Will die LINKE nicht doch einen „blutigen Diktator“ stürzen helfen ?
https://www.youtube.com/watch?v=PUsk4IkmB30
Sahra Wagenknecht hat im Bundestag den syrischen Präsidenten Assad schon wieder als Diktator bezeichnet, der sein Volk unterdrückt. “(das blutig“ hat Sahra im Unterschied zu ihrer Kundgebungsrede vor der NATO-Zentrale Kalkar diesmal wegelassen, um ihn jetzt wieder öffentlich zum Befreiungsschlags-Target zu kennzeichnen wie ehedem Milosevic und Gaddafi: „Ich weiß sehr gut, dass Assad ein Diktator ist, der sein Land brutal unterdrückt“ (Sahra Wagenknecht in ihrer Bundestagsrede am 4. Dezember)
Mit Leichtigkeit können die Kriegskreditgeber und Kriegsbefürworter, die Überfallkommandos der CDU-CSU-SPD jetzt hämisch „argumentieren“, man hätte Adolf Hitler und sein faschistisches Terrorregime gegen das deutsche Volk (denn die organisierten Vertreter der Mehrheit wurden bereits vor und kurz nach der Machtübergabe ausgeschaltet, eingekerkert, gefoltert und hingerichtet, ihre Organisationen ADGB, RGO, KPD, SPD, Naturfreunde, Freidenker, RFB, Carlo Mierendorfs „Eiserne Front“ usw…verboten) – man hätte also Adolf Hitler und seine Mitverbrecher spätestens ab 1939 nicht mehr mit diplomatischen Schritten stoppen können. Das wäre nur noch mit Bomben möglich gewesen.
Zum Bombenkreg der USAF und der RAF gezielt auf deutsche Innenstädte mit den restlichen antifaschistischen und anti-kapitalistischen Widerstandspotential und zur schonung von US- Rüstungsindustrien (wie OPEL-BLITZ-Kriegshersteller GM-Opel und Ford)-, Militärischer Infrastruktur habe ich einige Artikel geschrieben und Ulrike Meinhofs Dresden-Analyse und den Kriegsverbrecher „Bomber Harris“ damit wieder ins Bewußtsein gebracht. siehe hier:
Meine ältere Schwester Ulrike schrieb zu Dresden, Bomber Harris schon 1965
Da zeigte der “Befreiungs”-Bomber Harris, wer hier der neue Herr is: Dresden besser tot als rot
Die Lobpreisung des Kriegsverbrechers “Bomber Harris” durch Dr. Seltsam und die “Antideutschen”
Wer wie JvD Kriegsverbrecher nicht Kriegsverbrecher nennt, treibt nicht nur Dresden weiter nach rechts
Zerbomben & Tot- & Verschweigen: die westalliierte Liquidierung des antifaschistischen Widerstands in Deutschland
Spätestens nach dem Überfall auf Polen, dem folgenden auf die UdSSR und der Eröffnung der Westfront gegen Frankreich waren tatsächlich nicht nur diplomatische sondern dringendst militärische Schritte bis hin zum Bombenkrieg gegen den imperialistischen Aggressor, den deutschen Faschismus notwendig.
Der Krieg der Anti-Hitler-Koalition konnte nach der Schlacht von Stalingrad und dem Vormarsch der Roten Armee die Raubkriege des deutschen Faschismus ( der im Auftrag der in der Harzburger-Front organisierten Mehrheit des deutschen Finanzkapitals regierte und dessen Kriege führte) gestoppt werden. Was diesem Krieg nicht ausreichend gelang, ist die Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus, dessen wichtigste Kräfte in der zweiten Reihe in der Bundesrepublik wieder in Regierungs- und Finanzkapital-Führungspositionen gesetzt wurden, während die Kräfte des antifaschistischen Widerstands wieder in die Zuchthäuser gebracht wurden (wie die Unterschriften-sammlerINNEN gegen die deutsche Teilung und für Stalins Vorschlag für ein vereintes, neutrales Deutschland nach österreichischem Vorbild! mit dem viergeteilten, dann wieder vereinigten Berlin als Hauptstadt).
