Dieser Text stammt aus der Reihe:
wie der Missbrauch gebraucht und missbraucht wird.
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Nach der evangelischen Missbrauchsorgie folgt ein Text demnächst über den Missbrauch des Missbrauchs:
zb. wie der CDU-Landtagsabgeordnete Arnulf Borsche 1971/72 seinen Spitzel Ditzel &Cie Fotoreportagen schießen ließ, um einen Schulversuch zu kippen: eine Missbrauchsdokumentation per Teleobjektiv auf dem Schulhof geschossen sollte zwei Frankfurter „antiautoritäre Integrationsklassen“ in der Grundschule am Biedenkopfer Weg“ in Frankfurt Rödelheim stoppen.:
mit von der Partie: die Tochter Alexander Mischerlichs, Monikas Seifert, Prof.Dr. Jürgen Seifert, Oskar Negt, die Tochter des ehemaligen hessischen Kultusministers Schütte, Renate Stubenrauch, ein evangelischer Theologe- Lehrer und Religionslehrer-Ausbilder, viele nette KollegINNen, eine Sekretärin und ein couragierter Schulrat in FFM und etliche fast so Couragierte in der hessischen Kultusbürokratie, Marianne Wiedemann, die spätere Pädagogik-Professorin der Goethe-Uni FFM, Prof. Richard Meyer, Dieter Süverkrüpp, der NDR-Dokumentarist Gerhard Bott und last not least viele Kinder und Eltern aus dem Zentmarkweg, die Kinder aus den Kinderläden und der Schreiber dieser Zeilen. In weiteren wichtigen Rollen: der hessische Rundfunk, die ARD, das ZdF,
„Die Bunte“, die FAZ, die FR, die Abendpost-Nachtausgabe, die BILD, die WELT, die Bild am Sonntag, die WamS, die „Quick“, der STERN, der Spiegel und deren jeweiligen Unterhändler mit dicken Schecks für Informanten und Zulieferer. Diesen Text gibt es bereits seit 1974 als Teil meiner wissenschaftlichen Hausarbeit zum Staatexamen bei Prof.Richard Meyer.
Zum Missbrauch durch die und bei der Bundeswehr kommen auch noch eine Reihe von Texten.
Sind die Missbrauchsopfer Kinder kleiner Leute
intressierts die Großen heute
nicht die Bohne
oder doch
im Sommerloch
vielleicht das noch:
triebs der Pfarrer ohne
mit Genehmigung aus Rom
oder trieb ers mit Kondom ?
(Ohne -weiß mann- hat mehr Reiz
doch nur mit schützt es vor AIDS
will mann kein AIDS – auch nicht verbreiten
muss mann mit dem Ratzi streiten
und wer sich damit versündigt
kriegt gekündigt)
Hatte ers mit Ministranten
und mit Firmlingen getrieben
wollt er sich an Knaben laben
oder lieber Mädels haben
warens welche von den Frommen
Lasst die Kindlein zu mir kommen
oder ham die abgetrieben ?
Ja, der Tagesschauer lauert
auf den Missbrauchssupergau
Hessenwetter- Tagesschau
welchen solln wir heute nehmen
Tatort, Anne Will und hofft
wenigstens die Tagesthemen
sichern Missbrauchseinschaltquoten
bringen Striemen auf den Pfoten
Handarbeit bringt gute Noten
Missbrauch möglichst auch mit Toten
Oder war es wie so oft
nur Missbrauch
soft ?
AUS MEINEM SCHREIBEN AN DIE LANDESKIRCHEN HESSEN-NASSAU UND BADEN
Guten Tag,
Nach 44 Jahren Stillhalten halte ich es nicht mehr aus. Die tiefsitzenden Traumatisierungen, die mir die evangelische Kirche Hessen-Nassau, wie auch die evangelische Landeskirche Baden beigebracht haben, sind nicht mehr zu verkraften.
