Bild: Belinda Wolff
Jugendfreund ? Nun ja, wir waren knapp über die 20, als wir uns in Frankfurt getroffen haben und gefühlte 30 Jahre zusammen in zunächst der gefürchteten Uhland-Kommune und dann in der noch berüchtigteren Bäckerwegs-WG zusammenlebten, nächtelang zofften und soffen bis zum Flugbtätterverteilen im Morgengrauen. Drei-vier Jahre mitten (auch) unter solchen Edelproleten wie dem Kaufhausketten-Erben und Honda-Goldwing-Fahrer & MSB-Spartakus-Platzhirschen Herrant Vortisch, dem Chevi-Fahrer und US-Generalkonsuls-Sohn John Rubinow (oder war der Papa nur Leiter des US-Handelszentrums?) , dem Tel-Aviv-Amsterdamer Pelzgroßhandels-Sproß James Dorsey, etlichen späteren Bertelsmännern und -frauen, Mitfahrern auf der Achse des Guten, SPRINGER-Managern, SAP-Anwälten usw…
Werner warum hast uns verlassen?
Ich hab es eben erst gelesen
Ich kann es noch nicht fassen
Warum bin ich nicht zu Deinen 65 Jahren
(Du hattest mich doch eingeladen)
vorletztes Jahr nach Wien gefahren
Du bist, wir sind uns immer treu gewesen
Seit über 45 Jahren
Ich als MLer, Du im MSB, im Spartakus
Im Bäckerweg, der alten Judenstraße
Am Bethmannpark in der WG
Wo wir schon lange vor dem Sponti-Häuserkampf
Ein „Judenschnäppchen“ eines Kriegsgewinnlers
Eines NS-Unrechtsanwalts mit kapitalem Sitz im Taunus
Rechts neben Quandts
(ich fands
gerade deshalb so fantastisch!)
Instandbesetzt und lang gehalten haben
Zusammen mit der buntgemischten Mietervollversammlung
Aus Jugoslawien, der Türkei,
aus Spanien, Griechenland und auch ein
exilierter Israeli war dabei.
(da passte es, dass wir den schrägen zubetonierten Schlitz für die Thorarolle neben der Haustüre unter dem bröckelnden Putz gefunden hatten)
Nun ja , die MLMSB-AUSS-und USB-WG
Das Staffelberger Auffangbecken
Hat sich zum Teil so aufgeteilt
Dass die verlornen Bürgersöhnchen
Zurück in ihren warmen Schoß
Von Kaufhauskette bis zum Schloss
Vom Pelzgroßhandel bis zum Rüstungslieferanten
vom US-Handelszentrum bis in die Regierungsbänke,
in Softwareläden und in Banken
ihren Heimweg fanden
Nur Du und ich und ganz ganz viele
von ganz unten
Haben durchgehalten
Und uns nach einigen Jahrzehnten
Seit an Seite auf der linken Seite
Dort wo meist Deine Kommentare standen
Zum Schluss in dieser doch so jungen Welt
Gerade Mal so jung wie wir
wieder gefunden.
Du hast Dich bei mir gar nicht abgemeldet
Wir treffen uns wie Zwei-Null-Elf
Schon Mal im Haus des ÖGB
Zur nächsten, nicht zur letzten KriLit
Ich hoffe du bist mit
Dabei
Wenn nicht, wenn Du da drunten oder droben
Wieder für die Leit-Artikel schreiben musst
Verhindert bist,
dann Werner halt mir dort
im höllisch-himmlisch roten Feuilletonne
pro Monat eine Spalte frei
Lieber Werner, ich könnte schreien, dass mir –ich weiß nicht was – wahrscheinlich wieder einer ihrer Kriege dazwischen gebombt hat und ich meinte schnell noch per Gedicht und Lied, Artikel oder Leserbrief, die Welt retten zu müssen. Du wolltest mir von Deiner Mutter noch berichten, von deiner Zeit als Korrespondent der „Volksstimme“ in der noch nicht untergetretenen UdSSR, denn das war kein Untergang.
