Wiglaf Droste wurde gegen den kleinen Mann und seine Frau oft ausfallend. Heute ist Wiglaf ausgefallen.

Nun sind positive Meldungen in der jungen Welt angesichts der Lage eben dieser eher selten. Gemeint ist damit natürlich nicht die positive Entwicklung der Abo-Zahlen, die ruhig noch etwas zulegen dürfen, um die weitere Existenz dieser größten linken Tageszeitung in Deutschland zu sichern. Aber heute, am Dienstag 14.01. 2014 besteht eine der seltenen positiven Meldungen darin, dass die jW-AbonnentINNen endlich Mal wieder Droste-frei haben und HaBE darf seinen umgekehrt proportionalen Kalauer zum 387sten Mal anbringen: Nur ohne Droste ist die junge Welt bei Troste.

Dieses wikipedia-Bild zeigt Wiglaf Droste, der nach dem gescheiterten Aufgrundsetzen der TITANIC in lobenswerter Absicht nun auch Möbelhäuser beliest. (Möbel-Höffner bietet Schrankwände ((wie diese hier hinter Wiglaf)) mit Buch-Hüllen-Füllung an, was Wiglaf als Ersatzmann für Hape Kerkeling (http://www.barth-engelbart.de/?p=8128)  bei den ersten Höffner-Lesungen als Fast-Culture (oder um es mit Wiglafs AntiamerikanismenSprech zu sagen als Beinahe-Kutur, Schein-Kultur, Fast-Kultur) mutig geißelte. Seine Versuche, die junge Welt zu retten, sind bislang noch nicht von Erfolg gekrönt. Schaumerma ob er‘s noch packt.

Drostes „Leipziger Allerlei“-Spalten, wie seine Gedichte wecken nicht nur bei HaBE den Eindruck des ärgerlichen Papier- & jW-Platzverbrauchs.  Abgesehen von zwischendurch mäßig gelungenen Wortspielereien, die sich als Mainstream-Jargon-Kritik ausgeben, blökender Amerikanismen-Schelte hat Wiglaf lediglich low-level-Satire auf besserverdienendem Stammtischniveau und durchgekaut Uncoolinarisches zu bieten: the wurst Wurst in the young World.

Das schwankt dann zwischen „Kleine Leute“-Bashing wegen ihrer Küchen-&Kultur-„Fastfood-Sucht“ und Abwatschen von Airlines-Personal wg. mangelnder Unterwürfig- & Dienstbotmäßigkeit anlässlich seiner Welt-Tourneen.  Wenn man schon fürs Showbuissines Buissines-Class fliegt, gehörts eben zum Buissines, dass man auch Zucker in den Arsch geblasen bekommt.  Zugegeben, ich bin höchstpersönlich überdrosted, wiglafisiert, nachdem der große Zampanu mich bei der Frankfurter Buchmesse unter grauen Wölfen links liegen ließ, weil er dringend zu seiner Lesung am Stand der Frankfurter Rudschau entschwinden musste und „keine Zeit“ hatte „für jeden Scheiß“, d.h.  innerhalb von zwei Stunden bis zur Lesung noch Hilfe holen, meinem Verleger Bescheid sagen, mich aus den Klauen der grauen Wölfe zu befreien, die mich wegen meiner öffentlich geschriebenen Kurdistan-Texte vor dem Messe-Eingang in der Mangel hatten… „Wiglaf, bitte nur Mal anrufen, ich hab kein Handy!“ Ich hätte dann doch keinen solchen Pseudo-Amerikanismus verwenden sollen, hätte ich „beweglicher Fernsprecher“ gesagt, vielleicht hätte sich Wiglaf meiner erbarmt.

Und jetzt muss ich seit über vier Jahren fast tagtäglich seine Spalten, seine dümmlichen Zoten im Feuilleton der jungen Welt ertragen.

Heute, Dienstag, 14.01. 2014 konnte ich aufatmen. Die gestern noch heißer gelesene HaBE-Stimme hebt klar, krächsfrei, deutlich an: ein Freudenschrei, die junge Welt hat Drostefrei

Chapeau!, um hier einen demonstrativen Francophonismus zu nutzen, dass Wiglaf nach der Verleihung des Annette von Droste-Hülshoff-Preises seinen Adelstitel nicht wieder annahm. Böse Zungen behaupten jedoch, das hätte er nur nicht gemacht, um nicht mit der katholisch-verbabbten Klicke derer von Droste-Hülshoff und der Freifrau von Droste-Fischering in Verbindung gebracht zu werden. (Für die zu spät Geborenen: es gibt da ein schönes 1848er Spottlied auf die „Freifrau von Droste-Fischering, Fi-Fa-Fischering, die zum heilgen Rock nach Trier ging, Tri-Tra-Trier ging“, aber mit der hat der Wiglaf echt nix zu tun!!)