Kiew=Generalprobe für Moskau – Henry Kissinger am 2.2.14 im CNN-Interview

Ukraine-Stellungnahme des Bundesvorstandes der ARBEITERFOTOGRAFIE

 

Liebe FreidenkerInnen, liebe Freunde der Arbeiterfotografie,

zunächst einige Links in Sachen Ukraine:

junge Welt von heute (24.02.2014):
Rechter Staatsstreich – Ukraine: Faschisten kontrollieren Kiew
http://www.jungewelt.de/2014/02-24/001.php

junge Welt von heute (24.02.2014):
Die Argentinierin Stella Calloni (78), eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen und Journalistinnen Lateinamerikas, äußert sich in Sachen Ukraine:
„In Europa feiern viele, daß dort de facto Faschisten durch einem Staatsstreich mit an die Macht gelangen. Das muß man sich vorstellen: Die jüdische Bevölkerung in der Ukraine muß um ihre Sicherheit und Unversehrtheit fürchten, und ausgerechnet in Deutschland wird der Grund dafür bejubelt! Außerdem sehen viele nicht, daß die aggressive NATO-Politik den Weg für den dritten Weltkrieg bereitet.“
http://www.jungewelt.de/2014/02-24/037.php

german-foreign-policy.com vom 24.02.2014
Testfeld Ukraine – “Gegen Kommunisten, Russen und Juden” – “Angst, in die Synagoge zu gehen”
“Gegen Kommunisten, Russen und Juden” und “Angst, in die Synagoge zu gehen” sind zwei Zwischenüberschriften aus dem Artikel „Testfeld Ukraine“. Dazu heißt es: „Der prowestliche Staatsstreich geht – wie schon längst abzusehen war – mit einer weiteren Stärkung faschistischer Kräfte und einer Steigerung faschistischer Gewalt in der Ukraine einher. So hat laut Berichten ein Funktionär der Swoboda-Partei am Wochenende das Amt des Generalstaatsanwalts übernommen. Der ‚Rechte Sektor‘, eine extrem rechte Schlägerbande, die angibt, landesweit über rund 5.000 bewaffnete Mitglieder zu verfügen, hat angekündigt, die Proteste fortzusetzen. Einer der Anführer wird mit dem Bekenntnis zitiert, er kämpfe ’so lange gegen Kommunisten, Juden und Russen, wie Blut in ihren Adern fließt‘; das sei sein ‚Credo’… Entsprechend sorgen sich jüdische Organisationen um ein Anwachsen auch antisemitischer Gewalt. Tatsächlich ist es in jüngster Zeit vermehrt zu Übergriffen gegen Juden in der Ukraine gekommen…“
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58806

Volker Bräutigam:
Spitzmarke – Schmocks aller Medien, im Mainstream gleichgeschaltet
http://seniora.org/krieg-frieden/deutschland/435-volker-braeutigam-spitzmarke-20-02-14?highlight=WyJ2XHUwMGY2bGtlciIsImJyXHUwMGU0dXRpZ2FtIiwidm9sa2VyIGJyXHUwMGU0dXRpZ2FtIl0
Nachfolgend eine Äußerung des US-Strategen Henry Kissinger zur Frage, was in der Ukraine gespielt wird, und die Stellungnahme des Bundesverbands Arbeiterfotografie in Sachen Ukraine.

Mit besten Grüßen

Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

 

DRINGEND NOT-WENDIGE ZWISCHENBEMERKUNG (bevor es zum Ostereinmarsch in die Ukraine geht)

Recherchen zur Ukraine wie zu Hermann Josef Abs sind äußert schwierig. Sie hängen immer direkt mit den Niederkunfts-& Geburtslügen der Bundesrepublik – von der Kronberger Währungskonferenz bis zur Berliner Luftbrücke, von des Reiches Balkanisierungserweiterung mit OstKornkammern & Ölquellen & Krimsekt zusammen.

Sie sind auch sehr teuer.  So teuer, dass sie den Rechercheur in den Bankrott treiben. Die jetzt wieder auf mich zukommenden Abmahn-Kosten für ein vor 7 Jahren verwendetes Zitat aus einer Herman-Josef-Abs-Biografie kann ich mit meiner (Berufsverbots-bedingt-gekürzten) Rente alleine nicht schultern. Damit ich mein ABS-olut NonProfit Internet-Projekt weiter betreiben kann, bitte ich Sie/euch unter dem Kennwort “ABS-solution” um Spenden auf mein Konto Nr. 1140086 bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen , BLZ: 506 616 39



Operation Russland
Kiew: Generalprobe für Moskau
Henry Kissinger am 2.2.2014 in einer CNN-Fernsehsendung über die Strategie der USA

CNN-Sendung, ausgestrahlt am 2.2.2014

In einer am 2.2.2014 ausgestrahlten CNN-Sendung kommt es in einem Gespräch mit dem US-Strategen Henry Kissinger zu folgendem Wortwechsel:

CNN: Sie kennen Putin gut. Sie haben ihn häufiger getroffen als jeder andere Amerikaner. Glauben Sie, dass er beobachtet, was in der Ukraine passiert, und er denkt, der Westen und die USA würden dies im Grunde als Schritt zur Umzingelung Russlands betreiben?

