Die Heinrich Böll Stiftung begeht leider eine Geschichtsfälschung, ein offener Brief kritischer Juden, Jüdinnen und Israelis

Da würde Böll im Grab noch stiften gehn, statt sich nicht nur einfach umzudrehn und wegzusehn. Nein. er würde seine Erben enterben und diesem Laden seinen Namen nehmen und auch dem Mainstream widerstehn. Dafür und auch für eine Schiff-Fahrt zusammen mit Henning Mankell nach GAZA würde Heinrich Bölls Mut langen (HaBE nur ein Vorwort vor den offenen Brief gesetzt)

Berlin, den 9.1.2011

Sehr geehrte Damen und Herren der Heinrich Böll-Stiftung,

Wir, Jüdinnen, Juden und Israelis, haben mit großer Freude vernommen, dass Sie ein Filmfestival über Israel Ende Januar 2011 in Berlin veranstalten. Dabei soll die Auseinandersetzung mit der Geschichte und sozialen Lage der Misrachi, also Jüdinnen und Juden, die aus arabischen bzw. muslimischen Ländern stammen, im Fokus stehen. Umso größer war unsere Entsetzen, als wir das Programm zu sehen bekamen.

Nicht nur, dass viele äußerst problematische Formulierungen in ihrem Flyer enthalten sind, wie beispielsweise „Orient“/„orientalisch“, oder dass der von Misrachi zur Selbstidentifikation selbst genutzte Begriff Misrachi in Anführungszeichen gesetzt wird. Auch fehlt das Wort Rassismus in ihrem Einführungstext gänzlich, obwohl der Rassismus gegen Araber, jüdisch wie nicht-jüdisch, die gesamte Debatte der Misrachi in Israel markiert. Ihre Wahrnehmung spiegelt sich auch in Ihrem Programm wider, in dem beispielsweise ein  Film, wie „Sallah Shabati“ (Regie: Ephraim Kishon) gänzlich ohne Diskussion gezeigt wird und damit rassistische Stereotype von (jüdischen) Arabern im Raum stehen gelassen werden.

Besonders signifikant ist zudem Ihre Aussage, Misrachi in arabischen Ländern wären „entweder von staatlicher Seite aus vertrieben oder von der muslimischen Bevölkerung bedrängt (worden), das Land zu verlassen“. Mit diesem Satz begehen Sie nichts weniger als eine Geschichtsfälschung –  mit der drastischen Folge, dass Sie Verbrechen gegen die Menschlichkeit verleugnen.

Sie werfen Misrachi auf eine undifferenzierte Art und Weise in einem Topf  zusammen, obwohl jede Gemeinde ein anderes Schicksal erlebte:

Die irakischen Jüdinnen und Juden mussten wegen eines Abkommens zwischen israelischer und irakischer Regierung ihr Land innerhalb eines Jahres verlassen, und nicht, weil sie vertrieben wurden. Noch während die israelische Regierung das Abkommen plante, wurde das Eigentum der irakischen Jüdinnen und Juden als Eigentum des Staates Israels betrachtet, mit der Absicht dieses mit dem Eigentum der vertriebenen Palästinenserinnen und Palästinenser, „die sich nicht dem jüdischen Staat angepasst haben“, wie es ein israelischer Geheimdienstagent berichtete, zu verrechnen. Diese Informationen hätten Sie im Vorfeld aus dem in Ihrem Programm aufgeführten Film „Forget Baghdad“ entnehmen können.

