Was hat Haile Selassie mit Ghaddafi zu tun ? Libyen – Lokale Opposition gegen Aufständische & NATO

Libyen – Lokale Opposition gegen Aufständische / Ein Beitrag von Joachim Guilliard  & Anmerkung des deutsch-türkisch-niederländischen Historikers und Soziologen Samy Yildirim: historische Parallele: Ras Tafari gegen Mussolini/ Libyer gegen die Nato.
Wie die israelische Zeitung Haaretz berichtete, hatten sich vor wenigen Tagen die Oberhäupter örtlicher Stämme in die umkämpfte Stadt Misurata begeben, um die Führer der Aufständischen dort zum Niederlegen der Waffen zu
bewegen. Unter anderem weil durch die seit Wochen andauernden Gefechte der wichtige Hafen der Stadt blockiert ist, seien sie entschlossen eine Lösung zu Beendigung der Kampfhandlungen zu finden.
Sollten die Verhandlungen mit den Rebellen scheitern, werden sie eventuell mit eigenen Kämpfern auf Seiten der Regierung eingreifen. Nach Angaben des libyschen Vizeaußenministers könnten die sechs größten Stämme der Region bis
zu 60.000 Kämpfer aufbieten.
Die Anmerkung Samy Yildirims vorweg:
Der damalige aethiopische Thronfolger Ras Tafari Makonnen (regierte in Addis Abeba als letzter Negus [= Kaiser der Aethiopier] unter dem Namen „Haile Selassie“ von 1930 bis zu seiner erzwungenen Abdankung 1974) machte in den 1920er Jahren von sich reden, als er Aethiopien im Voelkerbund vertrat – und dort als einziger Diplomat seine Stimme gegen Imperialismus und Kolonialismus erhob.Es verwundert nicht, dass es in Jamaica auch heute noch Bewunderer von ihm gibt: die Rastafaris. Der bekannteste Rastafari war Bob Marley (1945-1981).Nun war Ras Tafari Makonnen / Haile Selassie auch der Vertreter der herrschenden Klasse Aethiopiens. (Quelle surprise!)
Aber er wurde zu  d e m  Symbol der aethiopischen Unabhaengigkeit und des unbedingten Willens, sich nicht zur Kolonie erniedrigen zu lassen, als Italien angriff.

Benito Mussolini war sich des Sieges seiner Truppen so sicher, dass er in Eboli am 06. Oktober 1935 eine Klartextrede hielt. Haette er geahnt, dass seine Truppen aehnliche Niederlagen erleiden wuerden wie ihre Vorgaenger in Adowa 1896, dann wuerde er so verlogen argumentiert haben wie das Trio Infernal (USA, UK, F) Mitte Maerz 2011 im UNO-Sicherheitsrat.

Mussolini dachte gar nicht daran, irgendwelche Menschenrechte zu bemuehen oder Sorge um das Wohlergehen der Aethiopier zu heucheln. Im Gegenteil! Tiefpunkt seiner Bruellrede war dieser Satz: „Wir pfeifen auf alle Neger der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zunkunft.“

[Pier Paolo Pasolini wusste schon, warum er einen Film drehte mit dem Titel: „Christus kam nur bis Eboli“.]
(( hier HaBE ich einen Kritikpunkt an Samys Anmerkung anzumerken: Pasolini nannte seinen Film nach der Erzählung Primo Levis, der in Eboli interniert war und dort das Elend des italienischen Südens beschreibt. Diese Erzählung ist Pasolinis Drehbuch!))

Entsprechend gingen dann die italienischen Truppen unter Leitung mehrerer Marschaelle – unter ihnen auch ein gewisser Badoglio – in Aethiopien zu Werke. Als die italienische Grossbourgeoisie / Grossgrundbesitzer / Hochadeligen / Spitzenmilitaers 1943 erkannten, wie spaet es war, und die Seite wechselten, spielte Badoglio abermals eine wichtige Rolle – und „verdiente“ sich (und seiner Klasse) das Nicht-Abhalten von Prozessen Nuernberger Art.Und was hat das alles zu tun mit der Tatsache, dass den Lybiern in zunehmendem Masse ein Licht aufgeht ueber die Aufstaendischen? Ja, was wohl! Je laenger Ghaddafi sich haelt, desto mehr Lybier begreifen den Moechtegern-Quisling-Charakter der Aufstaendischen und handeln ihrer Einsicht entsprechend.Konsequenterweise zeigt die NATO in zunehmendem Masse, dass die UNO-Resolution 1973 geheuchelt war, und orientiert sich in zunehmendem Masse an Mussolini.

[Die Kritik an Ghaddafis Wende zum Westen vor ein paar Jahren wird dadurch nicht im Mindesten falsifiziert,
quod veritas veritatis adversa  n o n  est.]

