HaBEs offener Brief an die jW-Redaktion: DROSTE:“Nach dem Einkauf bei Ikea“ (jungeWelt-Feuilleton 3.2.11) & Anderes nicht ganz bei Drostes wie am 4.2. als Vierspalter mit Bild: „Die Pornobalkan-Verschwörung“ -das bringt Quote!!

Ja Ja, ich weiß, ich weiß, es gibt Wichtigeres als Liebesgedichte von nicht ganz dichten Dichtern, die eben nicht ganz bei Droste sind ..
Ja Ja, Liebigstraße 14, Ägypten, Naziaufmarsch Dresden, Startbahn Nord, GDL-Streik, Kommunalwahlkampf ……

ABER .. meine politischen Gedichte  -ob kurz oder lang- erscheinen ebenfalls nicht (mehr) im jW-Feuilleton…

Zwei Briefe, die ich an die Redaktion der tageszeitung „Die junge Welt“ geschickt habe, mache ich jetzt ganz öffentlich zum „Offenen Brief“. Ich hab die Faxen dick.
Seit meiner öffentlichen Kritik an einigen Texten von Wiglaf Droste (und auch an seinem Verhalten auf der Frankfurter Buchmesse, wo er es  während eines Angriffes türkischer Nationalisten und der MessePrivaSi-Security auf mich ablehnte mich zu unterstützen) werden die meisten meiner Texte von der jW ignoriert, und wenn es ganz super läuft, mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt.
Dafür hagelt es seit meiner letzten Droste-Kritik Droste-Texte am laufenden Band im Feuilleton. Und schon wieder zweispaltig. Noch nicht mal zwiespältig. Dafür platt doppeldeutig. Das IKEA-Bett „LEKVIK“ ist ganz bei Droste. Und steht jetzt mitten in der jungen Welt. Frühpubertär trotzend.  Das hab ich jetzt davon. Und wie zum Hohn der nächste Droste-Text im Feuilleton „Die Pornobalkan-Verschwörung“ – so was bringt man nicht Mal mehr in einem Provinzblatt unter.( jW-Feuilleton 4.2. https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2011/02-04/025.php (funktioniert leider nur bei online-Abo, aber es lohnt sich wirklich nur zum Abgewöhnen!) ich wünsche der jungenWelt von ganzem Herzen ein besseres Feuilleton Und das tue ich im vollen Bewusstsein darüber, dass dieser Wunsch die eh schon geringe Chance erheblich verringert, dass meine Texte dort wieder Mal abgedruckt werden.)
und jetzt schon wieder:
DROSTE:“Nach dem Einkauf bei Ikea“ im jW-Feuilleton 03.02.2011 / Seite 13  (ist ja ganz nett und könnte bei Urban Priol in der Anstalt brillieren – so wie Andreas Rebers Amoklauf bei Tengelmann www.youtube.com/watch?v=olPCMMQVwHk&feature  nur der ist halt um Meilen besser.. auch als die gesamte abgeschrammte Anstalt des sexisty-Brüllers Priol

Mein Liebesgedicht für Gudrun Ensslin hat 25 Zeilen und war dem jW-Feuilleton zu lang
Drostes Einkauf bei IKEA hat 24 Zeilen und ist offenbar kurz genug.
Oder ist das Liebesgedicht nicht blöd genug ?
Ich stelle der jW -Feuilleton-Redaktion exklusiv einen ganzen Band mit Ge-blödel-dichten zur Verfügung, die teils kürzer teils länger sind als die bei und von Droste.
Kann es sein, dass der mit der Annette von Droste-Hülshoff verwandt und deshalb fürs Feuilleton so interessant ist ?
Oder mit der Freifrau von Droste-Fischering, FiFaFischering, zum Heilgen Rock nach Trier ging, TriTra Trier ging. Dort traf sie sich mit Kalle, danach schrieb diese Schnalle, nur noch mit Links nicht lange allerdings
zu früh für ein Berufsverbot war sie schon 48 tot.
Na ja, man wird sich ja doch mal so seine Gedanken machen dürfen..
Ich weiß ich weiß, es gibt Wichtigeres als Liebesgedichte von nicht ganz dichten Dichternb, die eben nicht ganz bei Droste sind ..
ABER .. meine politischen Gedichte  -ob kurz oder lang- erscheinen ebenfalls nicht (mehr) im jW-Feuilleton…
03.02.2011 / Feuilleton / Seite 13
 

Nach dem Einkauf bei Ikea

Von Wiglaf Droste
Menschen pesen durch Ikea,
Kinder riechen nach Nivea,
müssen Pipi, wollen Nesquik,
Bonbons, Eis, verbreiten Hektik:Hier – das Bausatzbett heißt Lekvik!Spinnst du? – Nein, tatsächlich: L e k v i k.Allen, die sich gerne legen,scheint dies Bett ein großer Segen.Stündlich wird von hundert Kunden– um sich seelisch abzurundenund auch physisch zu gesunden –

Lekvik für sehr gut befunden.

