Die Veranstaltungen werden außer einer Klingelbeutel-Gage, Übernachtungs- & Mitessermöglichkeit für die Künstlerinnen keine sonderlichen materiellen Anreize bieten. Doch! Es werden statt Vernissagen und Finissagen VINISAGEN stattfinden: das Rheinhessische Freidenker-Weingut Eicher hat eine erste Ladung Wein zur Verköstigung für die Weinlesungen in Mittel-Gründau, im revolutionären Vorort der 1848er gespendet.
Revolutionärer Vorort ?
So nannten die 1848er die wichtigsten Stützpunkte der Demokratischen Revolution. Mittel-Gründau hatte als Ausgangspunkt der Oberhessischen Bauernaufstände mit ihren frühdemokratisch-sozialen Forderungen vor vielen Städten und Dörfern im deutschen Sprachraum einen Vorsprung von 18 Jahren. Dieser Vorsprung wirkte auch in der Zeit der Sozialistengesetze und in der 1918er Revolution noch stark. Hier gab es einen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat und ab Beginn der 1920er heftigsten Widerstand gegen den Faschismus
Weinlesungen ?
VINISAGEN mit Belletristik, Lyrik, Geschichten und Geschichte, Erzählungen, Lieder, Texte mit Zwischentönen, Jazz, Klassik und Lyrik und davor oder danach oder zwischendurch Weinproben
Die Weinlesungen in der „Büchnerei“ finden im Hof eines der Anführer der „Oberhessischen Bauernaufstände“ von 1830 statt:
Tobias Meininger ! ?
Er überlebte das Blutbad von Södel und den weiteren Rachefeldzug der Fürsten, beteiligte sich im Vormärz und in der 1848er Revolution – Keinen Steinwurf vom feudalen Domänen-Torturm entfernt, das die Mittel-Gründauer Bauern und Handwerker, Knechte und Mägde in Fronarbeit als Strafe für ihre geschlossene Teilnahme an der Revolution 1852 erbauen mussten, spendete Tobias Meiniger seinen Bauerngarten für den Bau einer neuen Dorfschule, die im klassizistisch-frühgründerzeitlichen Baustil ausschließlich mit Spendenmitteln des gemeinen Volkes iom Dorf ab 1870 errichtet und 1878 eingeweiht wurde.
Die Bilder sind dem Portal http://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Gr.ue.ndau-Mittel_Gr.ue.ndau.htm entnommen
Bis zum Verkauf an Private 2003 war hier ab 1993/94/95 das von der „Initiative Alte Schule“ ehrenamtlich betriebene Jugendzentrum, Fahrradwerkstatt, Dorfkino, Krabbelgruppen, Rückenschule, Geburtsvorbereitung, Drogenberatung, Hausaufgaben- & Nachhilfe, Fremdsprachenkurse (Deutsch, Englisch, Italienisch, Griechisch, Spanisch, Französisch) , Backfest, Repair-Café (bevor man das so nannte), Leih-Bücherei, Spiele- und Erzählabende, Sozialberatung, Berufsberatung und Vorbereitung, zahlreiche Kreativ-Kurse, Frühenglisch, hier wurde die Betreuungschule gegründet. Der Plan der Gemeinde, das Gebäude abzureißen, wurde von der „IAS“ erfolgrech vereitelt. Seit der Privatisierung fehlt dem Dorfder soziale Mittelpunkt und eben der Dorftreff
Bei’s TObiasse ?
So heißt die Adresse der „Büchnerei“ auch bis heute im Volksmund „Bei’s TObiasse“. Bis vor Kurzem wußte im Dorf niemand mehr, warum diese Adresse so heißt. Es ist ein Denkmal für einen Revolutionshelden. Georg Büchner nahm mit den aktiven Teilnehmern der Aufstände Kontakt auf, Mainschiffer/Mainfischer schmuggelten seinen „Hessischen Landboten“ von der Offenbacher Druckerei ans Nordufer des Mains bei Krotzenburg und von dort ging es am Hanau-Wolfgänger Kloster vorbei über den Hessen-Kasselaner „Flaschenhals“ bei Gründau-Rothenbergen oder über das Schmuggler- und Landjuden- und Hehler-Zentrum, die Burgschänke im Gelnhäuser Burgviertel rund um Barbarossas Kaiserpfalz – über die Hessen-Kasseler-Preußische Grenze zum Großherzoglich Darmstädtischen-Oberhessischen Grenzdorf Mittel-Gründau in die Stallungen des Tobias Meininger. Von dort aus wurde der „Hessische Landbote“ dann nach Gießen geschmuggelt.
Wein lesen, Obst lesen, Kartoffeln lesen ?