Mit freundlichen Gruessen,

Samy Yildirim

Zaandam / Nordholland / Niederlande

JETZT FOLGT DER ARTIKEL VON JOACHIM GUILLARD
Libyen – Lokale Opposition gegen Aufständische
<http://jghd.twoday.net/stories/libyen-lokale-opposition-gegen-aufstaendische/>

Immer offener versucht die Kriegsallianz gegen Libyen dessen Staatsoberhaupt
zu liquidieren. In der Nacht zum Montag, 25.04.2011 haben
NATO-Kampfflugzeuge in Tripolis mehrere Gebäude Muammar al-Gaddafis
bombardiert. Die NATO spricht ganz offen davon, ihre Angriffe auf zivile
Ziele weiter zu intensivieren. Dabei sollen, so die New York Times, bei der
Bombardierung vor allem Paläste, Hauptquartiere und Kommandozentralen ins
Visier genommen werden, die der Staatschef nutzt. (NATO Says It Is
Broadening Attacks on Libya Targets, New York Times, 26.4.2011 und Krieg in
Libyen: Nato nimmt Gaddafis Verstecke ins Visier
<http://www.sueddeutsche.de/politik/krieg-in-libyen-nato-nimmt-gaddafis-vers
tecke-ins-visier-1.1089568> , Süddt. Zeitung, 27.04.2011)Der Grund für die immer massiveren Versuche, Gaddafi zu töten, könnte darin
liegen, dass der Kriegsallianz die Zeit davon laufen könnte. Es mehren sich
die Anzeichen, dass Teile der Bevölkerung beginnen, sich aktiv gegen die
Aufständischen zu stellen.Wie die israelische Zeitung Haaretz berichtete, hatten sich vor wenigen
Tagen die Oberhäupter örtlicher Stämme in die umkämpfte Stadt Misurata
begeben, um die Führer der Aufständischen dort zum Niederlegen der Waffen zu
bewegen. Unter anderem weil durch die seit Wochen andauernden Gefechte der
wichtige Hafen der Stadt blockiert ist, seien sie entschlossen eine Lösung
zu Beendigung der Kampfhandlungen zu finden.
Sollten die Verhandlungen mit den Rebellen scheitern, werden sie eventuell
mit eigenen Kämpfern auf Seiten der Regierung eingreifen. Nach Angaben des
libyschen Vizeaußenministers könnten die sechs größten Stämme der Region bis
zu 60.000 Kämpfer aufbieten. (Libya tribal leaders try to convince rebels to
lay down arms
<http://www.haaretz.com/news/international/libya-tribal-leaders-try-to-convi
nce-rebels-to-lay-down-arms-1.357898> , Haaretz, 24.04.11)

Auch in den Hochburgen der Aufständischen im Osten, die weit entfernt von
den Kämpfen sind, macht sich offenbar Unmut breit. Zunehmend komme
Frustration und Angst zum Vorschein, immer mehr Libyer befürchten einen lang
anhaltenden Krieg, berichtet die DPA aus der zwischen Bengasi und Tobruk
gelegenen Küstenstadt Derna.
Viele Leute sind ohne Arbeit, die Schulen sind geschlossen und die
Lebensmittelpreise steigen rapide. Es gäbe schon einzelne Widerstandsnester
gegen die Aufständischen, die bei Nacht aktiv werden. Sollte der Krieg noch
länger dauern, könnten sich immer mehr Bürger der Stadt diesen anschließen.
(NATO Escalates Bombing Assault, Libyans Fear Pro-tracted War
<http://en.trend.az/regions/met/arabicr/1867118.html> , dpa, 26.4.2011)

Hinzu kommt, dass die Intervention der USA und der alten Kolonialmächte auch
unter Gaddafi-Gegnern im Osten auf erhebliche Ablehnung stoßen dürfte. In
ganz Libyen war die Empörung über den Irakkrieg groß, das weitere Schicksal
des Irak ist hier nicht vergessen. Aus dem libyschen Osten kamen auch
überdurchschnittlich viele islamistische Kämpfer, die im Irak gegen die
Besatzer kämpften.
Das Vertrauen in die guten Absichten der NATO-Mächte ist daher sicherlich
gering. Je mehr diese ihr militärisches Engagement ausweiten, desto mehr
wird der Rückhalt für die Aufständische auch im Osten schwinden.

Joachim Guilliard – 26. Apr, 21:44

Libyen – Überlegungen zum drohenden „Preis der Freiheit“

(Der folgende Text erschien leicht gekürzt und redaktionell überarbeitet in Ossietzky 8/2011
Es gibt auch eine englische Übersetzung, u.a. bei Tlaxcala und Global Research)
»» Text als PDF

Libyen hat den höchsten Lebensstandard in Afrika. Das „Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen“ (UNDP) bescheinigte dem Land beste Aussichten, die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bis 2015 zu erreichen. Der NATO-Krieg dürfte diese Hoffnungen bereits zerstört haben. Dem Land droht nun ein Absturz wie im Irak.

Wenig hat man in den letzten Jahren über Libyen gehört, das Verhältnis zum Westen hatte sich entspannt, europäische Regierungschefs trafen sich nun oft mit ihrem libyschen Kollegen, Muammar al-Gaddafi, die Geschäfte blühten. Im Zuge der Kriegsvorbereitung wurde das Land plötzlich zur übelsten Diktatur. Auch viele Kriegsgegner übernehmen die Charakterisierung und wünschen den Sturz des „Tyrannen“.