Kissinger: Ich glaube, dass er denkt, dass dies eine Generalprobe ist, für das, was wir in Moskau tun möchten. Und…

CNN: Regime Change (Umsturz)?

Kissinger: Eine Regime-Change-Angelegenheit. Und der Umstand, dass es in solch zeitlicher Nähe zu den [Olympischen Winter-]Spielen von Sotschi geschieht, wird in ihm noch mehr Verdacht erregen. Aber Putin glaubt, dass der Zerfall der Sowjetunion eine große historische Katastrophe war…

Quellen:

Videoauschnitt aus der am 2.2.2014 ausgestrahlten CNN-Sendung:
http://edition.cnn.com/video/data/2.0/video/bestoftv/2014/02/01/exp-gps-kissinger-sot-putin.cnn.html

Transkript der am 2.2.2014 ausgestrahlten CNN-Sendung:
http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/1402/02/fzgps.01.html

Siehe auch hier:
http://www.arbeiterfotografie.com/russland/index-russland-0014.html

 


 

Operation Russland
Ukraine: Brandstifter stoppen! Keinen Fußbreit den Faschisten!
Erklärung des Bundesverbands Arbeiterfotografie zur Lage in der Ukraine, Februar 2014

Die neue Orange Revolution – „Ukraine – Verfaulte Orangen“ war der Titel eines Kapitels im 2006 erschienenen Buch „Russland im Zangengriff“ von Peter Scholl-Latour, in dem es um die so genannte Orange Revolution ging. Nun will der „freie Westen“ der Ukraine die verfaulten Orangen als Quelle der Gesundheit zum zweiten Mal verkaufen – mit dem Ziel, Russland endgültig in die Zange zu nehmen. (Foto: arbeiterfotografie.com)

In der Ukraine eskalieren seit Wochen die Auseinandersetzungen zwischen der Regierung unter Staatspräsident Janukowytsch und der als Opposition bezeichneten Kräfte. Auslöser war die Nichtunterzeichnung des EU-Assoziierungsabkommens im November 2013 und die Weiterführung der Zusammenarbeit mit Russland.

Der Unmut eines Teiles der Bevölkerung, der schon länger eine Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung nach westlichem Vorbild anstrebt und der sich bislang in einer relativ gewaltfreien Protestbewegung zeigte, ist zum Joker geworden in einem Spiel mit gezinkten Karten. Zur Durchsetzung der Interessen Westeuropas – allen voran die Bundesrepublik Deutschland – und der USA bedient der Westen sich hemmungslos aller Kräfte, die den russischen Interessen und dem amtierenden Präsidenten schaden wollen – einschließlich derer weit jenseits jeglichen demokratischen Spektrums.

Kaum eine bundesdeutsche Partei lässt es sich entgehen, sich direkt in die inneren Angelegenheiten der Ukraine einzumischen. Die Partei UDAR des vom Westen gefeierten und schon als neuer Präsident anvisierten Profi-Boxers Vitali Klitschko wurde im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) gegründet und erfährt auch weiterhin jede Unterstützung seitens der CDU. Auch die Timoschenko-Partei Batkiwschtschina (Allukrainische Vereinigung Vaterland) kooperiert eng mit der CDU. UDAR und Batkiwschtschina wiederum arbeiten eng mit der ultranationalistischen Freiheitspartei Swoboda zusammen, die sich unter anderem in der Tradition ukrainischer Kollaborateure mit der Waffen-SS sieht und auch Kontakte zur NPD pflegt. Um die Svoboda bildete sich eine Sammelbewegung mehrerer rechtsextremer bis faschistischer Gruppierungen, die sich als “Pravy Sektor” (Rechter Sektor) bezeichnet und den Fundus extrem brutaler Schlägergruppen bildet, die auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken.

Zwischen den Mühlrädern globaler Interessen

Während Klitschko mit Unterstützung und unter dem Beifall besonders bundesdeutscher Politiker/innen und Medienvertreter/innen zum Sturm auf die Regierung und damit indirekt zum Bürgerkrieg aufruft, üben radikale Neonazi-Gruppierungen wie etwa der paramilitärisch organisierte UNA-UNSO bereits den bewaffneten Aufstand. Von Steinmeier und Gauck bis Springer-Konzern, von Merkel bis BDI scheut man nicht, sich auf faschistische Kräfte zu stützen, um – geostrategische Ziele vor Augen – den russischen Einfluss auf die Ukraine zu unterminieren. Und so wundert es dann nicht, wenn auch EU-Botschafter und US-Senatoren öffentlich mit Ultrarechten auftreten und diese als Kräfte des Fortschritts und der Demokratie feiern.

Der Entscheidung der ukrainischen Regierung gegen das EU-Assoziierungsabkommen lagen allerdings keine rein pro-russischen Sympathien zugrunde – wie westliche Medien uns glauben machen wollen – sondern sie ist nur ein Symptom einer zwischen die Mühlräder gewaltiger globaler wirtschaftlicher, politischer und militärischer Interessen geratenen Staatspolitik.

