Den Robert-Gernhardt-Preis nicht erhalten – HaBE noch 2 Versuche

Dass ich ihn beim ersten versuch nicht erhalten HaBE, liegt jetzt weniger an dem für meine Verhältnisse ungewöhnlich knappen Bewerbungsschreiben von 2009, sondern eher an meiner Haltung zur Neuen Frankfurter Schule und einigen dort FRalimentierten Langzeit-Studierenden  wie dem göttlichen Witzischbold Wiglaf Droste. Der mit dem Dauerabo auf der EZBankfurter Caricatura-Bühne und im Feuilleton der jungen Welt. Der Witzlaf, der mir nicht Mal einen Drostpreis gönnt. Da kann ich mir auf der Flucht vor den Grauen Wölfen auch direkt unter seinen Augen noch so sehr den Wolf laufen… wie seinerzeit vor den Buch-Messetoren EZBankfurts.  Ich HaBE vollstes Verständnis dafür, dass ein so hervorragender Dichter und Denker und Lenker und weiß der Henker , was noch alles „sich nicht um jeden Dreck kümmern“ kann, wenn er sich möglichst frisch und ungestresst zwei Stunden nach dem Angriff der Grauen Wölfe auf meine Kurdistan-Texte auf der Lesebühne der Frankfurter Rundschau  seine Gage erlesen muss. Literadel verpflichtet, sprach der Freiherr von Droste-Fischering als er zum Prolo-Bashing ging.

Pit Knorr (Neue Frankfurter Schule) zum AntiKriegstag HU eingeladen? Mit einer Schmäh-Kritik am 65. meines ExArbeitgebers & SDS SubHäuptlings Frank Wolff

&

Über die Dialektik der Neuen Frankfurter Schule in der Flüchtlingsfrage und warum Rassisten kein Hochdeutsch sprechen, aus Sachsen und anderen Notstandsgebieten kommen (dazu weiter unten).. und “undeutsch” sind.

 

Nun ist Elisabeth Abendroth leider nicht mehr für die hessischen Landesregierug tätig, aber vielleicht wird mein erneut vergeblicher Bewerbungsversuch ja an ihre NachfolgerINNen weitergeleitet. Die werden mich dort mit der üblichen Eingangsfrage an die MinisterINNEN-Runde begrüßen: Wolle mern eroiloasse? (Wollen wir ihn eintreten lassen?), was dann mit einem jahreszeitlich passenden und wegen der Stürme immer noch zulässigen dreifachdonnernden Jubelschrei beantwortet wird: Buff-Yeah, Buff-Yeah, Buff-Yeah – und Tarek-Allaaf, Tarek-Allaaf, Tarek-Allaaf,  und dann darf ich zum Narrhalla-Marsch in den Plenarrsaal des Hessischen Landtages hereinwazirn. Erst dann bemerke ich, dass ich meine Manuskripte vergessen HaBE und wache auf. HaBE albgeträumt, grad so wie’s auch der Robert Gern hat. Der wo nooch de Grie-Sooß imm ledschde Joahrhunnerd noch de Grie-Gerdel erfunne uuun sou sche-i gschmiggd hoadd. Aonn jeder Korf funn demm Gerdel muschde gugge unn noochdenge. Unn nor die Froankforder, die aonnern nedd. Die sinn zuu bleed. Is ewwaer aach egal. Der hodd hald aach sou gedachd wie unsern Fridrisch Schdolze: „Es will mer nedd inn de Kobb enoi, wie koann en Mensch nedd aus Froankford soi!“. Die solle sisch hald oubasse, unn doann verschde-i-e die des aach. Iss doch sou odder ?

Isch hädd ja aach gern sou geandword wie de Gerhard, moin Froind. Kenne Sie denn nedd ? De Zwerenz, de Kupferschdescher ? Der hodd doch des Schdigg middem Mill …  nedd middem Olaf Mill funn de Flatsch … middem Mill, mit dem Müll, de Schdadd unnem Mond gschriwwe .. wie haasd des als uff Hochdaitsch? „Die Stadt, der Müll und der Mond“ odder „Der Müllmann wohnt lieber auf dem Mond als in der Stadt!“.  Die hawwe immer sou  naimoodische loange Tiddel … un donn hodd des de Fassbinder im TAT-Teader uffgefierd. Unn de Bubis woar sauer…  unn desdewesche hawwwe se’m de BischnerBrais nedd gewwe, verschde-i-e se misch ? Unn doann hodd der denne geandword. Des war e Ding. Sou ebbes hädd isch aach gern gschriwwe …

 

 

An das Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst,

z. Hd. Frau Elisabeth Abendroth

Rheinstraße 23-25,

65185 Wiesbaden

 

betr.: Robert Gernhardt Preis für hessische Autorinnen und Autoren

Sehr geehrte Frau Abendroth,

mit den beiliegenden Textproben und dem Exposé möchte ich mich um den Robert Gernhart Preis bewerben. Ich wohne und habe meinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Hessen. Ich bin 63 Jahre alt.

Bisherige selbständige Veröffentlichungen: der Gedicht- und Grafikband „unter-schlag-zeilen / befreite worte, gebrochene reime, zur lage“ (Frankfurt, 2005) , die illustrierte Erzählung „Lakonisches Lächeln“ ( München-Riemerling, 2001), das Kinder-Bilder-und Lesebuch „ZORA“ (Frankfurt, 2005).

Teile meiner Romane und Lyrik-Projekte wurden in Anthologien und Zeitschriften sowie in Internetportalen veröffentlicht. Eine umfassende, aktuelle Übersicht meiner literarischen Arbeit inklusive weiterer Leseproben gibt es im internetportal des hessischen VS www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart .

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Barth-Engelbart

URS-Bilder einer geplanten Syrien-Ausstellung in Berlin, die kann dann in der Region und darüberhinaus gezeigt werden:

https://urs17982.files.wordpress.com/2016/02/rfs-hadi-fresh-radio-p1090471.jpg?w=541&h=409

Sämtliche Gefangene auf den Bildern Ursula Behrs wurden von FSA und verbündeter Al-Kaida ermordet. URS: “Mein Nachruf, da die Medien über diese horrenden Verbrechen den Mantel des Schweigens ausgebreitet haben und weiterhin die Opfer verhöhnen und die Täter bejubeln!”

Dhuhur victim neuP1090505P1090408Weitere Ausschnitte aus der Kriegsverbrecher-Bilderserie “Jaish al Fatah” und ihre Propagandisten, gewohnheitsmäßige Kriegsverbrecher “FSA” und Al-Kaida, in unseren Medien schöngeschrieben als “Rebellen”. Impressionen aus Abertausenden von TerroristenvideosP1090405P1090437http://www.barth-engelbart.de/?p=97392

 

Putztruppen , Damenschneider, Erbsenzähler, Grenzgänger; Stimmabgabe, GeBlödelDichte, Zickensturm am Messeturm:

 

ein EXPOSEE-Versuch:

Woran ich derzeit neben einigen anderen parallel-aktuell bearbeiteten Projekten schreibe, sind die Rekonstruktionsversuche von 5 durch einen Festplattencrash verlorengegangenen Manuskripten und die aktuellen Bearbeitungen älterer Manuskripte folgender Romane:

  1. „Putztruppen“ (vollständig verschwunden)
  2. „Der Damenschneider“(vollständig verschwunden)
  3. „Grenzgänger“ (neue Bearbeitungen verschwunden)
  4. „Der Erbsenzähler“ (vollständig verschwunden)
  5. „Zickensturm am Messeturm“ (bis auf einen Kladdentext vollständig verschwunden)

 

„Grenzgänger oder die drei Leben der Hanna W.““

„Grenzgänger“ sind sie in vieler Hinsicht, fünf Journalisten auf der Jagd nach der Geschichte einer Frau, die als polnische Jüdin Theresienstadt und Auschwitz überlebt hat und seit ’81 bis 87 Hilfstransporte ins Polen Jaruselskis/Walesas begleitet. Die fünf jagen im Grenzbereich zwischen historischer Verantwortung, investigativem Journalismus und Karriereambitionen Hanna ein zweites Mal durch Theresienstadt/Auschwitz. Hannas drittes Leben endet mit Herzversagen – so steht es im Totenschein. Doch nach Hannas Beerdigung taucht eine dubiose, anonyme Selbstbezichtigung auf. Wer sie in den Tod getrieben hat, bleibt unklar. Die Teilnehmer der Hilfstransporte könnten es ebenso getan haben wie einer der fünf Journalisten: ein prominenter ZDFler, ein Hanauer Kulturjournalist, eine freie Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks, ein verhinderter Spiegelredakteur, der bei einem Anzeigenblatt versauert sowie ein heimatloser linksradikaler Hobbyredakteur mit gleichem Karrierestrickmuster hinter dem „Überzeugungstäter“.

 

„Putztruppen“

(aus dem Nachruf auf Jochen Schäfer, den Tonmeister des Frankfurter LiteraturTelefons“)

Wir haben uns bei den Aufnahmen erst kennen gelernt. Ich habe ihm meinen Roman “Putztruppen” als Erstem fast ganz erzählt, nachdem der bei einem Festplattencrash über die Wupper gegangen war. Jochen hat bei der Erzählung viele Details mit eingeflochten, denn er kannte, nein, hatte “ein Duzend Oberbürgermeister auf’m Buckel”… Jochen hat mir auch gesagt, dass er die Hauptfigur des Romans persönlich kennt: “Jochen, ich hab den erfunden!” “Nein, des kann net sein, isch kenn den!! „. Mein virtueller Hauptkommissar verblaßte zuhörens neben Jochens Realem  „Ich weiß, wo der wohnt. Dem hawwe die Amis nachem Kriesch, e Kneipe hinner die Nikolaikersch gestellt, Geschenkt, mit em Bergepanzer hawwe die e Wellblesch-Halle vom Rebstock gebracht un hiegestellt. Da hat der die ganze Unnerwelt unner Kontrolle, de Schwarzmarkt, die ganze Jazzer, de Emil un de Albert warn dort noch vor de kleine Bockenheimer. Die war doch noch verschütt…”  Wenn Jochen in Fahrt kam, hat er geslangt, wie’n eschde Friedrisch Schdolze. Der Meister der Literatur-Töne hat mir den ersten Literaturpreis verliehen : mit meiner Geschichte war ich in Jochens Welt eingedrungen und wir haben gemeinsam das Lied vom KWFF gesungen und auch von seiner polnischen Frau, der Displaced Person, der ex-Zwangsarbeiterin, die jetzt für ihn putzte.. “Isch kenn die genau, na, isch habb se gekannt. Bevor se aus em Fenster gefalle is. Die hat im Riederwald in de Pestalozzi-Schul geputzt ” So hört sich das an, wenn Frankfurter Hochdeutsch reden, es versuchen. Jochen konnte das wunderbar…… Er wollte mir die Karriere dieses Polizei-Hauptkommissars noch genau aufzeichnen…. Im Runterfahrn im Aufzug haben wir festgestellt, dass wir am gleichen Tag Geburtstag haben, er nur 10 Jahre früher oder warens 5 ? Ich bin in den 4 Jahren nach der Aufnahme und nach unseren langen Gesprächen danach nicht mehr zu ihm nach Frankfurt gekommen, habe es immer wieder aufgeschoben, weil immer wieder irgendwelche Kriege dazwischen kamen, gegen die ich unbedingt anschreiben musste. Da mussten die “Putztruppen” und auch Jochen erst Mal warten .  Und jetzt hat er unsere gemeinsame Geschichte einfach unerzählt …., erzählt ja schon, aber noch lange nicht aufgeschrieben mit ins Grab genommen. Und den Namen des realen Hauptkommissars auch. Also, keine Panik im Polizeipräsidium! Jetzt werde ich die „Putztruppen“, diesen endlosen Roman für Jochen fertig schreiben. ……………………….

 

„Der Erbsenzähler“

 

Die Rekonstruktion des zu einem Drittel fertigen Manuskriptes des „Erbsenzähler“s muss noch etwas warten: Es ist die Geschichte einer auseinandergehenden Freundschaft zwischen Gregor Mendel und seinem Schulfreund Hans Kudlich, der als Paulskirchenabgeordneter Dr. Kudlich zum oberschlesisch-böhmischen Bauernbefreier wird.  Gregor Mendel -Sohn verarmter Bauern gefördert durch die katholische Geistlichkeit, zieht sich ins Kloster zurück – dem gemeinsamen Schwur , die Lage der Bauern zu verbessern versucht er treu zu bleiben – indem er über Kudlich Kontakt zu Justus Liebig aufnimmt und durch seine Forschungen eine Saatgutverbesserung für die Bauern erreichen will. Er verstrickt sich jedoch in seiner Mani, immer wieder den Beweis antreten zu müssen, dass er trotz seines verräterischen Namens kein Jude ist, in die antisemitischen (fast)Pogrome der 1840er und 50er, die vom katholischen KuK-Klerus angefeuert werden.  So wird er zum politischen Feind seines Freundes Kudlich, der entschiedener Gegner der Antisemiten unter den 1848ern ist…. Dass aus der von Gregor heimlich und unheimlich ersehnten Liaison mit Kudlichs Schwester nichts wird, liegt angesichts seines klerikalen Aufstiegs deswegen auf der Hand, weil er denn doch nicht so hoch aufsteigt, dass er sich eine heimliche Geliebte oder Maitresse halten könnte. Ein Abt ist eben noch kein Bischof.

 

zwei Kinderbücher stehen noch auf der „Agenda“ die Fortsetzung der Ziege „ZORA“  mit der Geschichte vom „Zickensturm am Messeturm“ – wo sich nach Frankfurt eingewanderte schwarze Ziegen nur schlechtes Heu bei einer security-Firma verdienen und den Messeturm bewachen, welchen die kleinen weißen Ziegen gern besteigen würden …warum und wie erzählt die bis dahin auch illustrierte Geschichte mit einem echt integrativen Happy End .. weil Dead Ends gibt’s schon genug im echten Leben. Das zweite „Enrico schreibt keine Liebesbriefe“

 

Zwei Gedichtbände standen ebenfalls vor dem Abschluss, sind aber bereits schon zu jeweiligen Doppel-Bänden angewachsen…; „Stimmabgabe“ und „GeBlödelDichte“

 

PUTZTRUPPEN
(erster Rekonstruktionsversuch – ein Rohling)

