kritiker sich die Mühe machte, bei der Kritik an Dierkes Äußerungen auf diesen Hintergrund einzugehen.

Konjunktur der NS-Vergleiche

Stattdessen wurde mit einem Nazivergleich gearbeitet und die Boykottforderung zumindest in die gedankliche Nähe der NS-Parole „Deutsche, kauft nicht bei Juden“ gestellt. Nun haben israelsolidarische Gruppen jahrelang mit Recht kritisiert, dass alles Schlechte in der Welt mit NS-Analogien belegt wurde. Besonders gerne werden tatsächliche oder vermeintliche Auswirkungen der israelischen Politik mit solchen Vergleichen bedacht. Da wird der Gazastreife in das Warschauer Ghetto umgelogen. Wobei bei einem solchen Vergleich die israelischen Soldaten die Rolle der NS-Soldaten bekommen und die Palästinenser zu den neuen Juden werden. Dabei handelt es sich um bestenfalls geschichtsblinde, oft auch latent antisemitische Vergleiche.

Aber auch proisraelische Kräfte und selbst israelische Politiker sparen nicht mit NS-Analogien. Da werden bestimmte palästinensische Gruppen zu NS-Nachfolgern erklärt. Der ehemalige israelische Ministerpräsident Begin verglich in den 80er Jahren Arafat als Hitler, heute wird vor allem die Hamas in die NS-Nähe gerückt. Wie konjunkturell solche Vergleiche verwendet werden, zeigt sich schon daran, dass das saudi-arabische Soft-Taliban-Regime, das zudem weltweit islamistische Bewegungen fördert, kaum mit dem NS verglichen wird. Es steht in Puncto reaktionärem Islamismus nach Innen und Antisemitismus nach Außen Bewegungen wie der Hamas nicht nach, gilt aber als prowestlich, weil es mit den USA verbündet ist.

Nun steht die Israel-Boykott-Parole unter NS-Verdacht. Damit wird aber die reale NS-Politik verharmlost und relativiert. Der Boykott von Produkten eines Landes ist eine schon häufiger praktizierte, bürokratische Angelegenheit und richtet sich gegen die Politik eines Landes und nicht eine ethnische Gruppe. Die Nazikampagne war aber ein Pogrom, das sich gegen jüdische Menschen richtete. Schon bei der ersten deutschlandweiten Kampagne am 1.April 1933 kam es zu Angriffen auf jüdische Menschen und auf Kunden von jüdischen Länden durch den antisemitischen Mob. Genau so wenig wie Gaza das Warschauer Ghetto ist, ist die Boykottforderung israelischer Waffen eine Fortsetzung der NS-Parole „Kauft nicht bei Juden“.

Konfliktmanagement statt Friedensvertrag

Trotzdem ist die Boykottforderung meines Erachtens falsch. Das kann ich aber ohne NS-Vergleiche kritisieren. Ein Boykott setzt Voraus, dass Israel im Nahostkonflikt der Schuldige und die Palästinenser die Opfer sind. Eine solches Schwarz-Weiß-Bild hat aber mit der Realität wenig zu tun. Wer beispielsweise den israelischen Gazaangriff verurteilt, ohne die Hamas-Raketen aus dem Gazastreifen auch nur zu erwähnen, macht sich einer solch einseitigen Sicht der Dinge schuldig. Auch die Relativierung, es handele sich nur um primitive Raketen und hinterlasse wenig Opfer, argumentiert am Kern der Angelegenheit vorbei. Kein Land würde es hinnehmen, wenn sein Territorium von einem Nachbarland beschossen wird, auch wenn die Waffen nicht auf den neuesten technischen Stand sind. Ähnlich kann man für die gesamte Geschichte des Nahostkonflikts Beweise finden, dass es dort nicht die gute und die böse Seite gibt. Ein Boykott Israels aber geht von dieser Dualität aus. Ich schließe mich dem postzionistischen israelischen Historiker Tom Segev an, der wie viele Intellektuelle in Israel, wenig Hoffnung auf einen grundlegenden Friedensvertrag zwischen beiden Seiten in der nächsten Zeit hat.

