Vor einigen Stunden hat mir ein Kurde das jahrhunderte währende Kurden-Abschlachten geschildert und meinte, dass dabei „die Muslime schlimmer (waren) als die Nazis gegen die Juden“. Ich habe ihm widersprochen. Doppelt. Dreifach. Hat er den Holocaust geleugnet ? Hat er ihn unzulässig relativiert? Ich muss gestehen, ich habe mich mit der kurdischen Geschichte viel weniger beschäftigt als mit der deutsch-„jüdischen“, — steht es uns zu, die Opfer zu kritisieren, wenn sie die auch in unserem Namen mit organisierten , mit finanzierten, mit angestifeten Völkermorde und fast-Völkermorde mit dem vergleichen, wovon sie meinen, wir würden es kennen? (Beachten sollte man besonders den Kommentar des Niederländers Samy Yildirim am Ende dieses Textes)
… DIE NÄCHSTE BOMBE WIRD KEINE ATTRAPPE ….
Was sagen chinesische Zwangsprostitiuerte, die den japanisch-faschistischen Völkermord, die Todesarbeitslager, die systematche Vergiftung mit Drogen, die Verstümmelungsaktionen, die Massenerschießungen und Aushungerung – im Gegensatz zu Millionen von chinesischen Opfern, zu Hunderttausenden koreanischen Opfern- überlebt haben ….
War sagen endlos vergewaltigte Oborigines-Frauen, die den gezielten Einsatz von Alkohol und cholrea infizierten Pferdedecken in den australischen Konzentrationslagern überlebt haben, den Raub ihrer Kinder nicht verhindern konnten und mit ansehen mussten, wie weiße Siedler noch bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts beim „Abo-Hunting“ solche Kinder im Sand vergruben und anschließend Zielschießen auf die Kinderköpfe machten …
Was sagen die Überlebenden der jahrhundertelangen Menschenschlächtereien gegen die indigenen Völker in Süd- und Zentral -Amerika, wenn sie heute gezwungen sind in den Plantagen ihrer Schlächter sich vergiften zu lassen und dabei zu verkrüppeln und verkrüppelte und totgeborene Kinder zu zeugen … und mit jeder geernteten Kiste Ananas, Bananen mit 5% des gewinnes der jeweiligen United-Fruit-Tochter die Todesschwadrone finanzieren müssen, die ihre Gewerkschaftsaktivistinnen in Auftrag liquidieren …
Was sagen die Überlebenden des Nazi-Vernichtungsfeldzuges gegen die Völker der Sowjet-Union, bei dem über 10 Millionen Menschen direkt umgebracht und weit über 20 Millionen zu Opfern wurden, was sagen die Hinterbliebenen der Opfer …
Was sagen die traumatisierten Hereros in Namibia, die Wenigen , die den Ausrottungsfeldzug der deutschen Kolonialtruppen gegen ihr Volk überlebt haben …
Was sagen die mittlerweile zigMillionen zählenden direkten Opfer der neokolonialen Kriege … von der Bombardierung Hiroshimas und Nagasakis bis zum Luftschlag bei Kundus und der jüngsten Bombardierung GAZAs
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wenn man ihnen verbietet, ihre Schlächter, Vergewaltiger, Folterer mit den deutschen Nazis zu vergleichen, wenn sie versuchen den Menschen in Europa zu schildern, welche Verbrechen an ihnen begangen werden und wurden. weil die Europäer nur dann begreifen, welche Bestien ihre Herrschenden und wessen Kettenhunde und Fußvolk sie sind, wenn man ihnen den Spiegel vors Gesicht hält
Was sagen die noch überlebenden Opfer
wenn man ihnen verbietet von Genozid, von Völkermord zu sprechen, wenn ihnen die Sprache geraubt, die eigene Kultur zerstört und ihre Lebensgrundlagen vernichtet werden
Wir wollen es Mal nicht soooo hoch hängen :
was sagen HARTZ4er-Verlierer, wenn Westerwelle und Roland Koch
sie als Schmarotzer, Sozialhilfebetrüger und Faulenzer beschimpfen
sie ducken sich kleinlaut und schweigen … noch
und dann kommt die nächste Beleidigungswelle
der nächste MenschenentrechtungsTzunamie
die nächste öffentliche Klage
dass HARTZ4er und insbesondre Kopftuchträgerinnen
zu viele Kinder kriegen
Kampf der Kulturen
Kinderkriege
FreiHerrodes läßt in GAZA Kinder zählen
und Kreuzberg entmieten
das ist geplant und kalkuliert
dann wird die Heimat zur Front
dann wird hier Krieg geführt
ein Krieg der sich nach Innen lohnt
die Bundeswehr hats lange schon trainiert
Aufstandsbekämpung durchexerziert
wie man den Notstand liquidiert
wo Kopfnoten zu Kopfprämien mutieren
wenn man mit Angriffswesterwellen
die Armut macht
Man muss wie Koch&Sarazzin
die Armen weiter provozieren
dann wird
die nächste Bombe nicht aus Pappe
wenn keine kommt
dann schicken sie sich eine
dienstlich selbst
gebastelte
V1, V2, V3, V4
der Dienst legt Dir
was vor die Tür
und darauf warten diese Herrn
mit Sicherheit
im Hochsicherheitstrakt
und riskieren
auch wieder einen der Ihren
als Bauernopfer
die nächste Bombe wird keine Attrappe
DAZU EIN KOMMENTAR VON SAMY YILDIRIM AUS DEN NIEDERLANDEN:
Lieber Hartmut Barth-Engelbart,
Der Rassismus besteht darin, dass die Opfer nach der Hautfarbe sortiert werden:
-> 1) Der NS-Judeozid fand statt in Europa.