Es gab in Frankfurt eine Putztruppe schon lange vor Joschka Fischers Sandkasten-Version.
Die Geschichte dieser Vor-Fischer’schen Putztruppe ist ein Politthriller: Frankfurt erlebte zwischen 1920 und 1974 mehrere große Säuberungswellen: unter Noske, unter Hitler, unter der US-Militärregierung erst eine antifaschistische und dann gleich danach eine antikommunistische, die mit dem verbot der KPD nicht endete und 1968 und die folgenden bleiernen Jahre zu einer Säuberungssturmflut wurden. Informeller Chef der “Putztruppe” wie diese zuständige Abteilung beim 18. politischen Kommissariat genannt wurde, war der Haupt Kommissar Karl- Wilhelm-Friedrich Finkh (KWFF) auch als SchmutzFinkh gehänselt. 1973 wird Finkh erschlagen im Hinterhof einer besetzten Frankfurter Westendvilla gefunden. Ein Obdachloser sitzt dafür 10 Jahre, war es aber nicht. Wer hat den Hauptkommissar Finkh ermordet und warum?
Nach einem Festplatten-Crash im PC des Autors muss er völlig neu geschrieben werden – der Politthriller über den 1927 in die väterlichen Fußstapfen bei der Frankfurter Kriminalpolizei stolpernden Karl-Wilhelm-Friedrich Finkh und seine nach noskischen Säuberungseinsätze zur Reinigung des Frankfurter Nizza – des nördlichen Main Ufers – auch am südlichen “Dribbdebach”, am Deutschherren-Ufer, das seinem Namen wieder alle Ehre machen soll. So wie die Damen von Welt und ihre Herren in Paris an der Seine promenieren so sollen es die Gleichen auch in Frankfurt am Maine tun können. (Finkh spricht: an der Saine wie am Maine und er hätte so gerne aine von denen als die saine) Deshalb muss der Pöbel mitsamt den Wasserhäuschen verschwinden.
Aber das ist nur die Oberfläche. Die Wasserhäuschen sind auch Treffpunkte und Nachrichtenbörsen, Geldsammelstellen für Kommunisten, Arbeitsscheue und andere Kleinkriminelle – neben den roten Zellen in der Brotfabrik und in Zeilsheim in der Farbwerkersiedlung, bei der Cassella, es sind Kommandozentralen der Wohngebietseinheiten des Rotfrontkämpferbundes, und nicht selten Verbrüderungsgeschwüre mit den vaterlandslosen Gesellen seiner eigenen Partei, die vor seinen Augen noch nach Feierabend im Riederwald um die Jösthäuschen wuchern.
Da stinkts nach Urinstein am Rinnstein
Frankfurt säubern! Er wusste was das heißt: im Gymnasium -Bub, aus Dir soll mal was besseres werden!- da war Schmutzfink noch das harmloseste, was ihm die Schul-”Kameraden” nachriefen. Er roch als Kind eben wie ein Sozi so riecht – da konnte ihn die Mutter schrubben wie sie wollte, das machte es oft nur noch schlimmer nach den Schrubborgien roch er nach Kernseife und Sagrotan. “Bub, kämm dich, HAST DU DIE FINGERNÄGEL AUCH GEBÜRSTET ?” Es hat alles nichts genützt. Die kaum noch bezahlbaren Nachhilfestunden brachten ihn nicht so weit, dass er durch glänzende Leistungen und Bestnoten seinen Sozigeruch wettmachen konnte. Es kam dann eben doch alles zusammen: im Gagern-Gymnasium wollte sich niemand mehr neben ihn setzen, das Geld für die Nachhilfe wurde eingespart, und schließlich war er auch froh, dass er auf die Realschule wechseln konnte. Da konnte er alles aus dem FF, so wurde er begrüßt, bei Fritz Finkh war das so.
-der kanns aus dem FF !
Der gescheiterte Gagern-Gymnasiast wurde zum Klassenbesten in der Realschule.
Und war immer blitzsauber. Und dann war er auch noch im Turnverein, nein nicht bei dene Juddebuuwe, bei der Eintracht, sondern im 2 fachen FF: im Frisch, fromm, fröhlich, freien Turnverein – und in der Tradition des Turnvaters Jahn. Der passte zu Finkh, und Finkh passte zu IHM. Rennen konnte er auch noch so toll: er war nicht nur Frisch, Fromm. Fröhlich und Frei, er war flink der Finkh wie ein Windhund und hart wie Kruppstahl und auch zäh, zäh wie Offenbacher Leder. Und die jungen Damen aus dem Elisabethen-Gymnasium im Westend, das war doch etwas ganz anderes als abgeroppte Dinger aus Fechenheim, aus dem Riederwald, aus dem Ostend. Ihm wurde ganz anders in der Magengegend, wenn er die Mädchen aus den der Ouarta, der Untertertia jetzt als höhere Töchter, als Damen der Gesellschaft mit den Herren Söhnen der Frankfurter Hautevolee am Nizza flanieren sah. Das war auch noch besser als die Bäcker- und Metzgertöchter, die das Gymnasium entweder gerade so schafften oder mit zwei Mal Sitzen- bleiben von der Schulbank weggeheiratet wurden – von Metzgern und Bäckern und besseren Kneipenwirten, Manche schafften es ja auch bis zur Hotelierfrau, aber dann war es meist Ende der Fahnenstange.. Die Garderobe war dementsprechend nicht Haut-Couture sondern von der Stange, . Französisch war weder sprachlich noch im Bett sein Ding: was er fließend beherrschte war Blümmo, Portmonnee, Schäßlong, Trottwar, auch Tollette, statt Scheißhaus ging ihm gut über die Lippen und jener Sachsenhäuser Warnruf für frühreife Metzgertöchterchen aus der Franzosenzeit: Machmer bloß kaa Fissematente!” Das wusste Willem schon als Ouartaner, als es mit der Quälerei mit dem Französisch losging: das hieß ursprünglich ”visiter ma tente” und war die Frage napoleonischer Offiziere, die in Sachsenhausen einquartiert waren also kurz vor Francfort – an die berühmten Sachsehäuser MetzjersTöschtersche: “Voulez vous visiter ma tente ce soir? “ (Möchten Sie heute Abend mein Zelt besuchen? )
Willem wollte die zerbrechlich aussehenden Bankiers Töchter, diese Engelsgesichter. Diese unerreichbaren hochgeschnürten Engelsbrüste. Diese guten Feen seiner Träume vor dem Schmutz und dem Bösen schützen, so wie das Vaterland und die deutsche Scholle vor Hunnen und Bolschewisten, wie Prinz Eugen einst Wien vor den Muselmanen.
Finkh wird wegen seiner guten Kenntnisse im Millieu der Kommunisten und der Frankfurter Kleinkriminellen -”das ist eh das gleiche Pack, die gleiche Mischpoke” – zu seinem Erstaunen von den Nazis nicht entlassen, nicht verhaftet – nein bruchlos übernommen, auf die neue Ordnung eingeschworen -und die konnten das auch ohne jeden Kompromiss durchziehen ! Frankfurt säubern !
1973 wird Karl-Friedrich-Wilhelm Finkh im Hinter-Hof einer besetzten
Westendvilla erschlagen aufgefunden. Neben ihm ein Obdachloser mit einem
Wasserrohrstück in der einen und einer Flasche Fusel in der anderen Hand.
Das Rohr passte genau in die Delle auf dem Finkh’schen Kopf, das Rohr hatte
sich auch etwas aus der dünn gewordenen Finkh’schen Haarpracht mitgenommen und mit echten Finkhenblut angeklebt. Die Sache war glasklar und der Obdachlose konnte auch nicht beweisen, dass er mit vier schluck aus der noch fast vollen Flasche bereits schuldunfähig alkoholvergiftet war. Nach 10 Jahren Preungesheim erhängt sich der arme Müll-Schlucker in seiner Zelle, hinterlässt nach 10 Jahren Tatleugnung nun doch noch ein “Bekennerschreiben”.
Das wiederum erweist sich bei erneuter Fahndung im Umfeld des Todesfalles Finkh als Fälschung:

Wer hat den Finkh ermordet?
Finkh ist als “Widerständler” -weil er ja so viele SPD’ler und Gewerkschafter und auch Kommunisten und jüdische Familien retten konnte –na ja oft ging es halt partout nicht. Er war ja umgeben von echten Nazis und konnte auch nicht jede Familie retten, ermusste auch mal die eine oder andere ausliefern, einliefern, er musste auch SPD’ler und Kommunisten verhaften, sonsst wäre ich doch sofort aufgefallen und hätte dann niemand mehr retten können !- Finkh wird von der Militärregierung mit dem Aufbau der entnazifizierten demokratischen Frankfurter Kriminalpolizei beauftragt, liefert einerseits gute bekannte an die Spruchkammer, liefert aber auch gegen Bares beste Persilscheine, kennt den Schwarzmarkt und den lieben Schieber Fritz Kietz, weiß wer später bei der Rosemarie im 190er saß und dann auf ihrem Schoß oder sie auf den immer noch furchtbar fruchtbaren absoluten Herrscherschößen .

Was ? Seit wann gebären hier die Männer ?
Das bleibt Frauensache – auch im Puff. Ach ja seine Kneipe hinter der Katharinenkirche, die hatten ihm die Amis geschenkt, fürs erste nach dem verlorenen Krieg. Und da waren sie alle drin, der Ossi Büttner, der Finkh hat sich mit seiner nachnoskischen NaziPutztruppe ein Vermögen erpresst, hat jüdische Bürgerstöchterchen an Brauns Goldfasane verkuppelt und dopppelt kassiert, bei den einen wegen der Rassenschande bei den anderen, wegen der benötigten Geldmittel und Goldmittel zur Beschaffung von gefälschten Papieren für die Flucht und für die Bestechung von Nazis und Mitläufern, Reichsbahn-Schaffner, -Zug- und Unterscharführern bei der SS.
Eines der verkuppelten Mädchen ist die Mutter der zweiten Hauptfigur in dieser
Geschichte. Ihre Familie verspricht Finkh vor den Krematorien in Auschwitz zu retten. Sie opfert sich und macht die Beine breit für eine Frankfurter Nazigröße. Finkh lässt sie im Unklaren darüber, ob die Familie jetzt gerettet ist oder nicht . Er dringt darauf, dass sie aus Deutschland verschwindet. Über seine Kontakte zu den Gewerkschaftern von Untergrund-KPD und -SPD in Hamburg und bei der Reichsbahn kann sie ausgestattet mit falschen Papieren in Hamburg überleben und mit einem Brasilianischen Frachtschiff via Südamerika die USA erreichen, wo sie in der Exilgemeinde von der Vernichtung ihrer gesamten Familie in Auschwitz erfährt.
Im Exil noch lernt sie den konfessionslos- sozialdemokratischen
Naturwissenschaftler Professor Schwarzmüller kennen, der nach dem Krieg
zurück nach Kiel kommt und dort die Universität mit wiederaufbaut. 1947 bringt sie ihren ersten Sohn zur Welt:

Johannes Schwarzmüller.
Finkh hat in Frankfurt die Aufgaben im Vorfeld des Verbots der KPD recht gut gelöst. Er sieht zu, dass möglichst alle ausgeschaltet werden, die sein eindeutiges Doppelspiel durchschauen könnten oder durchschauen. Er gibt den Kumpel und den Frühwarner bei Razzien sowohl in den Druckereien der KPD als auch bei den Radfahren des Solidaritätsverbandes, bei den Kleinkriminellen in der Hasengasse, deren unterirdische Verbindungen zur Kleinen Bockenheimer er noch besser kennt als Emil Reichenstadt, der “Swinging Handkäs” im Jazzkeller. Er weiß auch wo die Gänge unter den ehemaligen Judenghetto in Richtung Fischerfeld führen und in welchen Kellern Ein- und Ausstiege zu finden sind. Einer dieser Ausgänge muss sich in einer Nische der Rauschgifthöhle namens “Aquarius” befinden.
Doch das war nicht sein Ding. Das Rauschgiftdezernat war für ihn nur eine Einstiegshilfe in eine Szene, deren Sprache er im Gegensatz zu seinem fast
angeborenen Proletenslang und SEINEM PARTEIKATECHISMEN-DEUTSCH nicht ansatzweise beherrschte: er musste lesen lernen, da gab es von Bonn aus
Anweisungen, vom Generalbundesanwalt, vom LKA- Wiesbaden – Fortbildungskurse auch bei Leuten aus dem fernen Pullach: Parteichinesisch, Psychologie, Soziologie .. dafür wurden sogar Professoren extra von Köln nach Frankfurt gescheucht in die Friedrich-Ebert-Anlage, um dort an Wochenenden ihm und seinen Kollegen das nötige Vokabular für die “Neue Linke” beizubringen. Das machten diese Professoren sogar im Doppelpack zusammen mit Offiziersanwärtern der Bundeswehr: Staatsbürger in Uniform !
FRITZ MACHTE DAS SPIELCHEN MIT – ABER MIT GROLL IM BAUCH. KURZ VOR SEINER PENSIONIERUNG; SOLLTE ER SICH VON DIESEN SCHWÄTZERN NOCH SAGEN LASSEN; WOHIN DIE REISE ZU GEHEN HÄTTE: DER PROFESSOR SCHLAUCH TAT SEINEM NAMEN ALE EHRE UND SCHLAUCHTE; WAS DAS ZEUG HIELT:
Über mehrere Einsätze Finkh’s im neuen Millieu kommt der
Polizei Hauptkommissar in die WG des Erzählers Carlos und der zweiten
Hauptfigur Johannes Schwarzmüller. Dort gibt der grauhaarige Opa Finkh den
guten Bullen, der sich nach der Razzia nach Dienstschluss noch Mal in der
WG meldet … er lässt seine Biografie der 30er Jahre etwas heraushängen – offenbart ansatzweise seine Zwiespältigkeit, und die jungen Leute gehen ihm zum Teil auf den Leim. Zum Teil. Es gibt neben vielen anderen Spaltungen im Alltag der WG-Kommune- eine sogenannte Finkh-Spaltung. Die dritte Hauptfigur die Tochter eines Gerichtsreporters einer großen Frankfurter Tageszeitung mit linksliberalem Touch plädiert für die Umpolung- Umerziehung des geläuterten Polizisten und weist auf dessen Angebot hin, er wolle im Apparat etwas ändern, auch mal auf die Bremse treten, ihnen Infos zukommen lassen, EVENTUELL AUCH FRÜHWARNEN, WENN ER SICH DABEI NICHT SELBST GEFÄHRDET: ABER EIGENTLCH  HABE ICH NIX MEHR ZU VERLIEREN: ICH GEH SO UND SO IN RENTE: ich hab ja grad noch 5 Jahre
Johannes scheint zu wissen, wer da in die Kommune infiltriert und plädiert
sehr zur >Überraschung der Hardliner in der WG für Christines Plan der

“Umerziehung”
Die Putztruppe besteht selbstverständlich nicht nur aus Fritz Finkh -… er
hat noch drei Überlebende aus dem 1000jährigen zwar nicht unter seiner
Fuchtel, aber eben doch als Kollegen mit dabei und er hat sich neue Leute
herangezogen: Vogel, Klaus Vogel, genannt der Geier, nicht wegen dem Florian
Geyer – das würde schon hinhauen, denn Vogel kommt aus dem Vogelsberg und die Bauern dort waren schon immer etwas rebellisch, gerade jetzt, wo die
Frankfurter den Mondschein-Bäuerchen dort oben das Wasser klauten, da gab es sie wieder, die Rebellen vom Vogelberg, nein Vogel, wurde deshalb Geier
genannt, weil er sein Opfer verhörte wie ein Aasgeier, der mit einer
Himmelsgeduld darauf warten konnte, bis der letzte Lebensnerv aufgab, nein bei
ihm war es nichr der Lebensnerv, es war das Letzte sich sträuben, die
letzte Gegenwehr und er wusste, dass ein zu frühes Nachhacken nur
unbrechbare Widerstandskräfte mobilisieren würde. Vogel harrte aus, machte
den Freund und Helfer. Dabei gab es im Vogelberg weder Geier noch Adler,
doch Adler gab es, in Birstein gab es Zigeunersippen die hießen Adler,
die kannte er noch aus der Vorkriegszeit.
DA WURDEN DIE VON ÜBERALL IN OST UND OBERHESSEN NACH FRANKFURT ZUR GROßMARKTHALLE ZUSAMMENGETRIEBEN UND VON DORT WEITER IN DIE KZ’s NACH OSTEN:
Aber das waren nicht die Adler die Fritz meinte:

Klaus Vogel war ein
absoluter Eintracht-Fan. Als er ihm einmal in den frühen 70ern in ihrer
Kneipe am Güterplatz die Geschichte mit den JuddeBuuwe erzählte, hätte Vogel
ihn bald erschlagen. Die Eintracht, ein jüdischer Verein? Das war gelogen !,
Aber diese Sache war schon einige Jahre alt. Bub ist der meist geschützte und
einer der meistgehassten Menschen in Bankrottfurt.
Motive für einen Finkhenmord haben viele der Menschen in dieser Geschichte:
es war schwierig, das erpresste Geld und Gold in Sicherheit zu bringen. Es
gab Nazis in der Schweiz und es gab Sozialdemokraten in der Schweiz und
KPDO’ler und SPD’ler im Schweizer Exil. Bei der Umgestaltung der Fahne hätte
man mit vier Strichen am weißen Kreuz auf rotem Grund aus dem Göldschränkhli
schnell einen großdeutschen AlpenGau machen und die italienische Schweiz dem Duce schenken können wie einst die lustigen Tiroler.
Aber ein sicherer Geldschrank außerhalb der Reichsgrenzen damals und heute außerhalb der Zugriffsmöglichkeiten der FINANZBEHÖRDEN; DER STAATSANWALTSCHAFT WAR SCHON BESSER als ein Konto auf der Frankfurter Sparkasse oder ein Depot bei Oppenheimer oder nur so unterm Kopfkissen. Nützlich war da auch diese Bank in Basel für Internationalen Zahlungsverkehr, die BIZ.
Vier aus der Putztruppe wussten zumindest, dass Finkh das Vermögen in der
Schweiz untergebracht hatte, ob sie die Bank wussten und die
Zugangsmöglichkeiten hatten? Von den Vieren, wurden zwei nach dem Krieg als
Nazis vor die Spruchkammer gebracht und durften weiterhin Frankfurt nicht
mehr putzen. Die beiden „Entnazifizierungsopfer“, gründeten kurz nach der
Währungskonferenz, in Kronberg, mit Unterstützung aus einer Villa, eine mit
funkelnagelneuen BMW-Motorrädern ausgestattete Sicherheitsfirma, einen
Wachdienst und verdienten innerhalb eines Jahres das zehnfache ihres
ehemaligen Polizistengehaltes. Finkh nannte diesen persilscheinfreien
Karrieresprint nur bissig den “Quandtensprung”, ohne genau zu wissen, was
der denn tatsächlich in der Wissenschaft bedeutete: das war dann doch
manchmal ein Handykap mit nur der Mittleren- Reife. Mit einem Gaggern-Abitur
hätte er es gewusst. Pech ! Aber man kann halt nicht alles haben im Leben.
Pech für die beiden war, dass es schon auffiel, dass sie mit BMW-Motorrädern
arbeiteten, wo doch die Bad Homburger Konkurrenz Horex kostengünstiger und
auch noch besser war. Alt eingesessene persilweißgewaschene Firmen hatten
immer weniger Interesse Aufträge an ein Unternehmen zu geben, das im
Rhein-main-Gebiet als eine Nazi-Firma bekannt war und zudem auch noch von
Leuten angeschoben wurde, die in Nürnberg vor dem US-Ankläger gestanden
hatten. Das hatte zunächst auch negative Wirkungen auf die Auftragsbücher-
die öffentliche Hand , das rote Hessen, aber auch die US-Army vergaben
möglichst keine Aufträge an Unternehmen, die mit öffentlich bekannten Nazis
zusammenarbeiteten. Klar sah das schon in den frühen 50ern hinter den
Kulissen ganz anders aus. Man brauchte dann ja auch wieder solche Kerle hart
wie Kruppstahl, um Aufzuräumen ! Und Leute, die aus dem Schwarzmarkt auf den Weltmarkt aufsteigen wollten, mussten sich Mitwisser und lästige
Schmuddelkonkurrenz vom Hals halten oder schaffen. Und so kamen die
Kameraden von der Putztruppe doch wieder zusammen. Während die einen privat nicht selten Mäuler knebelten und Hände fesselten waren den anderen da die Hände gebunden durch Gesetze und andere Fesseln.