Wenn es denn so wäre, dass es sich bei der Regierung Syriens um eine „blutige Diktatur“ und bei Präsident Assad einen „blutigen Diktator“ handelt, könnte ich – wie jeder andere Mensch mit Alltagsbewußtsein in der Bundesrepublik- der Logik der beiden Blockparteien CDU/CSU und SPD schlecht widersprechen. So wie ja auch anfänglich beim Überfall auf Libyen in der deutschen Bevölkerung mehrheitlich die Neigung durch Massenmedien hergestellt wurde, man solle den „blutigen Diktator Gaddafi“ stürzen. So hat ja auch in offiziellen Stellungnahmen die LINKE reagiert und nach dem Mord an Gaddafi begrüßt, dass die „Diktatur“ Gaddafis nun zu Ende sei. Dass dabei dem All-Afrikanischen Unabhängigkeitsstreben nicht nur ein charismatischer Vordenker weggemordet sondern auch die materiellen Grundlagen für eine solche Unabhängigkeit gestohlen und weggebombt wurden, das kam und kommt der LINKEn nicht in den Sinn: die Afrikanishe Entwicklungsbank mit Sitz in Tripolis, die Goldvorräte für eine Dollar-unabhängige Afrkanische Gemeinschaftswährung auf Goldbasis, die riesigen Wasservorräte, die Gas- und Ölvorkommen, aus deren Gewinnen die libysche Regierung ein gigantisches Bewässerungprojekt für Nord-Afrika finanzierte, die Einbürgerung der Armutsflüchtlinge, die Entwicklung der ärmsten afrikanischen Staaten förderte und die massenhafte Ertränkung der Hungerflüchtlinge im Mittelmeer verhinderte, ihnen stattdessen Arbeit, Wohnungen, Schulausbildung, Krankenversorgung verschaffte..
Bei Sahra Wagenknechts im Bereich der Friedensbewegung popularisierten Denkansatz vom „blutigen Diktator Assad“(das blutig“ hat Sahra im Unterschied zu Kalkar diesmal wegelassen, um ihn jetzt wieder öffentlich zum Befreiungsschlags-Target zu kennzeichnen wie ehedem Milosevic und Gaddafi: „Ich weiß sehr gut, dass Assad ein Diktator ist, der sein Land brutal unterdrückt“ (Sahra Wagenknecht in ihrer Bundestagsrede am 4. Dezember)
Woher weiß Sahra Wagenknecht sehr gut, dass Assad ein Diktator ist? Von der Auslandsopposition ? Von der so genannten FSA ? Vom BND, der in früheren Jahren gerne mal den syrischen Geheimdienst deutsche und andere „Gefährder“ foltern ließ, weil das in Deutschland nicht so einfach geht und der Weg nach Polen nur über die US-Konkurrenz möglich ist?
Sahra Wagenknecht wäre gut beraten, sich das Interview anzuhören und anzusehen, das Assad vor nicht allzu langer Zeit gegeben hat und das von allen deutschen Massen-Medien verschwiegen wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=PUsk4IkmB30
Es passt eben nicht in das benötigte Bild vom „blutigen Diktator“, ebenso wenig wie die Berichte der Wahlbeobachter bei den letzten Wahlen in Syrien, zu denen übrigens auch die gesamte LINKE von der syrischen Regierung eingeladen war. War Sahra Wagenknecht in Syrien ? Ich kann mich nicht daran erinnern. Zugeben muss ich , dass auch ich eingeladen wurde, aber nicht die gesundheitliche Verfassung und so viel Heldenmut besaß, nach Syrien zu reisen. Andere haben es getan. Und organisieren jetzt auch humanitäre Hilfe für die zum Hungern sanktionierten syrischen Menschen.
Sahra Wagenknechts Denkansatz vom Afghanistan-Krieg als „einziger großer Fehlschlag“ (als ob es den USA und ihren willigen Helferlein jemals darum gegangen wäre ihre Zöglinge zu bekämpfen und das Afghanische Volk zu befreien! Es ging um die Umzingelung Russlands und Chinas mit dem Fire-Ring, seit dem US-gesteuerten Sturz der Sowjet-orientierten Regierung Nadschibullahs., die mehr Frauen in ihren Führungs-Reihen hatte, mehr Professorinnen und Klinikchefinnen als jede westliche Demokratie).
