Presseerklärung des Zambonverlages, Leipziger Str. 24, 60487 Frankfurt
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image copyleft URS
„Ein italienischer Aktivist einer pro-palästinensischen Gruppe ist wenige Stunden nach seiner Entführung tot aufgefunden worden. Wie die Hamas-Regierung am frühen Freitagmorgen mitteilte, wurde der 36-Jährige bereits kurz nach seiner Entführung am Donnerstagmittag getötet. Er sei „auf furchtbare Weise“ umgebracht worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Kidnapper hätten die Ermordung des Aktivisten von Anfang an geplant, ein Gefangenenaustausch sei nie angedacht gewesen.“
http://www.welt.de/politik/ausland/article13178991/Islamisten-toeten-italienischen-Aktivisten-in-Gaza.html
Wir sind erschüttert, traurig und wütend. Bei dem 36-Jährigen handelt es sich um unseren Autor des Buches „Gaza-Mensch bleiben“, Vittorio Arrigoni, der sich für die propalästinensische Internationale Solidaritätsbewegung (ISM) engagierte.
Vittorio in Gaza
Ein Sprecher der Hamas-Regierung im Gazastreifen verurteilte die „abscheuliche“ Tat. Die restlichen Mitglieder der Gruppe würden aufgespürt und zur Verantwortung gezogen, sagte er im Fernsehen. Die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland hatte bereits zuvor die Entführung verurteilt. „Diese Tat hilft der Sache des palästinensischen Volkes nicht – im Gegenteil, sie schadet ihr“, hieß es in einer Erklärung aus Ramallah.
http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jB7HbbWMM7mZoKfvZwU82L3_emjg?docId=CNG.b2c9df593b57ea130b0c0ba1
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In der Tat, wem hilft dieser Mord an einem Friedensaktivisten, der sich selbst als Pazifist bezeichnete und in Gaza seit 2008 mit friedlichen Mitteln dem palästinensischen Volk half, sich gegen den alltäglichen Terror des israelischen Apartheidstaates zu verteidigen.
Executed Italian Palestinian activist – AP
(http://www.haaretz.com/news/international/video-day-i-arrived-in-gaza-was-happiest-of-my-life-1.356176)
In this Wednesday, Oct. 29, 2008 photo, Palestinian activist Vittorio Arrigoni carries an aid box from the ‚Free Gaza‘ boat in Gaza city. Photo by: AP
Vittorio kurz vor seiner Hinrichtung auf einem Salafisten-Video.
In einem Video (http://www.youtube.com/watch?v=gCyA7A4pDXc ) erklärt sich eine salafistische Organisation für die Entführung Vittorios verantwortlich. Es soll sich um die Gruppe um den im März in Gaza verhafteten Sheikh Abu Walid-al-Maqdasi handeln. Die Entführer forderten seine Freilassung im Austausch mit Arrigoni. Angeblich hat diese Gruppe Kontakte zu al Qaida.
(The video released by the militant group shows a man with a thick black blindfold and a large bruise on his face. Apparently seated, he is held in front of the camera by an unseen person. In a message on the video, the extremist group demanded that Hamas free its leader, arrested in early March, and two other members whose names had not been previously known. Sheikh Abu Walid-al-Maqdasi, the leader of the group, was arrested in a crowded beachside neighborhood of Gaza City last month. Although Hamas authorities were responsible for locating Arrigoni, Hamas itself is a fundamentalist Islamic group. But it faces challenges from even more extremist offshoots of Islam, including Walid-al-Maqdasi’s group, that take inspiration from Al-Qaida and the world jihad movement. Hamas has denied that al-Qaida has a
presence in Gaza. http://www.haaretz.com/news/international/abducted-italian-activist-found-executed-in-gaza-hamas-says-1.356099 )
Angeblich sollen diese Salafisten keine Palästinenser sein, sondern Fremde, die laut
Jerusalem Post über Ägypten nach Palästina gekommen sind.
(The Salafists, who see Hamas as insufficiently zealous in enforcing Islamic law, also have attacked Internet cafes and want Christians
expelled. Palestinian and Israeli analysts believe some Gaza-based Salafists are foreigners who slipped in through the neighboring Egyptian
Sinai. http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=216739 )
Unserem Wissen nach handelt es sich um die Gruppe Tawhid Al Jihad, deren Anführer Abu Walid Al Madqisi ist. Sie sollen von Saudi Arabien unterstützt werden. Es sollte uns nicht wundern, wenn hier der CIA in irgendeiner Form mitmischt und sie für seine Zwecke instrumentalisiert.
Die Umstände der Entführung machen uns stutzig. Kurz nach Ablauf der Frist der Entführer wird Vittorio erhängt und mit Folterspuren in einer Wohnung der Verdächtigen gefunden. Das Haus wurde nicht erstürmt. Die Entführer haben offensichtlich auch gar nicht mit der Hamas-Regierung verhandelt, sondern ihr „wertvolles Gut“, nämlich Vittorio kaltblütig ermordet. So etwas ist in Entführungsfällen unüblich. Die letzte Entführung gab es in Gaza im Jahr 2007.