Es war eine gedeihliche Arbeitsteilung, ein eifriges Hin und Herrichten zwischen Autobahnraststätten, Frankfurter Kreuzen ohne sichtbare Haken, Hafen und Flughafenbau bis hin zur U-Bahn und ein professionelles Hinwegsehen und Ein- und Abgreifen.
Die weiteren mitspielenden Personen:
Johannes Schwarzmüller,
der als Mitglied der Bewegung 2. Juni im August 1972 in Augsburg “auf der
Flucht” in Notwehr vermeintlich erschossen wird, tatsächlich handelt es sich
aber bei dem Erschossenen um Hannes’ Doppelgänger – Gerhard Albrecht, einen Pfarrerssohn aus Neckarelz, der mit seinem Vater als 15 Jähriger nach
Karlsruhe zieht, wo der Vater eine Pfarrei übernehmen muss Hannes ist derweilen vorübergehend im Ardeche-Tal untergetaucht und taucht jetzt als Gerhard Albrecht mit dessen Papieren in Frankfurt wieder auf. Die
Identitätswechsel haben die beiden schon in der Schule abgesprochen und
eingesetzt, wo sie sich wegen ihrer Ähnlichkeit gegenseitig bei Prüfungen
vertreten konnten und sich auch bei der Bundeswehr den Dienst teilten.
Christine Plappert,

leidet nicht nur unter dem Familiennamen sondern auch unter dem Ruf ihres Vaters, des berühmt-berüchtigten Frankfurter Gerichtsreportes, studiert
Soziologie und Psychologie, hospitiert nebenbei bei den Anthropologen/Völkerkundlern, die Umerzieherin des Herrn Finkh, hat sowohl mit Hannes Schwarzmüller als auch mit Carlos Wunder ein Verhälnis, das verhälnismäßig als für die 68er sehr lange hält, wobei sie nicht so genau
weiß ob sie jetzt Gerhard oder Hannes unter neben oder über sich hat. Aber
sie riecht es. Auch Carlos weiß, dass es eigentlich kein Dreiecksverhältnis
ist, sondern ein Vierecks …
Carlos Wunder

ist weder mit Carlos Santana verwandt oder verschwägert, hat auch mit der
terroristenlegende Carlos nix zu tun, heißt eigentlich Karl Wunder und
wundert sich ab einem gewissen Punkt in seinem Leben über nix mehr.
John Goldstein

ist der Sohn des Chefs des US-Handelszentrums in Frankfurt und Mitglied
bei den Unabhängigen sozialistischen Schülern in FFM
Luise Hamburger

kommt aus der FNL in Wien- einer Strömung im kreuzbraven SÖS und befreit zusammen mit Gudrun Ennslin, Anfdreas Baader, Holger meins und eine
ganze Legion von Kindern und Jugendlichen aus Erziehungsheimen so auch aus
dem Erziehungsheim Staffelberg
Leon Vatter

,der Initiator der ArbeitslosenSelbstHilfe, Kinobetreiber, Initiator von
Kinderläden und Selbstverwalteten Betrieben- ein nicht zu fassender
Querdenker und wie Finkh es ausdrückt: “ein Hans Dampf auf allen Gassen!”
Auch Finkh kriegt Vatter nicht zufassen.
Hans Metzger,

liebt die hohe Kunst der Arbeitsvermeidung und –Delegation, war schon immer
gerne Chef de Mission, Delegationsleiter und ließ immer gerne für sich
arbeiten. Entweder Geld oder Leute, sein Lieblingslied ist das von der
“Macht der Hiebe”, seine >Freundinnen tragen permanent Sonnenbrillen.
Mao,

ein Frankfurter ML-KampfKater, der einzige, der seinen vollen Namen sprechen
kann und bei Linienkämpfen in der WG eine wichtige Rolle spielt.
Trotzki,

ebenfalls Kampfkater aus einer der benachbarten Zentralen der 4.-
Internationalen,. Er lernt MAO im nahegelegenen Bethmannpark auf einer
Safari kennen. Das Anlegen von Vorräten ist ihm ein aus der roten Fibel verinnerlichte Grundeigenschaft: er organisiert aus den umliegenden Häusern mit italienisch-jugoslawischen Massenunterkünften jede Menge zum trocknen
aufgehängte Salami, die auch bei nur Teilrückgabe gegen besten Slibovicz und
oder original italienischen Rotwein einzutauschen ist. Endlich Urlaub vom
Billig Lambrusco von Penny, Albrecht, Levi und Co. Manchmal war das mit der
Bewusstseinserweiterung im eher traditionellen Stil zwar billiger und hatte
nicht so lange Folgewirkungen aber die Erweiterung bezog sich eher auf den
gefühlten Kopfumfang. Der Vorratsbeschaffer war natürlich MAO , Trotzky fraß nur oder schrieb der sich mit “I” ? Ich glaube , dieser Leo schrieb sich mit “i” am Schluss.
James,

der vom Mossad/Schibeth verfolgte Sohn einer Tel Aviv-Amsterdamer Pelzhändlerin, die Auschwitz überlebt hat, und ihren Sohn gegen seinen Willen in die Israelische Armee bringen will

Josef Lewitzky,

Sohn der Auschwitzüberlebenden Hannia Lewitzky aus Lodz, die aus Polen nach Israel auswandert und mit ihrem dort geborenen Sohn 1963 Israel fluchtartig verlässt, weil sie den 6-Tage-Blitzkrieg kommen sieht und keine Menschen mehr aus ihrer Heimat vertreiben will. Lodz war zweisprachig bevor es Litzmannstadt wurde. Sie will unter Gleichberechtigten leben.

Dr. Anna Silberberg

hat das Kinder- KZ- Lodz überlebt, musste mit ansehen, wie die Nazis die Uniformfabrik in Lodz in Brandschossen, in der einige Hundert
KZ-ZwangsarbeiterINNEN eingesperrt waren, wenn diese noch Menschen als
brennende fackeln aus den Fenstern sprangen, um sich eventuell noch vor den
Flammen retten zu können, wurde das Gewehrfeuer auf sie eröffnet. Die in Reih und Glied angetretenen Kinder aus dem Kinder- KZ wussten, dass ihre Eltern in
dieser Fabrik eingesperrt waren. Anna studierte Medizin und wurde in Polen
KinderKardiologin, sie saß bereits zwei Mal in Polen im Internierungslager:
einmal unter Gomulka und das zweite mal unter Jaruselski. Beide male musste
sie wieder entlassen werden, weil man sie als Herz-Spezialistin brauchte.
Prinz- Peter Altmann,

war Chef der Kameruner Rocker, hat später Mal den Joseph Neckermann um eine Million oder waren es 7 erpresst.
Die Tochter des Frankfurter Polizeipräsidenten ,

der Messeturm und der Hammer-Man, das Zürichhochhaus und

Rosemarie Nitribitt
“Stalin”,

der König der Frankfurter Unterwelt, auf dessen Beerdigung rund
15 Tausend Menschen den Sarg begleiteten.

Ossi Büttner,

Willi Münch, der “Flüsterwilli”,

wegen seines Kehlkopfkrebses,

Dr. Helene Schneider, die DFU-Frau,

Erwin Karlsberg, der kommunistische FR- Redakteur und Befreier von Buchenwald,

Hans Dunker, der kommunistische Druckereibesitzer in der Langen Straße,

Jochen Pfahl,

genannt die Fliege, der Schüler Funktionär, der sich gerne so kleidete wie seine Professoren, eine reihe anarchistischer und trotzkistischer und maoistischer Flüchtlinge aus Frankreich, und

einer der nicht nach Frankreich zurück durfte

Annette Kirsch,

die berüchtigte Frankfurter Schülerin, die Kondome propagierte,
Pillenquellen nannte und wegen ihrer ARTIKEL IN SCHÜLERZEITUNGEN UND IHRER VORTRÄGE von der Bildzeitung als “SexKirsche” verschrieben wurde: “Sie lädt ihre Schulkameraden zu Kirschen-Essen ein” “GruppenSex mit Kirsche und Kondom” und ähnlich geschmackvolles Bei einer Aktion in Neu Isenburg gegen einen Kinder Quäler in Gestalt eines Religionslehrers und Pfarrers Titelte
die Presse: “Sex-Kirsche lockt Kinder aus der Kirche!” ; “Statt Religion gibt’s Kirsche mit Kondom”, “Kirsche mit Kondom statt Gottesdienst im Dom” schrieb die Frankfurt-Ausgabe der Bildzeitung.
Es geht also ziemlich hoch her, nicht alles kommt in das Buch aber doch einiges und auch etliches, was ich hier nicht schreibe.

Und nicht zuletzt der

Gerhard Beginner,

der Sexualforscher und SDS-Funktionär, und einen nicht abreißen wollende Kette von OdenwaldschülerINNEn und viel andere mehr

 

 

“Damenschneider“

Und zum “Damenschneider” nur soviel: der heißt nicht so, weil er einige Damen
zerschnitten haben soll, er sollte mal ein echt eleganter Damenschneider werden, das hat er aber nicht geschafft. Er ist Flickschneider geworden , der Maximilian Meyer aus dem herzen des Odenwaldes, aus der deutschesten aller deutschen Kleinstädte: aus Michelstadt. Michel, was willst Du noch mehr, wobei Michel nicht der kleine aus Löneberga ist Michel heißt Groß und Statt heißt Siedlung, es muss sich also schon sehr früh um eine große Siedlung gehandelt haben — von wegen Kleinstadt. Eigentlich der Mittelpunkt der Welt, des Alls – wie Dr. Alsberg es immer brustbaritönig auch im Biologieunterricht des städtischen Gymnasiums verkündete! Alsberg war Heimathistoriker, Heimatkundler sagten die Nicht Akademiker ohne Schmiss. Alsberg spielte eine wichtige Rolle in dieser Stadt und hatte nur einen kleinen aber feinen und eben nicht ungefährlichen Gegner: den aus dem Exil in den USA zurückgekehrten Historiker und von den Amerikanern eingesetzten Entnazifizierer Dr. Mömlinger. Mömlinger hatte jüdische Vorfahren, durfte in Frankfurt an der Johan-Wolfgang von Goethe-Universität nicht mehr lehren und forschen und floh noch vor 1939 in die USA. Anhand der Geschichte des zum Wahnsinn getriebenen verhinderten Mathematikers und dann ZwangsDamenschneiders Meyer geht es in bergmännischer Vortriebsweise durch die Geschichte dieser bergmännisch geprägten Stadt, durch die halb abgebrannte Südstadt, die Kiliankapelle und die römische Etappensiedlung, durch die demokratische Revolution 1848 und die Vorläufer, die Arbeiter- und Soldatenräte, durch den Odenwald vor allem durch die Nachbardörfer Erbach, Erdbach, Stockkeim, Rehbach, Steinbach und Steinbuch, …. Durch den Reinfall mit dem Tourismusboom um 806 und seinem unrühmlichen Ende mit den blutschwitzenden Reliquien, die der ungeliebte Schwiegersohn Karls des Großen in Rom hatte stehlen lassen, (Wobei nicht klar ist, ob jetzt in Seligenstadt die echten Knochen liegen. Es gab immer eine wundersame Vermehrung der Petrus- und MarcellinusKnochen – zusammengesetzt ergäben sie wohl einen „Menschen“ in der Größe des DinoSaurusRex.) Es geht durch die beiden Puffs in Michelstadt: den einen im TraumKuschelHotel der Jessika Schwarz, bevor sie das eingerichtet hat, bevor auch der Rechtsanwalt Riedel dort seine Nachkriegskanzlei aufmachte, und den anderen, den RatsherrenPuff im Diebsturm in der Häfnergasse hinterm Fickschuster, der auch noch Gefängniswärter war, wo er für jeden nächtlichen Abseiler zu den frisch gewaschenen Hexen im Turm kräftig kassierte und auch etwas erpresste, denn guter Ratsherr ist teuer. Der zweite Ratsherrenpuff war im zweiten Stock beim Fabiany, wo die Tuchfärber mit ihren angeblich gegen den Diebstahl dort oben aufgehängten Tüchern nur die Einsichtmöglichkeiten aus dem Kirchturm verhängen wollten. Hier ging auch der Pfarrer zum Segnen ein und aus mit leerem Klingelbeutel. Es geht durch die Tropfsteinhöhlen unterm Kiliansfloß, in die Eis-Felsenkeller des Scharfrichters Nord, denn nur vom Töten kann man nicht Leben, durch Rexroth und Tuchfabrik Arzt, durch den Unteren Hammer und Howard-Rotavator, durch den vom Mühlhäusler zum Mühlhäuser aufgestiegenen Frühproleten mit guten Beziehungen zum Standesbeamten/bzw zum Stadtpfarrer, der einfach ab einem bestimmten Punkt der Expansion der Gießerei das „l“ aus dem Häusler strich, durch die Zeller Molkerei, die mal den Bauern gehörte, durch die Badeanstalt, wo Michelstadt mal beinahe Kurstadt geworden wäre, durch die Braunstraße und über den Lindenplatz, um die Bogens wird kein Bogen gemacht, die schwarzen Landtage kommen vor, wie der Kettenmichel mit seiner Rede am Lindenplatz und warum der Bürgerkeller vom Flüsterwilli fast revolutionär wurde, und der Jazzkeller vom Amorbach, (war des auch ein Puff ?) und durchs Amtsgericht und das neue Gefängnis, den Grönersaal, den Altdeutschen Hof und das Deutsche Haus, die Volksversammlung am Schützenhof in Erbach. Und durch den Wiesenmarkt und die Michelstädter Antwort auf diesen feudalen Budenzauber mit viel Roßtäuscherei: durch den Bienenmarkt und die MümlingtalHalle,durchs Drehbuch von „Krähwinkel“ vom Atze Brauner, den Frankfurter Wecker mit Peter Rankenfeld und Heinz Schwenk, durch amerikanische Panzerkolonnen und den Kiosk am B45/47 Dreieck am Schlosspark, den die Eltern des Schwarzbierbrauers betrieben, bevor der das Elfenbein entdeckte, durch das Glockenspiel, das Dr. Alsberg erst einschmelzen ließ um es dann 1961 wieder zu eröffnen: er an der Orgel, an der Klaviatur des gespendeten und in Sinn teilweise wieder gefundenen- noch nicht für den Endsieg eingeschmolzenen Glockenspiels: „Üb immer Treu und Redlichkeit, das spielte er zur Einweihung und alle wussten wer da spielt. Und durch den Thurn&Taxischen Goldenen Löwen, der stehn geblieben ist im Gegensatz zum Thurn-& Taxischen Gasthof in Höchst, durch die Drei Hasen und beim Ulmer durch die Schlupfgasse zum Stadtpark: „Siehst Du nicht im Stadtpark die Laternen?“ Waren Gitte und Rex zur Einweihung da? Ich glaube Ja!. Der republikanische Club und seine Vorgänger, … Dr. Alsberg, der die Skelette der Zwangsarbeiterinnen in der GrafenGruft bei ihrer Entdeckung gesehen hat – hat sie vielleicht auch bei ihrer „Vergruftung“ gesehen? Zugeteilt hatte er sie noch lebendig. Sein Gegenspieler, der aus dem Exil zurückgekehrte Dr.Mömlinger kommt bei einem Sturz vom Baugerüst in der Einhardsbasilika ums leben. Er schlägt auf mit einem Geräuch wie wenn man ein Buch zuschlägt. Wie ein Stapel Papier, aber niemand hat es gehört.. Über die Todesfälle legt sich der abendliche Nebel des Mümlingtales.

Aber es gibt Menschen, die denken so in der Orangenzeit im Dezember , wenn nach dem Schälen die Hände ölig glänzen und riechen wie beim Stollenbacken immer wieder an die Stunden mit Dr. Mömlinger in der Orangerie – von der die Eltern nur wussten, dass es dort Nachhilfestunden für ihre Kinder gab. Zu kleinen Preisen. Das konnten sich sogar auch die Prolos leisten …

(dieser Bewerbungsversuch war mit geretteten Fragmenten aus der abgestürzten Festplatte bestückt. Ein erneuter Versuch enthielt schon ergänzte, rekonstruierte Versionen, die -so mein damaliger Fast-Verleger vom größten Verlag in MCPom, dem Kükenhagener (?) Scheunen-Verlag- beim zweiten und dritten Schreiben von Mal zu Mal besser werden. Nur in den Jurys hat das kaum jemand bemerkt :-O))))))))))))))))

 

EXPOSEE

 

Woran ich derzeit neben einigen anderen parallel-aktuell bearbeiteten Projekten schreibe, sind die Rekonstruktionsversuche von 6 durch einen Festplattencrash verlorengegangenen Manuskripten und die aktuellen Bearbeitungen älterer Manuskripte folgender Romane:

  1. „Putztruppen“ (vollständig verschwunden, Kladdenteile und Rekonstruktionsansätze in Arbeit)
  2. „Der Damenschneider“(vollständig verschwunden, Kladdenteile und Rekonstruktionsansätze in Arbeit))
  3. „Grenzgänger“ (neue Bearbeitungen verschwunden, einzelne „Module“ in Anthologien und zeitschriften veröffentlicht )
  4. „Der Erbsenzähler“ (vollständig verschwunden, einzelne Kladdenteile „wiederentdeckt“)
  5. „Die Vertreibung aus dem Rosengarten“ (vollständig verschwunden)
  6. „Als Tito einmal zum Fußballspielen nach Gründau kam“ (ein Dorf-Roman im Entstehen)
  7. „Zickensturm am Messeturm“ (bis auf einen Kladdentext vollständig verschwunden)

 

Fünf der oben genannten Romane und ein weiterer im Entstehen begriffene bilden einen Roman-Zyklus mit den Hauptspielzeiten zwischen 1920 und 2000. Alle vier handeln im Bereich des Widerstandes gegen die heraufziehende und dann an die Macht gebrachte faschistische Diktatur ,

handeln vom Krieg und der Nachkriegszeit zwischen Schwarzmarkt, kaltem Krieg und Wirtschaftswunder bis in den „deutschen Herbst“ und weit darüber hinaus ….. jeweils an anderen Spielorten großstädtisch-metropolitan, mittelstädtisch-feudalgeprägt, kleinstädtisch-ländlich und dörflich … es sind historisch-politische „Krimis“.