Die Jüdinnen und Juden aus Marokko, die größte Gruppe der Misrachi in Israel, wurden ebensowenig aus ihrer Heimat vertrieben. Sie verließen Marokko, nachdem zionistische „Aliya“-Gesandte, die den staatlichen Auftrag hatten, die jüdische Bevölkerung dazu zu bringen, ihre Heimat zu verlassen und nach Israel auszuwandern, die jüdischen Gemeinden auseinanderbrachten. So wurden marokkanische jüdische Kinder in staatlichem Auftrag Israels entführt. Ihren Eltern wurde erzählt, die Kinder führen zum Urlaub in die Schweiz, stattdessen wurden sie nach Israel verschleppt. Die Eltern konnten ihre Kinder nur unter der Bedingung wiedersehen, dass die Eltern nach Israel emigrierten. In der Zwischenzeit wurden die Kinder in einem Kibbutz umerzogen. Der Dokumentarfilm „Mural Operation“, der in Ihrem Festivalprogramm nicht aufgeführt wird,  interviewt sowohl die israelischen Geheimagenten, die gegen die marokkanische Regierung agiert haben, sowie die Kinder, die Opfer dieser Entführungen aus ihrem Elternhaus und ihrer Heimat wurden. Die israelische Regierung bezahlte zudem dem marokkanischen König Kopfgeld, so dass es unzulässig ist zu unterstellen, dass die Migration durch repressive Politiken seitens des marokkanischen Staates verursacht wurde. Vielmehr setzte der Staat Israel alles daran, die marokkanisch-jüdische Bevölkerung zu entwurzeln. Die marokkanischen Juden verließen ihre Heimat über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren und in der Regel durfte jedes einzelne Familienmitglied hundert Kilogramm Gepäck mitnehmen. Damit kann von einer Vertreibung auch im Fall Marokkos nicht gesprochen werden. In Israel angekommen, wurden Tausende der marokkanisch-jüdischen Kinder wegen eines harmlosen Pilzbefalls der Haut mit den Röntgenstrahlen bestrahlt, die bei vielen Nebenwirkungen bis hin zum Tod verursachten, alles im Rahmen einer staatlichenen „Behandlung“ seitens israelischer Ärzte mit eugenischen Einstellungen, Beamte der „Abteilung der sozialen Medizin“ im Gesundheitsministerium. Dies dokumentiert eindrücklich der Film „ Die Ringworm-Kinder“.

Ein Großteil der jemenitischen Jüdinnen und Juden kamen nach Palästina noch vor der Gründung Israels. In Israel angekommen erfuhren viele von ihnen großes Leid, nachdem ihre Kinder entführt wurden und vermutlich ashkenasischen Familien zur Adoption gegeben wurden. Bis heute verweigern die staatlichen Stellen Auskunft über diese Entführungen, trotz Zeugenaussagen der Familien und der Mitarbeiter der staatlichen Gesundheitsinstitutionen, die in diese Verbrechen involviert waren. Neben einer Reihe wissenschaftlicher Literatur empfehlen wir das Buch von Batya Gur, welches diese furchtbare Geschichte literarisch nachzeichnet.

Die Liste der jüdischen Gemeinden in muslimischen bzw.. arabischen Länder, die nicht vertrieben wurden, lässt sich erweitern:  Auf die Jüdinnen und Juden der Türkei, einem Land, das Juden aus Deutschland aufnahm, als ihnen dort die Vernichtung drohte. Oder auf die jüdische Bevölkerung Algeriens, die durch die israelische Premierministerin Golda Meir auf dem Altar der israelischen Interessen mit Frankreich geopfert werden sollten, als sich die französische Kolonialmacht aus Algerien zurückzog. Auch jüdische Iranerinnen und Iraner lehnen es bis heute trotz israelischer finanzieller Anreize ab, nach Israel auszuwandern.

Es ließe sich noch viel über die „westlichen“ Verwaltungsstrukturen sagen, die laut Ihrem Programmtext von der Aschkenasi-Hegemonie nach dem osteuropäischen Modell mitgebracht wurden und an die sich Misrachi angeblich anpassen sollten. Wie kann es sein, dass Jüdinnen und Juden, die während der Kolonialzeit im ganzen Maghreb und Irak für die Engländer bzw. Franzosen gearbeitet haben, sich an „westliche“ Strukturen von Ostjuden anpassen sollten?! Glauben Sie wirklich, dass nur, weil Menschen unter Muslimen bzw. Araber leben, diese deshalb nicht „westlich“ genug sein können, um ein Formular auszufüllen?! Und was ist so „westlich“ an der Histadrut, der israelischen Gewerkschaft, die auch als Arbeitsgeber dient?!

Der Respekt für die Menschenrechte gebietet es, abschließend ein Verbrechen beim Namen zu nennen: die Vertreibung der in Ägypten übrig gebliebenen Jüdinnen und Juden. Diese kleine jüdische Gemeinde ist die einzige Gemeinde eines arabischen bzw. muslimischen Landes, deren Mitglieder in der Tat vertrieben wurden.

Mit der falschen Behauptung, Misrachi seien aus ihren Ländern vertrieben wurden, leugnen Sie also diese lange Liste an Verbrechen der aschkenasischen Staatshegemonie gegen die Menschlichkeit: die Entführung von Kindern, ihre eugenische ärztliche „Behandlung“ mit Todesfolgen, ihre Umerziehung und Zwangssäkularisierung.

Die Heinrich-Böll-Stiftung sieht also Verbrechen, wo sie nicht statt gefunden haben, und leugnet sie, wo sie in der Tat verübt wurden.