Er schreibt in der aktuellen Ausgabe der Le Monde Diplomatique: „Während viele Menschen in Israel wie in Europa und anderen Teilen der Welt müßige moralische Diskussionen über die Frage führen, welche Seite recht und welche unrecht hat, haben immer mehr Israelis aufgehört, an den Frieden zu glauben. Sie wissen, dass Israel ohne Frieden womöglich nicht überleben kann, aber mit jedem Krieg haben sie ein Stück von ihrem Optimismus eingebüßt. Das gilt auch für mich.“

Segev schlägt statt neuer auf Sand gebauter Friedenshoffnungen ein Konfliktmanagement vor. Es sollen ganz konkrete Probleme gelöst werden, die ein erträglicheres Zusammenleben aller Menschen in der Region ermöglichen, ohne gleich wieder mit einer großen weltpolitischen Friedensutopien aufgeladen zu werden, die dann bei einem Scheitern zu noch größerer Enttäuschung führen könnten. Zur Lösung solcher konkreter Probleme könnte auf Seiten Israels ein definitives Ende des Beschusses aus dem Gazastreifen ebenso gehören wie die Freilassung des von der Hamas entführten Soldaten. Im Austausch damit könnte eine Öffnung der Grenze im Gazastreifen erfolgen. Solche ganz konkreten Schritte sind mit Boykottforderungen und martialischen Schuldzuweisungen nicht zu vereinbaren. Hinzu kommt, dass ein Boykott Israels durchaus Antisemitismus wecken kann, wie sich anlässlich des jüngsten Nahostkonflikts in mehreren Ländern zeigte. So könnte im Bild eines neuen Antisemitismus Israel zum Juden der Nationen werden.

Bei zukünftigen Auseinandersetzungen um den Nahen Osten sollten beide Seiten beherzigen, was der Taz-Kommentator Stefan Reinecke kürzlich nur den Boykott-Befürwortern ans Herz legte. Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite.

Editorische Anmerkungen

Den Artikel erhielten wir vom Autor zur Veröffentlichung in dieser Ausgabe.

Israel/Palästina-Debatte
HaBEs Replik auf Doktor Dick – zu Israel/Palästina

von Hartmut Barth-Engelbart

04/09

trend onlinezeitung
Vorbemerkung
Seit der maoistischen Polemik gegen die „Generallinie“ dürfte es unter Linken akzeptiert sein, dass zum Mittel der Polemik gegriffen werden darf bzw. muss, wenn es um das Aufzeigen von tiefen Widersprüchen zwischen zerstrittenen Positionen geht. Was hier jedoch seitens Hartmut Barth-Engelbart vorgelegt wird, hat leider damit überhaupt nichts zu tun. Sein Text ist dagegen über weite Strecke nicht mehr als dümmliche Anmache; und das in einem Diskurs, der besondere Seriosität und politisches Fingerspitzengefühl verlangt. So gehen seine für diesen Diskurs wenigen wichtigen Anregungen darin völlig unter. Wir veröffentlichen dennoch diesen Text, da wir uns unserem strömungsübergreifenden publizistischen Selbstverständnis verpflichtet sehen und von daher durch Nichtveröffentlichung einen Disput einfach nicht abschneiden wollen. Wir erklären allerdings von hier aus öffentlich an den Autor(*), dass wir mit „HaBEs“ Texten zukünftig so verfahren werden, wie wir es gegenüber der ISF-Gruppe in der 02-09 Ausgabe angekündigt haben.
Karl-Heinz Schubert
für die Herausgeber

*) „HaBE“ hat den Artikel seit Tagen auf seine Website mit dem Hinweis gestellt, dass er hier erscheinen wird, des weiteren hat er per Email seinen Artikel bereits zuvor im linken Spektrum breit gestreut.