Sag einer, die Bauern konnten nicht lesen! Sie haben sich schon 1830 für die Pressefreiheit ausgesprochen, meinten damit aber aufgrund eines Missverständnisses die Freiheit von Auspressung, Ausquetschung, Folter, Plünderung. Die Presse kannten sie in der Regel als Analphabeten nur in der Form der Apfel- und Weinpresse, der Tuchpresse und das waren bei der Niederschlagung der Bauernkriege viel genutzte Folterinstrumente
Im Kirsch-Apfel-Birn-Hollunder- und Zwetschgenbaum beschatteten Meinigerschen Hof und Garten, in Stall und Scheune gibt es Gespräche, Kontakte, Einstieg in das Münzenberg-Projekt-Netzwerk, Teilnahme an und/oder Informationen über die Mobilen Kulturwerkstätten,
die MOKKA-Maschinen in Dörfern, Kleinstädten, Stadtteil-& Jugendzentren, Gewerkschafts- und NATURFREUNDE-Häusern, vor Betrieben, bei Demos & Kundgebungen bzw zur Vorbereitung derselben… gerne auch in Synagogen, Moscheen, Kirchen, Freidenkerzentren usw…
MOKKA-Maschinen ?
Nachdem wir diese mobilen Werkstätten zunächst MEKKA nennen wollten, hat uns Dr. Yavuz Özoguz vom Muslim Market dringend davon abgeraten und deshalb heißen sie jetzt MOKKA-Maschinen oder nur MOKKA = Mobil-Kommando Kultur & Arbeit.
An den Lesungen/Konzerten/Ausstellungen haben bereits viele regionale und überregional bekannte Künstler Interesse angemeldet: wer sich anschließen will, die Terminierung der Veranstaltungen richtet sich in der Regel danach, ob jemand in der Region eh schon einen (bezahlten) Auftritt hat usw… stattfinden werden sie unter Obstbäumen, in der im Umbau zum Atelier, zur Galerie befindlichen Scheune und den Stallungen oder in den kälteren Monaten in einem beheizten „Salon“ für 20 bis maximal 30 Teilnehmerinnen
Zu erreichen ist die Mittel-Gündauer „Büchnerei“ von Süden und Norden über die A45 Abfahrt Langenselbold und von dort Richtung Gründau – Büdingen und von Osten über die A66 Abfahrt Gründau-Lieblos …
Per Bahn aus allen Richtungen über Gelnhausen. Von dort fährt während der Woche stündlich und Sa/So zweistündlich die hessische Landesbahn Richtung Gießen. Mittel-Gründau ist die zweite Haltestation. Man kann auch von Giessen aus mit der Landesbahn in rund 1,5 Stunden nach Gründau fahren. Möglich ist auch nach Ankunft mit der Bahn die Busfahrt ab Gelnhausen (der Bus fährt vom Bahnhofsvorplatz auch noch nach 20 Uhr und vor 5 Uhr morgens) Vom Bahnhof Mittel-Gründau aus sind es noch 1,5 Klilometer zu Fuß zur „Büchnerei“ in der Bachgasse 1. Wer mit dem Bus fährt, kann 50 Meter von der Büchnerei entfernt am Hofgut, an der fürstlichen Domäne aus/einsteigen.
Bitte um Rückmeldungen an HaBEbuechnerei@web.de
Die „Büchnerei“ versteht sich selbstverständlich als „MOKKA-Maschine“ ohne großartige Logistik und läßt sich deshalb auch gut und gern einladen
Und hier noch einige Links zum „Münzenberg-Projekt“:
Das “Willi Münzenberg-Projekt” / Linker Liedersommer 2015
Veröffentlicht am 25. Juni 2015 von Hartmut Barth-Engelbart http://www.barth-engelbart.de/?p=44279
Das “Willi Münzenberg-Projekt” will linke Kultur-Initiativen anstiften & unterstützen,
bereits arbeitende Initiativen / Portale vernetzen, durch Austausch Synergien schaffen,
über eine zu schaffende interaktive Kultur-Seite, ein anderes Feuilleton (mit dem Arbeitstitel „Willi“ ((nach Willi Münzenberg)) dezentralisierte, vom öffentlichen Tropf und kapitalen Mäzenen unabhängige Kulturarbeit im und mit dem „gemeinen Volk“ ermöglichen.