Es ist angebracht, nicht nur die historische Inkonsistenz Ihrer falschen Behauptung darzulegen, sondern sie auch vor dem Hintergrund der Nakba (der systematischen Vertreibung der Palästinenser 1948) zu lesen. Eine kritische Betrachtung ergibt, dass diese hegemoniale Aschkenasi-Erzählung der israelischen politischen Klasse nichts anderes als eine Ausblendung bzw. Relativierung der völkerrechtswidrigen Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinenser darstellt. Damit kooperieren Sie mit dem israelisch-hegemonialen weitverbreiteten Versuch, Misrachi als Flüchtlinge darzustellen und ihr Eigentum und ihren Status mit denen der palästinensischen Bevölkerung zu verrechnen und damit als abgeschlossen zu betrachten. Palästinensern und Palästinenserinnen soll damit jeder juristische Anspruch auf Rückgabe ihres Eigentums versagt werden. Der Heinrich-Böll-Stiftung dürfte aber bekannt sein, dass umgekehrt das Eigentum der NS-geschädigten Jüdinnen und Juden zu Recht als privates und nicht als staatliches israelisches Eigentum betrachtet wird.

Insgesamt ist es erschreckend, dass die Heinrich-Böll-Stiftung damit zu einer Relativierung von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, in diesem Fall den Verbrechen gegenüber Palästinenserinnen und Palästinenser, beiträgt. Mit der “ medialen Entdeckung“ von Misrachi begibt sich die Stiftung in dieser Form auf einen zu verurteilenden Weg der Geschichtsfälschung, der imaginäre Verbrechen erfindet, um die Verleugnung von realen Verbrechen zu untermauern.

Wenn Sie Interesse an weiteren Quellen zu Misrachi haben stehen Ihnen Misrachi  Filmemacher und Intellektuelle, die in Berlin leben,  gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Gal Lugassi, Tel-Aviv

Meital Abekasis, Filmregisseurin, Berlin 

Mati Shemoelof, Dichter und Redakteur, Israel

Ofir Raul Graizer, Filmregisseur, Berlin

Ofer Neiman, Co-editor, The Occupation Magazine, Israel   

Meir Babayoff, Jerusalem

Galit Altshuler, Frankfurt

Shir Hever, The Alternative Information Center, Jerusalem/Göttingen

Orly Noy, Jerusalem

Elian Weizman, PhD Candidate, SOAS, University of London

Orit Loyter, Israel

Elinor Amit, Post doctoral fellow, Harvard University, Cambridge, MA, US

Iris Hefets, Kedma (Webseite der Misrachi in Israel)-Redakteurin, Berlin

Reuven Abergel, Israeli black panthers, Jerusalem 

Maecelle Edery, Israel

Shira Ohaion, Israel

Tal Shapira, Israel

Mois Benarroch, Autor, Gewinner der Primärminister-Preis 2009, Jerusalem

Hava Oz, Doktorantin, FuBerlin

Michal Kaiser-Livne, Berlin

Dr. Jean Joseph Levy, Berlin

Gal Schkolnik, Berlin

Yodfat Ariela Getz, Filmmacherin, Tel aviv-Jaffa, Israel-Palästina

Einat Weizman, Schauspielerin, Israel

Hedy Epstein, USA

Ilil Friedman, Jurastudentin, Berlin

Erica Fischer, Schriftstellerin, Berlin

Samuel Welber, Ejjp Österreich

Ruth Fruchtman, Autorin, Berlin

Sylvia Finzi, Künstlerin, Berlin/London

Tanya Ury, Künstlerin, Köln

Paula Abrams, Wien

Elias (Elisha) Davidsson, Menschen- und Völkerrrechtler, Alfter

Eleanor Cantor, Künstlerin, Berlin

Tal Hever-Chybowski, Historiker, Berlin

Giorgio Forti,  Ebrei Contro l’Occupazione ( Jews Against Occupation), Italien

Prof. Dr. Shulamit Bruckstein, Ha’atelier, Berlin

Abi Melzer, Verleger, Frankfurt

Miriam Adams, New Mexico, USA

Jemimah Fink, Künstlerin, Berlin

Ya’ar Hever, Linguist, Berlin

Noga-Sarai Bruckstein, Violinistin, Berlin

Lucian Moreno, Cellist, Berlin

Hanna Braun, Israel

Niso Dahan, marokkanischer Musiker, Jerusalem

 

http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArt.jhtml?itemNo=881712 (Iranische Juden: Wir werden trotz finanziellen Anreiz nicht nach Israel emigrieren)

