DURCHBRUCH-Meldungen gibt es in der Regel bei Flutkatastrophen aber noch
regelmäßiger bei Frontberichterstattungen. Die letzte Flutkatastrophe im
südlichen Afrika betraf im Wesentlichen Mozambique und weniger Zimbabwe.
Darum kann es beim jW-Durchbruch in Zimbabwe nicht gegangen sein. Um was
sonst? Herrscht Krieg und wenn welcher ? Wer gegen wen? Die EU hat Zimbabwe
seit seiner Unabhängigkeit den Krieg erklärt ohne ihn zu erklären: die Bank
von England kontrolliert die Geldpolitik, entscheidet über Staatskredite und
man weiß, wie deren Entscheidungen ausfallen, wenn ein Staat nicht
kreditwürdig ist. Und Braun-Blär und Merkel hetzen was das Zeug hält. Die „rote“ Heidi nicht minder. Dass Mugabe sich jetzt an die Bank of China wendet hat
eine Vorgeschichte. Und über diese Vorgeschichte und die tatsächlichen
Verhältnisse in Zimbabwe, über die Strangulierung dieses Staates wird
geschwiegen und es wird propagandistisch und missionarisch gelogen: weil
sich Zimbabwe partout nicht nach eurozentristischen Vorstellungen
zivilisieren und missionieren lassen will. Anders als Azania, das immer noch
hierzulande als South-Africa gehandelt wird. Zu Recht, denn unter Mandela
und seinem Nachfolger hat es der formal unabhängigeg Staat im Gegensatz zu
Zimbabwe nicht gewagt- nicht einmal versucht, an den Eigentumsverhältnissen
bei Boden und Produktionsmitteln etwas grundlegend zu ändern. Süd-Afrika ist
ökonomisch zwar ein Riese, aber dieser Goliath gehört nicht den Schwarzen.
Er gehört internationalen Konzernen, die sich eventuell einige schwarz
getünchte Figuren in den lokalen Vorstandsetagen halten. Es herrscht unter
den Schwarzen grasseste Armut, hohe Arbeitslosigkeit, Überausbeutung in
übelstem Manchestertum, Kriminalität, Prostitution, zunehmender
Analphabetismus- nicht trotz sondern wegen des prosperierenden Kapitalismus
in Azania. Auch die SWAPO in Namibia hat nichts grundlegend an den
Eigentumsverhältnissen geändert. Und wird dafür von den ehemaligen
Kolonialmächten und den tatsächlichen neuen Herren im Lande belohnt. Die
„Weiße Massai“ findet in Namibia statt. Frau Hoss als Rancherin mit „sanftem
Tourismus“, deutschen Pferdezuchtfarmen, eu-gesteuerter Uranausbeute ….
wie auch in Azania die Oppenheim-Erben, die Ohrenstein&Koppel und Co. alle
am Drücker und unbehelligt von den lammfrommen (weil
deutschSüdwestAfriKa-Missioniert und Friedrich-Ebert-gestifteten)staatlichen
Behörden. Da klingeln die Kassen.
In Zimbabwe und Mozambique geht es da nicht so einfach. Aber wir haben ja
das Lancasterhouse-Abkommen, das die Besitzverhältnisse 1980 für 10 Jahre
als absolut unantastbar erklärte, gewaltige Land(rück-)nahme unter Strafe
stellte, den weißen Farmern die besten Böden im Lande sicherte und
garantierte, dass wenn sie „den Terrror der Schwarzen“ nicht mehr ertragen,
sie ihre Farmen (in der Größe zum Teil des Saarlandes) zu Marktpreisen an
den Staat verkaufen können, wenn der denn zahlungsfähig ist. Die
unfruchtbarsten Böden kauften nach dem Lancasterhouse-Abkommen das UK und
die USA den weißen Farmern ab und so wurden dann schwarze Landlose (von
ihren Böden enteignete) mit sauren Böden beschenkt, auf dass sich
herausstellen sollte, dass die Schwarzen so und so nix von Landwirtschaft
verstehen. Wenn die Farmer nicht an den gehassten neuen Staat verkaufen,
aber trotzdem ihre Farmen aufgeben wollen, helfen solche Leute aus der
Patsche, wie der GroßAgrarier von Petzhold aus München, der tollkühn wird,
wenn er nur ein Promille-Profit riecht. Der kauft den fluchtbereiten
exrhodesischen Kolonialisten die Ländereien ab, pocht beim deutschen
Auswärtigen Amt auf Schutz und wenn er Glück hat, werden seine Profite
demnächst mit dem Segen auch einiger sogenannter LINKER mit Hilfe robuster
Mandate für KRK-Einheiten abgesichert, was zunächst nur pekuniär mit
Hermeskrediten und Mitteln aus der Kreditanstalt für Wiederaufbau gesichert
wurde (Klar, das ist der Zweck dieser Anstalt: hier wird die alte
Herrlichkeit wieder aufgebaut).
Während Mugabe und die ZANU-PF verzweifelt seit Jahren versuchten durch
strukturelle Reformen in den Provinzen die Landflucht und die Verelendung zu
bremsen – es aber nicht schafften, weil die besten- fruchtbarsten Böden
immer noch in den Händen der alten Kolonialisten waren und sind und die vor
hundert und mehr Jahren enteigneten und entwurzelten Schwarzen nur
versumpfte und verkarstete Böden erhalten konnten und können, und weil sie,
selbst auf den wenigen besseren Parzellen nicht über eine subsidiare
Wirtschaft hinauskommend (wennsie es schaffen) ihr traditionelles
landwirtschaftswissen nicht mehr und das der europäischen
intensivLandwirtschaft noch nicht haben. Auch dann, wenn sie es hätten, sind
sie in der Falle der Abhängigkeit von Chemie-Importen (die der Staat
Zimbasbwe wg Devisenmangel nicht bezahlen kann)(Kunstdünger/Herbi- &
Pestizide usw..) und können über ein Anfangsstadium nicht hinaus. Für
Zimbabwe war der Wegfall des Ostblocks nahezu so tragisch wie für Kuba. Bis
zur „Wende“ waren noch trotz früherer Animositäten (die UdSSR unterstützte
vornehmlich Nkomos ZAPU und den Bischof Muzorewa) Im- und Exportoptionen
offen und es gab einige Hilfe für Landwirtschaftliche Projekte -aber sehr
spärlich und wiederum ausgerichtet auf eine neue andere Abhängigkeit.
