Frisch Indy-zensiert: warum ein Artikel über die KZ-Zulieferer nicht bei Indymedia erscheint

Das beliebte Indy-Versteckspiel mit einem Artikel zur Rolle der DB-AG-Mutter oder Großmutter Reichsbahn bei der Verschleppung von 7 Millionen Menschen in KZs und in den GasTod, bei ZwangsarbeiterTransporten und KriegsgefangenenLieferungen für das Nazi-Wehrmachtsprogramm „Vernichtung durch Arbeit“ geht in die dritte Woche und hatte schon etliche Vorspiele. Mag sein, dass die Artikel versteckt wurden, weil sie agitproppere Lyrik enthielten. Aber nichts Genaues weiß man nicht, weil die Indyzensoren auch auf Anfrage keine Begründung schicken. Die jetzt laufende DB-Ausstellung steht offenbar in Konkurrenz zum „Zug der Erinnerung“ und ist m.E. ein notwendiges Zugeständnis der DB-AG, um Schwierigkeiten bei der Osterweiterung des LogistikGiganten aus dem Weg zu räumen. Ist diese Ausstellung so etwas wie eine Mehdorn’sche Brandt-Imitation: erst kommt der Kniefall und dann gehts ums Geschäft ? Die Ergänzung zum Röhren-Deal wird die Eindeuropäisierung der Schiene. Ob Telekom, ob Post, ob Bahn so kommen wir am besten vom Westen dran, der eine nennt sich schon Aral, auch Baikal kommt zu Wintershall, klarer Fall ! bis von hinter dem Ural ist viel mehr zu holen, als nur aus Polen !
Mit der Bitte um Weiterverbreitung und Weiterleitung an u.a. GDL- und TRANSNET-KollegINNen …
Berliner Bahnausstellung „Sonderzug ins Gas“ – Geleugnete Kontinuitäten : Der Deutschen Bahn fehlt Zinsertrag aus beinah 1000 Jahren, jetzt muss der Mehdorn kräftig sparen

Und die Lokführer und das Begleitpersonal – egal ob GDL- oder TRANSNET- organisiert, sollen schon mal dran denken, dass man Züge nicht nur wegen Arbeitszeit und Lohnforderungen stehen lassen kann: es gibt Piloten, die weigern sich, Flüchtlinge abzuschieben !
Es müssen ja nicht erst in einer zweiten Kristallnacht Dönerien und Moscheen abgefackelt werden und alles was nicht in die Deutsch-Schäublonen passt als Hamiten und/oder Islamisten erfasst und abgeschoben werden, bevor wir aufwachen und merken, dass die Lufthansa, die Deutsche Bahn schon (wieder)genügend Transportkapazitäten für „hoheitliche Zwecke“ bevorratet. Dazu gehören auch Truppentransporte nach Ost und FernOst, nach Südost zum Balkan und in den Mittleren Osten. Das läßt uns Jung schon Mal was kosten. Man kann sich auch schon jetzt dem verweigern. Und nicht erst, wenn der Zug bereits abgefahren ist. Mit den Abschiebungen fängt es an, dann kommen die Abfanglager und dann: ? deutsches Giftgas ? Naja, das war im Irak, das war schon wieder Geschichte, obwohl Saddams Ausrüstung hatte den Segen von Richard von Weizsäcker, der mit „eins ist sicher, frische Wischer … von Bosch“ und da ist nicht das französische Schimpfwort für Deutsche Besatzungssoldaten gemeint, sondern der mit ITT und MB verwurschtelte in-und outdoor-Aus-Rüstungsladen, …. es wird wohl etwas werden, was nicht gleich nach GRÖFAZ und Schnauzbart aussieht. Halt weltoffen-moderner, mit hightech und weniger Blut … obwohl: die Bilder aus Falludschah und Ramallah ähneln doch sehr ihren Vorbildern …. Na ja . und in Wildflecken in der Rhön, hart am alten „Todesstreifen“ werden unsre nato-oliven-Jungs schon mal mit pseudorealistischem Fronttheater , russlanddeutschen Afghanen-Muselmanen-Statisten und viel Tomatensoße auf die härtere Gangart am Hindukusch vorbereitet. Leute, das wird noch viel blutiger als im Rhöner Freilufttheater. In Afghanistan gibts wenig Tomaten. Aber die Russlanddeutschen aus Kasachstan waren echt spitze. Die kuschten nicht mal vor ner (ungeladenen) Panzerfaust. Die wissen, wie der Asiate so ist. Ahnlich wie der Russe!. Ham ja Erfahrung und können auch noch neben russisch (für alle Fälle auch für andre Überfälle nicht schlecht) noch etwas kasachisch und das klingt eh so ähnlich wie die 25 verschiedenen Sprachen in Afghanistan. Aber im Krieg versteht der Türke vor Wien und der Taliban in Afghanistan, also der Gegner und der Kollateraleur oder Kollaborateur eh nur eine Sprache. Und die beherrschen unsre Jungs
Liebe Leute
seit über einer Woche komme ich kaum noch zum Schreiben an meinem Buch über die „Lamboy-Kids“ „wir haben was gegen brennende Vorstädte!“ und die beiden polithistkrimiRomane über die Säuberung Frankfurts zwischen 1927 und 1974, immer wieder reißen mich Berliner Brandreden für Strohköpfe aus der Tagesarbeit.
So schreibe ich stattdessen mir in Vorahnung der jetzt stattfindenden Ausstellung mit der von DB-AG-Sprecherin Sukale geschickt genutzten Alibi-Option brotlos die Finger wund. Dass Mehdorn nicht zur Eröffnung kam, hat seinen guten Grund, den die Initiative „11.000 Kinder – Zug der Erinnerung“ im Anhang an diese mail sehr deutlich beschreibt.
Einer muss ja dem harten Kern auch die Nibelungentreue halten und in harten Zeiten auf dem Weltmarkt braucht man auch einen solch harten Kern.
Den läßt er auch an der Heimatfront u.a. mit der Bundespolizei zuschlagen, wenn er „seine“ Bahnhöfe säubert: ((u.a. meine Festnahme beim öffentlichen Schreiben eines offenen Briefes im März/April 2005 im Hanauer Hauptbahnhof an Mehdorn, die Bundesregierung usw. wegen der Hanauer „Judenrampe“, der 11.000 Kinder und der ZwangsarbeiterTransporte und einer Gedenkstätte an diesem Platz))
Sehr ärgerlich ist es schon, dass bis hinein in die Linke aggressive Reaktionen oder keine auf meine ins internet gestellen offenen Briefe kamen: indy-media hat meine Texte wegzensiert, was mich auf die Frage brachte, ob indy jetzt schon von der DB-AG gesponsert wird. Der Global Player braucht Ruhe an den Heimatfront für die Osterweiterung und das geht mit Wegzensieren (lassen)- was bei den mainstream-medien ziemlich gut geklappt hat oder mit feindlicher Übernahme, was jetzt mit der Ausstellung am Potzdamer Platz geschieht oder zu geschehen droht. Nur Beate Klarsfeld hat zur Rolle Mehdorns und der DB ein klares Wort gewagt und nur der hr-TAG hats weitererzählt (na ja, die Sendung steht so oder so immer noch auf der Streichliste des frankfurter hessischen SCHWARZ-Funks)
Trotz der heutigen Ausstellungseröffnung im Bahnhof Potzdamer Platz bleibt es dabei, selbst für den Fall, dass Mehdorn seine Forderung von 60.000 Euro Standgebühren für den „Zug der Erinnerung“ zurückgenommen haben sollte, bleiben Zig Milliarden EURO Bahnschulden bei den Opfern.
Wer genaueres über den neuesten Stand weiß, möge mir bitte eine mail schicken.
(vielleicht auch ein Wörtchen der BahnspezialistINNen dazu, warum im hessischen Wahlkampf der Koch-Plan zum Verkauf der Hessischen LandesBahnen praktisch von keiner Partei thematisiert wird. Angloamerikanische Logistikunternehmen wollen die HLB übernehmen.)
Gruß
HaBE
Neue Texte aus HaBEs „Büchnerei“ bei www.barth-engelbart.de.vu

In Jähzorn
an Mehdorn

die Mutter der DB-AG
hat für die letzte Reise
von über 5 Millionen Menschen
die vollen Preise
einkassiert

Du meinst, das wär normal?

normal gibt es in diesem Fall

den Preisnachlass für Gruppenfahrten

nur Kinder bis zu 14 Jahren
sind für den halben Preis
ins Gas gefahren
Familienfreundlich
rechnete die Bahn ganz groß-
zügig unsre Kleinsten
nicht Mal mit

auch ohne Rückfahrkarten

gabs Rabatt

die Nazis sparten
die Babys fuhren kostenlos
Dass viele in den Viehwaggons
schon auf der Fahrt krepiert
sind hat die Bahn nicht intressiert
ob lebend- oder totgewicht
das ändert doch den Fahrpreis nicht.

Und darum wurd die Reichsbahn
auch nicht gleich
ganz so reich.

((Jetzt musss die Bahn
die Löhne drücken
und viele teure Stellen sparen
beim Zinsertrag
da muss sie Lücken
988 sind’s
die fehlen ihr von den versprochnen 1000 Jahren
als global player überbrücken
und sich das alles wiederholen
was sie verlor mit dem verlornen Krieg
im Osten
zwischen Polen,
Griechenland und Schwarzem Meer
und Mehdorn muss schon heftig rechnen
wo kriegt er für den Krieg der Deutschen Bahn
um ganz Europa und noch mehr
die Mittel her?))
DA IST EIN FEHLER IN DER BETREFFZEILE, DENN DIE ZWANGSARBEITSPROFITE, DIE ARISIERUNGSGEWINNE UND DIE PROFITE AUS DEN KZ-TRANSPORTEN – WIE DEN ZWANGSARBEIETERTRANSPORTEN UND DEN KRIEGSGEFANGENENTRANSPORTEN WURDEN SEIT 1945 VOLL VERZINST- INSOFERN FEHLEN NUR DIE JAHRESZINSEN AUS 940 JAHREN:

SNCF stellt Bahnhöfe, DB-AG stellt Rechnungen

Hartmut Barth-Engelbart 22.01.2008 18:28 Themen: Antifa Antirassismus Repression

Während die französischen Staatsbahnen ihre Mitschuld an der Deportation tausender von Menschen aus Frankreich in die KZs eingestehen und für die Ausstellung „11.000 Kinder“ zur Erinnerung an den Abtransport von 11.000 meist jüdischen Kindern ins Gas nach Auschwitz ihre Bahnhöfe in zahlreichen an der Strecke liegenden Zentren kostenlos zur Verfügung stellten, hat sich die Deutsche Bahn AG unter Führung des Herrn Mehdorn jahrelang geweigert. Schließlich konnte er die Ausstellung in Form des „Zuges der Erinnerung“ nicht länger verhindern. Dafür verlangt er jetzt 60.000 Euro Standgebühren – an denen sich Verkehrsminister Tiefensee mit 15.000 EURO Ablass-Zahlungen aus Steuermitteln beteiligen will statt als Mehrheitseigner der Bahn die Finanzierung der Ausstellung aus den BeuteGuthaben der Reichsbahn-Enkelin vorzuschreiben. Dass die DB-AG Rechtsnachfolgerin der Reichsbahn ist bestreiten auch zahlreiche indymedia-UserINNEN in Reaktionen auf im internet kursierende Artikel zu diesem Eklat aus dem Hause Mehdorn.

Mit der gleichen Argumentation hat Bahnchef Mehdorn hat über Jahre der Ausstellung zur Erinnerung an die 11.000 französischen Kinder die Bahnhöfe verweigert. Er wies damit auch die Verantwortung „seines“ Unternehmens zurück. Mit dem Hinweis auf eine schlecht zugängliche Ecke im Nürnberger Bahmuseum, wo diese schwarzbraune Kapitel der deutschen Bahngeschichte kurz „abgehandelt“ werde., verweigerte Mehdorn nicht nur die Bahnhöfe als usstellungsorte sondern auch die Gleisanlagen für die mobile Ausstellung „Zug der Erinnerung“. Nachdem er sie- unter starken öffentlichen Druck geraten – nicht mehr verhindern konnte,
verlangt die DB-AG jetzt 60.000 EURO
Standgebühren für die mobile Ausstellung. Verkehrsminister Tiefensee hat
sich bereit erklärt 15.000 EURO davon aus Steuermitteln zu bezahlen: Die
Geldforderung der DB-AG und die ministerielle Ablass-Zahlung aus unseren
Taschen statt aus dem Beute-Vermögen der Reichsbahn-Tochter oder -Enkelin
sind mehr als eine Verhöhnung der Opfer.In Jähzorn
an Mehdorn
die Mutter der DB-AG
hat für die letzte Reise
von über 5 Millionen Menschen
die vollen Preise
einkassiert
nur Kinder bis zu 14 Jahren
sind für den halben Preis
ins Gas gefahren
Familienfreundlich
rechnete die Bahn ganz groß-
zügig unsre Kleinsten
nicht Mal mit
Babys fuhren kostenlos
Dass viele in den Viehwaggons
schon auf der Fahrt krepiert
sind hat die Bahn nicht intressiert
ob lebend- oder totgewicht
das ändert doch den Fahrpreis nicht.

Und darum wurd die Reichsbahn
auch nicht gleich
ganz so reich.

((Jetzt musss die Bahn
die Löhne drücken
und viele teure Stellen sparen
beim Zinsertrag
da muss sie Lücken
988 sind’s
die fehlen ihr von den versprochnen 1000 Jahren
als global player überbrücken
und sich das alles wiederholen
was sie verlor mit dem verlornen Krieg
im Osten
zwischen Polen,
Griechenland und Schwarzem Meer
und Mehdorn muss schon heftig rechnen
wo kriegt er für den Krieg der Deutschn Bahn
um ganz Europa und noch mehr
die Mittel her?))
(Nachtrag: die vollen Preise hat die Bahn auch bei der Verteilung aller
Zwangsarbeiterkontingente an Industrie und Landwirtschaft, Kommunen,
Kirchen, und auch an sich selbst – und ebenso bei den Transporten russischer
Kriegsgefangener (speziell für das Programm „Vernichtung durch Arbeit) aber
auch für alle anderen Kriegsgefangenen von den Nazis aus Kriegs- und
„Arisierungs“-Beute bezahlt bekommen)
Sehr geehrter Herr Mehdorn,
so wie der Reichtum des Bush-Clans zum großen Teil aus der freimachenden
Zwangsarbeit tausender Auschwitzhäftlinge stammt: Prescott Bush, der
Großvater des amtierenden Präsidenten, hat mit
Nazi-Deutschland lukrative Geschäfte gemacht . „Prescott Bush gehörte
nicht nur zu einer Gruppe von Hitler-Finanziers, er profitierte als
Miteigentümer einer (polnisch-amerikanischen und dann halt
deutsch-amerikanischen Rüstungs-)Stahlgesellschaft während des Zweiten
Weltkriegs auch
von der Sklavenarbeit in Auschwitz“, behauptet der Auschwitz-Opfer-Anwalt
Wolz. Er wirft dem
Bush-Clan, der den Großvater beerbte, vor, er habe sich aus dem Profit eines
Verbrechens gegen die Menschlichkeit ungerechtfertigt bereichert. Aus dem
Vermögen des Bush-Clans sollen jetzt Entschädigungen gezahlt werden, fordern
die Hinterbliebenen der KZ-Opfer.
(( siehe: http://nemetico.myblog.de/nemetico/art/5419550 ))
Und die Deutsche Bahn AG ?
Sie hat sich nicht nur mindestens über 7 Millionen Reichsmark von den Nazis
für ihre Todes-Transporte bezahlen lassen. Sie hat „arisiertes Gelände “
„erworben“, hat in den meisten überfallenen Ländern Europas die
Logistik-Unternehmen geraubt – so wie sie sich sie heute
„marktwirtschaftlich“ einverleibt – aber das ist ein anderes Thema. ((dennoch kommen dabei Gedaneknen auf: was die Reichswehr und die reichsmark an Osterweiterung des 1000jährigen Reiches nicht schaffte schafft heute die (D)EU und der (D)EURO!)
Aber
wieviel sind 7 Millionen Reichsmark heute wert bei einer
Durchschnittsverzinsung von vorsichtig geschätzten 5 % ??? über 50 Jahre ??
Fakt bleibt: die DB-AG sitzt auf riesigen Beute-Vermögenswerten aus der
faschistischen Massenmord-Industrie in den KZs und aus Extraprofiten aus den
ihr zugeteilten Zwangsarbeiterkontingenten aus allen überfallenen
europäischen Ländern.

Und jetzt den „Zug der Erinnerung“ u.a. an die Taten der DB-Mutter mit
60.000 EURO abzukassieren, ist nach der jahrelangen Verweigerung dieser
Mobilen Ausstellung- an Dreistigkeit nicht zu überbieten.
Dass der Verkehrsminister jetzt aus seiner Schatulle (aus unseren Steuern)
15.000 EURO davon übernehmen will, ist schon etwas mehr als Hohn.

Herr Mehdorn
es wäre ein sehr guter Zug von Ihnen sofort nicht nur vom Bahnsteig
zurückzutreten

und damit aus einem tiefen See nicht ein brauner Morast wird-
Herr Minister – könnten Sie ja Mal in Vorlage gehen, bevor die DB endlich
einen
klitze-kleinen Teil ihrer Schuld begleicht.

in Wut und Zorn
Hartmut Barth-Engelbart

Geleugnete Kontinuitäten
24.01.2008
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57139BERLIN (Eigener Bericht) – Öffentliche Auseinandersetzungen um das Gedenken an die europäischen Opfer der NS-Massendeportationen begleiten die gestrige Eröffnung einer Bahn-Ausstellung in der deutschen Hauptstadt. Die Ausstellung soll der rund drei Millionen Menschen gedenken, die vom NS-„Reichsverkehrsministerium“ und der „Deutschen Reichsbahn“ in die Vernichtungslager verschleppt wurden. Der deutsche Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, der historischer Erbe der „Reichsbahn“ ist, war zur Eröffnung nicht erschienen. Das von ihm geleitete Unternehmen (Deutsche Bahn AG) hatte jedes öffentliche Gedenken auf den früheren Deportationsbahnhöfen jahrelang bekämpft. In der jetzt eröffneten Ausstellung, die nach internationalen Protesten und Demonstrationen deutscher Bürgerinitiativen unvermeidlich wurde, wird die Nachkriegstätigkeit der „Reichsbahn“-Verantwortlichen in vier Sätzen abgehandelt. Maßgebliche Mordgehilfen, die ihre Karrieren bei der Bundesbahn fortsetzten, werden nicht erwähnt. Über der Ausstellung liege „ein Schatten“, heißt es in ersten Pressereaktionen. Die Bahn AG, größter europäischer Logistikkonzern, entziehe sich weiterhin einer umfassenden Auseinandersetzung mit den Massenverbrechen des NS-Vorgängerunternehmens und leugne die historischen Kontinuitäten. Deswegen behindere der Bahnvorstand den „Zug der Erinnerung“, der gegenwärtig in über 40 deutsche Bahnhöfe fährt und in seiner mobilen Ausstellung auch auf die ungetilgte Schuld der „Reichsbahn“ hinweist: Ihre kriminellen Transportspezialisten wurden vom deutschen Staat bis in die 1990er Jahre geehrt.
Aus Steuermitteln pflegte die Bundesrepublik das Grab von Julius Dorpmüller, der die Massendeportationen als NS-Verkehrsminister deckte. Nach Dorpmüller benannte die Bundesbahn bis in die 1980er Jahre Versammlungssäle auf westdeutschen Bahnhöfen. Schwer belastete „Reichbahn“-Logistiker wurden zu Leitern der Bundesbahndirektionen berufen. Über diese Kontinuitäten, die den Widerstand der heutigen Bahn AG gegen eine umfassende Darstellung erklären, erfährt der Ausstellungsbesucher nichts. Damit wiederholt sich ein Skandal, der bereits 1985 zu öffentlichen Auseinandersetzungen führte. Als die Bundesbahn damals in ihrem Nürnberger Bahnmuseum der 150-jährigen deutschen Bahngeschichte gedenken wollte, versuchte sie die maßgebliche Beteiligung des Vorgängerunternehmens an Krieg und Massenmord zu leugnen.
Proteste
Der neue Skandal betrifft auch das Bundesverkehrsministerium. Es verwaltet die Akten seines NS-Vorgängers („Reichsverkehrsministerium“) und steht in unmittelbarer Verantwortung für die Aufhellung der Deportationsverbrechen. Die bewusste Auslassung der Nachkriegskontinuitäten erhöht den Druck, unter dem das Ministerium wegen seines Umgangs mit deutschen Bürgerinitiativen steht.[1] Deren Bitten um Unterstützung für ihren „Zug der Erinnerung“ hatte das Verkehrsministerium erst monatelang unbeantwortet gelassen und kürzlich mit 15.000 Euro beschieden. Diese „Finanzierungsgeste“ [2] sei peinlich und stelle ein „Almosen“ [3] dar, schreibt die deutsche Presse. Mit der gestern eröffneten Ausstellung erhofften die politischen Strategen, die dem Amtsinhaber Tiefensee zuarbeiten („Abteilung Politische Planung“), die inzwischen internationalen Irritationen beruhigen zu können. Dies scheint nicht zu gelingen. Bereits vor Beginn der Pressepräsentation kam es in Berlin zu Protesten örtlicher Bürgerinitiativen.