Wir weisen darauf hin, dass Präsident Janukowytsch von der „Partei der Regionen“ 2010 demokratisch gewählt wurde. Die „Partei der Regionen“ ist die stärkste Fraktion im Parlament, für eine Mehrheit im Parlament aber auf die Kommunistische Partei bzw. auf Unabhängige und Vertreter kleinerer Parteien angewiesen. Das kürzlich von rechtsgerichteten Putschisten verhängte Verbot der Tätigkeit der „Partei der Regionen“ und der kommunistischen Partei in Teilgebieten der Ukraine und die Aufstellung von Selbstverteidigungstruppen dort zeugen von dem Einfluss, den die rechten Kräfte bereits gewonnen haben und wie ernst die Gefahr eines gewaltsamen Sturzes der Regierung und damit eines Bürgerkrieges zu nehmen ist.

Deutschland als einer der wichtigsten Handelspartner und zweitgrößter ausländischer Investor in der Ukraine mit mehr als 1.000 in der Ukraine vertretenen deutschen Firmen übt – auch im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums – seit vielen Jahren in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen Einfluss auf Wirtschaft und Regierung aus.

Wer die Medien kontrolliert, kontrolliert die Meinung

Aber auch die Interessen der ukrainischen Wirtschaft sind weit mit denen des Westens verstrickt. Die Milliarden schweren ukrainischen Wirtschaftsoligarchen, die sich schon an der Verschleuderung des Volksvermögens des ehemaligen Sowjetstaates bereichert haben, kontrollieren nicht nur deutliche Teile der Abgeordneten der Regierungspartei der Ukraine – was zur Erklärung der Zerrissenheit der Regierungspolitik zwischen Ost- und Westanbindung beiträgt – sie können auch medial die Vertretung ihrer Interessen uneingeschränkt propagieren, da ihnen die wichtigsten Massenmedien der Ukraine gehören, wie die Fernsehsender Ukraina und Inter. Mittels erheblicher Investitionen und Beteiligungen innerhalb der EU verfügen sie zudem über die ukrainischen Grenzen hinaus über wirtschaftliche und somit auch politische Druckmittel. Und so wundert es nicht, wenn dort wie hier die Medien wie gleichgeschaltet einseitig und kritiklos und ungehemmt Kapitalinteressen propagieren. Wir wissen: Wer die Medien kontrolliert, kontrolliert die Meinung!

Nicht zuletzt geht es im Fall Ukraine um die Stärkung der NATO direkt an Russlands Grenzen, um die Osterweiterung der NATO zur Schwächung Russlands und damit auch um strategische Optionen gegen Syrien und den Iran (und letztlich auch gegen China).

Die Auseinandersetzungen in der Ukraine und deren westliche Unterstützung als einen Kampf um die Stärkung der Demokratie, um Freiheit und die Einhaltung von Menschenrechten zu deklarieren, ist eine Beleidigung jeglicher um ihre Freiheit und Unabhängigkeit kämpfenden Menschen.

Keine Freiheit für Kapitalismus, Militarismus und Imperialismus!

Als Bundesverband Arbeiterfotografie warnen wir ausdrücklich davor, in der Ukraine ein neues Krisen- oder sogar Kriegsgebiet zu inszenieren! Schluss mit von außen gesteuerten imperialistischen Umsturzversuchen! Jegliche Bedrohung der amtierenden Regierung – ob wirtschaftlich mittels Sanktionen oder militärisch – durch Bundesregierung, EU und USA ist zu unterlassen.

Wir treten der Medienmanipulation, die uns rechte bis offen faschistische Aktivitäten in der Ukraine als „verständlichen Unmut des Volkes“ verkaufen wollen, entschieden entgegen und wehren uns gegen jegliche Verharmlosung der Gewalttaten der so genannten ukrainischen Opposition!

In der Tradition der Arbeiterfotografie-Bewegung der Weimarer Republik, die vom deutschen Faschismus verboten wurde, sehen wir uns verpflichtet, Einhalt zu gebieten und zum eigenständigen und kritischen Denken aufzurufen! Die so genannte Freiheitsbewegung der Ukraine ist die Freiheitsbewegung des westlichen Kapitalismus und Militarismus im Kampf um neue Märkte und Einflusssphären. Mit wirklicher Freiheit hat dies nichts zu tun. (af/gw)

siehe auch hier:
http://www.arbeiterfotografie.com/russland/index-russland-0013.html

Stellungnahme als PDF-Datei ohne Bilder:
2014-02-11-ukraine-stellungnahme.pdf

Stellungnahme als PDF-Datei mit Bildern:
2014-02-11-ukraine-stellungnahme-mit-bildern.pdf

 


Arbeiterfotografie – Forum für Engagierte Fotografie
Anneliese Fikentscher
Andreas Neumann
Merheimer Str. 107
D-50733 Köln
Tel: 0221/727 999
Fax: 0221/732 55 88
eMail: arbeiterfotografie@t-online.de
Web: www.arbeiterfotografie.com


Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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