Doch lässt sich das libysche Gesellschaftssystem tatsächlich auf „Revolutionsführer“ Gaddafi reduzieren, sind die Verhältnisse in Libyen tatsächlich schlimmer als in hundert anderen Ländern und gibt es nicht wesentlich mehr Faktoren, die die Lebensverhältnisse eines Landes bestimmen, als die bürgerlichen Freiheiten?

Für Richard Falk, den UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte in Palästina ist „der „Grad der Unterdrückung“ in Libyen nicht „durchdringender und schwerer“ als in anderen autoritär regierten Ländern. Auch nach den Länderberichten von Amnesty International unterscheidet sich die Menschenrechtssituation Libyens kaum von unzähligen anderen Staaten, bei arabischen Verbündeten in der Nato-Kriegsallianz, wie Saudi Arabien ist sie sogar wesentlich schlimmer.
Der UN-Menschenrechtsrat hat das Land im Bericht zur jüngsten „allgemeinen regelmäßigen Überprüfung“ Libyens, die Ende letzten Jahres vorgenommenen wurde, sogar für seine Fortschritte bei den Menschenrechten gelobt. Zahlreiche Länder – darunter Venezuela und Kuba, aber auch Australien und Kanada – hoben in ihren Erklärungen einzelne Aspekte noch besonders hervor. (siehe auch UN Praised Libya’s Human Rights Record, Mathaba, 8.4.2011)

Für westliche Medien ist dieser Bericht, dessen abschließende Diskussion nun kurzfristig von März auf Juni verschoben wurde, ein Skandal (für sie eine Folge der vielen, selbst noch „wenig zivilisierten“ Mitglieder des Menschenrechtsrats aus dem Süden). Doch betrachtet dieser die Lebensverhältnisse nur unter einem anderen Blickwinkel und legt sehr großes Gewicht auf die Verwirklichung sozialer Rechte, d.h. auf das, was für die meisten Menschen die größte Bedeutung hat: die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse, ausreichendes Einkommen, Nahrung, Wohnung, Gesundheitsversorgung und Bildung.

Auch in dieser Hinsicht ist die Situation in Libyen, angesichts von Korruption oder hoher Jugendarbeitslosigkeit, durchaus nicht befriedigend. Im Vergleich mit anderen Ländern stehen die Libyer aber dennoch recht gut da und haben sehr viel durch die NATO-Intervention zu verlieren. So wird zwar oft auf eine Jugendarbeitslosigkeit von 15 bis 30 Prozent hingewiesen, aber nicht erwähnt, dass in Libyen im Unterschied zu anderen Ländern dennoch alle ihr Auskommen haben.
Der relativ hohe Lebensstandard erklärt auch, warum Gaddafi durchaus noch Rückhalt im Land hat – besonders, so der Libyenexperte Andreas Dittmann, unter den älteren Generationen, die sich noch an die früheren Zeiten erinnern.

„In Libyen gibt es vielleicht Millionen Menschen, die Gaddafi nicht mögen, aber sehr wohl seine Errungenschaften schätzen“ so der bekannte norwegische Friedensforscher Johan Galtung (The West’s War Against Gaddafi – Yet another long-lasting, tragic crime against humanity, IPS, Global Research, April 6, 2011)

Sanktionen und niedriger Ölpreis bremsten Entwicklung

Als 1969 der, von den USA und den Briten eingesetzte König Idris gestürzt wurde, war Libyen trotz der 1961 angelaufenen Erdölexporte noch ein armes, vom Kolonialismus schwer gezeichnetes, unterentwickeltes Land. Die schrittweise Nationalisierung der Ölproduktion ermöglichte eine beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung und rasche Verbesserungen der Lebensbedingungen.

Mit dem drastischen Einbruch des Ölpreises zwischen 1985 und 2001 geriet diese Entwicklung ins Stocken. Die 1993 verhängten UN-Sanktionen verschärften die wirtschaftlichen Schwierigkeiten noch enorm. Das Bruttoinlandsprodukt BIP sank von 6.600 pro Kopf im Jahr 1990 auf 3.600 in 2002 (Weltbank, World Development Indicators) und wuchs erst nach der Aufhebung der UN-Sanktionen im September 2003 wieder deutlich. (Die USA hoben ihre unilateralen Sanktionen erst bis Juni 2006 schrittweise auf.)
2008 erreichte das in Kaufkraftparität ausgedrückte BIP laut UNDP Database pro Kopf 16.200 US-Dollar . (Zum Vergleich das BIP von Ägypten betrug im selben Jahr 5.900, das Algeriens und Tunesiens ca. 8.000 Dollar. Saudi Arabien hatte ein BIP von ca. 24.000, Kuwait von 51.500 und Katar von 72.000 Dollar.)

Die Wirtschaftssanktionen blockierten eine Modernisierung der Infrastruktur und brachten insbesondere alle Pläne, neben dem Erdöl auch andere Industriezweige zu entwickeln, praktisch zum Erliegen. (Jean-Pierre Sereni, Eine kleine Geschichte des libyschen Öls, Le Monde diplomatique, 8.4.2011)

Der wirtschaftliche Niedergang bremste natürlich auch die Entwicklung in sozialen Bereichen. Libyen sackte beim “Human Development Index” (HDI), der anhand einiger Basisindikatoren wie Lebenserwartung, Kindersterblichkeit und Alphabetisierung das Entwicklungs- und Lebensniveau eines Landes zu messen sucht, Mitte der 90er vom 67. auf den 73. Platz ab.