Wäre Sahra Wagenknecht ein voller Erfolg des Afghanistan-Krieges etwa lieber. Ich glaube und hoffe nicht, aber sie schafft höchste Verwirrung in der Anti-Kriegsbewegung und sorgt so dafür , dass es weniger werden und ihr „Wir müssen wieder mehr werden!“ entweder ein frommer Weihnachtswunsch bleibt oder Zynismus pur bedeutet.
Weil es dann ja bei der militärischen Aktion; bei dem Kriegsüberfall der Bundesregierung um einen besonders zu begrüßenden Doppelschlag geht: gegen den bös-islamistischen IS (auch wenn er als aus dem Ruder gelaufene US-Züchtung enttarnt ist) und gegen den „blutigen Diktator Assad“.
Bei dem strategischen und ökonomischen Hintergrund der US-IS-Implantation im Irak, in Syrien kann ruhig davon ausgegangen werden, dass die Tornados nicht den Kampf gegen den US-IS und andere Al-CIAida-Ableger unterstützen werden, die bisher vergeblich ihre Aufgabe „Sturz Assads und Zerschlagung des syrischen Staates“ versuchen zu erfüllen, , sondern jetzt selbst den Sturz der Regierung Assad betreiben und fördern, die die Katar-Türkei-Erdgas-Pipeline blockiert und die von Iran via Irak und Syrien ans Mittelmeer und von dort aus nach Europa fördern will.
Man kann ja mit Fug und Recht behaupten, die NSDAP sei eine aus dem Ruder der Harzburger Front und der US-Finanzkapital-Front/Fraktion von FED-(über die Schweizer BIZ unter SS-Obersturmbannführer Freiherr von Schröder), Henry Ford, Prescott Bush und seine Standard Oil, Coca-Cola, General-Motors usw. . gelaufene Terrororganisation gewesen mit der deutschen „FSA“, also der SS, der SA, den Freikorps usw… , die ihre Aufgabe, der Zerschlagung der KPD, der Gewerkschaften und der SPD zwar nachgekommen, der Verhinderung von Sowjet-Deutschland zwar nachgekommen aber dann doch etwas aus dem Ruder gelaufen sei. Und, – und das ist fast noch wichtiger – das.Vordringen der Roten Armee nach Westeuropa nicht verhindern konnte. Die nach der Liquidierung des politischen Widerstands dann zügig organisierte Vernichtung von Juden, Sinti & Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen und Lesben durch den blutigen Diktator Hitler waren nicht der Grund für den Kriegseintritt. Erst nach dem absehbaren Scheitern der faschistischen Wehrmacht, nach dem Kehrt-Marsch auch des Regimentskommandeur-Adjutanten und Kommissar-Befehl und Judensäuberung durchführenden Richard von Weizsäcker keine 40 Kilometer vor Moskau begannen die USA (Pearl Harbour opfernd und so eine Kriegseintritts-Stimmung im US-amerikanischen Volk herstellend)) sich in eine Anti-Hitler-Koalition mit der UdSSR zu begeben (um kurz darauf festzustellen , man habe mit dem deutschen Faschismus „das falsche Schwein geschlachtet!“ ((Churchill zu Roosevelt bei der Konferenz von Jalta, als Stalin bereits den Konferenzsaal verlassen hatte))
Aus all diesen Erwägungen heraus wundert es mich nicht, dass die LINKE bisher nicht die Forderung nach Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien gestellt hat. Die sechs Bundestagsabgeordneten, die eine online-petition mit dieser Forderung unterschriben hatten, wurdenbereits 2012 vom Bundesvorstand zurückgepfiffen, wobei der wie dann zunächst auch auf dem Ukrainischen Kiewer Maidan den US-ausgebildeten Snipern und der US-Horror-Propaganda auf den Leim ging: Gesine Lötzsch am12. Januar 2012 in der Süddeutschen Zeitung, dem haupt-Kriegsschlachtschiff unter den deutsche Main-Stream-Print-Medien:
Aufregung um Online-Aufruf zu Syrien „Kein Linker ist mit Assad solidarisch“
Zwar forderte Sevim Dagdelen am 25. 08. 2014 in einer ihrer Pressemitteilungen
Aufhebung der Syrien-Sanktionen jetzt!