Es handelte sich um den Korrespondenten der BBC, der im Juli 2007 durch die Hamas befreit wurde. Der Mord an Arrigoni geschah 3 Stunden vor seiner Entdeckung und 6 Stunden vor Ablauf des Ultimatums. Das macht stutzig. Außerdem fragen wir, warum wurde der Entführte gefoltert? Auch das ist nicht üblich. Was wollte man von ihm wissen? Rätsel über Rätsel…
(Kidnappings of foreigners were common before the Hamas takeover. Most of those abducted were foreign correspondents, including Alan Johnston of the BBC, who was abducted and held for 114 days before being freed in July 2007, just after Hamas overran Gaza, expelling forces loyal to Palestinian President Mahmoud Abbas. http://www.haaretz.com/news/international/abducted-italian-activist-found-executedin-
gaza-hamas-says-1.356099)
Wir fragen uns, kann es noch andere Interessierte an diesem Mord gegeben haben? Gab es womöglich Auftraggeber, die ganz woanders sitzen?
4. April 2011 14. April 2011
Der Schauspieler und Friedensaktivisten Juliano Mer-Khamis wird in Jenin erschossen. Es waren unbekannte maskierte Männer, die die tödlichen Schüsse auf Mer-Khamis in Jenin abgegeben hatten.
Der Friedensaktivist Vittorio Arrigoni wird hingerichtet. Bei den Mördern handelt es sich angeblich um eine Salafisten-Gruppe
Erst Juliano, dann Vittorio. Alles nur Zufall?
Wir hatten bereits vor Monaten in Erfahrung gebracht, dass Vittorio an erster Stelle auf einer angeblichen Todesliste von radikalen Zionisten steht. Wir fragen uns, wem dienen diese Morde? Bestimmt nicht dem Freiheitskampf des palästinensischen Volkes. Wem aber sonst?
? Die Friedensaktivisten sollen eingeschüchtert und mundtot gemacht werden. Sie sollen das Gefängnis Gaza verlassen, damit niemand mehr über seine Insassen, die Palästinenser berichtet.
? Die Kriegsverbrechen der Israelis sollen ohne ausländische Öffentlichkeit durchgeführt werden können.
? Die Friedensaktivisten „stören den Frieden“, da sie mit ihrem Pazifismus Solidarität mit dem palästinensischen Volk bewirken.
? Und nun töten Palästinenser, natürlich noch „radikalere“ als die Hamas, ihre eigenen Sympathisanten. Das Feindbild ist wieder hergestellt. Damit soll und wird in einer nicht informierten Öffentlichkeit Verwirrung hergestellt. So in der Richtung: „Na, da seht ihr ja, was das für verrückte Radikale sind, die ihre eigenen Unterstützer umbringen. Und ihr Sympathisanten seid gewarnt bzw. lasst ab, von Eurer Sympathie für Palästina. Verlasst Gaza, sonst werden sie Euch noch umbringen.“
? Zukünftige Friedensaktivisten sollen erschreckt bzw. eingeschüchtert werden.
? Der Name al-Qaida darf nicht fehlen. Er allein sorgt für einen Dunstkreis von Antipathie. Also, die haben natürlich ihre Finger im Spiel, so der Tenor. Damit wird unterschwellig suggeriert, das al-Qaida ja auch in Palästina „mitmischt“. Der 11.September lässt grüßen.
? Gleichzeitig wird der Eindruck vermittelt, wie blutrünstig die Palästinenser sind. „Sollen die sich doch selbst gegenseitig umbringen. Und genauso verhalten sie sich gegenüber dem armen Israel, dass sich immer gegen diese Terroristen verteidigen muss“. Das Bild kennen wir, auch aus „Bild“.
? Und dazu darf natürlich nicht der „Islam“ als Feindbild nicht fehlen. Salafisten sollen am Werk sein. Das Bild rundet sich ab. Die Morde helfen nur Israel und seiner Propaganda. Sie dienen den Feinden Palästinas.
Daher fragen wir uns:
Könnten die Auftraggeber womöglich von dort stammen? Könnten Salafisten unterwandert sein, um Vittorio zu ermorden? Könnte es Agent Provokateurs in den Reihen der Palästinenser geben, die vom Mossad oder jemand anderem gut „bezahlt“ werden? Hier einige Bilder von der Vorstellung des Buches im DGB Haus in Frankfurt März 2009:
in Frankfurt
Frankfurt, den 14. 4. 2011
Giuseppe Zambon
sind dann die zz top auch unter verdacht. ??
Die taz, berichtet auch darüber,
allerdings die Kommentare, die bei diesem ehemaligen
„Flagschiff der Linken“ durchgelassen werden, sind bezeichnend
für den Abstieg dieses Blattes.
Kein Wunder, dass die in Netnewsglobal, noch nicht mal mehr in der link-liste
auftauchen.