Ziemlich dick die Replik von Dr. Antonin Dick auf meine kurze Kritik an Peter Nowak, der mir öffentlich empfahl: “Legt endlich die NS-Vergleiche beiseite!” Nur weil ich einige Hundert zuförderst britische jüdische Intellektuelle zitiert hatte, die in einem Offenen Brief geschrieben hatten, Gaza würde sie an das Warschauer Ghetto erinnern. Tatsächlich bin auch ich der Meinung, dass Israel von Faschisten regiert wird, was nicht wenige Juden ebenfalls so sehen.

Wer Nowak und Dick und meine Kritik lesen will, hier anklicken:

http://www.trend.infopartisan.net/trd0309/t350309.html
http://www.trend.infopartisan.net/trd0309/t220309.html
http://www.trend.infopartisan.net/trd0309/t400309.html

Sehr geehrter Herr Dr. Dick,

Dass die Grenzziehungen im Nahen Osten (früh-)kolonialer Wahnsinn sind, brauchen Sie mir nicht zu verklickern: der Wahnsinnsbeweis wird jetzt von der faschistischen israelischen Regierung geliefert, die grenzüberschreitende Hochzeiten innerhalb der palästinensischen Groß-Clans verbieten will oder schon verboten hat (in Jerusalem z.B.). Dagegen ist die Berliner Mauer (nicht halb so hoch wie die um Bethlehem) schon fast ein Kinderspielchen. An der Anti-Islamischen Schutzmauer gab es bisher hundert- bis tausendfach mehr Tote als an der DDR-Grenze
Genaueres Lesen verhütet meist einige Missverständnisse: ich habe nicht von einem seit Jahrhunderten bestehenden Staat Palästina gesprochen, sondern davon, dass medial der Eindruck vermittelt wird, die Palästinenser hätten einen seit Jahrhunderten bestehenden jüdischen Staat (ist die BRD jetzt eigentlich ein evangelischer, lutheranischer, kalvinistischer, pietistischer, baptistischer Staat oder ein katholischer, deutsch-katholischer, alt-katholischer – wer ist denn hier theologisch am “Argumentieren”?) angegriffen, tatsächlich sind aber -sozusagen als Morgengabe- zur Gründung des Staates Israel über 400 palästinensische Dörfer zerstört worden, die Menschen vertrieben oder massakriert durch Zionisten.
Dass fremde Mächte in der Region Palästina seit vielen Jahrhunderten und sogar seit Jahrtausenden gewütet haben , habe ich nicht in Abrede gestellt.
Das wird -so viel ich weiß- im Alten Testament schon sehr ausführlich beschrieben, wie da diverse eher minderwertige Stämme vertrieben werden, um dem von Gott auserwählten Volk Platz zu machen. Und da gings ja echt hart her: fast so wie heute. Nur mit dem israelischen Blitzkriegs-High-Tech haperte es noch ein wenig: David hatte noch keine Atombomben und seine Steinschleuder war meines Wissens noch nicht mit Streu- und Phosphorbomben bestückt. Auch schickte er noch keine Drohnen dorthin wo Kanaiter-Kinder wohnen – bzw wohnten. Das wurde noch recht archaisch ausgefochten: mit Eselsknochen kam die Besatzungsarmee gekrochen. Dieses heilige Buch ist ein totsicheres Drehbuch für Armageddon-Kriege und entsprechende Gewalt-Videos. Möglicher Weise kann die babylonische Gefangenschaft so ähnlich gewesen sein wie die Lage in den palästinensischen Flüchtlingslagern während ihrer Zerstörung durch die israelische Armee. Aber lassen wir das, Sie haben mich ja wegen der theologischen Geschichtsauffassung kritisiert. Ich gehe in mich. und werde mich bessern. Ich werde mich fürderhin wieder mehr den Grimmschen Märchen widmen und die Bibel lieber liegen lassen, wo sie hingehört.
Was die friedliche Koexistenz betrifft, so habe ich aus aktuellem Anlass die beiden Staaten Israel und den derzeitigen FastStaat “Palästina” gemeint.
Natürlich ist eine solche friedliche Koexistenz dort nur möglich, wenn die auch mit den benachbarten Staaten hergestellt wird. Nur ist hier das entscheidende Hindernis das Interesse diverser Groß- und ehemaliger Kolonialmächte an möglichst instabilen , eher noch fragilen Verhältnissen im Nahen Osten, um sich jederzeitige Interventionen vorzubehalten – natürlich im Interesse des Weltfriedens, der Menschenrechte, die ja auch wohl die Triebfeder für die Balfour-Deklaration waren ? Für wie naiv halten Sie mich eigentlich und nicht nur mich, sondern alle LeserINNEN ?

