Das Motto der Gelnhäuser Griechenland-Wochen:
„Wege zum Licht – Brücken nach Hellas“ könnte/sollte man m.E. auch als Aufforderung verstehen, die aktuellen Streiks, den Generalstreik, die Kundgebungen und Massendemonstrationen, die Betriebsbesetzungen der griechischen Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, die gegen das DEURO-Diktat zur Sozialdemontage aus Brüssel, Berlin, Paris und London kämpfen. Ein Diktat, das uns -wenn nicht schon gestern und heute- dann morgen auch treffen wird. Neben den beiden für Jannis Ritsos in Monemvasia in der Kneipe seiner Familie geschriebenen und 2008 an seinem Grab gelesenen Gedichten und vielen anderen meiner Lyrik- und Prosatexte zu Griechenland und seiner jüngeren Geschichte, möchte ich hier aus aktuellem Anlass meinen „Offenen Brief an das griechische Volk“ mit einer Bitte um Entschuldigung beitragen und auf die dazugehörigen Artikel und Kommentare hinweisen. Bei den jüngsten Streiks und Demonstrationen gegen das Brüssel-Paris-London-Berliner DEURO-Diktat wurde der mittlerweile 87jährige griechische Nationalheld Manolis Glezos (er hat als junger Mann in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Nazi-Fahne von der Akropolis runtergeholt und die Griechische gehisst) von der Polizei aus nächster Nähe mit Tränengas im Gesicht verletzt/verätzt . Manolis Glezos hat es im Krankenhaus überlebt .
Ein Unrecht muß gesühnt werden
Von Manolis Glezos
In diesen Wiedergutmachungsforderungen sind die enormen Verluste unseres Landes an Menschenleben nicht inbegriffen. Bei einer Gesamtbevölkerung von sieben Millionen verlor Griechenland:
70000 Personen infolge direkter kriegerischer Auseinandersetzungen;
12000 Zivilisten infolge indirekter kriegerischer Auseinandersetzungen;
38 960 hingerichtete Menschen;
100000 in Konzentrationslagern ermordete Geiseln (ein großer Teil davon griechische Juden);
600000 Hungertote.
(Um) Entschuldigung(bittet die Redaktion der tageszeitung „junge Welt“):
Der Artikel »Ein Unrecht muß gesühnt werden« von Manolis Glezos (jW, 9. März 2010) war dieser Zeitung am Montag als »Beitrag zur aktuellen Griechenlandiskussion« zur Veröffentlichung angeboten worden. Leser machten uns darauf aufmerksam, daß er erstmals im Wochenmagazin Die Zeit im Oktober 1995 publiziert worden ist. Wir bitten um Entschuldigung.
Die von Manoli Glezos angesprochene Problematik, daß sich die BRD weigert, Griechen Reparationen für erlittenes Unrecht und Zerstörungen während der Nazibesatzung zu zahlen, ist leider noch immer aktuell. Die vor 15 Jahren eingereichten Klagen sind nun vor höchsten Gerichten in Athen und Den Haag gelandet. (jW)
.
„Wege zum Licht – Brücken nach Hellas“
Eröffnung einer Griechenland-Ausstellung am 21. März 2010 in der Kulturstation Kaufmann
Der Kunstverein Meerholz eröffnet am 21. März 2010 um 15.30 Uhr im Rahmen einer Vernissage seine Griechenland-Wochen, die unter dem Motto „Wege zum Licht – Brücken nach Hellas“ stehen. Neben der Kunstausstellung wird bis zum 9. Mai 2010 ein reichhaltiges deutsch-griechisches Kulturprogramm mit Musik, Literatur und Film angeboten. Da die klassische griechische Kultur als Wiege der europäischen gilt, ergibt sich mit dieser Veranstaltungsreihe am geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union (EU) ein besonderer Bezug zum Veranstaltungsort. Schirmherr der Griechenland-Wochen ist der Berliner Schauspieler, der Grieche Kostas Papanastasiou. Ihre Kunstwerke präsentieren Maria Rigoutsou (Köln) , Soula Koumpi-Gudehus (Ettlingen bei Karlsruhe) und Nikos Samartzidis (Rüsselsheim). Sabine Räbiger (Gründau) stellt einige Eindrücke einer Kunstreise zur Peloponnes aus.
Eröffnet werden die Griechenland-Wochen durch den Vorsitzenden des Meerholzer Kunstvereins, Bernd Wilfer (Q-Fell), und den Initiator dieses Ereignisses Peter Völker. Der Hanauer Künstler Jochen Schwarz gibt eine Einführung in die Ausstellung. Außerdem wird ein lyrischer Text von Peter Völker in deutscher und griechischer Sprache vorgetragen. Die Sopranistin Juliane Schöne und der Pianist Markus Haurien interpretieren dieses Gedicht nach einer Komposition von Lisa Xanthopoulou (Thessaloniki).