„Mit der Eroberung des syrischen Militärflughafens Al-Tabka durch den IS spitzt sich die Lage für hunderttausende Menschen in Syrien dramatisch zu. Die Syrien-Sanktionen müssen sofort aufgehoben werden, denn diese stärken den IS weiter“, erklärt Sevim Dagdelen, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages und Sprecherin für Internationale Beziehungen der Linksfraktion. Dagdelen weiter:
„Jetzt droht ein Vormarsch des IS gegen die großen Städte Syriens, insbesondere Hama, Homs und Aleppo. Damit sind weitere Massaker des IS gegen Konfessionslose, Alawiten, Christen, Kurden, Schiiten aber auch Jesiden und Drusen vorprogrammiert. Eine Millionenbevölkerung ist bedroht.
Die Bundesregierung muss die Syrien-Sanktionen sofort beenden, denn diese stärken lediglich den IS. Die verheerende Regime Change-Politik im Nahen Osten in Nibelungentreue zu den USA darf nicht weiter fortgeführt werden. Die militärische Kooperation mit den Sponsoren und Förderern des IS Katar, Saudi-Arabien und dem Erdogan-Regime muss eingestellt werden.“
Meines Wissens ist daraus aber bisher kein Antrag der Fraktion geworden und auch keine LINKE-Kampagne, die dafür dringend notwendig wäre…
Nach Sahra Wagenknechts Logik, würde ja auch die die Aufhebung der Sanktionen das „Regime“ des „blutigen Diktators Assad“ stützen.
Liebe LINKE, liebe Genossin Wagenknecht, es wird höchste zeit für Klarheit und auf dieser basis für Einheit, die in der Lage ist gegen diesen imperialistischen Krieg Mehrheiten zu organisieren und nicht nur ein paar tausend dagegen demonstrieren und vor Einsamkeit frieren zu lassen…
Die vom Allgemeinen Regierungsnachrichten Dienst (ARD) und vom Zentralen Dumm Funk (ZDF) angeführten 58 % Befürworter des deutschen Kriegseintritts, sind unter äußerst dubiosen Fragestellungen zustande gekommen und höchst wahrscheinlich auch noch nach oben gefäls cht. Es gibt in der deutsche Bevölkerung eine absolute Mehrheit gegen diesen Krieg. Wir müssen sie nur mit Informationen beliefern, mobilisieren, ausbilden … statt sie gegen einen angeblich „blutigen Diktator“ aufzuhetzen
siehe dazu auch folgende Artikel:
SPD-CDU schicken unsre Kinder-Soldaten in den Krieg
http://www.barth-engelbart.de/?p=79998
Syrien, ein Krieg um Gas und Öl
http://www.barth-engelbart.de/?p=79937
Wie deutsches Militär schon einmal eine blutige Diktatur stürzte
http://www.barth-engelbart.de/?p=79925
Half der Auslandseinsatz der deutschen Wehrmacht in Polen?
http://www.barth-engelbart.de/?p=79778
open petition: Kein Krieg, keine Sanktionen gegen Syrien & die Tuareg in Mali
http://www.barth-engelbart.de/?p=79698
Erzbischof Hindo: Wenn Assad stürzt, endet Syrien wie Libyen
http://www.barth-engelbart.de/?p=67462
Die syrische Tragödie und die Verantwortung der Bundesregierung
http://www.barth-engelbart.de/?p=8062
Herzliche Grüße nach Berlin,
beim nächsten Mal fahr ich dahin,
möcht ich mit Dir
so gern um Mitternacht,
wenn alles durchbesprochen
durch- und ausgelacht
unter Vorbedacht,
zwei Viertel Rote,
das weckt auch Tote!