Hoher Lebensstandard erreicht

Nachdem die Staatseinnahmen, unterstützt durch den Anstieg des Ölpreises, wieder reichlich flossen, verbesserten sich auch die Lebensbedingungen wieder deutlich. Das Land liegt mittlerweile auf HDI-Rang 53, vor allen anderen afrikanischen Ländern und auch vor dem reicheren und vom Westen unterstützten Saudi Arabien. Mit „Regierungs-Subventionen in Gesundheit, Landwirtschaft und Nahrungsimport“, bei „gleichzeitiger Steigerung der Haushaltseinkommen“ konnte nun die „extreme Armut“ praktisch beseitigt werden, stellt die UNDP in ihrem Monitor der Millennium-Entwicklungsziele der UNO fest. (Millennium Development Goals: Goal1 – Goal 8, UNDP-Büro Libyen)

Die Lebenserwartung stieg auf 74,5 Jahren und ist damit nun die höchste in Afrika. Sie ist nun auch fast eineinhalb Jahre höher als in Saudi Arabien, nachdem es 1980 noch genau umgekehrt war. (UNDP Database) Die Kindersterblichkeit sank auf 17 Tote pro 1000 Geburten und ist damit nicht halb so hoch wie in Algerien (41) und auch geringer als in Saudi Arabien (21). (WHO, Global Health Indicators 2010) Libyen liegt auch bei der Versorgung von Schwangeren und der Reduzierung der Müttersterblichkeit vorne. Die Malaria wurde vollständig ausgerottet.
Noch stellen, so die UNDP, mangelnde personelle Ressourcen im Gesundheitswesen ein Problem dar, „die graduelle Reintegration des Landes in die internationale Wirtschaft,“ nach Aufhebung der Sanktionen“ führte aber „zu einer besseren Verfügbarkeit der Gesundheitsversorgung. Die Regierung bietet allen Bürgern eine freie Gesundheitsversorgung und erreichte eine hohe Abdeckung in den meisten Basis-Gesundheitsbereichen.

Die Analphabeten-Rate sank in Libyen auf 11,6% und liegt deutlich unter der von Ägypten (33,6%), Algerien (27,4%), Tunesien (22%) und Saudi Arabien (14,5%). (s. Human Development Report 2010)
Der vom UNDP ebenfalls berechnete Bildungsindex, in den neben der Alphabetisierung auch die Zahl von Schülern in höheren Schulen und Studenten eingeht, liegt sogar über dem der kleinen superreichen Scheichtümer Kuwait und Katar, die man an sich kaum mit den arabischen Flächenstaaten vergleichen kann. (siehe UNDP, Arab Human Development Reports 2009 sowie UNDP, Human Development Report 2009)

Die UNDP bescheinigt Libyen „auch einen signifikanten Fortschritt in der Gleichstellung der Geschlechter“, besonders im Bereich Bildung und Gesundheit, wobei bzgl. Repräsentation in Politik und Wirtschaft allerdings noch viel zu tun sei. Mit einem relativen niedrigen „Index für geschlechtsspezifische Ungleichheit“ der UNDP liegt das Land im Human Development Report 2010 bzgl. Gleichberechtigung auf Rang 52 und damit ebenfalls weit vor Ägypten (Rang 108), Algerien (Rang 70), Tunesien (Rang 56), Saudi Arabien (Rang 128) und Katar (Rang 94). Selbst in Argentinien (Rang 60) sieht es in dieser Hinsicht schlechter aus.
Angesichts dieser Erfolge kann die positive Einschätzung der Entwicklung in Libyen im Menschenrechtsrat kaum überraschen.

Das Beispiel Irak

Auch der Irak hatte in 1980er Jahren einen relativ hohen Lebensstandard, höher noch als der Libyens. Dieser brach bereits unter dem mörderischen UN-Embargo massiv ein. Ihre „Befreiung“ von Saddam Hussein stürzte die irakische Gesellschaft dann vollends in den Abgrund. Der Zerfall schreitet noch immer fort.
Millionen Iraker hungern, und der Nahrungsmangel weitet sich sogar noch aus. Die Hälfte der knapp 30 Millionen Einwohner lebt nun in äußerster Armut. 55 Prozent haben kein sauberes Trinkwasser, 80 Prozent sind nicht an das Abwassersystem angeschlossen. Strom gibt es nur stundenweise, die einst vorbildlichen Gesundheits- und Bildungssysteme liegen am Boden. Die Kindersterblichkeit würde bei Fortsetzung der Entwicklung in den 1980er Jahren heute deutlich unter 20 pro 1000 Geburten liegen. Tatsächlich stieg sie gemäß einer Studie der Hilfsorganisation „Save the Children“ bis 2005 auf 125. Der Irak war 1987 von der UNESCO für sein Bildungswesen ausgezeichnet worden, der Analphabetismus war fast beseitigt gewesen. Nun stieg die Analphabetenrate bereits auf über 25%, in manchen Gegenden beträgt sie bei Frauen schon 40-50%. Generell haben die irakischen Frauen ihre einst recht gute Stellung in der Gesellschaft verloren. Gemäß UNDP-Index fielen sie auf das Niveau von Saudi Arabien. (siehe Irak – Die vergessene Besatzung)

