Vorab eine Bitte: könnte jemand diesen Text auch an die CONTRASTE-Liste schicken ? Danke
Naja, so hat es der MM nun doch nicht ganz gesagt. Aber sinngemäß schon: am 26.5. wird der Film auf 3SAT wiederholt um 10 Uhr, da können wenigstens die FrührentnerINNEN überprüfen, ob ich hier lüge.
„Der deutsche Wald ist vielzu alt. Das ist das Problem. Die alten Bäume sterben, weil sie sich an die Veränderungen beim Klima , in der Umwelt, bei den Emissionen usw. nicht anpassen können“. sagt ein von „Robin Wood“ gemobbter Wissenschaftler dem Michael Miersch in die Kamera. Und siedend heiß fällt mit jeder Artikel ein, den ich in dem linksalternativen MonatsMagazin „Neue Hanauer Zeitung“ vor über 20, ja über 25 Jahren und 2012 bereits vor 30 Jahren zusammen mit BiologINNen, Förstern, BiologiestudentINNen, Chemikern, Mitarbeitern des Öko-Instituts geschrieben HaBE.
So ist das halt, wenn man zu alt wird. Die CONSTANTIA-FORST GmbH, diese Tochter des österreichischen Gemischtwaren-Konzerns, der Wiener ILAG, die den Pleite gewirtschafteten Isenburg-Büdinger Fürsten ihre über Jahrhunderte zusammengeraubten Wälder als Schnäppchen abgekauft hat, sie zieht aus den Aussagen des Herrn Professors schon seit geraumer Zeit ihre Konsequenzen und schlägt kahl was der Wald so hergibt. Vor allem die Kernbestände alter Eichen.. und ohne Rücksicht selbst auf Wanderwege, die erst wieder durch Gerichtsurteile zu öffnen sind.
Außerdem schlagen und verkaufen die Holz, das ihnen gar nicht gehört.
Ich habe mir die Miersch-Sendung „Und ewig sterben die Wälder“ als Laie angesehen in Gesellschaft einiger Biologen und Waldspezialisten, die dachten, sie könnten diese Sendung mit dem 3SAT-Gütesiegel für Fortbildungen, Unterricht, Seminare nutzen.
Erst im Verlauf des Filme habe ich Michel Miersch als Interviewer bemerkt und dann erst nachgelesen, dass der Film von ihm stammt. Ich habe mich jeglichen Kommentars enthalten und wollte nicht Vorurteile verbreiten, denn ich kenne Michael Miersch aus den End80ern, als er noch im Hanauer KOZ und bei alle Großdemonstrationen – auch bei der 1986er mit Robert Jungk, als der den Demonstranten zurief: „Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ – nicht nur alle Atomanlagen sondern auch die ganze herrschende Klasse stillegen wollte inklusive des Karftwerks Staudinger, dessen Emmissionen nicht nur zu enormen Waldschäden sondern auch zu einer epidemieartigen Häufung von Erkrankungen der Atemwege führten: Pseudo-Krupp am laufenden Band in der Wetterfahne.
Ohne meine Kenntnisse über den Autor dieses epochemachenden Werkes preiszugeben, kamen die Biologen zu einem vernichtenden Urteil über diesen bunten Streifen: Sammelsurium von Falschem und Richtigem, aus dem Zusammenhang gerissenen Einzelfakten, hahnebüchenen Aussagen über Ursachen und Wirkungen, Weglassen von Fakten,
Miersch, der wie sein „Achse des Guten“ -Chef-Pilot Henrik M.Broder mit einem alten Volvo durch die deutschen Wälder streifte, hat bis zur Wende bei der von Horst Stern gegründeten Zeitschrift NATUR noch gut Geld damit verdient, gegen das Waldsterben und seine Verursacher anzuschreiben. (zu einer Zeit, als das die meisten noch ehrenamtlich neben ihren Broterwerbsarbeiten taten.)
Just jetzt, wo die Kohlekraftwerke ins Schlingern gerieten, wegen ihrer trotz Rauchgasentschwefelung nach wie vor enormen Emmissionen an Stickoxyden, CO2 usw… und ihrer mageren Leistungsbilanz kommen Miersch und Maxeiner den Energieriesen punktgenau da zu Hilfe, wo die Karte ATOM-Strom nicht mehr zieht. Und wo und wenn es um die Wurscht, also um die dicken Profite geht, ist auch die ZEIT nicht weit:
Ein Vierteljahrhundert Waldsterben – oder wie ein deutscher Mythos entstand, sich verfestigte und allmählich zerbröckelt. Beobachtungen aus dem Bundesforschungsministerium.