ganz tief Rote
und keinen Joint reinziehn …
das mache ich –
soviel ich weiß-
erst später
unten mit dem Neuss,
dem Missetäter
worauf ich mich schon freue
und dort am Höhleneingang
vorm Altenpflegefeuer
nix bereue
nix zu bereuen
HaBE
(ich habe den Artikel kurzer Hand bei der „propaganda-show“ geklaut und hoffe, dass siie mich deshalb nicht abmahnt. Ich emphehle meinem treuen HaBE-Lesekreis möglichst regelmäßig – also immer nach heute oder tagesschau in der propaganda.show Korrektur zu lesen.:-O))))
ARD & Co – Eckart Spoo: Wording
09 MontagNov 2015
Posted Allgemein
inSchlagwörter
ARD, Demokratie, Desinformation, Gekaufte Journalisten, Mediendiskurs, Neoliberalismus, Propaganda, Staatsmedien, Verzerren, ZDF
ARD & Co. – Wie Medien manipulieren
Wir werden hier in loser Folge kurze prägnante Ausschnitte aus dem Buch “ARD & Co. Wie Medien manipulieren” präsentieren, die zum einen Appetit auf mehr machen und zum anderen dem besseren Verständnis der Methoden und Machenschaften der Staats- und Konzernmedien dienen sollen. Ein Kauf des Buches wird nachdrücklich empfohlen. Nicht nur zum Selberlesen, sondern auch, um es an Freunde und Verwandte auszuleihen oder zu verschenken. Bald ist Weihnachten und was gibt es Wertvolleres zu verschenken, als kluge und wahrhaftige Erkenntnisse?
Heute soll Eckart Spoo zu Wort kommen, der sich detailliert und faktenreich mit der Meinungsmache durch “Wording” auseinandergesetzt hat. Politische Manipulationen durch Wording können wir tagtäglich in den Medien beobachten. Begriffe werden okkupiert, als Knüppel benutzt oder tabuisiert, wenn sie unbequeme Inhalte transportieren.
Es beginnt aber viel subtiler. Man muss nur einmal darauf achten, wie oft in den deutschen Medien davon die Rede ist, dass US-Präsident Obama “besorgt” sei! Man wird sich schwer tun, in der deutschen Propaganda einen “besorgten” Putin, Assad, Rohani oder Orban zu finden.
Eckart Spoo:
Wording
Anmerkungen zum Sprachgebrauch
Es kommt auf das richtige Wort an. Richtiger gesagt: auf das falsche.
Das richtig falsche. So funktioniert Propaganda: verwirrend. Propaganda muss ihre Adressaten verwirren, das ist ihr Auftrag. Sie muss das Offensichtliche vernebeln und uns zu blindem Glauben und Gehorsam erziehen – zu dem Glauben, das Unwahre sei wahr, das Richtige falsch, das Gute böse, das Böse gut.
In der Propaganda, der wir viel öfter ausgesetzt sind, als wir ahnen, nämlich fast immer, allemal in Kriegszeiten, sind Aufklärung und Propaganda ein Begriffspaar, ähnlich wie Freiheitskämpfer und Terroristen. Die Guten, nämlich die Unsrigen, warnen, die Bösen, das heißt die Feinde, drohen. Gemeint ist ein und dasselbe Verhalten: Man verknüpft Forderungen an die Gegenseite mit der Ankündigung, ihr empfindlich zu schaden, falls sie nicht nachgibt. Auch Sanktionen werden als Warnungen ausgegeben, die bis zur Hungerblockade reichen dürfen – vorausgesetzt, dass wir Guten sie verhängen.
In früheren Zeiten, als noch NATO und Warschauer Pakt einander gegenüberstanden, war es in der westlichen Propagandasprache immer die NATO, die warnte, der Warschauer Pakt, der drohte. Je nachdem, ob nach Darstellung der von uns konsumierten Medien jemand warnt oder droht, wissen wir, was wir von ihm zu halten haben, denn Warnen, das wissen wir, ist ein freundliches, Drohen hingegen ein feindliches Verhalten. So inszeniert die Propaganda das Welttheater und macht uns zu vermeintlich Wissenden, ohne dass wir einen Beweis erhalten und ohne dass wir uns dieser Indienstnahme unserer Köpfe bewusst werden, denn die beiden Wörter warnen und drohen sind so unscheinbar, dass sie uns beim Lesen oder Hören gewöhnlich nicht auffallen. Sie wirken unterschwellig.