 

 

„Grenzgänger oder die drei Leben der Hannia W.““

„Grenzgänger“ sind sie in vieler Hinsicht, fünf Journalisten auf der Jagd nach der Geschichte einer Frau, die als polnische Jüdin Theresienstadt und Auschwitz überlebt hat und seit ’81 bis 87 Hilfstransporte ins Polen Jaruselskis/Walesas begleitet. Die fünf jagen im Grenzbereich zwischen historischer Verantwortung, investigativem Journalismus und Karriereambitionen Hanna ein zweites Mal durch Theresienstadt/Auschwitz. Hannias drittes Leben endet mit Herzversagen – so steht es im Totenschein. Doch nach Hannias Beerdigung taucht eine dubiose, anonyme Selbstbezichtigung auf. Wer sie in den Tod getrieben hat, bleibt unklar. Die Teilnehmer der Hilfstransporte könnten es ebenso getan haben wie einer der fünf Journalisten: ein prominenter ZDFler, ein Hanauer Kulturjournalist, eine freie Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks, ein verhinderter Spiegelredakteur, der bei einem Anzeigenblatt versauert sowie ein heimatloser linksradikaler Hobbyredakteur mit gleichem Karrierestrickmuster hinter dem „Überzeugungstäter“.

 

„Putztruppen“

(aus dem Nachruf auf Jochen Schäfer, den Tonmeister des Frankfurter LiteraturTelefons“)

Wir haben uns bei den Aufnahmen erst kennen gelernt. Ich habe ihm meinen Roman “Putztruppen” als Erstem fast ganz erzählt, nachdem der bei einem Festplattencrash über die Wupper gegangen war. Jochen hat bei der Erzählung viele Details mit eingeflochten, denn er kannte, nein, hatte “ein Duzend Oberbürgermeister auf’m Buckel”… Jochen hat mir auch gesagt, dass er die Hauptfigur des Romans persönlich kennt: “Jochen, ich hab den erfunden!” “Nein, des kann net sein, isch kenn den!! „. Mein virtueller Hauptkommissar verblaßte zuhörens neben Jochens Realem  „Ich weiß, wo der wohnt. Dem hawwe die Amis nachem Kriesch, e Kneipe hinner die Nikolaikersch gestellt, Geschenkt, mit em Bergepanzer hawwe die e Wellblesch-Halle vom Rebstock gebracht un hiegestellt. Da hat der die ganze Unnerwelt unner Kontrolle, de Schwarzmarkt, die ganze Jazzer, de Emil un de Albert warn dort noch vor de kleine Bockenheimer. Die war doch noch verschütt…”  Wenn Jochen in Fahrt kam, hat er geslangt, wie’n eschde Friedrisch Schdolze. Der Meister der Literatur-Töne hat mir den ersten Literaturpreis verliehen : mit meiner Geschichte war ich in Jochens Welt eingedrungen und wir haben gemeinsam das Lied vom KWFF gesungen und auch von seiner polnischen Frau, der Displaced Person, der ex-Zwangsarbeiterin, die jetzt für ihn putzte.. “Isch kenn die genau, na, isch habb se gekannt. Bevor se aus em Fenster gefalle is. Die hat im Riederwald in de Pestalozzi-Schul geputzt ” So hört sich das an, wenn Frankfurter Hochdeutsch reden, es versuchen. Jochen konnte das wunderbar…… Er wollte mir die Karriere dieses Polizei-Hauptkommissars noch genau aufzeichnen…. Im Runterfahrn im Aufzug haben wir festgestellt, dass wir am gleichen Tag Geburtstag haben, er nur 10 Jahre früher oder warens 5 ? Ich bin in den 4 Jahren nach der Aufnahme und nach unseren langen Gesprächen danach nicht mehr zu ihm nach Frankfurt gekommen, habe es immer wieder aufgeschoben, weil immer wieder irgendwelche Kriege dazwischen kamen, gegen die ich unbedingt anschreiben musste. Da mussten die “Putztruppen” und auch Jochen erst Mal warten .  Und jetzt hat er unsere gemeinsame Geschichte einfach unerzählt …., erzählt ja schon, aber noch lange nicht aufgeschrieben mit ins Grab genommen. Und den Namen des realen Hauptkommissars auch. Also, keine Panik im Polizeipräsidium! Jetzt werde ich die „Putztruppen“, diesen endlosen Roman für Jochen fertig schreiben. ……………………….

“Damenschneider“

Und zum “Damenschneider” nur soviel: der heißt nicht so, weil er einige Damen
zerschnitten haben soll, er sollte mal ein echt eleganter Damenschneider werden, das hat er aber nicht geschafft. Er ist Flickschneider geworden , der Maximilian Meyer aus dem Herzen des Odenwaldes, aus der deutschesten aller deutschen Kleinstädte: aus Michelstadt. Michel, was willst Du noch mehr, wobei Michel nicht der kleine aus Löneberga ist. Michel heißt Groß und Statt heißt Siedlung, es muss sich also schon sehr früh um eine große Siedlung gehandelt haben — von wegen Kleinstadt. Eigentlich der Mittelpunkt der Welt, des Alls – wie Dr. Alsberg es immer brustbaritönig auch im Biologieunterricht des städtischen Gymnasiums verkündete! Alsberg war Heimathistoriker, „Heimatkundler“ sagten die Nicht Akademiker ohne Schmiss. Alsberg spielte eine wichtige Rolle in dieser Stadt und hatte nur einen kleinen aber feinen und eben nicht ungefährlichen Gegner: den aus dem Exil in den USA zurückgekehrten Historiker und von den Amerikanern eingesetzten Entnazifizierer Dr. Mömlinger. Mömlinger hatte jüdische Vorfahren, durfte in Frankfurt an der Johan-Wolfgang von Goethe-Universität nicht mehr lehren und forschen und floh noch lange vor 1939 in die USA. Anhand der Geschichte des zum Wahnsinn getriebenen verhinderten Mathematikers und dann ZwangsDamenschneiders Meyer geht es in bergmännischer Vortriebsweise durch die Geschichte dieser bergmännisch geprägten Stadt, durch die halb abgebrannte Südstadt, die Kiliankapelle und die römische Etappensiedlung, durch die demokratische Revolution 1848 und die Vorläufer, die Arbeiter- und Soldatenräte, durch den Odenwald vor allem durch die Nachbardörfer Erbach, Erdbach, Stockkeim, Rehbach, Steinbach und Steinbuch, …. Durch den Reinfall mit dem Tourismusboom um 806 und seinem unrühmlichen Ende mit den blutschwitzenden Reliquien, die der ungeliebte Schwiegersohn Karls des Großen in Rom hatte stehlen lassen, (Wobei nicht klar ist, ob jetzt in Seligenstadt die echten Knochen liegen. Es gab immer eine wundersame Vermehrung der Petrus- und MarcellinusKnochen – zusammengesetzt ergäben sie wohl einen „Menschen“ in der Größe des DinoSaurusRex.) Es geht durch die beiden Puffs in Michelstadt: den einen im TraumKuschelHotel der Jessika Schwarz, bevor sie das eingerichtet hat, bevor auch der Rechtsanwalt Riedel dort seine Nachkriegskanzlei aufmachte, und den anderen, den RatsherrenPuff im Diebsturm in der Häfnergasse hinterm Fickschuster, der auch noch Gefängniswärter war, wo er für jeden nächtlichen Abseiler zu den frisch gewaschenen Hexen im Turm kräftig kassierte und auch etwas erpresste, denn guter Ratsherr ist teuer. Der zweite Ratsherrenpuff war im zweiten Stock beim Fabiany, wo die Tuchfärber mit ihren angeblich gegen den Diebstahl dort oben aufgehängten Tüchern nur die Einsichtmöglichkeiten aus dem Kirchturm verhängen wollten. Hier ging auch der Pfarrer zum Segnen ein und aus mit leerem Klingelbeutel. Es geht durch die Tropfsteinhöhlen unterm Kiliansfloß, in die Eis-Felsenkeller des Scharfrichters Nord, denn nur vom Töten kann man nicht Leben, durch Rexroth und Tuchfabrik Arzt, durch den Unteren Hammer und Howard-Rotavator, durch den vom Mühlhäusler zum Mühlhäuser aufgestiegenen Frühproleten mit guten Beziehungen zum Standesbeamten/bzw zum Stadtpfarrer, der einfach ab einem bestimmten Punkt der Expansion der Gießerei das „l“ aus dem Häusler strich, durch die Zeller Molkerei, die mal den Bauern gehörte, durch die Badeanstalt, wo Michelstadt mal beinahe Kurstadt geworden wäre, durch die Braunstraße und über den Lindenplatz, um die Bogens wird kein Bogen gemacht, die schwarzen Landtage kommen vor, wie der Kettenmichel mit seiner Rede am Lindenplatz und warum der Bürgerkeller des Frankfurter Autoschiebers „Flüsterwilli“ fast revolutionär wurde, und der Jazzkeller vom Amorbach, (war des auch ein Puff ?) und durchs Amtsgericht und das neue Gefängnis, den Grönersaal, den Altdeutschen Hof und das Deutsche Haus, die Volksversammlung am Schützenhof in Erbach. Und durch den Wiesenmarkt und die Michelstädter Antwort auf diesen feudalen Budenzauber mit viel Roßtäuscherei: durch den Bienenmarkt und die MümlingtalHalle,durchs Drehbuch von „Krähwinkel“ vom Atze Brauner, den Frankfurter Wecker mit Peter Rankenfeld und Heinz Schwenk, durch amerikanische Panzerkolonnen und den Kiosk am B45/47 Dreieck am Schlosspark, den die Eltern des Schwarzbierbrauers betrieben, bevor der das Elfenbein entdeckte, durch das Glockenspiel, das Dr. Alsberg erst einschmelzen ließ um es dann 1961 wieder zu eröffnen: er an der Orgel, an der Klaviatur des gespendeten und in Sinn teilweise wieder gefundenen- noch nicht für den Endsieg eingeschmolzenen Glockenspiels: „Üb immer Treu und Redlichkeit, das spielte er zur Einweihung und alle wussten wer da spielt. Und durch den Thurn&Taxischen Goldenen Löwen, der stehn geblieben ist im Gegensatz zum Thurn-& Taxischen Gasthof in Höchst, durch die Drei Hasen und beim Ulmer durch die Schlupfgasse zum Stadtpark: „Siehst Du nicht im Stadtpark die Laternen?“ Waren Gitte und Rex zur Einweihung da? Ich glaube Ja!. Der republikanische Club und seine Vorgänger, … Dr. Alsberg, der die Skelette der Zwangsarbeiterinnen in der GrafenGruft bei ihrer Entdeckung gesehen hat – hat sie vielleicht auch bei ihrer „Vergruftung“ gesehen? Zugeteilt hatte er sie noch lebendig. Sein Gegenspieler, der aus dem Exil zurückgekehrte Dr.Mömlinger kommt bei einem Sturz vom Baugerüst in der Einhardsbasilika ums leben. Sein Aufschlag klang wie wenn man ein Buch zuschlägt. Wie ein Stapel Papier, aber niemand hat es gehört.. Über die Todesfälle legt sich der abendliche Nebel des Mümlingtales.

Aber es gibt Menschen, die denken so in der Orangenzeit im Dezember , wenn nach dem Schälen die Hände ölig glänzen und riechen wie beim Stollenbacken immer wieder an die Stunden mit Dr. Mömlinger in der Orangerie – von der die Eltern nur wussten, dass es dort Nachhilfestunden für ihre Kinder gab. Zu kleinen Preisen. Das konnten sich sogar auch die Prolos leisten….

„Der Erbsenzähler“

 

Die Rekonstruktion des zu einem Drittel fertigen Manuskriptes des „Erbsenzähler“s muss noch etwas warten: Es ist die Geschichte einer auseinandergehenden Freundschaft zwischen Gregor Mendel und seinem Schulfreund Hans Kudlich, der als Paulskirchenabgeordneter Dr. Kudlich zum oberschlesisch-böhmischen Bauernbefreier wird.  Gregor Mendel -Sohn verarmter Bauern gefördert durch die katholische Geistlichkeit, zieht sich ins Kloster zurück – dem gemeinsamen Schwur , die Lage der Bauern zu verbessern versucht er treu zu bleiben – indem er über Kudlich Kontakt zu Justus Liebig aufnimmt und durch seine Forschungen eine Saatgutverbesserung für die Bauern erreichen will. Er verstrickt sich jedoch in seiner Mani, immer wieder den Beweis antreten zu müssen, dass er trotz seines verräterischen Namens kein Jude ist, in die antisemitischen (fast)Pogrome der 1840er und 50er, die vom katholischen KuK-Klerus angefeuert werden.  So wird er zum politischen Feind seines Freundes Kudlich, der entschiedener Gegner der Antisemiten unter den 1848ern ist…. Dass aus der von Gregor heimlich und unheimlich ersehnten Liaison mit Kudlichs Schwester nichts wird, liegt angesichts seines klerikalen Aufstiegs deswegen auf der Hand, weil er denn doch nicht so hoch aufsteigt, dass er sich eine heimliche Geliebte oder Maitresse halten könnte. Ein Abt ist eben noch kein Bischof.

Zwei Gedichtbände

standen ebenfalls vor dem Abschluss und sind leider auch zusammen mit drei Kinderbüchern abgestürzt. Die Lyriksammlungen sind aber bereits schon wieder zu jeweiligen Doppel-Bänden angewachsen:

„Stimmabgabe“ und

„GeBlödelDichte“, die so Mancher auch GernHat…

 

In einer ersten Stufe will ich die drei am engsten miteinander verzahnten Romane des Zyklus rekonstruieren bzw. fertig schreiben: „Grenzgänger“, „Putztruppen“ und „Damenschneider“. In diesen drei Romanen spielen jeweils in Randbereichen Figuren eine Rolle, die die Romane miteinander verbinden. Der Stoff der Romane insgesamt stammt aus „oral history“ und aus Dokumenten aus Archiven, die ich bei meinen Recherchen durchforstet habe…

 

Textauszug aus dem Roman „PUTZTRUPPEN“
(erster Rekonstruktionsversuch – ein Rohling aus der Bearbeitung)