Also, ich bin echt beeindruckt, was Sie so alles schon gelesen haben. Ich kann auch schon lesen. Und grüßen Sie mir Ihren DoktorVater, ich habe noch nicht Mal ne DiploMutter. Es ist ein Elend. An mir nagt der bildungsferne Sozialneid. Oder umgekehrt.

Ich möchte die Pilgrim Fathers nicht mit den jüdischen Gemeinden und die Verfolgung der Pilgrims in GreatBritain nicht mit den europaweiten antisemitischen Pogromen gleichsetzen. Aber ich will auf strukturelle Parallelen hinweisen, die bis zu den kriegsverbrecherischen Afrika-Unternehmungen der USA unter dem Deckmantel des PeaceCorps – aber auch schon in den 20ern des 19. Jahrhunderts zu solch abenteuerlichen Akten wie der Gründung Liberias führten und sich durchziehen bis in die jüngsten Segnungen und Drohungen ins südliche Afrika: back to the roots, back to the promised land ! Unter (teils bewusster) Zerstörung der jeweiligen afrikanischen Ökonomien und Kulturen, den jeweiligen dort gewachsenen gesellschaftlichen Strukturen. Die BossMen-WarLords sind dort die Folge der westlichen-eurozentristischen Zerstörungen. Dagegen hat sich Karl Marx schon im Streit mit Friedrich Engels um den Russischen Sonderweg, die asiatische Produktionsweise und das russische Dorf beispielhaft gewandt. Und dieses Engels-Syndrom – von der Notwendigkeit des Marsches durch das HöllenTal des westlichen Kapitalismus/ Manchestertums – zieht sich hinein bis in die 2. sozialdemokratische Internationale, die 1907 in Basel gerade noch am offiziellen Beschluss der SPD-Zivilisierung des schwarzen Mannes verbeischlidderte, um es dann später um so doller nachzuholen. Noch Ernest Jouhy-Jablonski, der Resistance-Kämpfer, KPF-Mitglied und Soziologe-Psychologe hat 1972/73/74 gegen den Kampf der Frelimo da Stellung bezogen, wo sich die FRELIMO gegen den Bau des Cabora Bassa-Staudammes gewehrt hat und ihn mit Anschlägen versuchte zu verhindern. Bei Jouhy hörte sich die Sprechart der Sozialdemokratischen “Zivilisierung des SchwarzenMannes” kommunistisch weiterentwickelt so an: ” Erst durch die Industrialisierung Mozambiques mit Hilfe des Staudammes kann sich eine eigenständige Bourgeoisie und danach oder zeitgleich ein modernes Proletariat herausbilden, um dann den Kapitalismus zu überwinden und den Sozialismus aufzubauen”. Na, so was haben die Hisdradut-KollegINNen ab 1920 auch im Kopf gehabt, die “linken” Kibbuzzim, die “links-”zionistischen Vertreter im DGB wie Walter Hesselbach von der Bank für Gemeinwirtschaft: es ist unsere historische Mission, díe (vor-)mittelalterlich strukturierten, zurückgebliebenen Menschen und Gesellschaften im Nahen Osten zu zivilisieren, modernisieren …. Wir bringen blühende Gärten in die Wüsten, was die Moslems mit ihren Strukturen nie schaffen würden … (da sagt zum Beispiel der IRAN: doch, ich kann ! oder auf Amerikanisch: how says IRAN: NO, we can ! und dieser Beweis soll AUCH deshalb schnell von der Landkarte verschwinden wie das vortalibaniasche Afghanistan, der Irak, die VAR usw…)