„Willi“ will anstiften & unterstützen & vernetzen:
Aus- und Weiterbildungswerkstätten in den Bereichen Musik/Liedermachen/Gesangsgruppen &-Sprech-Beschwerde-Chöre/ Malen und Zeichnen/ Internet-Portale erstellen/ interaktive Kulturseiten aufbauen / „Soziale“ Netzwerke & youtube nutzen & austricksen / sichere Server finden / Fotografie/Film/Video/Workshops/Texten/ Schreiben/ grafitty/ Gedichte-Lieder-Slogans/Straßentheater /Histouren-, Politouren-, Natouren-Fahrradtouren und dafür die RadPfadFinder-Ausbildung (Geschichte, Ökologie, aktuelle politisch-soziale Bewegungen) , Fahrradwerkstätten (gemeinsame Instandsetzung und Wartung), Planung von geführten Touren, Radwegerkundung, etwas andere Heimatkunde mit Spurensuchen, Rad-io-& Video-Reporter-workshops, Oral-History
Es geht um dezentrale Qualifikation, um die Ausbildung der Basis weg vom Nur-Konsumieren
Eine erste Münzenberg-Werkstatt beim Linken Liedersommer des Deutschen Freidenker Verbandes (19.-21.Juni 2015) hat Voraussetzungen und Optionen dieses Projektes ansatzweise geklärt und als ersten Schritt die Sammlung von „Fallbeispielen“ beschlossen, aus der man schon Anregungen für die Arbeit vor Ort gewinnen kann: so zum Beispiel die auf der Waldeck vorgestellte Initiative für eine Fahrradwerkstatt mit und für HARTZ4er, Flüchtlinge – aber eben nicht nur für diese – in (angestrebter) Kooperation mit einer Schülervertretung, Aktiven eines Jugendzentrums, der Freiwilligen Feuerwehr (die die Werkstatt stellt), örtlichen Gewerkschaftern und Freidenkern und einer Kirchengemeinde ….
Weiter Beispiele wurden vorgestellt: die Kombination von Fahrradtouren und Geschichtswerkstätten, von Liter-Rad-touren, öffentlichen Widerstandslesungen und –schreibungen, Straßentheater und Stegreif-Kabarett, die öffentlichen Papp-Karton-Tagesschauen: oder die TROTZ-tönende Wochenschau usw…. alles mit möglichst wenigen Kosten, wenig Logistik-Aufwand, eben auch für politisch Schlechtwetter und Strom- und internet-Sperre oder –Ausfall :-O)))))))))
Was tun, wenn das Jugendzentrum aus „Kostengründen“ geschlossen wurde ? Wenn die Kommune den Zugang zu Bürgerhäusern verwehrt, zu hohe Miete verlangt oder die Häuser auch schon geschlossen hat … schon das sind Fragen, an denen Projekte scheitern können. Wie kann man trotzdem (weiter-) arbeiten? Macht man eine Untergruppe beim Gesangsverein auf, findet Unterschlupf beim Sportverein oder bei der Feuerwehr ? Beim örtlichen NABU oder BUND ? Bei einer Religionsgemeinschaft ? Bei der naturfreundejugend, beim Bund Deutscher Pfadfinder, bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald oder beim Schrebergärtnerverein. Hier sind die Kooperations-Pfadfinder gefragt !!!
Das Münzenberg-Projekt sucht jetzt
Menschen, die ihre kulturellen Kenntnisse und Fertigkeiten nicht nur in die Warteschlangen vor Literatur- und anderen Kultur-Preisjurys einbringen, damit die Bestenlisten erstürmen und zu ewigem Ruhm in den Charts kommen und dicke Gagen verdienen – sondern an Jugendliche und weniger Jugendliche weitergeben wollen (Profi- und Laien-Künstler, Handwerker, Techniker, IT-Spezialisten/RegisseurINNeN, Filmer-&Fotografinnen, Grafiker, Schauspieler, Sängerinnen usw… Biologinnen und HistorikerINNen, die uns ihre Verfügbarkeit, ihre Gagen-Konditionen nennen / – viel Geld ist hier sicher nicht zu verdienen!)
Das Münzenberg-Projekt sucht jetzt
Initiativen & „Einzelkämpfer“ aus den oben genannten oder verwandten Bereichen, die ihre Arbeit und ihre Planungen vorstellen und so ermöglichen, dass andere Initiativen daraus lernen
Das Münzenberg-Projekt sucht jetzt
Initiativen, die die Möglichkeit sehen, bei sich am Ort „Münzenberg-Projekt-Tage“ (oder auch nur einen Tag) durchzuführen – mit workshops/Werkstätten, Bilderausstellungen, Lesungen, Konzerten, Seminaren/Vorträgen, (gemeinsamem) Singen und Spielen usw…..
Schickt eure begeisterten Rück-mails an
oder an
trotz ähnlich klingender Titel sind die folgenden verlinkten Artikel keine Wiederholungen !
“Willi”, das im Aufbau befindliche Portal des Münzenberg-Projektes. Vorerst nur eine Materialsammlung
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Zur „Münzenberg-Projekt“-Werkstatt, LINKER LIEDERSOMMER – Burg Waldeck 19.-21.6. 2015
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Das “Münzenberg-Projekt” soll kein “linker Liedersommer”-NachtsTraum bleiben
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HaBEs “Münzenberg-Projekt”-Work-Shop beim Linken Liedersommer auf der Burg Waldeck
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“Willi”, das im Aufbau befindliche Portal des Münzenberg-Projektes. Vorerst nur eine Materialsammlung
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Vogelsberger Vielfalt – einen neuen Gründautaler Volkschor gründen ?
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HaBE in Lahnstein & Aachen & beim Linken Liedersommer Burg Waldeck ge- & zu lesen