Die KOHLE sieht einen Silberstreif am Horizont, die Schwarze wie die braune…die auf den Banken so und so..
Miersch redet daneben noch den großen privaten und adligen Waldbesitzern das Wort und versucht mit billigsten Mitteln, den in den 80ern erkämpften einzigen großen Nationalpark „Bayrischer Wald“ lächerlich zu machen. Man kann schon jetzt darauf Wetten abschließen, dass im Zuge dieser Argumentation auch die hessische Landesregierung den Verkauf der Staatswälder an Private forcieren wird und die CONSTANTIA oder ähnliche Waldpfleger sich um den Naturpark-KellerWald kümmern dürfen. Bei der CONSTATIA-MUTTER, der Wiener ILAG hat übrigens der Hochadel ein gewichtiges Wörtchen mitzureden und auch der Herr Konstantin von Brandenstein mit seinen Wäldern nordöstlich des hessischen Schlüchtern – südöstlich von Fulda, vermittelt unzweideutig, dass der Adelige der Gewährmann für den Bestand deutscher Wälder wäre.
Dass diese Herren erst durch Prozesse der Kommunen vor dem Reichskammergericht in Wetzlar und Wien gezwungen werden mussten mit dem Raubbau an den Wäldern aufzuhören, davon ist von Brandenstein und von Miersch nix zu hören…Es waren die Bauern, die Dörfler, die Kleinstädte, die das seit über 1200 Jahren geltende Waldrecht gegen den Holz-, Kohle- und Stahladel wieder geltend machen mussten (siehe Walter Nix zum Forstrecht im Büdinger Wald von 2001), siehe die Streitschrift des Landtagsabgeordneten und Pfarrers Ellenberger uber Forst- und Holzrechte von 1867).
Was Miersch und Co systematisch ausblenden, sind die blühenden Indurtriebrachen der ExDDR, die gleichen in Tschechien, ist der Niedergang der Max-Hütte in Sulzbach-Rosenberg und an anderen Standorten, der Niedergang des Saarländischen und Ruhr-Stahl- und Kohle-Adels, wo nicht nur auf unsere Kosten umgerüstet sondern erst umgerüstet und dann geschlossen wurde, was nicht an den Umrüstungskosten lag, sondern an den Umweltauflagen und Lohnkosten, die man dann in Rumänien, Tschechien, Polen, ExJugoslawien, Ungarn, Bulgarien recht locker umgehen konnte… bis in jüngste Vergangenheit.
Miersch hätte ja mal in die Abluftfahnen der entsprechend ausgelagerten Industrien und Kraftwerke fahren können und dann dort bemerken, wo der Wald weiter stirbt. Und mit ihm die Menschen. Aber neee, er greift dann ganz weit in die Kiste, an Stellen, wo man zwar Sonntags für eine Änderung beten kann, aber ansonsten doch macht- und rechtlos ist ,
naja Bio-Sprit und Öl-Palmen.. aber das macht nicht Veolia, Vattenfall, auf keinen fall, RWE auch nicht… aber EXXON, TOTAL, SCHELL; BP::aber die sind doch kaum angreif bar …
Dass die AltExAutonomen sich gegenseitig gutschreiben ist ja nun eine Selbstverständlichkeit: auch der SPIEGEL-Kollege von Henrik M. Broder , Reinhard Mohr hat da schon vor 15 Jahren seine Schuldigkeit getan: (ich zitiere hier nur einen netten Ausschnitt:)
Polemik Die Angst vor dem Glück
SPIEGEL-Redakteur Reinhard Mohr über die Streitschrift „Öko-Optimismus“
Von Mohr, Reinhard ……..