Von unten
Trotz des faktischen Boykotts staatlicher Stellen kommen zehntausende Besucher auf die deutschen Bahnhöfe, um „ohne Geschichtsklitterei“ [4] der deportierten Kinder und Jugendlichen im „Zug der Erinnerung“ zu gedenken. Der von Bürgerinitiativen aus privaten Spenden finanzierte Zug macht gegenwärtig in Thüringen Station und steht seit gestern in Erfurt. Wie bereits auf 20 anderen deutschen Bahnhöfen bilden sich lange Warteschlangen, heißt es in Agenturberichten aus Erfurt. Den unerwartet großen Zuspruch, der statistischen Erhebungen über eine angebliche Geschichtsmüdigkeit der deutschen Bevölkerung widerspricht, erklären die Bürgerinitiativen mit dem gesellschaftlichen Engagement „von unten“.[5]

Alibiveranstaltungen
In Deutschland fehle es nicht an Verständnis für die Lehren der Geschichte, hieß es zur Eröffnung der Zugausstellung in Gotha. „Was fehlt, ist ein gesellschaftlicher Konsens.“[6] Wesentliche Teile der deutschen Eliten pflegten einen „rituellen Umgang mit der historischen Wahrheit“, weil sie die Konsequenzen „für ihr heutiges Handeln fürchten“. Die „immer selben Zeremonien des Gedenkens ermutigen nicht, sondern ersticken (…). Im Brei der offiziösen Alibiveranstaltungen wächst ein Unbehagen, das den Wiedergängern der Massenverbrechen zugute kommt.“

Bitte lesen Sie auch unser EXTRA-Dossier Elftausend Kinder:
http://www.german-foreign-policy.com/de/extra/11000kinder/berichte.php

[1] s. dazu Zug der Erinnerung, Die Rechtsnachfolger und Keinen Cent
[2] Die Verantwortung der historischen Erben; www.zug-der-erinnerung.eu
[3] Almosen für Zug der Erinnerung; junge Welt 18.01.2008
[4] www.zug-der-erinnerung.eu
[5], [6] „Zug der Erinnerung“: Rede des Vorstandssprechers am 20.01.2008 in Gotha. Die Rede finden Sie hier:
http://www.zug-der-erinnerung.eu/aktuell/rede_gotha.html

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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