Was früher die Deutsche Ostafrika-Mission war, ist heute die Konrad-Friedrich-Ebert-Naumann-Böll-Stiftung und das Goethe-Institut. Wie sagt die “rote” Heidemarie: “WELTWÄRTS” mit zivilen vor militärischen Zielen.

Ach ja, es bedurfte im Übrigen ganz erheblicher Anstrengungen der Zionisten die jüdischen Gemeinden in der Diaspora davon zu überzeugen, dass nicht Odessa, Kiew, Sebastopol, Samarkand, Granada, Minsk, Moskau, Leningrad, Cordoba, Tiblis, Thessaloniki, Istanbul, Theheran, Lissabon ihre Zuhause waren … noch lange vor dem Holocaust.

Wie hat der Frankfurter Rabbi Stein 1848 seinen Schäfchen eingetrichtert: “ein Jude hat erst dann einen Grund zum Feiern , wenn alle Tyrannen gestürzt sind!”

Wer den Rassismus nicht wirklich bekämpfen will, der weist zur Türe und ruft freundlich: “Auswandern! Dorthin, wo ihr sicher seid.” Und züchtet sich gleichzeitig die trendy-outgefitteten Pimpfen-Nachfolger, den Jung-Verschnitt von Guttenberg und Steinmeier, von der Laien und Schwan, die für den nötigen Auswanderungsnachdruck sorgen. Arbeitsteilung von “Philosemiten” und Antisemiten.

Israels Regierung hat mit der Sicherheit der Juden absolut gar nix im Sinn (weniger noch als Schäuble mit der meinigen). Es sind Marionetten des EUS-Kapitals mit ein wenig Selbstbewegungs-Option, die angesichts der weltweit dritt- oder viertstärksten atomaren Bewaffnung dieser Kriegsverbrecher ein gewisses Risiko darstellen – um es Mal vorsichtig auszudrücken.

Für mich ist es immer noch die grundlegende Frage: warum haben die Alliierten nicht die Grafschaft Bentheim für die Überlebenden des Holocaust bis hoch zur Krummen Hörn geräumt oder den Bayrischen Wald rüber bis ins Ö-Waldviertel ? Wäre für mich zwar auch rassistisch definierte Zwangssiedlungspolitik, aber es hätte zumindest Mal einige Täter und ihre Mitläufer getroffen. Frau Steinbach könnte heute die Vertriebenen Nord-Westphalen und Ost-Friesen oder die bankrotten Bergbauern aus dem Bayrischen Wald echt integrierend und sinnstiftend in McPom ansiedeln oder in der Lausitz in den leergebaggerten BraunkohleGruben: Rekultivierung am Neusiedler-See bei Guben oder Bautzen, abe wie ich sie kenne, nimmt sie die dieses arische Menschenmaterial lieber für die Regermanisierung Kaliningrads

Was ich im Momnet gerade um die Ecke stinken rieche, ist die nach ausführlicher BND-Befragung und -Schulung langfristig geplante Repatriierung christlicher Iraker – so wie vor jetzt schon fast 20 Jahren die Rückführung der kroatischen Faschisten aus dem deutschen Exil: da war in Frankfurt plötzlich kaum noch eine Pistole zu kaufen, die in frische Lederjacken eingepackt war – die kroatische Fascho-Mafia war back on the RatRoots, back to the roots, with german guns and boots from the Seidel-Stiftung — und den Weg kannten sie bereits von der Ratten-Linie sponsored by Pontifex Maximus. Schluss!!!