Ich vermisse Dich, Deine herzliche unverbrüchliche Solidarität, Deine analytische Schärfe, von der ich mir immer gerne eine Rasierklinge zum Sezieren abgeschnitten habe, Ich vermisse Dich mit Deiner Zweipoligkeit: gestochen scharfes Hochdeutsch immer klar verständlich unverschwurbelt direkt, mit kühlem Kopf (trotz manchmal etwas zu vieler Tropfen Rotem oder vom kristallnen Weizen) direkt blind in die Tasten gehauen und Deinem oft schon nicht mehr zu verstehenden Dialekt, den ich in Wien immer noch keinem Stadt-Teil zuordnen kann. Ist ja auch nicht möglich, denn Kärnten liegt doch etwas außerhalb. Mag sein, dass es von den nächtlich-frankfurter Disputen kommt, dass man mich in Wien stets für einen Kärntner und in Kärnten für einen Wiener hält, aber das hatte ich Dir doch schon in Wien erzählt.
Werner, wir haben noch so viel zu reden, zu besprechen, zu analysieren, zu planen.
Steh einfach Morgen wieder auf.
Ich hol Dich ab und vorher noch ne Packung Aspirin
Ach Werner, das kriegen wir schon wieder hin
Machs gut
Bis nächstes Jahr in Wien
(Oder ist die KriLit schon 2014 ?
Dann lieber Giusseppe Zambon, schick mich dies Jahr wieder hin!!!))
DRINGEND NOT-WENDIGE VORBEMERKUNG (bevor es zum Ostereinmarsch in die Ukraine geht !?!?)
Recherchen zur Ukraine, zu B-H (((wo der EU-Gouverneur mit EinmaRSCH DROHT; WAS DER Ö-AUSSENKASPER von der ÖVP FÜR DIE uKRAINE IM GESTRIGEN zip (20.2.14)vorerst noch ausgeschlossen hat))) wie zu Hermann Josef Abs sind äußert schwierig. Sie hängen immer direkt mit den Niederkunfts-& Geburtslügen der Bundesrepublik – von der Kronberger Währungskonferenz bis zur Berliner Luftbrücke, von des Reiches balkanischer Erweiterung, mit OstKornkammern & Ölquellen & Krimsekt zusammen.
Sie sind auch sehr teuer. So teuer, dass sie den Rechercheur in den Bankrott treiben. Dazu HaBE ich weiter unten Einiges geschrieben. Die jetzt wieder auf mich zukommenden Abmahn-Kosten kann ich mit meiner (Berufsverbots-bedingt-gekürzten) Rente alleine nicht schultern. Damit ich mein ABS-olut NonProfit Internet-Projekt weiter betreiben kann, bitte ich Sie/euch unter dem Kennwort “ABS-solution” um Spenden auf mein Konto Nr. 1140086 bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen , BLZ: 506 616 39
Danke. HaBE))
Zum Tod Werner Pirker.
Erklärung der KPM
Ein schwerer Schlag für alle Vertreter des wahren Antiimperialismus und des traditionellen Zionistenhasses. Ein aufrechter Streiter hat seinen Job bei der Jungen Welt gekündigt. Die KPM sendet ihre aufrichtige und solidarische Trauer.
Gez:
AriZona Vorsitzende der KPM
AnnaConda Vorsitzende der KPM
VisVonsin Vorsitzende der AAM
Das kauft euch doch niemand ab.
Lass uns halt n paar Krokodilstränen vergießen
AriZona
Voll verlogen, aber sowas von
VisConsin
Unterschreib und halts Maul
AnnaConda
Das ist Nötigung, leg die Spitzhacke weg
VisConsin
Feiner Nekrolog als Poem, lieber HBE, nur – von alledem hab ich in den zahlreichen junge-Welt-Texten, die ich von Werner Pirker jahrelang las, leiderschade so gar nichts gespürt …