Alles Unsinn, sagen jetzt Dirk Maxeiner, 42, und Michael Miersch, 40, zwei Autoren aus dem Herzen der Bewegung, Ex-Redakteure der Zeitschrift Natur, die im Jahre 1981 von der Ikone des deutschen Tier- und Naturschutzes gegründet wurde: Horst Stern. Der Buch-Essay hat den Titel „Öko-Optimismus“*. Es ist das erste umfassende _(* Dirk Maxeiner, Michael Miersch: ) _(„Öko-Optimismus“. Metropolitan Verlag, ) _(Düsseldorf; 344 Seiten; 49,80 Mark. ) _(Erscheint am 29. April. ) Werk bekennender Renegaten unter den Ökopaxen der achtziger Jahre: Revisionismus pur. Die frisch bekehrten Optimisten verletzen das Basis-Tabu deutscher Umweltbesorgnis: Die Apokalypse, sagen sie, kommt jetzt doch nicht. Im Gegenteil. Alles wird gut, pardon: kann gut werden. „Stück für Stück“, schreiben Maxeiner und Miersch, „demontiert die Wirklichkeit die Katastrophen-Prognosen der Vergangenheit. Die Dynamik des Ökosystems Erde ist nicht nur komplexer, sondern offensichtlich auch stabiler als vielfach angenommen. Manche Flüsse, Wälder und Tierarten erholen sich in einem atemberaubenden Tempo.“ Doch die Ökoveteranen und in Kämpfen ergrauten Bürgerinitiativler, die sich am meisten darüber freuen sollten, wollen partout nichts davon wissen. Angst sogar vor dem Glück? Das „Erfolgsparadox“ wird ihnen zur Falle: So lähmend können Siege sein. Was nicht sein darf, das kann nicht sein. Ökologische Fortschritte in der Realität bedrohen ihren quasi-religiösen Eifer, der davon lebt, daß der ewige Kampf Gut gegen Böse – hier die aufgeklärte Minderheit, dort die unwissende Mehrheit – weitergeht. Politisch korrekt ist allein die Perspektive, daß alles immer schlimmer wird: Atom, Ozon, Rinderwahnsinn. Im alten Jargon: daß sich die Widersprüche unentwegt „verschärfen“, bis der finale Knall die Erlösung bringt. Eine Berliner Ökoaktivistin zum Thema Autoabgase: „Nee, Leute, vergeßt Auschwitz, die größte Vergasungsaktion aller Zeiten geht hier ab.“
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8911441.html
Miersch & Maxeiner und der Hochadel aus:
Standpunkte Waldsterben Hintergrund:
Nachdem sich die These vom flächendeckenden Waldsterben angesichts munter wachsender Forste nicht mehr halten lässt, erklären nun grüne Spitzenpolitiker die Katastrophe für beendet – vorgeblich dank ihres unermüdlichen Einsatzes.
Auferstehen mit Renate
von Dirk Maxeiner und Michael Miersch
Seit einem Vierteljahrhundert sind wir einem Mord auf der Spur, konnten die Leiche aber leider nicht finden. Der Deutschen Wald lebt immer noch. Dabei müsste er nach den todsicheren Vorhersagen der achtziger Jahre längst am Boden liegen. Die Ermittlungen führten uns mehrmals in den Osten Bayerns. Dort residierte die inzwischen verstorbenen Myrrha Freifrau von Aretin. Die resolute alte Dame war ein Pionierin der naturnahen Forstwirtschaft und zeigte uns stets mit großem Stolz ihre kraftstrotzenden Wälder, in denen sie – das ist nicht übertrieben – jeden Baum persönlich kannte. Und was sagte uns diese erfahrene Praktikerin von Anfang an? „Es gibt kein Waldsterben!“ Tod und Siechtum einiger deutscher Waldgebiete hätten regionale Ursachen, etwa im Erzgebirge, wo Rauschwaden aus tschechischen Braunkohlekraftwerken an den Bäumen ätzten. Da zum Abendessen im Schloss stets selbst geschossenes Reh aufgetragen wurde, kehrten wir über die Jahre mehrmals zurück. Und mit jedem Besuch glaubten wir der betagten Waldexpertin mehr. Sie führte nicht nur uns, sondern auch viele junge Forststudenten durch ihre Wälder – und wunderte sich: „Die trauen ihren Theorien mehr als ihren Augen.“ Heute kann jeder in der offiziellen Forststatistik nachlesen, dass der deutsche Wald in der Zeit der schlimmsten Panikmache nicht schrumpfte, sondern zunahm. Und zwar sowohl in der Fläche als auch in der Holzmenge pro Hektar. Während Zeitungen und Fernsehen sich mit Untergangsszenarien überboten, breiteten sich die Wälder alljährlich um mehr als 100 Quadratkilometer (die Fläche der Stadt Mainz) aus. Aber gegen die allgemeine Wahrnehmung können Tatsachen nichts ausrichten. Bis heute werden die falschen Propheten mit Preisen und Würden behängt. Und niemand entschuldigt sich mal bei denen, die damals richtig lagen. Wie etwa bei dem international angesehenen Botaniker Otto Kandler. Er hatte der öffentlichen Hysterie widersprochen und wurde dafür fast gesteinigt. Auch unsere grüne Verbraucherministerin Renate Künast ist seit neustem der Meinung, dass die Geschichte des deutschen Waldes neu geschrieben werden muss. Ihre Version geht so: Es war einmal ein ganz arg toter Wald. Doch Renate, die grüne Fee, hauchte ihm neues Leben ein. „Ja, wir haben den Trend umgekehrt,“ verkündete sie stolz in einem Interview. Und weiter: „Ich kann nur dringend empfehlen, am Sonntag einen Waldspaziergang zu unternehmen.“ Das hätten Myrrha Freifrau von Aretin und Otto Kandler der Ministerin auch dringend empfohlen, allerdings bereits vor zwanzig Jahren. Schließlich: Wer ist mit „wir“ gemeint? Renate Künast und Jürgen Trittin? Oder etwa Friedrich Zimmermann und Otto Graf Lambsdorff? Die damaligen regionalen Fichtenschäden gingen größtenteils auf das Konto von Kohlekraftwerken, die Schwefeldioxid ausspuckten. Dieses Problem wurde nicht durch Handauflegen von Frau Künast sondern durch die Großfeuerungsanlagen-Verordnung von 1983 gelöst. Es gab damals noch gar keinen Umweltminister. Nur einen Innenminister (Zimmermann, CSU) und einen Wirtschaftsminister (Lambsdorff, FDP). Sind die beiden jetzt bei den Grünen eingemeindet? (Bitte bringt es ihnen schonend bei).