……. Er roch als Kind eben wie ein Sozi so riecht – da konnte ihn die Mutter schrubben wie sie wollte, das machte es oft nur noch schlimmer nach den Schrubborgien roch er nach Kernseife und Sagrotan. “Bub, kämm dich, HAST DU DIE FINGERNÄGEL AUCH GEBÜRSTET ?” Es hat alles nichts genützt. Die kaum noch bezahlbaren Nachhilfestunden brachten ihn nicht so weit, dass er durch glänzende Leistungen und Bestnoten seinen Sozigeruch wettmachen konnte. Es kam dann eben doch alles zusammen: im Gagern-Gymnasium wollte sich niemand mehr neben ihn setzen, das Geld für die Nachhilfe wurde eingespart, und schließlich war er auch froh, dass er auf die Realschule wechseln konnte. Da konnte er alles aus dem FF, so wurde er begrüßt, bei Fritz Finkh war das so, – der kanns aus dem FF ! Der gescheiterte Gagern Gymnasiast wurde zum Klassenbesten in der Realschule. Und war immer blitzsauber. Und dann war er auch noch im Turnverein, nein ! nicht bei denne Juddebuuwe, bei der Eintracht, sondern im 2 fachen FF: im Frisch, fromm, fröhlich, freien Turnverein – und in der Tradition des Turnvaters Jahn. Der passte zu Finkh und Finkh passte zu IHM. Rennen konnte er auch noch so toll: er war nicht nur Frisch, Fromm. Fröhlich und Frei, er war flink der Finkh wie ein Windhund und hart wie Kruppstahl und auch zäh, zäh wie Offenbacher Leder. Und die jungen Damen aus dem Elisabethen-Gymnasium im Westend, das war doch etwas ganz anderes als abgeroppte Dinger aus Fechenheim, aus dem Riederwald, aus dem Ostend. Ihm wurde ganz anders in der Magengegend, wenn er die Mädchen aus den der Ouarta, der Untertertia jetzt als höhere Töchter, als Damen der Gesellschaft mit den Herren Söhnen der Frankfurter Hautevolee am Nizza flanieren sah. Das war auch noch besser als die Bäcker- und Metzgertöchter, die das Gymnasium entweder gerade so schafften oder mit zwei Mal Sitzen- bleiben von der Schulbank weggeheiratet wurden – von Metzgern und Bäckern und besseren Kneipenwirten, Manche schafften es ja auch bis zur Hotelierfrau, aber dann war meist Ende der Fahnenstange.. Die Garderobe war dementsprechend nicht Haut-Couture sondern von der Stange, . Französisch war weder sprachlich noch im Bett sein Ding: was er fließend beherrschte war Blümmo, Portmonnee, Schäßlong, Trottwar, auch Tollette, statt Scheißhaus ging ihm gut über die Lippen und jener Sachsenhäuser Warnruf für frühreife Metzgertöchterchen aus der Franzosenzeit: Machmer bloß kaa Fissematente!” Das wusste Willem schon als Ouartaner, als es mit der Quälerei mit dem Französisch losging: das hieß ursprünglich ”visiter ma tente” und war die Frage napoleonischer Offiziere, die in Sachsenhausen einquartiert waren also kurz vor Francfort – an die berühmten Sachsehäuser MetzjersTöschtersche: “Voulez vous visiter ma tente ce soir? “ (Möchten Sie heute Abend mein Zelt besuchen? )
Willem wollte die zerbrechlich aussehenden Bankiers-Töchter, diese Engelsgesichter, diese unerreichbaren hochgeschnürten Engelsbrüste, diese guten Feen seiner Träume vor dem Schmutz und dem Bösen schützen, so wie das Vaterland und die deutsche Scholle vor Hunnen und Bolschewisten, wie Prinz Eugen einst Wien vor den Muselmanen.
Finkh wird wegen seiner guten Kenntnisse im Millieu der Kommunisten und der Frankfurter Kleinkriminellen -”das ist eh das gleiche Pack, die gleiche Mischpoke” – zu seinem Erstaunen von den Nazis nicht entlassen, nicht verhaftet – nein bruchlos übernommen, auf die neue Ordnung eingeschworen -und die konnten das auch ohne jeden Kompromiss durchziehen ! Frankfurt säubern !
1973 wird Karl-Friedrich-Wilhelm Finkh im Hinter-Hof einer besetzten Westendvilla erschlagen aufgefunden. Neben ihm ein Obdachloser mit einem Wasserrohrstück in der einen und einer Flasche Fusel in der anderen Hand. Das Rohr passte genau in die Delle auf dem Finkh’schen Kopf, das Rohr hatte sich auch etwas aus der dünn gewordenen Finkh’schen Haarpracht mitgenommen
und mit echten Finkhenblut angeklebt. Die Sache war glasklar und der Obdachlose konnte auch nicht beweisen, dass er mit vier schluck aus der noch fast vollen Flasche bereits schuldunfähig alkoholvergiftet war. Nach 10 Jahren Preungesheim erhängt sich der arme Müll-Schlucker in seiner Zelle, hinterlässt nach 10 Jahren Tatleugnung nun doch noch ein “Bekennerschreiben”.
Das wiederum erweist sich bei erneuter Fahndung im Umfeld des Todesfalles Finkh als Fälschung: Wer hat den Finkh ermordet? Finkh ist als “Widerständler” -weil er ja so viele SPD’ler und Gewerkschafter und auch Kommunisten und jüdische Familien retten konnte – na ja oft ging es halt partout nicht. Er war ja umgeben von echten Nazis und konnte auch nicht jede Familie retten, ermusste auch mal die eine oder andere ausliefern, einliefern, er musste auch SPD’ler und Kommunisten verhaften, sonsst wäre ich doch sofort aufgefallen und hätte dann niemand mehr retten können !- Finkh wird von der Militärregierung mit dem Aufbau der entnazifizierten demokratischen Frankfurter Kriminalpolizei beauftragt, liefert einerseits gute bekannte an die Spruchkammer, liefert aber auch gegen Bares beste Persilscheine, kennt den Schwarzmarkt und den lieben Schieber Fritz Kietz, weiß wer später bei der Rosemarie im 190er saß und dann auf ihrem Schoß oder sie auf den immer noch furchtbar fruchtbaren absoluten Herrscherschößen .

Was ? Seit wann gebären hier die Männer ? Das bleibt Frauensache – auch im Puff. Ach ja seine Kneipe hinter der Nikolaikirche, die hatten ihm die Amis geschenkt, fürs erste nach dem verlorenen Krieg. Und da waren sie alle drin, der Ossi Büttner, der Finkh hat sich mit seiner nachnoskischen NaziPutztruppe ein Vermögen erpresst, hat jüdische Bürgerstöchterchen an braune Goldfasane verkuppelt und dopppelt kassiert, bei den einen wegen der Rassenschande bei den anderen, wegen der benötigten Geld- und Goldmittel zur Beschaffung von gefälschten Papieren für die Flucht und für die Bestechung von Nazis und Mitläufern, Reichsbahn-Schaffnern, -Zug- und Unterscharführern bei der SS. Eines der verkuppelten Mädchen ist die Mutter der zweiten Hauptfigur in dieser Geschichte. Ihre Familie verspricht Finkh vor den Krematorien in Auschwitz zu retten. Sie opfert sich und macht die Beine breit für eine Frankfurter Nazigröße. Finkh lässt sie im Unklaren darüber, ob die Familie jetzt gerettet ist oder nicht. Er dringt darauf, dass sie aus Deutschland verschwindet. Über seine Kontakte zu den Gewerkschaftern von Untergrund-KPD und -SPD in Hamburg und bei der Reichsbahn kann sie ausgestattet mit falschen Papieren in Hamburg überleben und mit einem brasilianischen Frachtschiff via Südamerika die USA erreichen, wo sie in der Exilgemeinde von der Vernichtung ihrer gesamten Familie in Auschwitz erfährt. Im Exil noch lernt sie den konfessionslos- sozialdemokratischen Naturwissenschaftler Professor Schwarzmüller kennen, der nach dem Krieg zurück nach Kiel kommt und dort die Universität mit wiederaufbaut. 1947 bringt sie ihren ersten Sohn zur Welt:

Johannes Schwarzmüller.
Finkh hat in Frankfurt die Aufgaben im Vorfeld des Verbots der KPD recht gut gelöst. Er sieht zu, dass möglichst alle ausgeschaltet werden, die sein eindeutiges Doppelspiel durchschauen könnten oder durchschauen. Er gibt den Kumpel und den Frühwarner bei Razzien sowohl in den Druckereien der KPD als auch bei den Radfahren des Solidaritätsverbandes, bei den Kleinkriminellen in der Hasengasse, deren unterirdische Verbindungen zur Kleinen Bockenheimer er noch besser kennt als Emil Reichenstadt, der “Swinging Handkäs” im Jazzkeller. Er weiß auch wo die Gänge unter dem ehemaligen Judenghetto in Richtung Fischerfeld führen und in welchen Kellern Ein- und Ausstiege zu finden sind. Einer dieser Ausgänge muss sich in einer Nische der Rauschgifthöhle namens “Aquarius” befinden. Doch das war nicht sein Ding. Das Rauschgiftdezernat war für ihn nur eine Einstiegshilfe in eine Szene, deren Sprache er im Gegensatz zu seinem fast angeborenen Proletenslang und seinem Parteikathechismen-Deutsch nicht ansatzweise beherrschte: er musste lesen lernen, da gab es von Bonn aus Anweisungen, vom Generalbundesanwalt, vom LKA- Wiesbaden – Fortbildungskurse
auch bei Leuten aus dem fernen Pullach: Parteichinesisch, Psychologie, Soziologie .. dafür wurden sogar Professoren extra von Köln nach Frankfurt gescheucht in die Friedrich-Ebert-Anlage, um dort an Wochenenden ihm und seinen Kollegen das nötige Vokabular für die “Neue Linke” beizubringen. Das
machten diese Professoren sogar im Doppelpack zusammen mit Offiziersanwärtern der Bundeswehr: Staatsbürger in Uniform ! Fritz machte das Spielchen mit – aber mit Groll im Bauch. Kurz vor seiner Pensionierung sollte er sich von diesen jungschnöseligen Schwätzern noch sagen lassen, wohin die Reise zu gehen hätte. Der Professor Schlauch tat seinem Namen alle Ehre und schlauchte sie, was das Zeug hielt. …………………………….….. Finkh nannte diesen persilscheinfreien Karrieresprint nur bissig den “Quandtensprung”, ohne genau zu wissen, was der denn tatsächlich in der Wissenschaft bedeutete: das war dann doch manchmal ein Handykap mit nur der Mittleren- Reife. Mit einem Gaggern-Abitur hätte er es gewusst. Pech ! Aber man kann halt nicht alles haben im Leben. Pech für die beiden war, dass es schon auffiel, dass sie mit BMW-Motorrädern arbeiteten, wo doch die Bad Homburger Konkurrenz Horex kostengünstiger und auch noch besser war. Alt eingesessene persilweißgewaschene Firmen hatten immer weniger Interesse Aufträge an ein Unternehmen zu geben, das im Rhein-Main-Gebiet als eine NaziFirma bekannt war und zudem auch noch von Leuten angeschoben wurde, die in Nürnberg vor dem US-Ankläger gestanden hatten. Das hatte zunächst auch negative Wirkungen auf die Auftragsbücher – die öffentliche Hand , das rote Hessen, aber auch die US-Army vergaben möglichst keine Aufträge an Unternehmen, die mit öffentlich bekannten Nazis zusammenarbeiteten. Klar sah das schon in den frühen 50ern hinter den Kulissen ganz anders aus. Man brauchte dann ja auch wieder solche Kerle – hart wie Kruppstahl -, um Aufzuräumen ! Und Leute, die aus dem Schwarzmarkt auf den Weltmarkt aufsteigen wollten, mussten sich Mitwisser und lästige Schmuddelkonkurrenz vom Hals halten oder schaffen. Und so kamen die Kameraden von der Putztruppe doch wieder zusammen. Während die einen privat nicht selten Mäuler knebelten und Hände fesselten waren den anderen da die Hände gebunden durch Gesetze und andere Fesseln.

Es war eine gedeihliche Arbeitsteilung, ein eifriges Hin und Herrichten zwischen Autobahnraststätten, Frankfurter Kreuzen ohne sichtbare Haken, Hafen und Flughafenbau bis hin zur U-Bahn und ein professionelles Hinwegsehen und Ein- und Abgreifen. ……..

 

TEXTAUSZUG aus dem Roman „Grenzgänger…“

…… Ihr einfältiger Jubel bei jedem fündigen Griff ins Volle wie ins Leere wird nur noch übertroffen von der Grenzenlosigkeit und gleichzeitigen Lächerlichkeit ihrer Barbarei. Grenzenlos, nur insofern sie nicht wissen, an welcher Stelle des winzigen Makrokosmos und des riesigen Mikrokosmos sie was mit welchen Folgen anrichten. Ein schwacher Trost, daß sie sich selbst und ihresgleichen in den folgenden Generationen, so es noch welche geben sollte, zugrunde richten. Denn auch alle, die sich dagegen stemmen, reißen sie mit in das alles überlebende schwarze Loch. Was nicht einmal so sein muss, dem schwarzen Loch wird es möglicherweise gar nicht auffallen, welche Kamikazeflüge einige Ionen auf einem Staubpartikel namens Erde unternehmen.

 

Beruhige dich. Es wird schon nicht so werden und es ist auch jetzt nicht so, wie du es schilderst, würde Hannia sagen und ihre Hand auf deine legen. Sie hasst die Schwarzweißmalerei und lächelt, tanzt und feiert angesichts der in manchen und nicht den schlechtesten Köpfen sich ankündigenden Apokalypse. Der Golem ist listig und hat viele Seiten. Mindestens zwei, die wir sehen und spüren. Leben und Tod, Gut und Böse, wobei das eine das andere sein kann und umgekehrt. Wir selbst sind ein Teil davon, wie die Wellen im Meer. Wie die Kraft des Wassers und der Luft. Kein Leben ohne Tod. Und was ist dann dabei gut, was böse?

Darauf hat sie nicht geantwortet. Nur jenen Schlauköpfen, die als Propagandisten der menschlich machbaren und gemachten Katastrophen die Schöpfung riskieren und sich selbst zum Golem erklären in welcher Gestalt auch immer, denen hat sie nicht das Wort geredet. Die ausgestattet mit der Fähigkeit der Reflexion aus kurzsichtigem Eigennutz den anderen bewusst verletzen, quälen und morden. Und sich dabei erheben über die Tiere, die Pflanzen, denen sie ihre mörderischen Absichten unterstellen. Auch wenn ihre Absichten nicht auf Mord ausgerichtet sind, so sind sie dennoch mörderisch. Tierisch wütende blutrünstige Barbaren sind nicht die Inkarnation des Guten, aber sie sind liebenswerte Geschöpfe im Vergleich zu den rundum-desinfizierten, vakuumverpackten Hightechkillern in Menschengestalt, die ohne eine Blutspur an den behandschuhten Fingern die gesamte irdische Schöpfung schlachten und nur ein Millionstel Nanogramm davon für ein sattes Leben bräuchten. Immersatt -nimmersatt. Sattsein gibt es ohne Hunger nicht. Auch das haben sie vergessen, überfressen. Und sich verfangen in ihrer Überheblichkeit. Sie müssen sich den Hunger künstlich schaffen, um wieder einmal richtig satt zu werden. Sie müssen immer versuchen nachzuschöpfen, was sie an der Schöpfung zerstört, zerfressen haben. Und sie scheitern dabei und merken es, wenn überhaupt, dann viel zu spät.

Sei nicht so pessimistisch. Deine apokalyptischen Gedankenspiele sind auch nur überhebliche Versuche, sich über den Lauf der Dinge zu erheben. Du sollst sie nicht laufen lassen, du musst dich dagegen stellen, du sollst dich dagegen stellen, aber glaube nicht, daß du der Herr des Verfahrens wärest. Wenn Hannia guter Dinge ist, hat sie dieses faszinierend gleich-gültige, schwankende, verletzlich wirkende starke segelnde Urvertrauen, das dich umhüllt wie aufsteigender Abendnebel auf herbstlichen Lichtungen, dich immer wieder gebiert, wie die aus dem Morgennebel steigende Sonne im Frühling. Er wird es schon richten und er ist weiblich, der Golem hat die Form und das Wesen der Mutter Erde. Sie ist fruchtbar und furchtbar. Sie ist zornig und hat unendliches Erbarmen. Sie ist unmenschlich, so unmenschlich, daß sie alles menschliche auffangen kann. Das glaube ich nicht. Die Menschen gehen über die Grenzen der Golem. Kennst du sie? Nein! Gott sei dank ist die Golem un-menschlich. Menschlichkeit ist der Ausdruck der Hybris der grenzenlosen Überheblichkeit der Menschen, sich über alles zu stellen, über allem zu wähnen, zu machtphantasieren. Machtwahn. Machtrausch ? Das wäre nur für Stunden. Es ist ein Wahn. Ein Männerwahn. Herrenmenschen jeglicher Kultur, jeglicher Religion, jeglicher Ideologie.

Frauen sind anders, das weibliche Prinzip, ein Widerspruch in sich, aber lasse es gelten, nur als Gedankenkonstrukt für eine Weile. Weiber sind anders. Selbst die Zerrbilder einer Hilde Benjamin sind seit der Kommissarin in einem anderen Licht zu sehen. Selbst Mao Tse Tungs Frau – sie wurde von den neuen Kaisern zur Prügelfrau gemacht, Winnie Mandela…

Es gibt keine weibliche Geschichtsschreibung und auch keine Schilderungen, wie Frauen so werden konnten, wie sie wurden oder wie es Männern gelang sie so zu schildern und diese Schilderungen für ihre Herrschaft zu instrumentalisieren.

Ereifere dich nicht so. Es ist gut, Du magst auch recht haben. Aber du bist naiv und versuchst, in der Achterbahn zu lenken. Wo der Große Wagen längst die von dir übersteuerte Kurve kriegt oder eine ganz andere Richtung nimmt, die du nicht verstehst, die du nicht siehst. Du willst dich wieder in statischen Konstruktionen fortbewegen. Natürlich gibt es herrschende und herrische Frauen. Vorzeigedamen der Herren, Stroh-puppen, Strohfrauen. Auch in den matriarchalischen Gesellschaften gibt es herrschende und herrische Frauen, gibt es Entwicklungen, die ausschlagen, wie die Fieberkurven der Erde über Hunderte von zig Millionen Jahren der Planetengeschichte. Auf Kalt folgt Heiß, auf Trocken Nass und anders herum. Die Golem wird es richten. Dort, wo wir nichts ausrichten können. Aber wo wir können, dort wo sie uns den Platz gelassen hat, dort müssen wir auch, dort sollen wir auch und dort werden wir auch dagegen handeln, trotz aller oder gerade wegen aller Widerstände. Da haben die physikalischen Gesetze einen Teil Wahrheit begriffen. Hier liegt die beruhigende Urangst aller Despoten. Auch derer, die in uns selbst rumoren.

Hannia ist erschöpft, sie redet nur selten so lange und viel und noch seltener so abstrakt. Sie hat nie so geredet.

Sie wollte mit dir kämpfen, um dich kämpfen, weil sie dich mag, und nicht zusehen möchte, wie du dich verrennst, verzappelst. Wohl wissend, daß du nicht aufzuhalten bist in deiner Tretmühle. So wie viele, die sich mit ungeeigneten Mitteln zur falschen Zeit, zu früh oder zu spät aufgelehnt haben. Oh ja, es war notwendig, es war gut, es hat geholfen, es hat genützt, aber es war vergeblich, und es wäre schlimm gewesen, sie hätten es nicht so getan. So denkst du, hätte sie reden können. Hat sie aber nicht.