Im Rahmen der Griechenland-Wochen organisiert der Kunstverein Meerholz ein kulturelles Rahmenprogramm:
Mythologie und Musik mit Kostas Papanastasiou am 28.3.2010 um 17 Uhr, Theodorakis-Abend am 11.4.2010 um 17 Uhr, Filmkunstabend mit Live-Bouzouki-Musik am 25.4.2010 um 19 Uhr sowie Sirtaki-Nachmittag am 9.5.2010 ab 16 Uhr im Rahmen der Eröffnung des Meerholzer Kulturwanderweges.
Vorverkaufsstellen: Stadt Gelnhausen, Obermarkt 7,Tel.: 06051 – 830180, Fax – 181, e-mail: info@Gelnhausen.de, „Antichi Sapori“, Langgase 9, Gelnhausen, Tel.: 06051 – 914188, Gaststätte „ Kaufmann`s“ in der Kulturstation Kaufmann, Gelnhausen-Meerholz, Hanauer Landstraße 31, Tel.: 06051 – 9675000 (ab 18 Uhr, außer Dienstag).
Nachstehend einige Informationen zu den Künstlerinnen und Künstlern:
Die Kunstmalerin Soula Koumpi-Gudehus wurde in Argalasti/Volos, Griechenland, geboren. Ihre erste Ausstellung organisierte sie in Volos, dem Tor zum Pilion; einem Gebirge in dem in der griechischen Mythologie die Kentauren lebten. Sie unterhielt viele Jahre ein Atelier in Athen und wurde dort und in anderen griechischen
Städten zu Ausstellungen eingeladen. Es folgten Gruppenausstellungen in europäischen Großstädten. Ihe Werke werden heute in mehreren griechischen Museen präsentiert. Seit 1998 lebt sie in Ettlingen bei Karlsruhe.
Maria Rigoutso (Köln) studierte von 1985 – 1993 an der juristischen Fakultät der
Demokritus-Universität Thraziens, Komotini und an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn. An diese juristischen Studien schloss sich von 1995 bis 2000 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Jannis Kounellis an. Ab 1995 übt sie ihre Tätigkeit als Malerin und freie Redakteurin und Sprecherin (Deutsche Welle Radio, Hessischer Rundfunk, WDR, Euranet, Kathimerini) aus. Das griechische Meer und die Inseln sind fester Bezugspunkt ihrer Kindheit und ihres späteren künstlerischen Schaffens.
Sabine Räbiger (47) lebt seit 1990 in Gründau-Hain-Gründau. Sie ist Gründungsmitglied der Kulturstation Kaufmann in Gelnhausen-Meerholz.. In den letzten vier Jahren studierte sie Kunsttherapie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, wo sie im Dezember 2008 erfolgreich das Examen ablegte. Von 2000 – 2002 besuchte sie die Abendschule des Städel in Frankfurt. In dieser Zeit entstehen erste Aktzeichnungen und -bilder. 2002 und 2004 nahm sie am internationalen Künstlersymposium im Herrenhaag bei Büdingen teil. Ferner war sie Teilnehmerin bei „Pentiment“ (Sommerakademie in Hamburg). In den letzten Jahren waren ihre Bilder auf zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Sie gestaltete Titel- und Innenseiten von zwei deutsch-griechischen Lyrikbänden des Gründauer Autors Peter Völker.
Nikos Samartzidis (Rüsselsheim) wurde 1957 in Pella / Makedonien, (Aridea – Almopia) geboren. Er wächst in Athen auf und verbringt seine Jugendzeit in Thessaloniki. Schon als Schüler beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit der Malerei. Nachdem er sich mit altgriechischer Vasenmalerei und byzantinischen Techniken vertraut gemacht hat, setzt er seine Suche nach Möglichkeiten und Grenzen in der heutigen Kunst fort. Die letzten Jahre beschäftigt er sich mit Studien altgriechischer Schriftarten und besonders mit der Kreto-mykenischen Silbenschrift „Linear B“, die er in Gemälde umsetzt. Er ist Mitglied der künstlerischen Vereinigung « MALKASTEN » der Stadt Rüsselsheim.
Bildunterschrift: Die See, von Maria Rigoutsou
Kontakt: Peter Völker, Tel. 0171 – 3398160
Frankfurter Str. 32
63584 Gründau
Tel. 0171 – 3398160
www. petervoelker.de
www.Kulturstation-Kaufmann.de