Miersch & der lange Marsch durch die Redaktionen: frühautonome „Hanauer Flugzeitung“, „natur „, „CHANCEN“ (im SchrödersponsorenVerlag RINGIER); dann „Achse des Guten“ und SPIEGEL und jetzt auch noch als Besteigung des NangaParbat bei 3SAT, dem etwas anderen Fernsehn.
Michael Miersch 13.05.2011
Wie geht’s dem Wald?
Und ewig sterben die Wälder
Ein Film von Michael Miersch und Tobias Streck
52 Minuten
BR und arte
Der Wald stirbt. Davon waren vor 30 Jahren fast alle Deutschen überzeugt, von der Grünen-Politikerin Petra Kelly bis zum damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. “Der Spiegel” verkündete: “Wir stehen vor einem ökologischen Hiroshima.” Der “Stern” schrieb: “Die Reihen der Bäume lichten sich wie Armeen unterm Trommelfeuer.” Und der prominente Naturschützer Hubert Weinzierl war sich sicher: “Das Sterben der Wälder wird unsere Länder stärker verändern als der Zweite Weltkrieg.” Auch Filmemacher Michael Miersch glaubte seinerzeit an die katastrophalen Fehlprognosen. Um herauszufinden, wie es dazu kommen konnte, besucht er nun unter anderem einen Forstwissenschaftler, der damals beschimpft wurde, weil er die düsteren Prognosen für falsch hielt, und einen Medienforscher, der untersuchte, wie Journalisten das Ende des Waldes herbeischrieben. Warum seine Landsleute weniger panisch reagierten, erläutert ein französischer Historiker. Doch wie steht es heute um den Wald? Wird er die Klimaerwärmung verkraften? In der Dokumentation stehen Wissenschaftler Rede und Antwort über den Zustand und die Zukunft der Wälder in Mitteleuropa und weltweit. Ist ein natürlicher Wald gesünder als ein Wirtschaftswald? Und tatsächlich ergeben die Recherchen, dass es im Jahre 2011 ein echtes, dramatisches Waldsterben gibt. Allerdings nicht hierzulande, sondern in Südostasien. Dort werden riesige Flächen gerodet, um Platz für Ölpalmen-Plantagen zu schaffen. Die wiederum sollen Europa den Rohstoff für von der Politik geförderte, angeblich klimafreundliche Bio-Kraftstoffe liefern.
Dienstag, 17. Mai 2011 um 20.15 Uhr
auf arte Wiederholungen: 26.05.2011 um 10:00
Natürlich darf bei einer solch gründlichen Medialen Flurbereinigung die gute alte Tante ZEIT nicht fehlen. Wie heißt dieses Omas Lieblings-Schwiegersohn kompatible Strichmännchen in der Chef-Redaktion? Namen sind schall und Rauch. Der war sich für keine Talkshow zu schade. Ich freue mich schon auf Kommentare von echten Biologen und Forstfachleuten , die noch nicht bewattenfallt sind. Oder e-on-geschaltet.
Und dann isser noch so feige und kommentiert anonym. Komm ins Freie Kollege!! Noch gibt es hier so was wie Meinungsfreiheit und es kostet ja noch nicht den Kopf und nur selten den Job. oder die Rente…
Zum angeblichen Waldsterben, erstens:
– Der Wald ist erweislich seit den 80ern, als sein angebliches Sterben erkannt ward, erweislich nicht gestorben.
Zweitens, die Fakten (garantiert Nichtmiersch):
– http://www.zeit.de/2004/51/N-Waldsterben
Viel Spass noch beim Fantasieren…
Erwin Richtigsteller