An einem Zeltlager der evangelischen Jugend, der Jungschar des hessischen Odenwaldes unter der Leitung eines Pfarrers aus dem evangelischen Zentrum Kloster Höchst/Odw. am Edersee 1961 nahm ich als 13/14jähriger Kindergottesdiensthelfer teil. Nach zwei Nächten, in denen ich das Weinen verschiedener Jungen gehört und als Heimweh interpretiert hatte, hat sich ein 12jähriger morgens weinend an mich gewandt und mir über seine nächtlichen Erlebnisse berichtet: der im großen Gemeinschaftszelt „diensthabende“ Diakon hatte sich an ihm vergriffen und an einem weiteren Jungen, der auf der anderen Seite neben ihm lag. Ich habe mir dann ein Herz gefasst und beim „Morgenappell“ den Diakon öffentlich deswegen angegriffen. Das Wimmern der beiden 12jährigen in der Nacht war mir Beweis genug.
Die Konsequenz des leitenden Pfarrers war nicht etwa ein Gespräch mit dem Diakon und mir sondern nach einem erneuten Zornausbruch nach dem Leugnen des Diakons mein sofortiger Ausschluss aus dem Zeltlager. Hätte nicht die DLRG-Gruppe, die das gesamte Lager organisierte, mir Asyl gewährt, ich weiß nicht, was mit mir passiert wäre. meine Eltern wurden erst nach Abschluss des Lagers von dieser Strafmaßnahme informiert. Die elterliche Bestrafung wg. Ungehorsam -sie glaubten dem Diakon und dem Pfarrer mehr als ihrem Sohn- folgte als Zugabe. Mindestens einer der betroffenen Jungen leidet heute noch unter diesem damaligen Missbrauch. Mich hat dieser Vorgang, dieses fast unbeschreibliche Verbrechen an Kindern, an mir eben auch- tief traumatisiert und etliche vergebliche PsychoTherapien gekostet.
Es hat mir eben auch eine Brandmarke verpasst: wenn Du dich gegen Unrecht zur Wehr setzt und anderen dabei hilfst, wirst Du dafür bestraft. Im Übrigen eine Erfahrung, die ich immer wieder machen durfte:
Die Entdeckung 1961/62, dass der Klassenlehrer im Michelstädter Gymnasium – der Graf von Schwerin nicht nur Mitglied bei den evangelikalen Fundamentalisten vom „EC“ („Entschiedenes Christentum“) sondern auch bei der „deutschen Ostafrika-Mission“ war und dort seine Eltern und Großeltern in „Deutsch-Ost“ (dem heutigen Ruanda-Burundi und Tansania …) als Missionare die Einteilung/Spaltung/Selektierung der Eingeborenen in Sklaventreiber (Tutsi) und Sklaven (Hutu) mitorganisiert hatten, brachte ihm nicht nur seinen Spitznamen „Watutsi, der Skaventreiber“, sondern auch nach vergeblichen Missionsversuchen durch den entschiedenen Christen dem „Entdecker“ einen sofortigen Schulverweis, der auf kurzem Umweg über Groß-Umstadt in die Chorknaben-Internatskarriere nach Mannheim führte.
Womit ich bei dem nächsten Missbrauch angelangt wäre:
die badische Landeskirche hat mich dafür bestrafen lassen, dass ich in einem „evangelischen Elite-Internat“ in Mannheim einen israelischen Jungen gegen die Jungnazis im Internat verteidigt habe wie auch die etwas Schwächeren der nigerianischen Stipendiaten, dass ich mich gegen die Jung-Nazi-Folter von 11-12jährigen Bettnässern gewehrt und sie geschützt habe. Nach dem Verteilen von Flugblättern zur Unterstützung des Metallarbeiterstreiks für Lohnfortzahlung bei Krankheit war ich dann reif: Der Verantwortliche der Badischen Landeskirche, Industrie-Pfarrer Kühn, der von der Kanzel gegen die „unmäßigen Forderungen der IG-Metaller“ gepredigt hatte- und sein Internatsleiter, ein „Deutsche Christ“ und Ex-Waffen-SS-Kämpfer und Doktor der Theologie (mit der Dissertation zumThema: „Jesus war ein Arier“ und Spruchkammer-Predigtverbot bis 1958 !!-1960 wurde der dann Internatsleiter für die Erziehung einer christlichen Elite!!), bestraften mich mit Ausschluss aus der Schule 1964. Dem damaligen Bürgermeister von Mannheim, Walter Krause, dem späteren Innenminister von BaWü und dem Druck der IG-Metall habe ich es zu verdanken, dass dieser Schulverweis wieder rückgängig gemacht wrde, nachdem Walter Krause mit Entzug städtischer Mittel für das evangelische -musische EliteGymnasium gedroht hatte, wenn ich nicht wieder aufgenommen würde.