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass ein von den Nato-Staaten durchgesetzter „Regime Change“ in Libyen viel besser für das Land ausgehen würde, (von einem langem Bürgerkrieg und einer Teilung des Landes ganz zu schweigen). Schließlich sind die angreifenden Mächte und ihre Agenda nahezu identisch und ähneln auch die die Führung der Aufständischen in vielem den Irakern, die die USA im Irak an die Regierung brachten – radikale islamische Organisationen und pro-westliche, neoliberale Verfechter einer vollständigen Öffnung und Privatisierung der Wirtschaft des Landes.

––––––––––––––––––—
Hinweis zu Wikipedia:

Wikipedia taugt nur bedingt zum Beleg statistischer Daten. Sobald sie in der aktuellen politischen Auseinandersetzung eine Rolle spielen, besteht die Gefahr der Manipulation.

Nachdem David Rothscum am 23.2.2011 seinen Artikel „The World Cheers as the CIA Plunges Libya Into Chaos“ veröffentlichte, in dem er u.a. schrieb, dass in Libyen prozentual weniger Menschen unter der Armutsgrenze leben, als in den Niederlanden, wurden die Angaben im Wikipedia-Beitrag „List of countries by percentage of population living in poverty“ auf den er sich bezog geändert. Wo nach der Artikel-History am 15.2. noch ein Wert von 7,4 % stand, findet man seit dem 6.3. nun einen Verweis auf eine Fußnote, in der ohne Quellenangabe behauptet wird, dass „rund ein Drittel der Libyer an oder unter der nationalen Armutsgrenze“ leben würde.

Annette Hauschild (Gast) – 20. Apr, 01:34

Libyen – Überlegungen zum drohenden „Preis der Freiheit“

Lieber Joachim,

ich finde diese Ausführungen sehr überzeugend und werde einen Hinweis darauf in meinem Blog geben. Außerdem werde ich es rundschicken an Freunde und Bekannte.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

11 Gedanken zu „Was hat Haile Selassie mit Ghaddafi zu tun ? Libyen – Lokale Opposition gegen Aufständische & NATO“

  1. Kurz zur Intervention von Stämmen etc.

    Mike: „Die Ankündigung des stellvertretenden Außenministers ist nun auch schon eine Woche her. Und von diesen „Stammeskriegern\ ist weit und breit nichts zu sehen gewesen.“

    Was glaubt Mike denn, wieviel von dem, was in Libyen passiert, hier ankommt. Uns bleibt doch nur, die wenigen Hinweise rauszupicken und zu sehen, ob sie ein besseres Bild ergeben, als das, das uns serviert wird und natürlich auch zu prüfen, ob sich es sich durch weitere Infos bestätigen läßt.

    Was die Einschaltung der Stämme angeht, so bestäigte dies u.a. der Apostolische Vikar von Tripolis. Bischof Martinelli sagte gegenüber der katholischen Agenzia Fides:

    Was den Beschluss der Behörden in Tripolis anbelangt, einheimische Stämme an der Vermittlung auf der Suche nach einem Ausweg aus der Krise in der Stadt Misurata zu beteiligen, die seit Wochen Zentrum dramatischer Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und regulären Streitkräften ist, und wo die Situation der Zivilisten sich dramatisch zugespitzt hat, sagt Bischof Martinelli: „Ich glaube, dass dies sehr vernünftig ist, denn die libysche Krise beschränkt sich nicht auf die Person Gaddafi alleine, sondern es betrifft das gesamte System der Beziehungen. (http://jghd.twoday.net/stories/bischof-martinelli-bombenangriffe-niederlage-fuer-menschlichkeit/)

    Es ist auch weltfremd anzunehmen, in den von den Aufständischen kontrollierten Gebieten stünden alle hinter den Rebellen. Es gehört ja zum Wesen eines solchen putschartigen Aufstands, dass man nicht nur die Obrigkeit bekämpft, sondern auch den Teil der Bevölkerung, der loyal bleibt, sondern auch den Teil der Bevölkerung gewaltsam unterdrückt, der loyal bleibt und auch alle, die keinen Bock auf Bürgerkrieg haben.