Warum haben die Alliierten die Entnazifizierung 1948 defacto eingestellt und auch ganz real de jure? Die rassistische Grundsuppe war doch noch lange nicht ausgelöffelt. Die tatsächlichen Befreier hätten doch noch etwas länger bleiben müssen , denn solche Umschulungsprogramme hat das Arbeitsamt nicht angeboten. Aber leider hatten die auch OberBöcke als OberGärtner: auf der Konferenz von Jalta sagte Winston zu George (nicht DabbJuh , Roosevelt!) – als Josef (nicht Göbbels, nicht Fischer und auch noch nicht Ackermann ! Nein, Stalin! ohne ihn mit den andren gleichsetzen zu wollen) – schon den Verhandlungsraum verlassen hatte: “Ich glaube, wir haben das falsche Schwein geschlachtet !”

Es reicht. Ich bin müde und es ist 3 Uhr 51,
HaBE

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir am 28. März 2009 direkt vom Autor. Rechtschreibung und Interpunktion wie im Original.

Mehr dazu auf seiner WEBsite: www.barth-engelbart.de.vu

(Nachbemerkung HaBEs: Hätte ich vorher gewusst, dass Dr. Antinin Dick eine so hohe hausnummer in der berliner VVN ist, wäre ich wohl vor Ehrfurcht erstarrt und hätte nicht so locker geschrieben. Aber es war gut so, wie es war.

Von meinen Aussagen nehme ich deswegen kein Milligramm zurück. . wer den Rassismus und seine Grundlagen im eigenen land nicht bekämpft und nicht zusehen will, wie Pogrome Minderheiten vernichten, der weist diese Minderheiten zu ihrer eigenen Sicherheit gerne in eigenen rassisch reine Gebiete aus oder ein. Und damit nix passiert, muss das auch bewacht und ummauert werden. Und wenn es keinen Platz gibt, muss einer freigemacht werden. Aber nicht bei uns, nicht in Europa, nicht in Nordamerika (da wurde ja schon Mal gut viel Platz gemacht  und von dort kommmen die aktuell beten Platzmacher!) nein in Palästina.. muss es sein und tagtäglich brauchts da mehr Platz.

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„unter-schlag-zeilen“: wenn die Kunst unter die Leute geht. 
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE
Aus dem Vorwort von Ingrid und Gerhard Zwerenz für HaBEs AgitProvoLyrik&Grafik-Buch „unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage“ :  Nur keinen Streit vermeiden ..Es kann einen Autor teuer zu stehen kommen, wenn er sich strikt an das hält, was er schreibt.. Mundtot ist der Titel eines Gedichts von Hartmut Barth-Engelbart: „Wenn wir / nicht früh / genug / den Mund / aufmachen / haben wir/ am Ende / gar nichts mehr / zu sagen“ Der Lyriker ..aus Hanau denkt gar nicht daran den Mund zu halten Seine Feinde finden, er hat eine zu große Klappe. Die zitierten epigrammatischen Zeilen erinnern an Erich Fried, dem seine Verse nicht wenig Ärger eintrugen. Für Barth-Engelbart eskalierte der Ärger. Vor einigen Monaten wurden seine Gedichte auf offener Straße verhaftet.  Wie aber kamen sie dahin? HaBE ist das Gegenteil eines Innenweltdichters. Mit Poesie und Prosa begibt er sich mitten unter die Leute (mit den ) bewährten Widerstandslesungen, denen es in Hanau  und anderswo nicht an Publikum mangelt. Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun es durchaus, wenn Literatur sich für sie interessiert.…. Weshalb sich Polizei und Justiz für HaBEs Verse interessierten, ist eine bunte Geschichte. Der Autor erzählt sie in diesem Sammelband, der Spannung aufbaut wie ein Krimi, wer die Täter sind verraten wir nicht
Das Buch ist dem langjährigen Duett-Partner HaBEs, dem Bassklarinett-& Saxophon-& Kompon- & Humanisten des Frankfurter ensemble modern Wolfgang Stryi gewidmet, der im Erscheiningsjahr noch vor Erscheinen des Buches starb, nach 15 Jahren gemeinsamer WiderstandslesungsKonzerte.
„unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage“
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE / Buchgestaltung : Jürgen Tauras / (c) 2005 Zambon-Verlag Frankfurt/Main / SemiHardcoverBroschur  ISBN 3-88975-107-5 /    15,– € 
Im gleichen Verlag das HaBE-KinderBuch von der Ziege „ZORA“
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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