http://www.ha-keshet.org.il/articles/lands/perfect_yehuda-shenhav.htm (Der perfekte Raub von Prof. Yehuda Shenhav)

http://www.youtube.com/watch?v=sC1DYJEhYrY  (Mural Operation, ein Dokumentarfilm, der im israelischen [öffentlich-rechtlichen?] Fernsehen gezeigt wurde)

http://www.amazon.de/Denn-Seele-deiner-Hand-Inspektor-Ochajon-Roman/dp/3442458439/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1293360902&sr=8-1  (Denn die Seele ist in Deiner Hand / Batya Gur)

http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArtPE.jhtml?itemNo=663491&contrassID=2&subContrassID=13&sbSubContrassID=0  (Die Joe Golan Affäre / Tom Segev)

The Ringworm Children 1 of 5
http://www.youtube.com/watch?v=8nsOpLcSDFo&feature=related

The Ringworm Children

http://www.planetnana.co.il/ohalim17/_0_yalday_hagazezet_The_Ringworm_In_English.htm




Kritische Juden, Jüdinnen und Israelis

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“unter-schlag-zeilen”:  wenn die Kunst unter die Leute geht.   313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE
Aus dem Vorwort von Ingrid und Gerhard Zwerenz für HaBEs AgitProvoLyrik&Grafik-Buch “unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage” :  Nur keinen Streit vermeiden ..Es kann einen Autor teuer zu stehen kommen, wenn er sich strikt an das hält, was er schreibt.. Mundtot ist der Titel eines Gedichts von Hartmut Barth-Engelbart: “Wenn wir / nicht früh / genug / den Mund / aufmachen / haben wir/ am Ende / gar nichts mehr / zu sagen” Der Lyriker ..aus Hanau denkt gar nicht daran den Mund zu halten Seine Feinde finden, er hat eine zu große Klappe. Die zitierten epigrammatischen Zeilen erinnern an Erich Fried, dem seine Verse nicht wenig Ärger eintrugen. Für Barth-Engelbart eskalierte der Ärger. Vor einigen Monaten wurden seine Gedichte auf offener Straße verhaftet.  Wie aber kamen sie dahin? HaBE ist das Gegenteil eines Innenweltdichters. Mit Poesie und Prosa begibt er sich mitten unter die Leute (mit den ) bewährten Widerstandslesungen, denen es in Hanau  und anderswo nicht an Publikum mangelt. Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun es durchaus, wenn Literatur sich für sie interessiert.…. Weshalb sich Polizei und Justiz für HaBEs Verse interessierten, ist eine bunte Geschichte. Der Autor erzählt sie in diesem Sammelband, der Spannung aufbaut wie ein Krimi, wer die Täter sind verraten wir nicht
Das Buch ist dem langjährigen “kisuM&kiryL”-Duo-Partner HaBEs, dem Bassklarinett-&Saxophon-&Kompon-&Humanisten des Frankfurter ensemble modern, Wolfgang Stryi gewidmet, der im Erscheinungsjahr noch vor Erscheinen des Buches starb, nach 15 Jahren gemeinsamer WiderstandslesungsKonzerte.
“unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage”   313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE / Buchgestaltung : Jürgen Tauras / (c) 2005 Zambon-Verlag Frankfurt/Main / SemiHardcoverBroschur  ISBN 3-88975-107-5 /    15,– € 
Im gleichen Verlag das HaBE-KinderBuch  Ziege “ZORA” (LeseBilderBuch für 6-96-Jährige  7,90 €/ HardCover und bissfest!! Mit Illustrationen nicht von HaBE sondern von der wunderbaren Barbara Braguti) ISBN 3-88975-128-8
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Thomas Mann über den Kommunismus:

„Ich glaube, ich bin vor dem Verdacht geschützt, ein Vorkämpfer des Kommunismus zu sein. Trotzdem kann ich nicht umhin, in dem Schrecken der bürgerlichen Welt vor dem Wort Kommunismus, diesem Schrecken, von dem der Faschismus so lange gelebt hat, etwas Abergläubisches und Kindisches zu sehen, die Grundtorheit unserer Epoche.

Der Kommunismus ist als Vision viel älter als der Marxismus und enthält auch wieder Elemente, die erst einer Zukunftswelt angehören. Älter ist er, weil schon die religiösen Volksbewegungen des Mittelalters einen eschatologisch-kommunistischen Charakter hatten: schon damals sollten Erde, Wasser, Luft, das Wild, die Fische und Vögel allen gemeinsam gehören, auch die Herren sollten um das tägliche Brot arbeiten, und alle Lasten und Steuern sollten aufgehoben sein. So ist der Kommunismus älter als Marx und das 19. Jahrhundert. Der Zukunft aber gehört er an insofern, als die Welt, die nach uns kommt, in der unsere Kinder und Enkel leben werden, und die langsam ihre Umrisse zu enthüllen beginnt, schwerlich ohne kommunistische Züge vorzustellen ist: d. h., ohne die Grundidee des gemeinsamen Besitz- und Genußrechts an den Gütern der Erde, ohne fortschreitende Einebnung der Klassenunterschiede, ohne das Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit für alle.“

Rolf Becker

mit seinem neuen Programm

Hier wird Geld verdient

30. Januar 2011 – 19:00 Uhr

Hanau-Tümpelgarten

Sandelmühle

(Rudi-Völler-Sportanlage)

(Thomas Mann, Ges. W., Frankfurt/M 1960, Bd. 12, S. 934)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

4 Gedanken zu „Die Heinrich Böll Stiftung begeht leider eine Geschichtsfälschung, ein offener Brief kritischer Juden, Jüdinnen und Israelis“

  1. selbst die faz berichtete schon darüber:

    Die Diskriminierung der schwarzen Juden

    Einwanderer aus Äthiopien haben es in Israel nicht leicht, sich zu integrieren. Schon in manchen Kindergärten gibt es eigene Gruppen für schwarze Kinder. Jetzt spricht auch das Kabinett über Diskriminierung und Rassismus – und will handeln. Von Jörg Bremer

    JERUSALEM, im Dezember. Die Diskriminierung der schwarzen Juden in Israel ist zum Thema im Kabinett geworden. „Das Gefühl der äthiopischen Juden, dass man sie falsch behandelt, ist nicht Phantasie“, sagte dort jetzt Ministerpräsident Olmert. „Wir müssen die Wirklichkeit ändern.“ Außenministerin Liwni nannte die Sache beim Namen und sprach von „reinem Rassismus“.