Monokultur, Großeinheiten und fast ausschließlich exportorientiert, was die
Selbstversorgung der Bevölkerung nich befördert sondern neue Abhängigkeiten
geschaffen hätte unfd auch geschaffen hat. Angola und Mozambique können
davon ihr Leid-Lied singen.
Was ist der DURCHBRUCH: nachdem europäische – besonders deutsche
Parteistiftungen – von Adenauer bis Böll – und auch NGOs sich der ARMEN um
die Großstädte Zimbabwes annahmen, sie anfütterten und den christlichen
Missionen und in deren Gefolge dem Movement for Democratic Change zuführten,
nachdem die Regierung ziemlich hilflos mit administrativen polizeilichen
Maßnahmen und Baggereinsätzen versuchte der Favelaisierung Herr zu werden
und die Prostitution auch administrativ zzu bekämpfen – unter dem Etikett
„Gesundheitsvorsorge und Kampf gegen Epidemien“ was nicht völlig von der
Hand zu weisen ist,
also nach dem üblichen neoneokolonialen Spiel: wir sorgen für Hunger und
schmeisen mit Almosen, mit MenschenrechtsAppellen bei der UNO und dem
Vorzeigen fotogener Opfer für die „Reporter ohne Grenzen“ (sponsored by CIA
& Co), verzichtet jetzt die Regierung von Zimbabwe auf die Regelung, dass 50
Parlamentssitze durch die Stammesältesten automatisch besetzt werden, was in
diesem land wieder zu Unruhen führen wird, xdenn die Zusammenkünfte und
Beratungen und die Kompetenz der Ältesten ist eine althergebrachte Regel,
die sich die Regierung zu nutze machen wollte und gemacht hat und den
einzelnen Stämmen ein zentrales Mitspracherecht verschafft hat. Das wiederum
machte die Einbindung der Ältesten und ihrer Stämme in Reformprojekte
möglich.
Das ist nun nicht sonderlich zentraleuropäisch und entspricht nicht dem
hierzulande kolportierten Demokratieverständnis.
Aber hier soll sich niemand aufspielen: wer als Bürgermeister einer
sauerländischen Hochlandgemeinde nicht die Vorstände der Schützen, der
Brieftaubenzüchter, des CarnevalsClubs, der KeglerINNEN, des BartClubs, der
freiwilligen Feuerwehr, und der evangelisch/katholischen Kirchengemeinde in
die Entscheidungsprozesse miteinbezieht, (na ja , vielleicht auch die
„Oppostion“ in der Gemeindevertreteung), kann sich die Kugel geben und das
nicht nur beim Kegeln. Oder er kriegt sie von den Schützen.
Der von der jungenWelt gemeldete DUCHBRUCH ist ein militärischer mit anderen
Mitteln. Die Toten werden später geliefert.
Wer was zum Lancasterhouse-Abkommen wissen will, muss bei Wikipedia
nachlesen. Besser ist es direkt bei google unter Lancaster-House-Abkommen zu
suchen. Wikipedia ist eurozentristisch und neoneokolonialistisch eingefärbt.
Wirklich spannend wird die Angelegenheit jetzt anklässlich der
Afrika-Konferenz in Lissabon, die der Brown-Blair dann boykottieren will,
wenn Robert Mugabe daran teilnimmt. Wenn das kein völker-straf-rechtlich
relevanter Tatbestand ist, als Vorstufe für eine kleine Kriegserklärung:
wenn ihr ihn nicht beseitigt, dann wird es unser Job, wir ziehen uns dafür
schon Mal aus dem Irak zurück ! Noch spannender wird die Mandatisierung der
deutschen BauernRetter von der KrisenReaktionsKräften: hier schreibt
Hans-Gerhard Schmierer gerade das Völkerrecht im Auftrage des AußenAmtes
unter Joschka Fischer und seines jetzigen Nachfolgers Steinschmeißer so um,
dass der Einmarsch deutscher Kontingente für das Menschenrecht der deutschen
Großagrarier in Zimbabwe völkerrechtlich gedeckt ist.
Wenn er dann dazu wieder vom SWR befragt werden sollte, kriegt Schmierer ein
erneutes Aussage-/Redeverbot von seinem Chef, wie beim letzten Mal, als ihn
der SWR-Mann Kessen zum KBW befragen wollte..
Pikant ist dabei, dass Robert Mugabe bei seinem Besuch in Frankfurt 1976 im
6000-MannZelt am Ratsweg anlässlich der Übergabe eines Teils der
Millionenspenden für den Befreiungskrieg in Zimbabwe (inklusive einer
kompletten Druckerei) das KBW-ZK-Mitglied Hans-Gerhard (Joscha) Schmierer
als den „großen Füher der deutschen Arbeiterklasse und des deutschen Volkes“
begrüßt hatte.
Kann das Mal jemand an mein ZentralOrkan -die junge Welt- weiterleiten.
Meine Mails landen da anscheinend immer irgendwie in der falschen Ablage.
Das wars in den gebotenen Kürze. Eigentlich müsste der Beitrag zehn Mal so
lang sein.