4 Gedanken zu „Mein Lieber mann! feindliche Übernahmen von linken und „linken“ Strukturen durch Israel-Fans“

  1. Gut gebrüllt Löwe. Wieviel gab’s denn als Zeilenhonorar. Das war an de eine Hälfte. An die andere schreib ich gerne direkt. Der Jakob Traut aus Tel Aviv hats auch so direkt mit mir gehalten. Und der aud Israel zurückgewanderte Jakob, den ich 1962 gegen prügelnde „christliche“ Jungnazis verteidigen musste, der häts mit mir nicht anders, auch wenn wir geteilter meinung in nicht wenigen Punkten sind.
    Schluss, auf solchen Stuss antworte ich nicht mehr.

  2. Klar doch Dieterle, du hast es erfasst, du weisst Bescheid. Und das schon seit „mehreren Jahrzehnten“, du alter Kämpfer für den „gerechten Frieden in Palästina“. Und während du und deinesgleichen nur völlig „wertfrei“ über „reale Tatsachen“ tratschen wollt, hat die „Fraktion“, zu der ich scheinbar gehöre (na wenns nur scheinbar ist) nichts besseres zu tun, als „ewig mit der gleichen Leier von angeblicher antisemitischer Agitation“ anzufangen. Was offensichtlich daran liegt, weil wir zuviel in „mitelalterlichen Kampfschriften“ (Thora?) „geschmökert“ haben. Ach wenn es doch nur mehr so eifrig-aufrechte Michels wie dich gäbe, die keinen Tag ihres Lebens ruhen, um als „kritische Freunde Israels“ den Juden zu erklären, woran es liegt, dass diese überhaupt nichts aus Auschwitz gelernt haben. Wie friedlich könnte es schon längst in Palästina sein, würden nur „friedensbewegte Antizionisten“ wie du das sagen haben. Scheiss ungerechte Welt.

  3. An A. Bundy oder wer auch immer:

    Nun, Herr Bundy es langweilt, daß nach mehr als 50 Jahren israelischer Außenpolitik auf Fragen und Fakten derselbigen, ewig mit der gleichen Leier von angeblicher „antisemitischer Agitation“ aus dem Lager Ihrer Fraktion (zu der Sie scheinbar gehören) geantwortet wird und nicht zu den Themen im Einzelnen.

    Aber das erlebe ich nun schon seit mehreren Jahrzehnten immer dann, wenn es darum geht, sich sachlich mit realen Tatsachen wertfrei auseinander setzen zu wollen.

    Irgendwie scheint mir Ihre „Gruppe von Strategen“ zu lange in den „mittelalterlichen Kampfschriften“ einiger unterdrückerischer Systeme geschmökert zu haben.

  4. „wie us- und iraelische Diensthabende langsam aber sicher linke Strukturen unterwandern“
    Genauso langsam und sicher wie der „schleichende Völkermord“, den die bösen Zionisten, die in Palästina nichts zu suchen haben, seit 60 Jahren am armen „palästinensischen Volk“ durchführen, das schon immer dort zu Hause war und auch immer so hiess und das wahlweise von den Phillistern, Kanaitern oder antiken Juden abstammt, die keine Lust auf Vertreibung hatten. Ist das die Quintesenz ihres verquast-antisemitischen Geschwurbels?

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