    Der Libyen-Korrespondent von TeleSur, Rolando Segura berichtete am 28.4. dass „seit 3 Tagen die libysche Seperatisten in mehreren Vierteln von Bengasi Demonstrationen gewaltsam unterdrückt“ haben.
    Ramadán Breki, Direktor der Zeitung Corina (bzw. Quryna) berichtete ihm, dass seine Zeitung von den Rebellen geschlossen und ihr Internetportal gesperrt wurde. „Heute war der Widerstand in Vierteln wie Muhtar mit Waffengewalt unterdrückt worden. Diese waren von bewaffneten Männern besetzt worden, um Demonstrationen der Stämme in Benghazi verhindern „, so Breki zu TeleSur. (Separatistas reprimen manifestaciones de apoyo al Gobierno libio en Benghazi, AVN, 28/04/2011 – http://www.avn.info.ve/node/55201)

    Die jW zitierte daraus: „Aufständische unter Druck – Libyen: Proteste gegen Rebellen in Bengasi. Kämpfe greifen auf Tunesien über“, jW 30.04.2011

    Dies scheint sich bis Sonntag fortgesetzt haben, denn CNN berichtet (http://www.kpho.com/news/27727464/detail.html): „Heavy gun and artillery fire could also be heard early Sunday throughout Benghazi.“ Regierungstruppen sind schon lange keine mehr in der Nähe von Bengasi.

  2. Dass wir uns so einfach, ohne inneren Widerstand in den einzelnen Ländern in das Zeitalter der Kolonialkkriege zurückversetzen lassen, schockiert mich schon.
    In einigen Jahren werden wir feststellen: Dieser Libyen-Krieg war der Beginn eines neuen Wettrüstens. Denn wenn wenn unsere Oberen es sich nur getrauen würden: China, Russland und andere Länder wären die nächsten Kandidaten für derartige „Demokratisierungsbelehrungen“.
    Lothar Ratai

  3. Alles hilflose Marionetten der Imperialisten, die aus lauter Langeweile im Sozialparadies Libyen einen Aufstand anzetteln und dabei ihr Leben riskieren. Verstehe schon. Gute Nacht noch!

  4. Schon Mal in der New York Times gelöesen, wer die rebellen kommandiert und wieviele Insurgenten GB/UK schon nACH lIBYEN GESCHICKT HAT UND WAS DER sARKOTZY SCHON EINGEFÄDELT HAT UND DEN pLAN ZUR TEILUNG lIBYENS ZUR KENNTNIS GENOMMEN:? Der Sender Gleiwitz wird heuet virtuell und real inszeniert. Und die USA und die EU haben dabei immer noch die Oberhand im Internet.

    Also gebetsmühlenartig wiederholt: Mehr denken mit dem Kopf als mit dem Bauch , das geht auch und ist präziser. Also, wenn man Vergleiche machen möchte, bitte gerne: das gemetzel in Irland ist nicht so weit entfernt, der Falklandkrieg auch nicht, gar nicht nachfragen möchte ich nach den Anschlägen auf die Londoner U-Bahn, aber der Hinweis auf das völkermörderisch-segensreiche Wirken britischer Militärs in Afrika, Asien, dem Nahen Osten ist das schon angebrachter und deren Spätwirkungen bei der Zivilisierung des jüngsten Kontinents.
    Das Abknallen von eingegrabenen Abo-Kindern war bis in die späten 1960er Jahre ein Aussi-Volkssport. Die Britische Krone, wie das britsche Kapital und ihr Geschäftsführender Ausschuss haben schon immer lieber außerhalb gemordet. Tod, Brot und Spiele… Nur wenn die Proleten zu aufmüpfig wurden haben die herrschften auch im Inneren gut zugeschlagen.
    Parteienverbot ? Sinn Fein ? Gewerkschaftsverbot ? Frag mal in Yorkshire die Miner, wie das so ist…. Man darf auch gerne Mal nach den Afrika-Geschäften z.B. des Thatchersohens fragen und nach dem Völkermord im Werksvertrag in Nigeria oder nach den britischen Segnungen in Ost und Süd-Afrika… Während Rom die Welt eroberte, ausraubte und Sklaven erntete, durfte in Rom der Plebs durchaus mitbestimmen – in Grenzen aber doch immerhin.
    „Aber nach 40 Jahren scheint es doch arg degeneriert zu sein bis hin zur regression..“ Scheint ? Scheint ? nix Genaues weiß mer net gel! Im Gegensatz zu Dir lieber Mike, habe ich Augenzeugen aus Benghasi und Tripolis befragt. Aber das bedeutet nicht sooo viel. Entascheidend ist es, dass deine Kritik an Ghafddafi ausgerechnet dann kopmmt, wenn der große Neokolonialaufmarsch im Gange ist gegen eine widerspenstige Regierung an der Eingangspforte zu Angela Merkels Chefsache Afrika…. Al abgesehen davon, dass Du den amnesty-report +über Libyen nicht erwähnst und die soziale Lage der LibyerINNEN…

    Ja , es gibt politische gefangene in Libyen, ja es gab zumindest ein Massaker gegen eine Gefangenenrevolte mit sehr vielen Opfern. Aber die gibt es in den USA auch ohne dass da gleich libysche Kampfbomber auftauchen…
    Und komme mir blos nicht mit drem spanischen Bürgerkrieg. : fdas Eingreifen der internatiomnalen Briganden geschah erts nachdem die Faschisten eine republikanischer regierung weggeputscht hatten, das ist etwas ganz anderes. Und wer sabbelt hier Lobhudeleien über Ghaddafi ? Eys wird nur klargestellt, dass die regierung GhADDAFI IN SCHWIERIGEM gELÄNDE NACH DER aUFLÖSUNG DES „rEALSOZIALISTISCHEN bLOCKES“ es immer noch wagt, sich gegen die Ausplünderung des Landes quer zu stellen.. Und andere afrikanische und vorderasiatische Länder auf diesem Kurs zu unterstützen..