-> 2) Die Taeter waren Europaeer.
-> 3) Die Opfer waren Europaeer.
Die Niederlaender veranstalteten in „ihren“ Kolonien wahre Schlachtfeste. Insbesondere waren Surinam (rund 300 Jahre lang eine Kolonie der Niederlaender) und Niederlaendisch-Indien (= das heutige Indonesien) hiervon betroffen. Generalleutnant Baron de Cock schlug den javanischen Aufstand 1825-1830 nieder: gut 2.000.000 tote Indonesier, zumeist Zivilisten, waren das Ergebnis.
In der der Geschichte der VOC [= Verenigte Oostindische Compagnie] gewidmeten Abteilung des Tropenmuseums im Amsterdamer Stadtteil Oost-Watergrafsmeer, Ecke Mauritskade/Linnaeusstraat, kann man dies (und noch viel mehr) in Ruhe und ausfuehrlich studieren. Fuer Niederlaender, die diesen Teil des Tropenmuseums besuchen, ist dies der Schock ihres Lebens. Sie sehen dort, dass „ihre Leute“ „in den Kolonien“ sich weit schlimmer benahmen als die Nazis in den Niederlanden 1940-1945. Waehrend aber die Zeit 1940-1945 Pflichtstoff in allen niederlaendischen Schulen ist, erfaehrt man dort ueber die von Niederlaendern begangenen Greuel in der Regel – nichts.
Ni Dieu Ni Maitre!
Samy Yildirim
Zaandam / Nordholland / Niederlande
Lieber Gerd Münzner,
gerne würde ich den Kommentar zu meinem Text bei mir direkt angfügen, so wie schon den zur Tempelgesellschaft und Palästina, aber es geht irgendwie nicht. Gibt es einer Münzner-Seite, auf die ich verweisen könnte ?
Zur Kongo-Geschichte fehlt mir dann bei der Aufzählun der in Afrika systematisch durchorganisierten europäischen Völkermorde noch zumindest die Deutsche OstAfrika-Mission und die Einrichtung des Rassensystems Tutzi und Hutu in „Deutsch-OstAfrika“ denn mit dem Bürgerkrieg zwischen „Tutsi“ und „Hutu“ ging ja nicht nur die kolonialistisch-rassistische deutsche Saat wieder auf und deren belgisch-französische Weiterpflege unter Völkerbundsmandat auf dem Hintergrund der Resourcen-Interessen des kapitals in dieser Region (Tantal ….) hat das PlantagenTerrorRegiment wieder zur Blüte gebracht..
Genauere Angaben über die Höhe der Leichenberge der deutschen Terrorherrschaft dort gibt es m.W. nicht, sie dürften aber nicht allzuweit unter denen im Kongo liegen. Gibt es dazu Hinweise ? (Der Hinweis auf die deutsch-hochadlige Herkunft des belgischen Leopold reicht mir nicht aus. In Gelnhausen sind Auswanderer aus der Periode um 1848 in Brasilien steinreich geworden durch Kautschukplantagen, darauf gründet die Kautschuk-Industrie im gesamten Rhein-Main-Gebiet und Oberhessen: VERITAS, JOH, Metzler, Odenwald, Veith-Pirelli, deren Goldgräber-Anfänge alle in der Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts liegen – also auch vor dem großen AutoBoom … und deren kolonialmentalität lebte sich noch herrlich in der Vernichtung durch Zwangsarbeit in den tausend Jahren aus ….
Kakao und Kautschuk – die Belgischen und die deutschen Kolonialisten haben den kapitalen Kolonialismus mit Schokoladenguss versüßt – oder hat der leopold keine Kakaoplantagen betreiben lassen – würde mich wundern.
Grüße
aus Gründau
Hartmut Barth-Engelbart
herr barth-engelbart:
in dem text wird leider nicht das vom umfang her grösste verbrechen des letzten jahrhunderts nicht erwähnt. es ist der „congo free state“, die privatkolonie leopolds II, in dem, bevor überhaupt die automobilgeschichte richtig begann, ca. 8 millionen menschen für die kautschukgewinnung hingemetzelt wurden, norman finkelstein hat schon recht, wenn er schreibt, dass hierüber bislang nur sehr wenig wissenschaftliche arbeiten (insgesamt 2 oder 3) publiziert worden sind …. (es handelt sich dabei nicht um einen „ausstieg aus der deutschen geschichte“, sondern um einen einstieg in diese … leopold II als belgischer könig kam aus dem deutschen fürstengeschlecht der sachsen-coburg-gotha):
es ist joseph conrad, edmund dene morel und roger casement, die die ganze sache aufgedeckt hatten. adam hochschild hat darüber ein buch publiziert, was leider hierzulande wenig beachtung fand …..
grüsse aus ludwigsburg
gerd muenzner