(Beitrag noch in Arbeit, muss noch mit Damenschneider & Erbsenzähler &Villa Sondheimer verlinkt werden, wer’s eilig hat kann die Texte über Suchfunktionseingabe dieser Titel schnell bei mir finden, Michelstadt wäre als Suchbegriff auch nicht schlecht, oder KOZIOL oder Rohvol oder Kerbel oder Ritzel, Erbach-Erbach-Fürstenau-Leiningen , Rowenta. Howard-Ratovator, Rexroth usw…
Noch ne Vorbemerkung: der dicke polternd-freundliche sozialdemokratische Stadtpolizist Knapp aus den 50/60er Jahren, (der die schweren LKWs und auch AMI-Panzer durch die historische Innenstadt lotste) den wir alle „Unkerich“ (aus den SALAMANDER-Lurchi-Heftchen) uzten, der ist mit Elly Heuss-Knapp nicht verwandt!!) und er hieß auch nicht Knapp, weil die Uniform bei jeder Bewegung zu platzen drohte. nur ne knappe Bemerkung zu diesem Polizisten: der hat 1968 bei Protesten gegen eine öffentliche Vereidigung von Bundeswehrsoldaten, die feldjäger zusammengeschissen, als die Jagd auf die prtestierenden Schüler machten: er hat sich schützend vor sie gestellt und geschrien: Woann hier oaner unser Buwe heschtd, daonn mir ! Macht eisch vumm Agger“, dann nahm er die Schüler fest , fuhr sie in seinem Streifenwagen nach Michelstadt und entieß sie dort mit den Worten: „Woann ihr s negschde Moal sou ebbes macht, sachd mir vurher Bscheid!“. Einem der Schüler hatten die Feldjäger bereits eine leichte Gehirnerschütterung geschlagen. Das war eben ein damals schon dringender Notstandseinsatz der Bundeswehr im Inneren.
Dass „unser“ Alt-Bundespräsident Theodor Heuss in weiser Voraussicht diese Suchhilfe für HaBE bereits in dessen Geburtsjahr 1947 geschrieben hat, tut der Dankbarkeit keinen Abbruch. Unvergesslich ist aber auch die zweite Heuss‘sche Hilfestellung für HaBE, die nicht etwa im Turnunterricht erfolgte oder bei der Verleihung der Ehrenurkunden bei den von Alt-Nazi Carl Diehm, dem LieblingsVorturner des Führers, erfundenen Bundesjugendspielen. Nein, es war beim ersten Besuch Theodor Heuss‘ in Michelstadt bei der Besichtigung der Steinbacher Einhards-Basilika so um die 1952/53.
HaBEs Mutter entschied, dass alle ihre verfügbaren Kinder an diesem Tag Schulfrei zu haben hatten und eilte mit ihnen noch während der Schulzeit zu IHREM Bundespräsidenten und seiner von ihr vergötterten Gattin Elly-Heuss-Knapp, die selbst aus der Odenwälder Knapp-Groß-Sippe entstammte und Patronin des evangelischen Müttergenesungswerkes war. Elly Heuss-Knapp sorgte dafür, dass diese evangelisch-diakonische Einrichtung mit angebräunten Wurzeln die Erbschaft vieler „Kraft durch Freude“-Einrichtungen antreten durfte, womit eine gewisse Kontinuität gewahrt wurde. So wechselte auch die „arisierte“ Gelnhäuser Villa des jüdischen Rechtsanwaltes Dr. Sondheimer den „Besitzer“(eine etwas andere Art von Hausbesetzung), die dann über diesen Umweg in die Hände der hessischen Landwirtschaftskammer geriet, der auch personell ungebrochenen Nachfolgerin des „Reichsnährstandes“ in Hessen. Über diese Re-Nazifizierung geriet die Sondheimer Villa in den „Besitz“ des Landes Hessen und wurde dann nach 2001 ff auf dem Immobilienmarkt verhökert, jetzt ist sie Sitz einer großen ImmobilienFirma … so ist das mit der Verwaltung jüdischer Erbschaften und Vermächtnisse!) ..
Zurück zu „Papa Heuss“
Der stramm national-liberale NS-Mitläufer wurde nach kurzer Spruchkammerdurchleuchtung als unbelastet eingestuft,
Die Szene mit dem Bundespräsidenten vor der Einhards-Basilika spielt in HaBEs Heimat-Histo-Polit-Krimi „Der Damenschneider“ eine wichtige Rolle. Eine Rolle am sich abzeichnenden Scheideweg. Die präsidiale Entwicklunghilfe für HaBE in Form einer riesigen Tüte mit Bonbons war nicht klebrig genug, um ihn auf der Leimrute von Thron und Altar zu halten … und wie das „Schicksal“ so spielt, ist es ausgerechnet ein Onkel, Leiter der „Bauernschule“ in Gelnhausen, in der erwähnten arisierten Sondheimer Villa, der HaBE eine ganz andere und aus dieser Quelle sehr unvermutete Entwicklunghilfe angedeien lässt: Dr. Karl Schade, der Generationen von Landwirten in den Altkreisen Hanau & Gelnhausen ausgebildet hat, schenkt seinem Patenkind schon sehr früh Bücher von Kästner, Ausgewähltes von Tucholsky, hie und da auch etwas Mühsam, was das Kind zunächst nicht so recht zu schätzen weiß und es erst mit erheblicher Zeitverzögerung zu verstehen beginnt, das Kind.
Nun, um ehrlich zu sein, die anfangs erwähnte Heuss-sche Suchhilfe kam nicht wie die Bonbons von Papa Heuss direkt, sondern von einem Mitglied der hessischen Historischen Kommission, von Dr. Manfred Köhler, dem ich am Rande unserer Koproduktionen von Seminaren/Konzerten/Veranstaltungen/Rundfunksendungen zur Geschichte der deutschen Demokratie von meinem Roman-Projekt und meinen umfangreichen Recherchen zu Dr. Hans Kudlich erzählte. Und jetzt hat er mir das Kapitel „Hans Kudlich“ geschickt, aus dem 1947 im Stuttgart-Tübinger Rainer Wunderlich Verlag erschienenem Theodor-Heuss Essay-Band „Schattenbeschwörung – Randfiguren der Geschichte“ .
Ich weiß nicht, wer jetzt die Rechte an diesem Werk hat. Am liebsten würde ich dieses Kapitel trotz aller meiner Heuss-Magenschmerzen in den „Erbsenzähler“ aufnehmen und sei es nur als Anhang. Denn einen besseren, unverdächtigeren Zeugen für meine Recherchen als den aus dem gegenüberliegenden politischen Lager stammenden Theodor Heuss kann ich mir kaum vorstellen. Dass linke Sozialdemokraten und Kommunistren aus Tschechien und Öszterreich meine Recherchen nutzen und stützen ist mir wohl bewusst und das finde ich auch als sehr hilfreich. Nur wenn es um die schwankenden Köpfe geht, dann sind solche Zeugen wie Theodor Heuss eben sehr wichtig.
ZUR Gelnhäuser Sondheimer-Villa siehe auch: http://www.barth-engelbart.de/?p=7510