  5. Ja, das libysche System war anfangs ein Fortschritte gegenüber der Monarchie, die bis dahin herrschte. Daran besteht kein Zweifel. Aber nach über 40 Jahren scheint es doch arg degeniert zu sein bis zur Regression. Ein paar Hundert Leute? Na, dann machen die aber ganz schön viel her. Also, der UN-, der US-, der indische, der indonesische, der tunesische Botschafter haben dem Regime den Rücken gekehrt, nur um mal einige zu nennen. Und ohne jegliche demokratischen Forderungen? Nun, ein paar Ideen haben sie dann doch: http://www.libyafeb17.com/2011/03/interim-national-council-statement-a-vision-of-a-democratic-libya/

    Der Vergleich mit Großbritannien reizt ja:
    – Hat Großbritannien Oppositionelle erhängen lassen und das im Fernsehen übertragen?
    – Hat Großbritannien in einem Gefängnis 1.200 Leute massakrieren lassen?
    http://www.hrw.org/legacy/english/docs/2006/06/28/libya13636.htm Aber HRW, die auch das Vorgehen der bahrainischen „Sicherheitskräfte“ scharf kritisieren, ist bestimmt auch so eine CIA-Organisation.
    – Sind in Großbritannien alle Parteien verboten?
    – Ist in Großbritannien nur die staatliche Presse erlaubt?

    Natürlich ist der Westen heuchlerisch. Ich will die Intervention nicht verteidigen, aber dieses Gesabbel, wie toll doch das libysche Regime ist, das nervt. Mich und ein „paar Hundert“ Libyer:
    http://www.youtube.com/watch?v=hgP0Gro52c8

  6. Ich gehe davon aus , dass Joachim Guillard diese Kommentare lesen wird.
    Nur so viel noch: im Unterschied zu Ägypten und Tunesien, wo Hunderttausende und >Millionen auf die Straße gingen mit sozialen-politischedn Forderungen waren es in Libyen ein paar hundert und außer der monarchistischen Flagge ohne jegliche demokratische Forderungen. In Syrien ist die Lage wieder anders. Allerdimgs sind beide Regime dafür bekannt, dass sie sich gegenüber den Neokolonialisten nicht vollständig plattt machen, beugen. Dass sich aus der französischen bürgerlichen Revolution ein Kaiser Napoleon und eine Dynastie entwicklen konnte. die schlie0lich unter preeußischer Anleitung die Pariser Commune zusammenschoß läßt Ghaddafis Allüren erklären. Nur alle schon fast fanatischen Ghaddafi-Gegner vermeiden tunlichst jede bemerkung zur sozialen Lage der LibyerINNEN. Libyens Sozialwesen wird von der UN gepriesen, Libyens Wasserprojekte erhielten den österreichischen Umweltpreis, der Analphbetismus bei Frauen sank von über 95 % auf 5%, das Bildungswesen ist zu über 90 % in der Hand der Frauen, Wohnungen und Gesundheitsvorsorge sind quasi kostenlos, Sxchulen so und so ….. >Die so immensen im Ausland angelegten angeblichen Besitztümer des Ghafddafi-Clans stellen sich bei näerer Untersuchung als Staatsrücklagen heraus, die -wie bei allen Staaten üblich in verschiedenen Landern verteilt angelegt wurden, um sie zu sichern…

    Keine Sau regt sich über die korruppte britische Monarchie auf die bei gleichzeitiger Verarmung von zig Millionen ihre Royal-Wedding-Orgien feiert, während sie Raubkriege führen lässt.

    Was wäre denn passiert, wenn die libysche Armee jetrzt Raketen auf den Buckingham-Palast abgefeuert hätte mit Prinz William als Opfer ?

  7. „Wenn selbst ein solches Blatt solche Sätze schreibt, dann muss schon was dran sein.“ Bitte noch mal genau den Artikel lesen. Haaretz zitiert nur den libyschen stellvertrenden Außenminister. Man muss schon eine sehr selektive Wahrnehmung haben, um das zu ignorieren.

    Wer bombadiert Misrata? Wer hat denn das größte Interesse, Misrata wiederzuerobern und hat erst gestern mal wieder behauptet, die Stadt „fast vollständig“ unter Kontrolle zu haben?

    Wie schön, dass es bei Ihnen nur Schwarz oder Weß gibt. Macht die Welt doch gleich viel übersichtlicher. Ich betreibe also das Geschäft der „Sakotzy-Obama-Gordon-Merkel-Berlussolini-Bande.“ Kein Wort davon. Nur diese Verteidigung des Gaddafi-Regimes innerhalb der „anti-imperialistsichen“ Linken fällt mir zunehmend auf den Geist.