Was an Lekvik so begeistert

sind die Klippen, die es meistert:

Ob Erotik, ob Aerobic,

filigran oder mehr klobig,

Fuß- und Faustzeug, Mißgeschick,

Gymnastik oder schlichtes Glück,

Plastik- oder Pillenknick:

Alles scheint mit Lekvik möglik.

Und den Lekvik-Kritikern

sage ich – und sag es gern:

Es wird dieser schöne Stern

durch Lekvik noch viel schöner wern.

SO WEIT DER DROSTE-TEXT
Der Abdruck des folgenden HaBE-Textes begleitend im Feuilleton zur Ägyptenberichterstattung wäre soooo schlecht nicht gewesen..
Ode an die Hoffnung im Magreb

WennAliMubarakFeissalGadObamIbnLaden
jetzt schwanken und stürzen
abdanken und fliehn
nach London, Paris,
ins Exil nach Berlin
Wenn die Toten der Slums
Kapitale erstürmen
den Partylöwen der Despoten-
Herrschaft die Krallen
samt Pfoten
kürzen
die wird auch kein Frontex-
Kommando erschrecken
wo die Frage steht
Freiheit
und Brot
oder Tod
Freiheit
oder verrecken
wem wird das schaden
mein Liebermann
irgendwann
sind dann alle
Despoten dran
und ihr Baalsgesetz, ihr goldenes Kalb
Die Profitdiktatur des Kapitals
wer die nicht stürzt
befreit sich nur halb
Agypter, Tunesier,
wir schicken deshalb
euch gern
auch als Spende
aus der PostWende
die Restbestände
der blauen Bände
zusammen mit Nofretete
als Dank und etwas späte
Bitte um Verzeihung
Und bitte seid gründlich
wir haben die Fehler
euch vorgemacht
euch gezeigt wie das Blatt sich wendet
wenn man nicht radikal genug
Revolutionen zu früh beendet
und wagt sich nicht dran
an das Baalsgesetz, das goldene Kalb
die Profitdiktatur
des Kapitals
Da müsst ihr ran
ihr fangt damit an
stürmt weiter
eure Helden der Starße
sind unsre
und Eure
ist unsre Befreiung
Mit euch in Wut, Zorn, Trauer und Freude
HaBE
(Ich hätte auch durchaus einige Zeilenumbrüche weggelassen, auch gekürzt … aber neee, null Reaktion von der Redaktion)
Christof Meueler vom Feuilleton der jungen  Welt hat mir geschrieben, er könne meine Gedichte wegen ihrer Länge nicht in der jungen Welt veröffentlichen

Mir zum Troste schreibt er noch, meien Liebesgedichte für berühmre Frauen machten mich sympatisch. Schön. Nur würde ich sie gerne auch in seinem Feuilletone sehn.
Das würde auch die Verkaufszahlen meiner Bücher etwas puschen und meine MiniRente eventuell etwas aufbessern.
Also, woran hängts? Inhalt, Qualität, Länge, …  ?
Nun schreibe ich nicht nur MaxiPoeme und AgitprovoArien, Romane und Kindergeschichten sondern  auch Epigramme in Kürze und Würze. Und LiebesGedichte nicht minder, mal überlang oder kurz:
Mein „Leben ist ein Badesee“, dieses Liebesgedicht für Gudrun Ensslin hat 25 Zeilen
Ich habe es mit 24 vor genau 40 Jahren geschrieben
Das hier jetzt folgende sehr schöne Gedicht von Wiglaf Droste hat  20 Zeilen und wurde am 22.01.2011 in der jungenWelt im Feuilleton auf Seite 13 als Zweispalter – in der Mitte und nicht als Randbemerkung veröffentlicht – zu recht meine ich. Aber warum dann mein Gedicht nicht veröffentlichbar sein soll, das wissen die Götter in der Redaktion.

Von der Liebe
Ein Frauengedicht
(HaBE: ich glaub es nicht!!)
 
Von Wiglaf Droste
Erst hast du mich schnöde verlassen
Dann schworst du, daß du mich vermißt.
Ich weiß, ich sollte dich lassen
Doch ich weiß leider auch, wie du küßt.Die Liebe ist manchmal ein MesserUnd schneidet in Herz, Fleisch und BlutUnd du bist kein bißchen besserUnd tust mir trotzdem so gutEs ist ja nicht so, daß du Brecht liestDu liest nicht, und kennst nicht mal BluesAch Süßer, der du so schlecht bist –

Weißt du, wie gut du mir tust ?

Ja, du weißt es, du Schuft, du weißt es genau

Ich seh es dir an, wie du lächelst und lachst

Du bist ein Mann, ich bin eine Frau

Und du weißt genau, was du mit mir machst.

Und dann wirst du mich schnöde verlassen

Später schwören, daß du mich vermißt.

Ich weiß, ich sollte dich hassen

Doch ich weiß leider auch, wie du küßt.