Freiheitskämpfer sind gut, Terroristen böse. Wer auf unserer Seite kämpft – genau gesagt: auf der Seite unserer Obrigkeit -, ist Freiheitskämpfer. Im Kampf gegen den Terror sind ihm, weil er ein Unsriger ist, auch unerlaubte Mittel erlaubt. Anti-Terror-Methoden werden durch ihren Zweck zu guten Methoden, während die Mittel der Bösen nur böse Mittel sein können.
Weil 1999 die albanisch-islamisch-separatistisehen UCK-Kämpfer im Kosovo gegen die Serben kämpften – also gegen Deutschlands Feinde schon im Ersten und Zweiten Weltkrieg – und weil sie Jugoslawien zerschlagen wollten, das nach den in Deutschland vorherrschenden Interessen ein unerwünschtes Überbleibsel des von Deutschland verlorenen Zweiten Weltkrieges war, sollten sie uns als Freiheitskämpfer erscheinen. Ihre Überfälle, Brandstiftungen, Morde dienten der angeblich guten Sache. Was die jugoslawischen Sicherheitskräfte dagegen unternahmen, war selbstverständlich Terror.
1m Zweiten Weltkrieg war laut Nazi-Propaganda jeglicher Widerstand gegen die deutsche Besatzung Terror – auf dem Balkan wie in Frankreich, Polen und der Sowjetunion. Später galt den tonangebenden bundesdeutschen Politikern und Publizisten beispielsweise auch die Nationale Befreiungsfront in Vietnam, die für die Befreiung ihres Landes erst von französischer und dann von US-amerikanischer Herrschaft kämpfte, als terroristisch. Nachdem die FLN militärisch gesiegt hatte, wurde sie bald weniger als Feind, sondern als möglicher Handelspartner gesehen und galt nicht mehr als terroristisch. Die Propagandasprache richtet sich eben nach den jeweiligen Interessen und Machtverhältnissen. In diesem Sinne sortiert sie, was gut und was böse ist. Gut ist vor allem die hierzulande herrschende Obrigkeit, der die Propaganda als Mittel der Herrschaftssicherung dient.
Propaganda ist ursprünglich ein kirchlicher Begriff. Gemeint war die Ausbreitung des christlichen Glaubens. Nichtgläubige sollten zu Gläubigen gemacht werden. Unter Aufklärung hingegen – in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes – war und ist die geistige Bewegung zu verstehen, die sich gegen das Gottesgnadentum des Absolutismus richtete und die Menschenrechte einforderte, darunter das Recht der freien Meinungsäußerung, Freiheit von staatlicher Zensur und klerikaler Bevormundung. Eine herrschaftskritische Bewegung.
Joseph Goebbels nannte sich nicht nur ,,Reichsminister für Propaganda“, sondern eignete sich für seine Amtsbezeichnung auch das Wort Aufklärung an: Reichsminister für Aufklärung und Propaganda. Die Herrschenden versuchen immer – mehr oder weniger frech, mehr oder weniger erfolgreich – sich alles anzueignen, was das Volk hervorbringt, auch und gerade die geistigen Waffen, die es gegen die Herrschaft schmiedet; sie wenden sie dann gegen das Volk selber. In der heutigen Propagandasprache ist Propaganda ein böses Mittel der anderen, der Bösen. Die Propaganda, die man selber betreibt, nennt man Aufklärung.
…
Eckart Spoo (* 19. Dezember 1936 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Journalist und Publizist.
Spoo besuchte das Stiftisch-Humanistische Gymnasium in Mönchengladbach bis zum Abitur 1956. Von 1962 bis 1997 war er Redakteur der Frankfurter Rundschau (FR), wo er oft gesellschaftskritische Reportagen aus linkssozialistischer Perspektive veröffentlichte. 1972 hatte ihn FR-Herausgeber Karl Gerold entlassen, Spoo klagte erfolgreich auf seine Wiedereinstellung.[1] 1997 schied er aus der Redaktion der FR aus, gründete gemeinsam mit anderen Journalisten die Zeitschrift Ossietzky und wurde deren Herausgeber und verantwortlicher Redakteur.[2] Unter anderem forderte er darin 2006, die Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen zu schließen.[3] Er ist unter anderem Autor in der Tageszeitung Junge Welt.