Zum orgganisierten Missbrauch junger Erwachsener in der und durch die Bundeswehr will ich hier zunächst keine weiteren Ausführungen machen. Dieser gigantischen Massenmissbrauch wird jedoch kirchlch abgesegnet durch die Militärseelsorger – ja, ich weiß, auch Mörder haben Seelen und man muss sich auch um sie kümmern.
Mein Widerstand gegen diesen Missbrauch wurde mit dem Segen der evangelischen Militärseelsorger diziplinarisch geahndet.
Aber lassen wir das…
der nächste evangelische Missbrauch ließ nicht lange auf sich warten:
Weil ich als Kriegsdienstverweigerer bei meinem Ersatzdienst die Missbrauchspraktiken diverser Brüder/Pfleger in den NiederRamstädter Anstalten der Inneren Mission (zunächst nicht öffentlich) kritisiert und angegriffen habe, bekam ich vom Leiter der Anstalt, dem evangelischen Pfarrer Huthmann Disziplinarstrafen. Darüber hinaus wollte mich der Pfarrer ebenfalls mit Drohung von Strafversetzung dazu zwingen, zwei (homosexuelle) Pfleger zu denunzieren, die mit mir die Missbräuche entdeckt und beobachtet hatten, sich aber selbst nicht trauten, das öffentlich zu machen. Die Anstaltsleitung wollte nicht die Missbräuche an mehreren körperlich-geistig behinderten Kindern aufklären und verfolgen, sondern die undichten Stellen abdichten und die beiden Pfleger wegen ihrer Homosexualität bestrafen und verfolgen. Nach einer gescheiterten unzureichenden SelbstÜberdosierung mit Schlaftabletten wurde ich dann strafversetzt an ein staatliches Psychiatrisches Landeskrankenhaus.
Die Bestrafung meiner Zivilcourage hat mich damit zum wiederholten Male „evangelisch“ traumatisiert, so stark, dass ich nach fast 50 Jahren noch Schweißausbrüche bei den regelmäßigen Alpträumen habe.
Abgesehen von diesen Fällen wurde ich Sonntagsmorgens und bei den täglichen Frühgottesdiensten in der besagten Mannheimer „christlichen Elite-Schule“ auch noch von der Kanzel herab dafür abgekanzelt, dass ich im Alter von 17 Jahren Arm in Arm mit einem Mädchen gesehen wurde – 1965!!
Ich fordere von der Landeskirche Hessen-Nassau wie von der Badischen Landeskirche sowie von der Inneren Mission öffentliche Bitten um Entschuldigung und nicht nur einen warmen Händedruck, sondern echtes Schmerzensgeld für fast 50 Jahre psychosomatische Störungen und Schmerzen, für Alpträume und andere unendliche Martyrien bei zwischenmenschlichen Beziehungen.
Dass mir bei diesen kirchlichen Praktiken ein großes Teil menschlichen Urvertrauens unwiederbringlich verloren gegangen ist, brauche ich hier wohl nicht weiter zu betonen.
Über die Höhe eines angemessenen Schmerzensgeldes dürfen sich die Leitungsgremien beider Landeskirchen ihre Gedanken machen. Ich habe da keine präzise Vorstellung, orientiere mich aber schon an den US-amerikanischen Dimensionen.
Ich bin mir lieb und teuer. Und es tut mir (wortwörtlich) sehr Leid, dass ich mit diesem Schreiben über 40 Jahre gewartet habe und dass ich dieses traurige biographische Kapitel bisher nur verschlüsselt literarisch verarbeitet udn veröffentlicht habe..
In diesem Zusammenhang habe ich noch nie über Verfallsdaten nachgedacht und auch nicht über Verjährung. Meine Verletzungen verjähren nicht. Vielleicht erst in der Urne.
Mit meist immer freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart
Weitere politische Lieder und Gedichte, wie der obige
Missbrauchstext, prosaisch-lyrische AgitProvopoleme sind in “unter-schlag-zeilen” enthalten, der 312Seitige Grafik- und Gedichtband erschien 2005 mit der ISBN 3-88975-107-5 im Frankfurter ZAMBON-Verlag und kostet 15,-€. mit einem Vorwort von Ingrid und Gerhard Zwerenz und einem Nachwort von Kurt Sänger, sowie einem Nachruf auf Wolfgang Stryi, den Komponisten-Saxophon-&Klarinettisten des ensemble modern FFM, einem der besten europäischen Saxophonisten, der alle Texte des Bandes in Musik umgesetzt hatte und über 150 Lesungs-Konzerte im Duettuell „kisuM&kyriL“ mit HaBE damit bestritt.
Herausgegeben wurde der Band vom Polizeipräsidium Südhessen nach öffentlicher Entschuldigung des Oberstaatsanwaltes und auf dessen Anweisung. Das Land Hessen musste die Produktion des Buches weitgehend bezahlen, weil die hessische Polizei die zentralsten Texte über 6 Wochen in Untersuchungshaft genommen hatte “wegen des Verdachts auf Volksverhetzung”.. aber das steht alles in dem Buch, dessen grandioses Layout Jürgen Tauras gemacht hat. Bei der Arbeit entstanden noch viele Texte, die in das Buch aufgenommen wurden..
Die meisten Texte des Buches sind bei Widerstandslesungen in Hanau, FFM, Halle, Leipzig, Berlin-OstWest, Aschaffenburg, Offenbach, Mörfelden -Walldorf, Wiesbaden-Erbenheim, Kelsterbach, Fulda, Schlüchtern, Gelnhausen, Erlensee, Gründau, Döbeln, Dresden, Weimar, Köthen, Herleshausen, Forst, Eisenach, Opole, Krakow, Wrozlaw, Warschawa, Gdansk, Zopot, Gdynia, Lodz, Milano, Ancona, Venecia, Patras, Athen, Monemvasia, Sparta, Gythio, Vesani, Kalamata, Areopolis, Tripolis, Mellrichstadt, Mannheim, Schwarzenborn, Bonn, Köln, Ludwigshafen, Karlsruhe, Wien, München, Stuttgart, Fellbach, Vaihingen, Neckarsulm, Weinsberg, Ober- & NiederRamstadt , Darmstadt, Groß-Umstadt, Höchst, Neustadt, Görlitz, Zwickau, Freiberg, Michelstadt, Erbach, Almeria, Cournil, Sevillia, Barcellona, Madrid, Granada, Zaragossa, San Sebastian, Larzac, Nante und in Stubbendorf (bis 2004)…. entstanden,bei Kundgebungen, Streiks, Besetzungen und was alles so notwendig ist… oder auch bei der Arbeit auf Baustellen, am Fließband, in Montage- & in Lagerhallen, in Büros, im “Führerhaus” vieler LKWs auf Raststätten und an Grenzübergangsstellen während der Zollabfertigung.. oder bei fröhlicher Landschaftsgärtnerei … aber auch mit Schnellnotizen in Lehrerzimmern oder auf Schulhöfen, in JVAs oder davor, in Polizeigewahrsam oder in damals noch grünen Minnas …
Sehr geehrte Damen oder Herren,
ich erwarte, daß Sie mich aus Ihrem Verteiler löschen. Sollten Sie dieser Aufforderung nicht unverzüglich nachkommen, werde ich rechtliche Schritte einleiten.