Möglicherweise trifft Hannia die Milliardenschar ihrer Gesamtverwandtschaft irgendwo im Jenseits von Euphrat und Tigris, dort, wo sie sich schon oft in ihren Leben hin gedacht hatte und hin fliehen sah, meist jedoch hingezwungen, hingehetzt. Im Gegensatz zum größten Teil dieser riesigen Mischpoke hat sie und haben ihre Altvorderen erst viel später als der Rest zu jeweiligen Lebzeiten ihrer ethnisch-kultischen und kulturellen Identität abgeschworen. Sie ist, so steht es in den Ermittlungsakten, erst 1964 zum christlichen Glauben übergewechselt. Oder war es bereits 1932, als sie bei Lodz ihren späteren Mann kennen lernte und heiraten wollte? Ein Schweizer mit polnischem Namen, der ein Zweigwerk von Ciba-Geigy in Lodz als kaufmännischer Direktionsassistent co-leitete. Hannia ist christlich beerdigt worden. Oder wurden ihre Urururururur-großeltern schon zum christlichen Glauben gezwungen, wie damals deine Ururururururururururururururururur-großeltern? Sie jedenfalls hat das Martyrium nicht weiter ertragen wollen, als Jüdin erkannt und auch noch nach dem Tod gettoisiert zu werden. Ihr Sohn besuchte nach ihrer Flucht aus Israel ein christliches Internat. Prophylaxe. Vorsorglich. Hannia wird christlich beerdigt. Eigentlich wollte Hannia nach der jüdische Zeremonie begraben werden. Sie hatte sich an Main und Kinzig die jüdischen Friedhöfe angese-hen, die das Tausendjährige Reich überlebt und die Naziverwüstungen der letzten Jahre einigermaßen unbeschä-digt überstanden hatten. Der Hanauer Judenfriedhof zwischen Stadtkrankenhaus und Jahnstraße (Jahn, dieser Judenhasser, Franzosenfresser, und konstitutioneller Monarchist, warum der wohl noch heute so gefeiert wird?), Der Langenselbolder Judenfriedhof an der Gründau, der Geln-häuser Judenfriedhof am Escher, wo früher Hexen und Juden verbrannt wurden. Dass der Selbolder Friedhof direkt zwischen Rummelplatz, Sportplatz und Mehrzweckhalle in den geschändeten Auwiesen der Gründau liegt, das hatte Hannia nicht gestört. Das ist halt so, mitten im Trubel, im Leben, mitten im Feiern ist der Tod und der ist nicht böse, Trauern und Feiern gehören zusammen. Die Trennung von Diesseits und Jenseits, von Leben und Tod, von Trauern und Feiern, von Lachen und Tränen, Leid und Freude, ist eine Erfindung des päpstlichen Strafregiments, der Lutheraner, der Calvinisten, der Pietisten und auch der Jüdischen „Traditionalisten“, vor denen ich geflohen bin.

Wenn Hannia gewusst hätte, daß die idyllische Lage des Langenselbolder Judenfriedhofes jetzt durch ein schönes Sport- und Fittnesscenter ergänzt wurde, sie hätte im Gegensatz zu den trauernden Denkmalschützern nichts dagegen gehabt: Da pulsiert das Leben, wenn auch auf sonderbare, mir noch nicht zugängliche Weise.

An ihrem Grab versammelte sich eine seltsam gemischte Trauergemeinde: ein frisch aus dem Sonnenstudio kommender Vertreter der jüdischen Gemeinde, ihr Sohn, die schmale Blonde mit randloser Brille, der etwas nervig wirkende elegant gekleidete, graumelierte mit Mondgesicht und Silberrandbrille…. Todesursache: Herzversagen. Keiner der Anwesenden glaubte an eine natürliche Todesursache, bis auf ihren Mann, der will daran glauben. Sie hat sich in ihrem hohen Alter übernommen. Ihr Mann war dagegen, daß sie nach Polen fährt zumal als LKW-Fahrerin. Zweifel am natürlichen Tod Hannias ergaben sich unter anderem aus einem anonymen Brief, der kurz nach der Beerdigung auf Hannias Grab gefunden wurde.

 

Noch ein Textauszug aus „GRENZGÄNGER….“

Es roch nach geronnenem Blut, angesengten Borsten, nach Schweinescheiße und Männerschweiß.

Ein schmieriger Film lag auf dem Asphalt, ein glitschiger dünner Brei aus Exkrementen, Knochenmehl, Innereien, Altöl, Benzin und breitgefahrenen dürren, dünnen Pappelästen und -blättern

die der Frühsommerwind morgens aus den Bäumen geblasen hatte, kurz bevor es anfing zu regnen.

Frühsommerwind war übertrieben. Ein sterbender Hauch vielleicht. Doch die Pappeln waren so erbärmlich dürr, daß sie auch ohne diesen Hauch jederzeit hätten kippen können.

Die schnelle innerstädtische Notbegrünung blätterte ab, wie der verrußte, ehemals bunte Anstrich in der düsteren Straßenunterführung nebenan. Sie starb ab wie die krebsgeschwürigen Linden in der Frankfurter Landstraße, durch die er gekommen war. Daß es früher mal eine Allee war, konnte man gerade noch erkennen, wenn die heruntergelassene Bahnschranke den Weg zur Stadtmitte versperrte und die gottgegebene Zwangspause einen Blick durch die Fondscheibe ermöglichte.

Er hatte lange keine Schranke mehr gesehen, zumindest in Deutschland nicht, und so sah er sich plötzlich in die sechziger, eher noch in die fünfziger Jahre zurückversetzt. Er rechnete fest mit dem pausbäckig stampfenden Vorbeibrausen einer Dampflock, wenigstens mit dem Vorbeirumpeln eines dunkelroten Schienenbusses und war enttäuscht, als dann doch nur eine Diesellock mit einem endlos scheinenden Güterzug im Schlepp vorbeirauschte und -ratterte. Der letzte Güterwaggon verschwand mit einem floppenden Geräusch zwischen den Bäumen der Kleingärten, die den Bahndamm säumten.

Der Taxifahrer ließ den Motor wieder an. Jeden Moment mußten sich die Schranken öffnen.

Aber nichts geschah. Gegenüber im Schrankenwärterhäuschen keine Bewegung hinter den matten Scheiben mit den ausgebleichten Vorhängen. Offenbar war es unbesetzt. Die über Fenster und Außenwände gesprühten Sprüche deuteten darauf hin,daß auch nachts kein Schrankenwärter die Kurbel bediente. Trotz eines ins Fenster ragenden Hakenkreuzes war sie neben dem Schreibtisch mit seiner schwarz beschirmten Dienstlampe gut zu erkennen: Die Kurbel sah aus wie ein eingeschrumpfter, kopfloser Wachsoldat, der im Stechschritt mit gestreckten Armen erstarrt und seit einer Ewigkeit nicht mehr abgelöst worden war. „Automatische Schranke“, knotterte der Taxifahrer, ohne sich umzudrehen, “ die geht erst hoch, wenn der Zug im Bahnhof einfährt.“ Gleichgültiges Achselzucken. „Vielleicht lassen die auch noch einen Gegenzug durch.“

„Kann ich mal kurz aussteigen?“ Der Mann vor ihm nickte und stellte den Motor wieder ab.

Dieses Anhalten war befreiend – wenn man es als Schicksal hinnahm und sich fügte.

Der abrupte Wechsel von der vierspurigen Autobahn auf die schmale Allee war ihm zu schnell gegangen. Die Bäume waren an ihm vorbei gerast und hatten ihm keine Zeit gelassen für die vergilbten unscharfen Bilder, die diese holprige Straße in ihm aufrüttelte. Laufende Bilder waren es, mit eckigen Bewegungen und ruckender Kameraführung und dem krächzend schnarrigen Kommentarton eines frisch entnazifizierten Frontberichterstatters der jetzt bei der Fox Tönenden Wochenschau wiederverwendet mit seiner Sieg-Heil-heißergegrölten Stimme den kalten Krieg an der alten und neuen Ostfront anheizen durfte. Schulwegathmosphäre. Holzvergaser, unzählige in den Wind gebeugte Schiebermützen auf ebenso unzähligen Adlerfahrrädern. Oder waren es Wandererfahrräder oder Opelfahrräder? Kartoffelsäcke über den Querstangen. Krückenbestückte ovale Schildkappen, die den Volkssturm überlebt hatten. Kopftücher im Joch der Leiterwagen.

Hinkende Henkelmänner und Trümmerfrauen. Gegerbte Gesichter, geschmirgelte Hände,

eingefallene Wangen. Schwarzmarktschieber und Kohlenklau. Die Lok pfiff zweimal. Das Zeichen zum Sturm auf Briketts, Koks und Eierkohlen Apfelsinen werfende Amilaster trieben laut hupend ein Pferdegespann vor sich her. Echte Neger lachten breit aus den Türmen ihrer Panzer. Kaugummisammelnde Kinder. oder waren es Kippen oder CocaCola-Kronkorken?

Und er mitten drin. In kurzen Hosen und Kniestrümpfen mit Kochtopfhaarschnitt und Rotznase.

 

Er nutzte die seltene Gelegenheit, sich ungefährdet mitten auf die Straße stellen zu können, fühlte – sich streckend – den leichten, wohligen Kitzel der vorsätzlichen Verletzung der Straßenverkehrsordnung, bis ihn der schwitzend wichtig und gewichtig heran eilende Schutzmann wild gestikulierend von der Fahrbahn jagte. Die uralte Angst beim Äpfelklauen vor dem Feldschütz. Der lauert hinter der Hecke. Gleich kommt er um die Ecke.

Er drehte sich um. Hinter dem Taxi hatte sich eine Autoschlange gebildet, die bis zur nächsten Kreuzung reichte. Jetzt mußte der dicke fette Unkerich, der Krötenpolizist aus Lurchis Abenteuern auf der Kreuzung erscheinen und den Verkehr regeln. „Salamander, Beine auseinander, Steck ihn rein, Noch zu klein , Beine wieder zu ,Und aus bist du !“ Oder hieß es: “Zieh ihn wieder raus und du bist aus !“ ? Kein Wunder, daß hier die Linden eingehen. Jemand schien sie mit Kinderreimen ausgezählt zu haben: „Und aus bist du!“ Die Alleeränder sahen aus wie skorbuttgelichtete Zahnreihen. Die frisch gepflanzten schmalbrüstigen Lückenbüßer waren zum Teil schon den schnellen Kindstod gestorben. Die Überlebenden hatten kaum eine Chance so alt zu werden wie ihre stoßstangenverbeulten krebsgeschwürigen Eltern. Und trotzdem gefiel ihm diese Allee. Wie die schattenspendenden Hohlwege, die bei Schulwandertagen Sonnenbrand und Durst erträglich werden ließen: hinter der nächsten Biegung fängt das Dorf an, plätschert ein Brunnen, gibt es einen Laden, einen Kiosk. Kein Geld aber endlich Wasser. Trinken. Kühl streichelt es naß über die gepeinigte Haut. Die Augen schließen und ausruhen. Für kurze Zeit den ausgedienten Unteroffizier vergessen. Schuhe aus! Füße baden, Gesicht und Hände waschen! In Zweierreihe aufstellen! Der Kommandoton des wanderstockschwingenden Riegenführers beendet das Wonnegefühl, bevor die Gänsehaut aus Wasser, Wind und Sonne zu wohligem Dösen werden kann und zu Wünschen nach weiterem, weicherem Streicheln. ………“Steigen Sie ein, ich fahr über die Phillippsruher Allee.“ Das Taxi wendete, die Autoschlange hinter ihnen hatte sich bereits nach rückwärts in die Seitenstraßen verkrochen. Die Linden an der leeren Frankfurter Landstraße mit der geschlossenen Schranke konnten aufatmen und für Minuten schienen die fünfziger Jahre tatsächlich zurückgekehrt.

Peter Kammer hatte seinen hellen Trenchcoat übergeworfen, die Reisetasche und das Case hinter sich unter die Laderampe ins Trockene gestellt. Um neunuhrdreißig, als er aus dem Taxi stieg, hatte er den Mantel nicht angezogen. Da schien die Sonne noch, nicht sonderlich klar, doch sie machte den Eindruck, als könne sie sich schnell gegen den Morgennebel über der Stadt durchsetzen.

Da hatte er zum ersten Mal echte Reiselust verspürt. Eine Fahrt ins Blaue würde es nicht werden – eher ins Ungewisse. Keine seiner üblichen Dienstreisen, auch keine Abenteuerreise. Die Grenzerfahrung reizte ihn, die geographisch-politische und die persönliche. Er wußte nicht genau, worauf er sich einließ. Aber das war in seinem Job nicht selten der Fall. Er war immun, man kannte ihn, er hatte international einen guten Ruf als Journalist und notfalls auch die „Schutzbriefe“ des Senders dabei. Außerdem waren die jeweiligen deutschen Botschaften stets darüber informiert, wo er sich gerade befand. Kammer liebte das Risiko – mit Rückversicherung.

Jetzt stand er im Nieselregen unter dem Wellblechvordach der Schweinehalle.

Er fing an, auf und abzugehen. Seine Schritte hinterließen immer neue regenbogenfarbene Flecken auf dem Asphalt, die sich verformten, ausbreiteten, wenn er die Füße aufsetzte und einschrumpften, wenn er die Füße hob. Kammer fand kindliches Gefallen an diesen Farbspielen. Er probierte Wiegeschritte, begann fast zu tanzen. Reinhard Mays Hymne auf den Frankfurter Flughafen pfiff ihm dabei durch die Zähne. Ohrwürmer überbrücken Zeitlöcher: „…eine Pfütze Kerosin schimmert wie ein Regenbogen…“ Dieses Camälion, dachte Kammer, vom sanften Rebellen auf der Burg Waldeck zum Minnesänger für die Startbahn West. Und er selbst? Wetterfühlige Grübelei.

Seinen Tänzelschritt fand er plötzlich kindisch. Er hielt inne.

Die ölige Feuchtigkeit kroch durch die Schuhsohlen über die Socken unter seine Kordhosen. Er zog sie etwas hoch, denn er befürchtete, sein Anzug könnte den penetranten Schlachtereigeruch aufsaugen und in den nächsten Tagen nicht mehr loswerden. Die Reiselust war verflogen.

Die Ausdünstungen des Schlachthofes, vermischt mit Kautschukindustriegerüchen, legten sich auf seine Lungen. Inversionswetterlage, schlapper Luftstrom aus Südost. Die Sonne heute morgen war trügerisch gewesen. Er sträubte sich gegen den Smog, gegen die schmierig-fahle Einfärbung seiner Umgebung. Nicht nur der Asphalt, auch die Wände der Schlachthofgebäude waren mit dem schmutzig grauen Film überzogen. Vielleicht lag es an seiner Brille?

Kammer nahm sie ab, griff reflexartig zur Brusttasche seines Anzuges nach dem obligatorisch orangefarbenen Taschentuch – Er griff ins Leere. Er hatte es in der Eile des Aufbruchs heute morgen vergessen einzustecken. In der Manteltasche fand er eine Packung Tempotaschentücher. Er hauchte die Brillengläser an, putzte sie sorgfältig und setzte die Brille wieder auf. Vergeblich. Er nahm die gegenüberliegenden Gebäude immer noch wahr wie durch eine Mattscheibe. Ohne die Brille erneut abzusetzen rieb sich Kammer die Augen. Doch auch jetzt blieb alles matt. Eine Mattigkeit, die seinen Gemütszustand belagerte.

Kammer merkte, wie in ihm ein eigenartiges Bedürfnis hochstieg. Seine rechte Hand klammerte sich in der Manteltasche um die Tempotaschentücher, Fensterputzen, Kachelnabspritzen, Hofkehren.

Zuhause hatte er den Hochdruckreiniger stehen… Vom Sockel runter ist gut, dachte er,Tiefebenen waren nicht anders zu erforschen, aber das hier ging zu weit. Er war nicht hierher gekommen, um sich im Hanauer Schlachthof einzurichten, obwohl… ..von den Augen her eroberte ein jugendlich wild-mildes Lächeln Kammers Gesicht, fragend, fordernd, herausfordernd … man könnte ja … Er dachte an den Frankfurter Schlachthof und spürte dabei wieder etwas Blut in seinen kalt gewordenen Füßen … Zwei Putzkolonnen, etwas Farbe, Kleinkunstbühne, Lippmann und Rau… „Jazz in der Schweinehalle“, das klang gut. ……..