    Zuerst kam eine nationalreligiöse Oberschule in einer der zionistischen Ursprungsstädte ins Gerede: In Petach Tiqwa bekämen vier äthiopische Mädchen Extraunterricht, damit sie nicht mit „anderen“ die Schulbank drückten. Das wurde den „Religiösen“ angelastet, für die äthiopische „Falaschen“ nicht koscher sind. Noch immer verlangen die Oberrabbiner von äthiopischen Einwanderern, auch wenn die sich selbst in einer älteren Tradition jüdischer Zugehörigkeit sehen als die meisten Israelis, die orthodoxe Konversion.
    Dann wurde gemeldet, in einem Kindergarten – ebenfalls in Petach Tiqwa – gebe es eine spezielle Klasse für äthiopische Kinder. Obwohl in der dazugehörenden Nachbarschaft Familien aus allen Weltteilen leben, werden diese Kinder im Hort von den anderen getrennt. Sie haben zwei „weiße“ Lehrer und einen „schwarzen“ Übersetzer. Nach Auskunft des Kindergartens will die Stadt das so. Die Eltern wünschten eine religiöse Erziehung, heißt es dagegen bei der Stadtverwaltung, und weil die meisten Familien in der Gegend säkular seien, müsse eben Extraunterricht für die äthiopischen Kinder angeboten werden. Im Kindergarten weiß man von dieser Begründung nichts.
    Rechtsanwalt Anania, dessen Organisation die Integration erleichtern will, sagt: „Unsere Mandanten wollen sich in die Gesellschaft integrieren, mit Israelis zusammenleben, aber die Stadt stellt sie vor vollendete Tatsachen.“ In Hadera im Norden wird sogar auf dem Spielplatz getrennt. Wenn schwarze Kinder schaukeln, warten die weißen, bis die schwarzen nicht mehr schaukeln wollen. „Wir mischen uns hier nicht“, wird dazu eine junge Äthiopierin zitiert. Derweilen lümmeln drei junge äthiopische Männer mit einem Basketball vor dem Gemeindezentrum herum. Sie warten darauf, dass geöffnet wird: „Wir kommen jeden Nachmittag und spielen unseren Frust weg.“ Auch die drei sind unter sich. Er sei arbeitslos, sagt einer von ihnen. „Niemand stellt hier Äthiopier ein.“
    Die Armee biete eine gute Chance zur Integration, heißt es. „Da müssen wir die Drecksarbeit machen“, findet der Mann. Vielfach fallen die äthiopischen Soldaten an den Kontrollpunkten im Westjordanland dadurch auf, dass sie die Palästinenser besonders schlecht behandeln. Sie geben, vermuten manche, dort den Druck, der auf ihnen lastet, an die Araber weiter.
    Die drei Männer waren noch Kleinkinder, als ihre Familien in der „Operation Salomon“ 1991 aus Äthiopien ausgeflogen wurden. In mehreren Lufttransporten wurden innerhalb von 36 Stunden mehr als 14 000 äthiopische Juden aus Eritrea nach Tel Aviv verfrachtet. In einer zivilen Boeing 747 nahm die nationale Luftfahrtgesellschaft alle Sitze heraus und brachte mit nur einem Flug mehr als 1200 Menschen nach Tel Aviv. Sie wurden mit allem Aufwand begrüßt. In Jerusalem kam der damalige Bürgermeister Kollek in eines der Sammelhotels und brachte Spielzeug mit. Zugleich aber wunderten er und die vielen Freiwilligen sich, dass die Einwanderer, vermeintlich aus dem israelitischen Stamme Dan, nicht wussten, wie man Joghurtbecher oder Plastikflaschen öffnet. Diese Unbeholfenheit schien im Widerspruch zu stehen zu der würdigen Körperhaltung, den noblen Gesichtern über üppigen weißen Roben.
    Die Tage, wo ein „Club Med“ in Aschkelon für sie geräumt wurde, sind vorbei. Viele konnten sich mit ihrem Fleiß und ihrer Anspruchslosigkeit einen Platz in der Gesellschaft erobern. Sie konnten an die erste Einwanderungswelle aus der „Operation Moses“ von 1984 anknüpfen. Aber das gelang stets nur Einzelnen, eher den jüngeren als den älteren. Und auch sie blieben meist bei ihren Familien und verließen nur selten die Nachbarschaften, in denen diese „schwarzen Juden“ weiter unter sich sind. Nach den statistischen Angaben leben die meisten äthiopischen Einwanderer in 15 „Gettos“. Die israelische Regierung will diese jetzt aufbrechen und vor allem junge Familien unterstützen, wenn sie in anderen Stadtteilen Eigentum erwerben: mit bis zu 140 000 Euro bei kinderreichen Familien. Es gibt aber auch Kritiker, die sagen, so würden die „reicheren“ Äthiopier eine Chance erhalten; Ärmere, vor allem Alte, fielen noch weiter zurück.
    Die Integration stößt allenthalben auf Grenzen: ein Kindergarten in Lod wollte keine äthiopischen Kinder aufnehmen. Ein Lehrer in Rechowot wurde mit der Bemerkung zitiert: „Äthiopische Kinder stinken.“ Der Bürgermeister von Or Yehuda weigerte sich, Schwarze in der Schule seiner Kleinstadt aufzunehmen. Unvergessen ist, dass äthiopische Blutspender eines Tages nicht mehr erwünscht waren. Israelische Zeitungen sagen unverhüllt, dass – etwa in den Worten der Zeitung „Yediot Ahronot“ – „der Rassismus in unserer Gesellschaft lebendig ist und die Schwächsten“ mit aller Macht schlägt.
    Dieselbe Zeitung ließ neulich den äthiopischen Publizisten Danny Adino Ababa aus Berlin berichten. Es sei für ihn symbolisch, dass er gerade auf einer Reise durch die ehemalige „Reichshauptstadt“ von den Vorfällen um die „schwarzen Juden“ erfahre. Er sei auf dem Weg zum Holocaust-Museum gewesen, als ihm von den jüngsten Vorfällen in Petah Tiqwa berichtet wurde. „Die jüngsten Ereignisse zeigen: Die israelische Gesellschaft ist unverkennbar verwandelt und offener gegenüber Rassismus geworden, und das macht Angst.“ Dass die einen von den anderen getrennt würden, von der Schule bis zum Spielplatz, sei in Berlin erst 70 Jahre her.
    Wenn die israelische Gesellschaft schon mit eigenen jüdischen Gruppen so verfährt, darf es nicht wundern, wenn sich dieser „Rassismus“ auch auf israelische Araber und die Palästinenser auswirkt. 70 Prozent der Israelis wollen keine israelischen Araber in ihrer Nachbarschaft, sagt eine neue Umfrage. 55 Prozent seien dafür, die israelischen Araber mit Anreizen zur Emigration zu bewegen. Soziologen meinen, Israelis seien es gewohnt, Araber nur durch das Zielfernrohr zu sehen. Auch die israelische Kinderliteratur kenne vor allem den schlechten Araber. Israel hat keine Gesetze gegen Rassismus oder ethnische Diskriminierung wie andere Länder. Es sah sich durch die Geschichte seines Volkes wohl frei von der Gefahr, in blinden Rassismus zu verfallen.
    In den Zeitungen wird über die Vorfälle berichtet, im Kabinett debattiert. Die Ministerialbürokratie verwirklicht womöglich auch Pläne, um die Diskriminierung zu überwinden. Aber zumindest bei religiösen Juden stimmen die negativ aufgeladenen Begriffe von „Diskriminierung“ und „Rassismus“ nicht. Da mag es sein, dass äthiopische Eltern für ihre Kinder eine religiöse Erziehung wünschen, die säkulare Eltern ihren Kindern vorenthalten wollen. Die Trennung mag erwünscht sein. Die ultraorthodoxe religiöse Gemeinschaft schließt sich von jeher freiwillig von der Integration aus. Dabei wirft keine Seite der anderen Rassismus vor. So wird es weiterhin in Israel Lehrer geben, die ihren Schülern das predigen, was die Welt Rassismus nennt. Unter diesen Umständen kann Rassismus oder ethnische Diskriminierung in Israel kein Strafakt sein, den Richter verfolgen. Darunter werden die israelischen Araber und die Palästinenser weiter zu leiden haben.
    Der gerade einmal 14 Jahre alte Amir Schwiki will unbedingt der erste Araber sein, der beim Fußballverein „Beitar Jerusalem“ in den ersten Kader aufgenommen wird. Die Mannschaft ist dafür bekannt, dass ihre Fans „Tod den Arabern“ von der Tribüne schreien und den Propheten Mohammed verspotten. Schwiki aber war schon in einem jüdischen Kindergarten und spielt seit Jahren in der Jugendmannschaft. Sein Vater unterstützt den Wunsch. Die israelische, arabische, muslimische Familie Schwiki erhofft sich die Emanzipation in die herrschende Gruppe in Israel. So ähnlich war es schon mit vielen Juden in der Geschichte der christlich geprägten Staaten in Europa.