Von 1970 bis 1986 war Spoo Vorsitzender der Deutschen Journalisten-Union (dju) in der IG Druck und Papier. Im Jahr 2003 hielt er zahlreiche Reden auf Demonstrationen gegen den Irak-Krieg. Von 2006 bis 2009 war er berufenes Mitglied im Stiftungsrat der Bewegungsstiftung. Er ist Vorstandsmitglied der Stiftung Deutsches Holocaust-Museum. Er lebt in Berlin.
ISBN 978-3-9816963-7-0
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S. Wagenknecht wurde in einer gefragt, ob sie die DDR als nach marxistischen Prinzipien geführtes Land betrachten würde. Ihre Antwort lautete sinngemäß, “ das hatte mit Marxismus nichts zu tun “ Man kann ihr teilweise Recht geben denn Revisionisten hatten die Linie der Partei schon einige Zeit hin zu sozialdemokratischen Positionen verändert.
Auch auf die Gefahr, als Stalinist eingeordnet zu werden ( weil er im folgendem Zitat genannt wird ) hier eine Leitlinie der Linken und S. Wagenknechts politischem Vorbild Rosa Luxembourgs Ausspruch über die Freiheit Anderstdenkender.
“ Wenn es um die Freiheit geht, so hat man es sich in gewissen „linken“ Kreisen schon zur Angewohnheit gemacht, eine Randbemerkung Rosa Luxemburgs zu zitieren, deren Fehlerhaftigkeit schon Lenin in seinem Artikel „Über die Junius-Broschüre“ [1] hervorhob, und die auch Thälmann und Stalin aufs schärfste kritisierten. Rosa Luxemburg hatte damals geschrieben: „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der ‚Gerechtigkeit’, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die ‚Freiheit’ zum Privilegium wird.“ [2] Dahinter verbargen sich gleich eine ganze Reihe von Fehlern, welche sich die deutsche Sozialdemokratie, die Trotzkisten und andere Renegaten bis auf den heutigen Tag zunutze machten, um neben Stalin und Lenin, schließlich auch Marx und Engels zu „widerlegen“. Da haben sie sich allerdings sehr viel vorgenommen! Doch hier muß man auch den Zusammenhang verstehen.“
Und genau da kann man über Eckart Spoos Wording nachdenken ;
https://propagandaschau.wordpress.com/2015/11/09/ard-co-eckart-spoo-wording/
„Das die S. Wagenknecht jetzt in diesem bösen Spiel mitmacht ist schon enttäuschend.“
Warum weil sie Assad einen „Diktator“ nennt?
Was macht „Demokraten“ aus?
Beispiel: letzte Bundestagswahl
– CDU: 34,1 Prozent ca 56% der Deutschen wollten die CDU NICHT!
– SPD: 25,7 Prozent ca 65% wollten die SPD NICHT! Und was haben wir gekriegt beide im Doppelpack.
(http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_13/presse/w13034_Endgueltiges_amtliches_Ergebnis.html)
Da frag ich mich doch gerade ob das noch was mit Demokratie zu tun hat oder ob man sich als Diktator schon geschmeichelt fühlen kann, weil die Wahlergebnisse klarer sind.
zum Vergleich Assad/ Syrien
Kandidat Partei Stimmen Anteil
Baschar al-Assad Baath-Partei 10.319.723 88,7 %
Hassan al-Nuri NIACS 500.279 4,3 %
Maher Hadschar Volkswillenspartei 372.301 3,2 %
Ungültige/leere Zettel 442.108 3,8 %
Gesamt 11.634.412 100 %
Registrierte Wähler/Wahlbeteiligung 15.845.575 73,42 %
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidentschaftswahl_in_Syrien_2014
Das ist ein altes Stück.
Erst wird eine Regierung zu einem Regime erklärt, dann folgt eine entsprechende Propaganda bis Leser und Hörer das Wort Regime im Ohr haben. Dann kommt die Parole: Das Regime muss weg – und dann folgen die Bomben. Wenn man sich jetzt nicht gerade an Syrien verschluckt ist als nächstes Erythrea dran.
Das die S. Wagenknecht jetzt in diesem bösen Spiel mitmacht ist schon enttäuschend.
Lothar Ratai aus 17258 Feldberg