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ADORNO-Putztruppen-Manuskripte

Aus der Einladung

Das Café ADORNO wiederum hat sich vor Jahren schon den Decknamen Café WIESENGRUND gegeben, nachdem es aus dem Häuserkampf-Kettenhofweg im heutigen Plattenbau-Westend, wo Hausbesetzer zu (Hoch)Haus(mit)besitzern wurden,  nach EZBankfurt-Bockenheim in den Weingarten umgezogen ist. Belastbare Begründungs-Gerüchte geistern durchs West-,Nord- und Ostend machen sich auf dem Merianplatz bis zur Unterlippe Ober-Kante breit und verseuchen die Bernemer Zeil , dringen bis nach Dribbdebach und vergiften die Partylaune zwischen Schweizerplatz und Museumsufer: “Dem ADORNO wäre nicht länger zuzumuten gewesen, in der Stammkneipe seines schärfsten Kritkers zu logieren. Die Feuerbachstuben wären als Domizil für ein Philosophen-Café bei den Konzessions-Pacht-&Zapfknebel-Preisen, die die neuen Besitzer der Königsbacher Brauerei verlangten, nicht mehr zu halten. Selbst das trotzige Anbringen einer broncenen KRAHL-Gedächtnis-Tafel („Hier leerte und kämpfte gegen den Polizeistunden-Terror…“) konnte das Wiesengrund nicht im Kettenhofweg halten. Auch nicht das schräg gegenüberliegende Adorno-Wohnhaus. Ketten bilden, Ketten sprengen, Das war vor dem Krieg, Disketten gabs ja auch schon lang nicht mehr, obwohl, die Schallplatten kommen wieder ! …”   Ob dieser Nachgerüchten-Block nun nur ein FAKE ist ? Mer waas es nedd, mer mungelds nor, wie die indigenen Hessen auch in Frankfurt zu sagen pflegen. „Mir verbrenne jetz dem Selmi sai klai Hoisje…“. – Wem gehört das niedliche Teil heute eigentlich ? Für SAP isses zu klein.  Haben die vielleicht den falschen Turm gesprengt ? Neulich an der Uni ? (es war bestimmt schon wieda Al-Ka-Ida, oder wars die Antifa, weil der Kramer Nazi war, wie der TowerBauer Speer.  Die Frankfurter AntiFa hat nämlich den Uniturm-Code entschlüsselt: AfE heißt nicht Abteilung für Erziehungswissenschaft  – das ist so und so keine Wissenschaft, wenn eine wäre, wäre Micha Brumlik auch kein Prof. geworden,… also nee, die AntiFa hat unter Anleitung ihrers Schriftgelehrten herausgefunden, dass Kramer & Gefolgschaft den denkmalgeschützten Überbau unter dem Motto: “Alle für Einen” errichtet hat, errichten ließ.  Jetzt aber fluchtartig zurück zum Häuserkampf und der Erde, die so unbewohnbar ist wie der Mond (da schlägts jetzt dem Fassbinder die Krone aus den Dritten): „ Jeder Stoa wo abgerisse, wird von uns zurick geschmisse!“ hat Johnny Klinke damals notstolzelnd gereimt und der Vorhut-Danny zwangsreimte hinterher gegen die FVV-gebühren-d: „ Wenn die Fahr- Preise weiter klettern, werden wir dem Rudi Arndt eine brettern!“  Das hat die Massen unheimlich mitgerissen. „Rudi Arndt, wir haben Dich gewarnt!“  Vor wem denn, etwa vor uns ? Denn der Dynamit Rudi hätte mit einiger Sicherheit – Scharping hin Schröder her-Metzger drüber-Clinton drunter – Belgrad nicht zum dritten Mal bombardiert…  aber da war de Käs schunn gesse, der Finkh war schon mausetot.. doch die erfolgreichen Verhörmethoden seines Kollegen Vogel hießen im Präsidium immer noch „Vögeln“, die Steigerung war „Ficken“ , Ficken im Klapperfeld, da konnten oft schon keine Zähne mehr klappern, denn ubs, die hatten manche bereits auf der historischen „TATORT“-Treppe in den Keller verloren,  …. zweite wie dritte.  (Der TATORT kommt doch im Ersten. Wiebitte ? Frag des Opa. Der kennt sich da besser aus.  Mit den zweiten biss man besser.  Bis an die Zähne bewaffnet, der Schlachtruf der Krampfader-Briganden von AlKaselzer und Fundident… erste, zweite, dritte…   Tritte … Hat man euch schon mal erzählt, was sich im Klapperfeld so hält und das schon über Tausend Jahre … Traditionspflege…

Kam  mal ein Metzger ins Klapperfeld und sang das beliebte Lied aus dem Frankfurter Fischerfeld (,wo gaaaaanz früher der Beifang und die ausgenommen gut riechenden Innereien nach dem Fischen auf dem Kadaverfriedhof landeten und später das “AQUARIUS”, das Arbeitsamt und die SPD-Zentrale standen): “Nur die allerblödsten Fische wählen ihre …..” . Dann kam er ins Stocken, weil merkte, dass er die falsche Tierart gewählt hatte ….

 

Das im Wiesengrund zum Verlesen anstehende HaBEkennerschreiben mit dem Titel „PUTZTRUPPEN“  enthält auch neue Fahndungsergebnisse bezüglich des Ablebens eines legendären KriminalHauptKommissars und neue Erkenntnisse über die Rolle seines Kollegen Vogel im Schatten des Adlers, des rotgetünchten Frankfurter Stadtwappens, von Abs bis Zwerenz, Roman- und Rotfabrik, alles drin im ÄpplerGärtank, wie im Fleisch Nitrit und in der Stiftsraße die Nitribitt auf dem Balkone oben wie auch unten ohne .. und die Jungs von der FR „wern goanz err“ , machen ihre ersten wilden Streiks, wenn sie die Mittagspausen überziehen, um die Nittribit zu sehen, zum Glück drücken sie sich nur die Nasen an den Fensterscheiben im dritten Stock  des Rundschau-Hauses platt. “Keiner, nein keiner schiebt uns weg…“  Nicht nur der Leistungsdruck in Setzer- und Druckerei stieg rasant. In den Hosen nicht minder… Kindergeschichten hat HaBE für später angeboten … also früher aber später erst als Matinee,  Afternoon- oder   Ganztagsbetreuung mit Openend-Geschichten, GeBlödelDichten, Liedern, Pauken und Trompeten und (wennsdennseinmuss) mit Schalldämpfern http://www.barth-engelbart.de/?p=10797 (das ist jetzt zwar nicht für Kleinkinder, aber naja. Apropos Kinderprogramm: HaBE mir die Frage gestellt, warum der kirchenartgerechte Gebrauch von Kindern in z.B. evangelischen „Elite-Schulen“ nicht oder viel weniger an-und aufgeriffen wird, als der  zweitkarrierefördernde und oft angebliche Missbrauch in einer reformpädagogischen Einrichtung, die wesentlich von dem KPF-Mitglied,  Resistance-Kämpfer, Soziologen , Psychologen, Pädagogen, Ernest Jouhy-Jablonski in der nachkriegszeit geprägt wurde, als er da u.a. auch Lehrer von Dany Cohn-Bendit war. Ich HaBE mir diese Frage schon mal vorab ansatzweise selbst beantwortet… ,  ….)

 

Am 09.09.1998 – titelte die Frankfurter Rundschau in ihrem damals noch umfangreichen Hanauer Lokalteil:

„Psychogramme aus einer Provinzstadt mit vielen Wespennestern

Hartmut Barth-Engelbart schreibt an einem Hanau-Roman und liest “Werkstücke” daraus in der Schweinehalle.“

Die heute in Florida lebende und gelegentlich noch für die FR schreibende Ex-Hanauer Kulturredakteurin Ruth Dröse konnte damals noch nicht wissen, dass es sich in der Schweinehalle schon um Teile des Frankfurt-Polit-Krimis „Putztruppen“ handelte. Bei der 98er Lesung im Hanauer Schlachthof ging es um den Journalisten, „Doppelagenten“, Zuträger und von Skrupeln gehemmt skrupellosen Ex-SDSler Peter Kammer, der es beim ZDF bis an die Spitze brachte…

Im Wiesengrund wird HaBE  am Freitag, 20. Juni aus dem “Putztruppen”- Kapitel „Als Peter Kammer einmal ganz unerwartet warten musste“ lesen.

Worum geht es in den „Putztruppen“?:

 

Als im alten Frankfurter Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Anlage –  im Volksmund auch Zörgiebel-Palais oder Noskeburg genannt –

 

Also, Carlo, übertreibs nicht, Noskeburg, Zörgiebelpalais, das war Mal, das hieß es auch nicht in DEM Volksmund sondern im damals zugegebenermaßen linken Mainstream bis zur Frankfurter Arbeiter-Spartakiade. Ab dann war der Volksmund doch ziemlich geputzt, gedrosselt, hirngewaschen und geschleudert, bis die letzten roten Tropfen raus waren, Kraft durch Freude-Volksempfänger, und wenn überhaupt Feindsender, dann unterm Dach und nur noch gedrosselt…

Drossel, das  war nicht nur der Alkoholiker, das schwächste Glied in der Truppe: Amsel, Drossel, Fink und Star und die andren Harten und die ganze Vogel-Schar könnens kaum erwarten ..

Drosseln war die Lieblingsverhörmethode der Schnapsdrossel und Fink wie Vogel mussten oft dazwischen gehen, weil sonst  die Rotkehlchen nicht mehr singen konnten.

K2F war auf der Hut. Er wusste, dass Vogel dabei war zum Obergeier aufzusteigen.. und das an ihm vorbei und trotz ihrer tausendjährigen Kameradschaft …

vorher: hier meinte man an der Macht zu sein .. nachher: hier meint man es immer noch

Die unteren Dienstgrade spürten das instinktiv,  nannten die Putz- schon mal Schmutztruppe, wegen ihrer Spezial-Methoden, die sie nicht wollten und nicht durften, Nun ja,  wollten gelegentlich schon aber eben nicht durften oder  nicht wurften oder dollten …  Aber auch höhere Grade waren hinter vorgehaltener Hand nicht gut auf die Drosselbande zu sprechen. Und dann pfiff ab und zu dieses Kinderlied durch die ewig langen Flure der Noskeburg.

Warum ?  Warum wohl?!

Der sozialdemokratische Frankfurter Bodensatz vermischt mit tiefer roten Elementen – vielleicht auch nur Spurenelementen — hatte sich auch im städtischen Polizeipräsidium nach 1945  eingenistet, eingeschlichen, abgesetzt. Abgesetzt im wahrsten Sinne des Wortes. Nach 19946/47/48/49 gab es in der Friedrich-Ebert-Anlage viele „Absetzungen“, einige setzten sich tatsächlich selbt in die Zone ab, andere wurden abgesetzt, zurückgestuft, Es gab haufenweise Beförderungssperren für „die unsicheren Kandidaten“ …

Als im Zörgiebel-Palais

der Name der Metzgerschen SpontiBodyGuard bekannt wurde, war das für Monate DEEEER Bullen- Brüller:  denn „Putztruppe“ war der inoffizielle Name einer Spezialeinheit des 18. (politischen) Kommissariats mit langer Tradition von Landmann bis Wallmann, sogar bis in die Ära Petra Roth.  AG „Sauberes Frankfurt“ war die dienstlich korrekte Bezeichnung dieser Einrichtung, deren Zivil-Double heute auch als parallelgesellschaftlich- städtisches Dezernat von einem GRÜNEN geleitet wird .

 

 Sauberes Frankfurt – Stabsstelle

Ziel der Stabsstelle Sauberes Frankfurt ist es, das Erscheinungsbild der Stadt Frankfurt am Main in Sachen Sauberkeit zu verbessern.
Dies soll auf verschiedenen Wegen erreicht werden, etwa durch die beschleunigte Beseitigung wilder Müllablagerungen, die Bekämpfung von Graffitis und Schmierereien oder die Unterstützung einer Vielzahl von Projekten.

Wir fungieren als Schnittstelle zwischen allen städtischen Ämtern, Gesellschaften der Stadt und sonstigen Stellen, die mit Sauberkeit des öffentlichen Raumes befasst sind.

Sofern Sie Hinweise auf Stellen haben, die regelmäßig vermüllt sind oder Anregungen geben möchten, wie die Sauberkeit der Stadt verbessert werden kann, sind Sie bei uns richtig.

Als der Chef der ja auch in zivil arbeitenden  Kriminal-Säuberungs-AG, der Hauptkommissar Karl-Friedrich-Wilhelm Finkh, (als Schmutzfink oder unter Weglassung seines Wilhelms kurz K2F gehänselt) als der nun 1973 oder 74 ausgerechnet im Wirtschaftshof einer besetzten Westendvilla erschlagen aufgefunden und der daneben in 1,4 Promille schwimmende Obdachlose mit dem in die Schädeldeckeldelle des Hauptkommissars passenden Wasserrohr  in der Hand robust vernommen wird, hatten zwar viele den Verdacht, dass aus den Reihen des Häuserkampfes …

 

aber die Indizienlage war so klar und das Geständnis so schnell aus dem obdachlos fuselnden Mund gesprudelt  … nur keine 10 Jahre später wird , nach andauernden Unschuldsbekundungen in Preungesheim das neben dem falsch pulsgeschlitzt erhängten Trebegänger gefundene Schuldbekenntnis als Fälschung erkannt und ab 2006 der Mordfall  erneut aufgerolltt… Der zweite Einstieg in die Fahndung nach dem/n Täter/n ist der Einsteig in die (Säuberungs-)Geschichte Frankfurts von 1920 bis 2010, bei der es weniger um Abfall als um Beseitigung des Bodensatzes dieses gigantischen IG-Farben-Reaktors und ÄpplerGärtanks geht, um die Beseitigung der Urinsteine neben den schwefelstinkenden Wasserhäuschen und der sich dort wie die Motten um die Gaslaternen versammelnden Kleinkriminellen, Kommunisten und andere Unter-Welt-Menschen, zu denen sich später noch die von der Eisernen Front kommenden vaterlandslosen Gesellen gesellen ..

 

Finkh, der Schmutzfinkh, der immer nach Kernseife riechende sozialdemokratische Aufsteiger aus dem Riederwald rettet Kommunisten wie Juden oder liefert sie aus, immer FiftyFifty . Die Bestechung der SS, der GESTAPO, kostet Geld und Gold, das nimmt er von den jüdischen Familien . Fifty für Pässe und Bestechung, Fifty auf ein Nummernkonto in der Schweiz. Und er kassiert zweihändig: als Lebensversicherung macht er Fotos von der Rassenschande und erpresst so auch die S und die GESTAPO-Goldfasanen.  Die so Erpressten sind auch nach dem 8. Mai 45 sehr leise. Finkh hat die Beweise. Finkh trifft auf den Sohn einer Auschwitzüberlebenden, einem jüdischen Mädchen, das von ihm vermittelt für einen SS-Goldfasan die Beine breit gemacht hat, um ihre Familie zu retten. Die Familie wurde in Auschwitz trotzdem umgebracht. Der Sohn – mit dem Familiennamen des Vaters – von Finkh nicht erkannt, wird von Finkh observiert, abgeschöpft… und der weiß, wer Finkh ist…

 

Im Hintergrund des mit verschlüsselten Namen gespickten etwas anderen Frankfurt-Histo-Polit-Krimis spielen die Alt68er-Platzhirsche nur Nebenrollen in den WG-APO-Küchen-Soaps, den Beziehungskisten im Club Voltaire und im SDS-Büro, den Machtkämpfen in Redaktionen: ohne Pardon wird der Frankfurter Runddummschlag ausgetragen, bis auch die TITANIC untergeht..  zwischen Zu- und Austräger- , Dumping- und Judaslohn, zwischen Matura und Nitribitt, zwischen Erwin Armstadts Klarinette und Adolf Armstadts Posaune im ausgegrabenen Jazzkeller in der Kleinen Bockenheimer – nach jahrelangem Bibbern in der Wellblechkneipe vom Schutzfinkh hinner de Nikolaikersch. Schmutzfinkh?, Klar, der Sozi-Bulle wurde von den Nazis 1933 übernommen und von den Amis 1945 dann auch, denn der kannte jeden Winkel jede Katakombe,  der kannte seine DPs, die Bolschewisten wie die anderen Sozis, der kannte „Stalin“ seine Broadway-Puffmutter Margret und “die Sonne von Mexiko” die Unterweltzentrale am Allerheiligentor, die il-legale KPD-Druckerei Dunker in der Langgasse und was man sonst noch wissen musste.. die Ein- und Ausgänge des Katakombenlabyrints unter Frankfurt… DER konnte für Ordnung und Sauberkeit sorgen und war ja auch im Widerstand gewesen, das konnten viele der Überlebenden bestätigen. Und einer muss ja schließlich für die Ordnung sorgen .. so wie sein Vorbild Noske.  … wer’s war ?… “mer waas es ned, mer munkelds nor.”, wie die Hessen sagen …

 

Sorry,  hier muss der Erzähler unterbrechen. Es kam ihm mal wieder ein Krieg dazwischen.

Die HaBE-”Putztruppen”-Lesung wird sich in der Hauptsache um den Zuträger drehen, der aus dem Frankfurter SDS heraus seine Karriere beim ZDF gemacht hat…

 

Café Wiesengrund, Freitag  20. Juni 2014 , 20 Uhr / Frankfurt-Bockenheim, Am Weingarten 14 –  Eintritt ist frei –

Ein Klingelbeutel wartet auf seine Er-Füllung. :-)))!:

Tödliche Recherche ?: Abs, Nitribitt, Deutsche Bank, Schleyer, Heydrich, Neven-Dumont, SZ, FR

Veröffentlicht am 18. Februar 2014 von Hartmut Barth-Engelbart

 

Bild aus wikipedia: HJA in der Kreditanstalt für Wiederaufbau um 1949: wahrscheinlich hatte er sich gerade seine 40 DeMark Kopfgeld auszahlen lassen und erklärt gerade einem Kunden: “Wir müssen eben alle wieder ganz klein anfangen!”

 

Dass Hanns-Martin Schleyer mit seinem umfassenden Wissen über die obersten Drahtzieher der Kronberger Republik eine fast unüberbietbare Lebensversicherung hatte, hat ihm nichts genützt. Sein Wissen war auch stets seine größte Lebensgefahr.

 

Das musste er auch gewußt haben, als ihn sein politischer Ziehsohn Helmut Kohl -trotz flehendlicher Bitten um Rettung – schließlich für die Staatsraison der “RAF” zur Hinrichtung überließ.

 

Helmut Kohl, damals schon nicht mehr Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz sondern bereits Hoffnungsträger und Vorsitzenden der mit 48% der Abgeordneten größten Bundestagsfraktion, der CDU und deren Kanzlerkandidat, hatte in einer Quasi-Großen-Koalition zusammen mit Helmut Schmidt  entschieden, auf die Forderung der RAF nach Freilassung ihrer Gefangenen als Bedingung für die Freilassung Schleyers nicht einzugehen. Das bedeutete das Todesurteil für Hanns-Martin Schleyer.

 

Ob es wirklich die RAF war oder ob vielleicht doch atlantisch funktionierende GLADIO-Einheiten den Anti-Atlantiker, Anti-Amerikaner Schleyer exekutierten ? 

 

Eine Frage, die sich auch bei dem “Abs-Erben” Herrhausen oder dem “DDR-Schoner”, dem ersten Treuhand-Chef Rohwedder stellt.