    FAZ, 22.12.2007

    http://fact-fiction.net/archive/texts/other/jewishracism.html

  2. kurzerz artikel aus dem jahr 2006 mit hintergrundinformationen zu den versuchen an den sephardischen kindern.

    Wie die israelische Regierung 100.000 sephardi-jüdische Kinder verstrahlen ließ
    Die Ringwurm-Kinder

    Am 14. August 2005 strahlte der israelische TV-Sender Kanal 10 einen Dokumentarfilm aus, der eines der hässlichsten Geheimnisse der Gründer der israelischen Labour-Partei offen legt: Die vorsätzliche Strahlenvergiftung von fast allen Sephardi-Kindern einer Generation.
    Der Titel der Doku lautet aus dem Hebräischen übersetzt „100-000 Strahlen“, der internationale Titel lautet „The Ringworm Children“. Regie führten David Belhassen and Asher Hemias, und die beiden gewannen den Preis für den besten Dokumentarfilm beim Haifa International Film Festival.

    1951 flog der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Dr. Chaim Sheba, nach Amerika und kehrte mit sieben Röntgenmaschinen zurück, die er von der US-Armee erhalten hatte. Die Maschinen wurden in einem Massenexperiment verwendet, bei dem eine ganze Generation von jungen Sephardijuden als Versuchskaninchen dienten.

    Jedes Sephardi-Kind bekam das 35.000-fache der maximalen sicheren Röntgenstrahlendosis durch den Kopf geschossen. Dafür bezahlte die amerikanische Regierung der israelischen Regierung 300 Millionen israelische Liras pro Jahr (der normale Gesundheitshaushalt betrug 60 Millionen Liras); dieses Geld hätte heute einen Gegenwert von mehreren Milliarden Dollar.

    Um die Eltern der Opfer hereinzulegen, wurden die Kinder auf „Schulausflüge“ fortgeschickt, und den Eltern wurde später erzählt, dass die Röntgenstrahlung eine Behandlung für Kopfhautringwürmer gewesen sei.

    6.000 der Kinder starben kurz nach der Behandlung, während viele der anderen diverse Krebsarten, Epilepsien, Gedächtnisverlust, Alzheimer, chronische Kopfschmerzen und Psychosen erhielten.