    Aus Gaddafi-Reden: „Wir werden diese Ratten auslöschen und das Land wieder erobern. Haus für Haus, Straße für Straße“, „Wer mich nicht liebt, verdient es nicht, zu leben.“ oder erst gestern „Ich bin heilig für die Libyer“. Ich habe durchaus Verständnis, wenn Leute einen solchen „Revolutionsführer“ loswerden wollen. Dass die NATO ihr eigenes „Spiel“ treibt, ist klar. Die Aufständischen fürchteten ein Massaker und die endgültige Niederschlagung ihres Aufstandes. Sicher wird es da auch zu Zugeständnissen an den Westen gekommen sein. Deren Entscheidung, nicht meine.

    Zur „Kompradoren-Kolonial-Raub-Monarchie“. Richtig, es sind keine Sozialisten, die da gegen das Gaddafi-Regime kämpfen. Ebenso wie es in Tunesien, Ägypten oder Syrien überwiegend keine sozialistischen Kräfte sind, die da ihre Regime loswerden wollen. Das sind Menschen, die einfach die Schnauze voll haben von ihren brutalen, korrupten und asozialen Machthabern. Und es ist ihnen scheißegal, ob die sich nun islamisch-nationalistisch oder islamisch-sozialistisch oder sonstwie nennen. Sich von diesen repressiven und vollkommen erstarrten Systemen zu befreien kann nur der erste Schritt sein auf einem sehr langen Weg. Aber ohne diesen Schritt geht gar nichts voran.

  8. Joachim Guillard hat wohl mit absicht aus keiner arabischen und Ghaddafi-freundlichen Zeitung sondern aus dem Nahost-Flaggschiff des NevenDumont zitiert, das in der Regel etwas weniger Natoservil berichtet als die dumontierte Frankfurter Rundschau.. Wenn selbst ein solches Blatt solche Sätze schreibt, dann muss schon was dran sein. Und das haben die Haaretz-Schreiber eben auch bemerkt und schieben dann interpretierbares nach: kaum mehr in die Stadt gewagt ? also doch – aber wie weit und wie oft ? na ja halt kaum. Wer hat denn aus der Ferne geschossen ? Die Nato ? die Aufständischen ? der die libysche Armee ? In Misurata gibt es immer noch jede Menge Zivilisten und die sind meist bewaffnet und schützen ihre Wohngebiete soweit sie können. Und wenn schwerbewaffnete „Rebellen“ in einzelnen eroberten Vierteln die Menschen ausfragen, wie stark die Unterstützung für Ghaddafi ist, was sagen denn dann die übriggebliebenen Leute ? Wenn sie nicht völlig verrückt sind, leugnen sie ihre Unterstützung. und machens dann so wie die Afghanen … Partisanenkrieg folgt etwas anderen Gesetzen… In Europa sollten sich die LINKEN gefälligst angewöhnen etwas weniger mit dem Bauch als mit dem Kopf zu denken.. Wer von hier defakto zur Unterstützung der Kompradoren-Kolonial-Raub-Monarchie aufruft betreibt die Neokolonialen Geschäfte der Sakotzy-Obama-Gordon-Merkel-Berlussolini-Bande. Wer meint, mit der Ermordung eines vermeintlichen Knechtes die Herrschaft der Kapital-Herrschaften zu treffen, macht sich zum ehrenamtlichen Söldner der Kolonialkriegstreiber…

  9. Also, wenn schon einen Artikel zitieren, dann bitte nicht nur die Stelllen, die einem in den Kram passen.

    Auch aus dem Haaretz-Artikel: \"However, the Misrata area is not known to have very large or dominant tribes, and rebels in the city questioned how much support Gadhafi had among them.\" Also, kein Mensch weiß. welche Rolle die Stämme in Misrata spielen, ob sie überhaupt eine Kraft sind. Die Ankündigung des stellvertretenden Außenministers ist nun auch schon eine Woche her. Und von diesen \"Stammeskriegern\" ist weit und breit nichts zu sehen gewesen. Auch die angekündigten Verhandlungen haben nicht stattgefunden. Das hat noch nicht mal ein Vertreter des Regimes behauptet.

    Auch noch aus dem Haaretz-Artikel: \"The Libyan deputy foreign minister said the army has halted operations in Misrata since Friday, as part of the attempt of tribal leaders to negotiate an exit deal for the rebels. Despite this, residents have reported heavy fighting, shelling and explosions in the east and south of Misrata and doctors said Saturday was one of the bloodiest days in weeks.\" Nachdem sich die regimetreuen Kräfte aus Misrata zurückziehen mussten, war von einem Stopp der Angriffe nichts zu bemerken. Allein sie trauten sich kaum mehr in die Stadt hinein, sondern verlegten sich auf den Beschuss aus der Ferne. Soweit zur Glaubwürdigkeit der Äußerungen des stellvertrenden Außenministers.

  10. Der jüngste Sohn von Libyens Machthaber Muammar al Gaddafi, Saif al Arab al Gaddafi, ist am Samstagabend bei einem Nato Luftangriff getötet worden. Das teilte ein Sprecher der libyschen Regierung in Tripolis im Staatsfernsehen mit. Zudem sind 3 Enkelkinder getötet worden. Ich frage mich wirklich was das für eine Strategie ist. Auf Panzer zu schiessen ist wohl die eine Sache, aber Kinder zu töten. Nun denn, mit welcher Moral wird da gehandelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert