Josef Ackermann potentielles Attentatsziel ? Aber doch nicht der RAF!? Nur wessen dann?

Allein diese Frage zu stellen, noch mehr die Frage, ob nicht doch Alfred Herrhausen im Auftrag des konkurrierenden US-Bankenkapitals ermordet wurde, galt bisher als Gipfel der Verschwörungstheorie. Herrhausen wusste, dass die US-Banken -als einzige in ihrem Allmachtsdünkel ohne Rückversicherung für ihre Schuldenfallen gegen den Rest der Welt – bei einem Schuldenmoratorium sturmreif getroffen wären – und so sein Plan via Bankerstrust den US-Finanzmarkt zu erobern erfolgreich zu realisieren wäre. Herrhausen war dem US-Kapital und den „Atlantikern“ in der BRD im Wege.

Solche Mainstreamsendungen wie Maibritt Illner tue ich mir eigentlich nie an, deshalb tausend Dank an Thomas-Immanuel Steinberg, dafür, dass er sich sowas antat und es dokumentiert und analysiert. Man sollte viel öfter bei ihm reinschauen.
Thomas Immanuel Steinberg

„Ich glaube, es wäre mir genauso gegangen wie Herrn Herrhausen.“

„Ich glaube, es wäre mir genauso gegangen wie Herrn Herrhausen“, antwortete Josef Ackermann auf Maybrit Illners Frage, warum er nicht für einen Schuldenerlaß bei zahlungsunfähigen Ländern plädiert habe. Alfred Herrhausen, damals Chef der Deutschen Bank wie heute Ackermann, hatte 1989 für den Erlaß zum Beispiel der mexikanischen Schulden plädiert. Er wurde am  30. November 1989 von einer Bombe zerfetzt. Die Bombenleger wurden nie ermittelt.

Illner hatte in der ZDF-Sendung vom 13. Mai 2010 Ackermann ihre Frage gestellt, unmittelbar nachdem beide, ebenso wie das Fernsehpublikum, einen vorgefertigten Bericht über Herrhausen gesehen hatten, der schließt: 

Welch Tabubruch! Beifall der Schuldnerländer, wütende Proteste seiner Bankkollegen. Doch Herrhausen läßt sich nicht beirren. Es handele sich um eine dauerhafte Zahlungsunfähigkeit. Diese kann nicht durch eine Erhöhung der Schulden gelöst werden. 1989 wird Alfred Herrhausen von Terroristen ermordet. Doch sein Plan wird später in der Argentinienkrise umgesetzt. Daimler-Chef Edzard Reuter resümiert: „Herrhausen war seiner Zeit um zehn, fünfzehn Jahre voraus.“ 

Video, Minute 12:36 bis 13:55, Musik bis 13:57 

Darauf Illner mit der Frage:

Herr Ackermann, Sie sind auch Chef des Internationalen Bankenverbandes. Hätten Sie eine solche Forderung nicht stellen können an all Ihre Kollegen, die richtig sauber aus dieser Krise herausgekommen sind?

Video, Minute 13:58 bis 14:07 

Ackermann:

Ja, ich glaube, es wäre mir , äh, genauso gegangen wie Herrn Herrhausen …

Video, Minute 14:07 bis 14:10.

Wer genau die Terroristen geschickt hat, das dürfte Ackermann auch nicht wissen, aber man könnte ihn wenigstens fragen. Ein Staatsanwalt zum Beispiel. 

Immer mal wieder wird einer umgelegt, weil er aus der Reihe getanzt ist. So ist das halt in unserer Demokratie, in der die Bourgeoisie diktiert. Doch bislang wurde Ackermanns erhellende Erkenntnis von keinem Mainstream-Medium aufgegriffen. Das ist das eigentlich Erhellende.

T:I:S, 22. Juli 2010

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

2 Gedanken zu „Josef Ackermann potentielles Attentatsziel ? Aber doch nicht der RAF!? Nur wessen dann?“

  1. Iss doch klar, wenn Du Kühe weiter melken willst, darfst du sie nicht vorzeitig schlachten. Alte bauernregel, die diesmal nicht aus China stammt, aber auch dort hat man das Milchvieh nicht an Hunger und Durst verrecken lassen oder zu früh geschlachtet.

  2. Soweit wie hier geht Steinberg in seiner Darstellung nicht, die Ursache für das Attentat im Konkurrenzkampf zu sehen. In diesem Zusammenhang geht es auch weniger um die Diktatur der Bourgeoisie, als vielmehr um den Kampf der Monopole untereinander. Darüber sollte der damalige Gegenstand, die geforderte Entschuldung Mexikos, nicht hinwegtäuschen. Auch wenn es üblich ist, solche Erwägungen als Gutmenschentum zu verkaufen, ist nicht zu vergessen, warum diese Forderung aufgestellt wurde. Ein zahlungsunfähiges Land taugt nicht mehr fürs Geschäft und für die Akkumulation des Kapitals steht es so nicht gerade zum Besten, wenn nichts mehr zu verteilen, oder umzuverteilen ist. Herrhausen hat versucht die Situation im Interesse der Deutschen Bank zu klären, dass dieses nur gegen das Interesse anderer, entsprechender Konzerne geht, dürfte eigentlich nicht Überraschen. Er war für einen umfassenden Schuldenerlass, dieses war er sicher nicht im Interesse Mexikos, und des mexikanischen Volkes, wie gern dargestellt, sonder im Interesse des von ihm zu leitenden Konzerns. Dieser ganze Vorgang ist letztlich ein Ausdruck für die sich verschärfende allgemeine Krise des Kapitalismus. Eigentlich ein klassischer Bandenkrieg des Kapitals, hier des Finanzkapitals.
    Und wie schreibt Marx im Kapital: „Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren (anfeuern).“
    Um wie viel wird es wohl im Falle Rohweder gegangen sein?
    In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass Herr Ackermann übrigens lange daran gearbeitet hat, die Deutsche Bank als Braut herauszuputzen, was wohl der Grund dafür gewesen ist? Nun ja, mit der herannahenden Bankenkrise, wurde dieses Ansinnen zu den Akten gelegt, es wäre wohl auch kaum noch zu rechtfertigen gewesen. Im Gegensatz zu Herrhausen ist Ackerman auf die Linie der angloamerikanischen Banken eingeschwenkt und hat begonnen die Deutsche Bank mit all den bekannten Folgen nach deren Muster umzubauen.
    Gruß

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