    Es ist erschütternd, wie eine marokkanische Frau beschreibt, wie sich das 35.000-fache der sicheren Strahlendosis im Kopf anfühlt: Ich schrie: „Macht, dass die Kopfschmerzen aufhören, macht, dass sie aufhören! Aber die Schmerzen hörten nicht auf.“

    Die Gefahren von Röntgenstrahlen waren damals schon seit 40 Jahren bekannt. Wir lasen in den offiziellen Richtlinien für Röntgenstrahlenbehandlung von 1952, dass die maximale Dosis für ein Kind in Israel bei 0.5 Rad lag. Es war kein Fehler, die Kinder wurden absichtlich vergiftet.

    David Deri erwähnt, dass nur Sephardi-Kinder bestrahlt wurden:

    “Ich saß im Unterricht und die Männer kamen, um uns auf einen Ausflug mitzunehmen. Sie fragten nach unseren Namen. Den Ashkenazi-Kindern wurde gesagt, sie sollen sich wieder hinsetzen. Die dunkelhäutigen Kinder wurden im Bus fortgebracht.“

    In den späten 1940er Jahren stoppte ein Gesetz die Praxis der US-Regierung, Strahlenexperimente an Gefängnisinsassen, geistig Behinderten usw. durchzuführen. Eine neue Quelle von menschlichen Laborratten wurde benötigt, und die israelische Regierung kam zu Hilfe.

    Und hier folgt:

    Das Kabinett zum Zeitpunkt des Beginns der Ringwurm-Experimente,
    UND SIE ALLE WUSSTEN DAVON

    Prime Minister – David Ben Gurion
    Finance Minister – Eliezer Kaplan
    Settlement Minister – Levi Eshkol
    Foreign Minister – Moshe Sharrett
    Health Minister – Yosef Burg
    Labor Minister – Golda Meir
    Police Minister – Amos Ben Gurion

    Der höchstrangige Nichtkabinettsposten gehörte Shimon Peres.

    10. Oktober 2006, Alexander Benesch

  3. RamRam

    aus dem artikel konnte ich leider nicht wirklich erkennen was das wort misrachi eigentlich jetzt wirklich bedeutet – habe ehrlich gesagt den artikel gar nicht vollständig lesen können – ein bild welches ich nun seit mehreren jahren mit mir rumtragen muss hat einfach wieder futter bekommen –
    mir stellt sich die frage wieso juden sich so abgehoben zeigen müssen – wieso sind anführungszeichen eine geschichtsverfälschung – auf meinen reichhaltigen reisen nach indien ist mir der gewaltige selbstdarstellungsdrang jüdischer mitmenschen aufgefallen – den eigenen wert besonders zu definieren sei es nun mit geld oder einem doch sehr unangepassten ignoranten verhalten –
    vielleicht ist es genau dieses selbstbildnis welches zu einer jahrhunderte langen isolierung geführt hat – das bild des leidenden besonderen –
    wir lebewesen sind im grunde alle gleich – keiner ist gleicher … nur einfach etwas anders – und jeder muss mit dem anders selber leben –
    dieses immer währende jüdische aufbegehren … ihren mitmenschen eine gewünschte sicht auf sich zu geben … hat für sehr viel unruhe und leid in dieser welt gesorgt – ist es nicht viel wichtiger dem eigenen bild eine qualität zu verleihen – eine qualität die ganzheitlich macht und nicht besonders – als ebenfalls filmschaffender ist mir die wirkung des gesehenen bildes nicht entgangen – es wird in allen kulturen beschrieben als das kreative … schöpferische element –
    mir sind auch weise juden begegnet die ihren glauben für eigenes spirituelles wachstum benutzt haben … aber viel mehr die ihre kulturellen doktrin zu einem krebsgeschwür verunstalltet haben und sie … vielleicht gerade deshalb … scham- und rücksichtslos zu ihrem alleinigen wohlbefinden missbrauchen –
    mittlerweile habe ich kein mitleid mehr mit den akteuren geschichtlicher dramen – vor allem seit dem mir bewusst ist, dass das erkennbare geschehen mit dem im inneren dunkel liegenden weltbild zu tun hat –
    ich würde mich als bekennender bruder aller lebewesen über ein engagement … vor allem der bildgestalltenden mitmenschen … freuen … was darauf abzielt die weltbetrachtung aller lebewesen zu harmonisieren …. hakenkreuz-verbote halte ich für zeitverschwendung –

    nur als ein kleiner hinweis … wir gestallten unsere welt selbst – wenn man der welt durch manipulative handlungen eine sichtweise aufoktroyieren möchte ist man am ende gezwungen die welt genau so zu sehen und zu erleben …
    auf das wir alle erkennen … unsere einheit ohne gänsefüsschen …

    RamRam
    bernhard

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