So weit das Gedicht von Wiglaf Droste

HaBE Ein Liebesgedicht für Gudrun Ensslin

Für Gudrun Ensslin 1971oder 72 auf jeden Fall nach dem Brandstifter-Prozess und während ihrer Mitarbeit bei der Staffelberg-Kampagne umgeschrieben nach vielen nächtlichen Nacktbaadereien in der Frankfurter Sering-Kiesgrube. Der ursprüngliche Text (in seiner Rohform nicht mehr erhalten) war 1969 der damaligen AUSS-”Funktionärin” Christa Appel gewidmet und nach ebensolchen Nächten entstanden. (Die BILD-Zeitung hatte diese couragierte Schülerin damals über die Titelseiten gejagt als “Sündenfall”, “Sex-Appel”, “SexAppeal”, weil sie für die Verschreibung von AntiBabyPillen eintrat und Sexualaufklärung in den Schulen einforderte und Kondome propagierte und – schon damals die Pille für den Mann forderte.  Nach ihrer Mitarbeit bei Günter Amendts “Kinderkreuzzug”  (rororo) und bei der Amendt’schen “Sexfront” (MÄRZ) wurde sie von den BILD-Jägern komplett zum Freiwild erklärt … “Kinderverführerin” und ähnliche Titel waren dabei noch das Harmloseste, was für ihre Arbeitssuche  sehr hilfreich war… Es hagelte Absagen am laufenden Band. Und es war natürlich kein Berufsverbot.

Der Ur-Text ist schon über 40 Jahre alt und ich habe ihn nur 2002 etwas umgeschrieben und  mit einer Schluss-Strophe ergänzt

Das Leben ist ein Badesee

Das Leben ist ein Badesee
es lässt sich kaum ergründen
so lang ich noch am Ufer steh
kannst du mich ganz leicht finden

Mein Ufer ist ein steiler Hang
Mit starkem Hang zum Rutschen
der steile Zahn der Zeit nagt lang-
e schon mit Fletschen statt mit Knutschen

dem trotzend tanz ich bis zum Rand
schlafwandelnd bis zum Fallen
träum mich in deiner warmen Hand
Eindämmern, wortlos lallen

Ich stürze und ertrinke fast
Nur du kannst mich noch retten
Ich greife dich, nicht Lust nur Last
Und will mich an dich kletten

Oh lass dich in dem Badesee
Von mir nicht heilig taufen
Schlag mich bis ich den Himmel seh
Lass mich allein ersaufen

HaBE/1969/1972

und etwas umgeschrieben und ergänzt
2002 mit einem Schlussvers:

Doch dann ganz unten stoß ich mich
Mit Schmackes aus der Gülle
Dann leb ich wieder, liebe (d?m?) ich
Bis an den Rand in Fülle
Ob ich dann noch der Alte bin?
Wer weiß? Vielleicht nur Hülle

Bei den Vorbereitungen der Staffelberg-Aktionen habe ich Ulrike Meinhof und Holger Meins bei den Workshops und Seminaren des AUSS und des Cineastisch-literarischen Vereins näher kennen  gelernt, als es darum ging, SchülerINNEN-Gruppen zu DokumentarfilmerINNEN auszubilden. Heute lacht man fast darüber, weil alles mit dem handy zu filmen ist, aber damals war es noch schwierig mit den sehr teuren aber schon recht leichen Super8-SchmalfilmKameras umzugehen, das material zu entwickeln und zu schneiden, denn auch das musste zum großen Teil fast im Untergrund gemacht werden: keine Kopieranstalt hätte das in den Heimen heimlich gedrehte Material so durchgehen, schneiden usw. lassen. Wir mussten das alles selbst machen, hatten aber auch hie und da Freunde bei den Rundfunkanstalten, die uns halfen, die auch unsere Filme senden wollten und “Bambule” bereits gut kannten…

Die Dokumentarfilme aus Schulen und Erziehungsheimen, aus Internaten und anderen Missbrauchsanstalten – wie der Bundeswehr und den Polizeischulen, aus Jugendgefängnissen und Psychiatrischen Anstalten, Einrichtungen der Inneren Mission und der Caritas, aus Bethel und Hadamar sollten dann öffentlich gezeigt werden und die Befreiungsaktionen begleiten … bzw. die Nacharbeit mit den befreiten Jugendlichen medial absichern.. Zu diesen Nacharbeiten stießen erst die “Kaufhaus-Brandstifter” später dazu. Dabei habe ich Gudrun Ensslin kennen gelernt, die ich vorher nur aus dem Zuschauerraum jeweils bis zur Räumung des Saales im Frankfurter Landgericht kurz sehen konnte.

Es hat für ein Mitternachts- um nicht zu sagen Abendmahl im Freien gereicht. Eine Vesper wurde es nicht. Die synergetische Verdopplung unserer evangelikalen Erblasten hätte uns ertränkt.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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