Recherchen zu Hermann Josef Abs sind äußert schwierig. Sie hängen immer direkt mit den Geburtslügen der Bundesrepublik – von der Kronberger Währungskonferenz bis zur Berliner Luftbrücke zusammen.

Sie sind auch sehr teuer.  So teuer, dass sie den Rechercheur in den Bankrott treiben. Dazu HaBE ich weiter unten Einiges geschrieben. Die jetzt wieder auf mich zukommenden Abmahn-Kosten kann ich mit meiner (Berufsverbots-bedingt-gekürzten) Rente alleine nicht schultern. Damit ich mein ABS-olut NonProfit Internet-Projekt weiter betreiben kann, bitte ich Sie/euch unter dem Kennwort “ABS-solution” um Spenden auf mein Konto Nr. 1140086 bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen , BLZ: 506 616 39

Zunächst aber zu den Recherchen selbst: Im Notizbuch der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt soll ein HJA Eintrag gestanden haben. Das Notizbuch ist aber bei den ermittelnden Behörden irgendwie verschwunden, so wie weitere Indizien, Spuren, Beweisstücke, die im Fall der Ermordung der Rosemarie Nitribitt weitere Frankfurter Ehrenbürger, wichtige Westzonen-Politker und Regierungsmitglieder  belastet haben sollen.

Noch schwieriger werden die Recherchen zu den Verbindungen zwischen Abs,  dem SS-Obersturmbannführer Hanns-Martin Schleyer (vor und nach 1945), Heydrich und dessen Prager Sekretärin, sowie den SS-Goldfasanen Renner und Ries, die beide zusammen mit Schleyer und Abs die (west-) deutsche Wiederaufrüstung als altbraunes, schlagendes Herren-Quartett schon ab Ende 1945 managten.

Besonders interessant wären die Beziehungen von Abs zu Schleyer und Heydrich in Prag und dort zum Heydrich-Sekretariat, aus dem -so ein hartnäckiges Gerücht- eine Warnung an Schleyer ergangen sein soll, an dem Tag des Attentats sich nicht wie sonst üblich im Dienst-Wagen beim “Reichsführer SS” auf dem Beifahrersitz mitzufahren.

Reinhard Heydrich 1940 (Bild wikipedia) Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, oberster Polizeichef, stellvertretender Generalgouverneur des “Reichsprotektorats Böhmen und Mähren”

Zu den SZ-Übernahmegerüchten: Abs-Solution für Neven Dumont

(auf dieser Internet-Seite erst-veröffentlicht 2007)

 

Die Neue FRontschau

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Die FRontschau

hat Format

ein Neues

sie läßt sich nun

viel besser

und weltweit

in Schützengräben

in U-Booten und Leo-Türmen

lesen

und die HeimatFRontschau sorgt

jetzt dafür dass

die Lieben

die am heimschen Herde blieben

kompakt

und gut gestreamt verpackt

auch bei der Fahnenstange bleiben

Damit es so auch weitergeht

braucht der Verlag der FRontschau-Neffen,

der Töchter, Brüder und der Schwestern

im Osten, Süden und von Gestern

stets neue Nahrung

er expandiert und fusioniert

und übernimmt,

bevor geschlossen wird

hilfreich ! niemals feindlich

die angeschlagne Konkurrenz

gesundgeschrumpft und personell bereinigt

mit tausendjähriger Erfahrung

HaBE geschrieben am 8.9.07

PS:Abs-Solution für Neven Dumonteine Ehrenrettung für das Verlagshaus Dumont-Schauberg:warum sollte das Haus Dumont-Schauberg nicht ebenso hartnäckig, wenn nicht noch entschiedener Widerstand gegen die NAZIS geleistet haben wie Hermann Joseph Abs – der Ehrenbürger der Stadt Frankfurt.Insofern ist die Frankfurter Rundschau doch in besten Händen !Und die EZB am richtigen Standort über dem AuschwitzVerladeBahnhof GroßmarkthalleZu Abs heißt es im internet “who ‘s who”:
Hier, an genau dieser Stelle stand ein aus Versehen aus der obigen Quelle über den Link hinaus übernommener 15-zeiliger Abschnitt über Hermann Josef Abs Jetzt hat mich der Verlag nach 7 Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass das Zitieren aus der Biografie die Urheber- und Nutztungsrechte verletze.    An dieser Strelle möchte ich sowohl dem Verlag als auch seinem Hamburger Anwaltsbüro versichern, dass ich das hier jetzt gelöschte Zitat, auf das ich bei meinen Recherchen über Rosemarie Nittribit, Hanns-Martin Schleyer, Heydrich, Ries und Renner zu meinen Romanen: die “Putztruppen”, “Onkelmord” und zu Essays wie “Wie weit die Steine fliegen” gestoßen war, an keiner weiteren Stelle auf meiner Internetseite wie auch in meinen noch folgenden belletristischen Werken verwendet habe und verwenden werde.. Ausdrücklich bitte ich darum mich von eventuell  bei mir in Vergessenheit geratenen Fällen vor einer Abmahnung in Kenntniss zu setzen. (Wie ich es bereits in meinem Impressum seit Jahren tue). Die jetzt wieder auf mich zukommenden Kosten kann ich mit meiner (Berufsverbots-bedingt-gekürzten) Rente alleine nicht schultern. Damit ich mein ABS-olut NonProfit Internet-Projekt weiter betreiben kann, bitte ich Sie/euch unter dem Kennwort “ABS-solution” um Spenden auf mein Konto auf mein Konto bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen eG.  unter dem Kennwort „MARK & PEIN“ eingezahlt werden. BIC: GENODEF1LRS  /// IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86
.Etwas mehr zu Abs steht u.a. sogar bei wikipedia. z.B. dass der Hermann die plötzlich vakanten Plätze in den Vorstandsetagen verschiedener Deutscher Banken übernehmen und für die Beschäftigung vieler tragischerweise arbeitslos gewordener sowjetischer Soldaten sorgen musste. Du bist abs-olut Deutschland, Arbeit macht abs-olut frei.

HaBE zu meiner kurzen Freundschaft mit Peter Kurzeck ein paar Zeilen:

Veröffentlicht am 8. Januar 2014 von Hartmut Barth-Engelbart

 

 

Wann ich mit Peter Kurzeck über meine KuKoop-Pläne und die ersten Widerstandslesungen gesprochen habe, weiß ich nicht mehr so genau. Es muß im Zusammenhang mit den Kulturseiten der „Neuen Hanauer Zeitung“, der sogenannten NHZ-KULTUR-WERKSTATT gewesen sein. Wo genau weiß ich auch nicht mehr: ob in Nieder-Rodenbach oder Bruchköbel, eventuell in Maintal-Bischofsheim … Wer besser weiß, wo Peter Kurzeck in den 80ern im Raum um Frankfurt wohnte und arbeitete, soll mich korrigieren.

Peter Kurzeck war über die „Neue Hanauer Zeitung“, über Horst Bingel auf meine Initiative „KulturKooperative“ und „Wanderwerkstatt“ aufmerksam geworden.

Beate Hübner  und Harald Reuss, beides Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises und an der NHZ-Werkstatt aktiv beteiligt, hatten vorgeschlagen, auch Peter Kurzeck in die NHZ-Werkstatt einzuladen.

Peter Kurzeck ist dieser Einladung zuvorgekommen. Er hat mich als ihren Initiator und Motor eingeladen. Sein Interesse galt aber weniger dem Organisatorischen. Schon gleich bei unserem ersten Treffen machte er mir klar, dass er sich nicht an der NHZ-Werkstatt beteiligen wolle, sie sei ihm politisch zu überfrachtet.

Was ihn zu der Einladung bewog, waren meine Erzählungen und Gedichte, die ab Mitte der 80er in der nhz publiziert wurden und zum Teil im Selbstverlag erschienen waren.

Peter Kurzeck hat mich einerseits ermutigt weiter zu erzählen, er hat mich aber auch mit vorsichtiger Schärfe kritisiert. „Warum lässt Du Deine Geschichten nicht erzählen, die Dinge sprechen ? Warum musst Du Deine Geschichten immer wieder interpretieren ? Politisch kommentieren ? Das haben sie nicht nötig. Die sprechen für sich und die Leser können sich ihre eigenen Reime daraus und darauf machen.  Bringe die Straßen, die Häuser, die Menschen zum Sprechen,  so wie Du es in Deinem „Kotau“ gemacht hast. Du entmündigst Deine Leser…“

Peter Kurzecks Kritik hat mich vor 30 Jahren schmerzlich getroffen, schmerzlich deshalb, weil ich sie nicht wegrationalisieren konnte, weil ich spürte, dass er zumindest in Teilen Recht hatte. Ich habe Peter Kurzeck in den 80ern für sein nicht-Partei-ergreifendes Schreiben kritisiert und dabei nicht verstanden, dass er mit seinen alltagsprotokollierenden Erzählungen die Menschen tiefgreifender erreicht und fasziniert, als ich es (damals) mit vielen meiner Erzählungen und Romane schaff(t)e.

Peter Kurzeck verführt zum genauen Hinschauen, läßt einen in sich blicken, verschüttete Kindheits-Erinnerungen aufleben. Es ist so wie den versiegelten Boden aufbrechen, lockern. Und das schafft und erhöht die Möglichkeit … aber jetzt komme ich schon wieder in die Interpretation… schon bringt sich der Missionar in Stellung.

Lieber Peter Kurzeck, es hat lange gedauert, aber ich glaube, ich habe Dich endlich zumindest ansatzweise verstanden. Bei den monatlichen “Erzählabenden” hier im Dorf habe ich von den Dörflern sehr viel von dem gelernt, was Du mir vor 30 Jahren schon versucht hast nahezubringen.

So, das war’s für’s erste,.

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Jetzt aber erst einmal Dein -ich hoffe richtig memorierter Original-Text:

Partisan und Parmesan –
was ist von euch geblieben ?
Partisan und Parmesan –
beide sind zerrieben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir bei diesem grandiosen Text
einer Deiner seltenen Fehler unterlaufen ist:
Du hast Putztrüppler mit Partisan
und Handkäs mit Parmesan verwechselt.
Da Handkäs mit Mussick schlecht ins Versmaß passt, habe ich Parmesan
beibehalten, zumal es den schon länger auch beim ALDI-SÜD gibt und er
sozusagen beinahe so gut germanisiert ist wie Pizza vom Pakistani, Döner vom
Inder und Kebab beim Griechen.

Und jetzt endlich die Umschrift:

Der Putztrupp in Afghanistan
kriegt Pizza satt mit Parmesan,
die Hälfte holt der Taliban,
den Rest bekommt dann
der Sudan …..

Soll ich den auch an die Heidemarie Wiezcorek-Zeul und die WeltHungerHilfe
schicken? Oder an die UNICEF ?

Bis später Mal
Dein
HaBE

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Ein Hoch auf den EZBankfurter Denkmalschutz: Großmarkthalle futsch, RUNDSCHAU-HAUS abgerissen, Sondheimer-Villa verhökert, aber wenigstens Nitribitts Wohnung gerettet

Veröffentlicht am 7. November 2013 von Hartmut Barth-Engelbart

Aus den “Nachtnotizen eines NochNichtSchläfers”:

Es ist nicht nur der gerade laufende Abriss des ältesten und schönsten nicht feudalen Hauses im Mittel-Gründau, des 1782 mit Stuckdecken versehenen Hauses des einzigen Mittel-Gründauer Landtagsabgeordneten, des KPDlers und Landwirts Heinrich Otto, der 1929 bis 1931 im Hessischen Landtag die Interessen der Dörfler einbrachte, der mondscheinbauernden Industriearbeiter und ihrer schufftenden und darbenden Familien.

Die untere Denkmalschutzbehörde hatte dem VR-Bank-Zwangsverwalter aus BRUCH-köbel sang- und klanglos, ohne zumindest den Ortsbeirat zu befragen ,. geschweige denn den Geschichtsverein, zum Abriss Grünes Licht gegeben. Der Kommunist Heinrich Otto starb 1944 mit einer Lungenentzüdung eingeliefert im Kreiskrankenhaus Gelnhausen aus bisher ungeklärten Gründen. Die Krankenakten konnten wir bisher nicht ausfindig machen. Es herrschte wohl extremer Mangel an Medikamenten, besonders nach den Bombardierungen von Hanau ……

 

Nein, es war ein freudiger Anlass

Die heutigen Nachrichten aus EZBankfurt ließen bei mir einen Stein vom Herzen fallen: die Stiftstraße 36 bleibt, die Adresse, die die ersten wilden Streiks bei der FRANKFURTER RUNDSCHAU verursachte, weil sich die Belegschaft an den Scheiben die Nasen plattdrückte, wenn Rosemarie am frühen Nachmittag gegenüber auf ihrem Balkon nackt sonnenbadete. (heute würde sie nur noch von Hochhäusern beschattet)

Ich konnte sie leider nicht mehr sehen, weil ich erst 1968 als Schriftsetzer-Lehrling bei der FR angefangen habe. Mein Meister hat mirs erzählt.  “Wer zu spät kommt, den straft die Gechichte!”

Ich dachte, nachdem der Eingang zum Hauptquartier der Frankfurter Unterwelt der ” Early Roaring Fifties”, die Kommandozentrale “Stalins” und seiner Frau Margot, die “Sonne von Mexiko” in der Allerheiligenstraße zugemauert war, würde als Nächstes Rosemaries Wohnung abgerissen. Doch dann zeigte der zahnlose hessische Denkmalschutz-Löwe seine kukidentgepflegten dritten Zähne!!!  Die Stiftstraße bleibt! Und damit einer der wichtigen Handlungsorte meiner “Putztruppen”

Die Nitribitt-Rolle in der “Putztruppe” – dem vielseitigen HaBE-HistoPolitKrimi über die “Säuberung” Bankfurts

alle folgenden Bilder aus wikipedia

Vielseitig isser nich nur wegen der über 400 Seiten… (das nur kurz zur Headline)

So lange ich von meinem ExKollegen Kurt Weiner nicht die Genehmigung erhalten HaBE, hier sein berühmtestes Bild reinzustellen, verweise ich auf die FR- Adresse, dort kann  man neben dem Rundschauhaus, wo ich kurz vor dem Abriss noch eine Paternoster-Lesung machen wollte .. auf dem Weg in den Himmel zu Karl Gerold das Mädchen Rosemarie in der Sonne liegen sehen. (entweder ich habe einen Fehler gemacht, oder die FR hat den Artikel gesperrt. Da muss man die Rosemarie Nitribitt leider ergoogeln und den Kollegen Weiner auch)

 

Das Rundschau-Haus.

Das Verlagshaus der Frankfurter Rundschau war einer der bekanntesten Bauten der 1950er-Jahre in der Innenstadt von Frankfurt am Main. Es stand unter Denkmalschutz wie etwa das Grundgesetz auch und wurde 2007 abgerissen.

Beim Rundschauhaus haben sie mir aber ebenso übel mitgespielt wie beim Abriss des zweiten historischen Lesungsortes: das Zürichhochhaus steht nicht mehr und ich konnte auch nicht zum 40. JubelJähUm  am 12. Februar 2008 vom Dach des US-Handelszentrums aus eine Rudi-Dutschke-Gedächtnis-Lesung machen… Nun ja, um mein Gedächtnis ging es dabei auch…  dafür habe ich die Lesung dann später vom Dach des Gallustheaters zu dessen 25. Geburtstag in luftiger Höhe von 7 Metern mit einem 68er Megaphon (einer der wenigen Alt68er, die noch kein Staatssekretär oder Landesvater, AußenAmtsEgghead und  Konzernchef geworden sind), mit Roh-Bau-Leiter (keine GAU-Leiter) und mit original IGMetall-AntiNotstandsKongress-Schauer-Sturzhelm gemacht kurz vor Mitternacht und rund 150 bibbernden Gästen. Und das an einem Ort, über den ich ein Theaterstück  mitgeschrieben habe: das Adler-KZ “Katzbach” – ach wie gern läse ich da auch Mal wieder.. aber sie wollen  nicht so recht… in der aller größten Not ist der HaBE viel zu rot, dann wär’s Theater Mittel los! Die Stadt macht nen KW-Befund ! Was mach ich blos ? Ach HaBE mach mir’s nicht so schwer, versuchs doch Mal.. im Club Voltaire, im Wiesengrund ? Vielleicht im Straßenbahn-Depot ? (Fürs alte neue Tat – ist HaBE in der Theorie – und wie – auch in der Tat – zu rot … Mein Kaput-Baal, mein lieber Gott! Der Bürger steigt durch plebs-dreck-kot, schreit nach der Putzfrau Petra Roth, doch dann als Retter aus der Not, wo auf dem Schlachtfeld Türme wanken, die wir dem Häuserkampf verdanken, ein Feldherr für die Bankenschlacht: ein Putzmann ruft: Es ist vollbracht. Er und sein Putztrupp zeigen uns, wie man die Stadt, die Parks, die Bänke, für EUROBank und EUROBänker bis an die Wurzeln, porentief, blitz-blank entkernt und sauber für Frankfurts Banken Macht.

Boah ey, das musste Mal gesagt werden

und hier kann man das Bild von Kurt Weiner (leider immer noch nicht sehen) aber schon sehen, das das auch früher nicht so viel anders war. Da hieß der Ackermann noch Abs und Feldmann Walter Kolb und der junge Brundert wurde dann schon etwas wie Roth:

“Einfach in der Sonne, am offenen Fenster, mit hochgelegten Beinen” – Rosemarie Nitribitt kurz vor ihrem gewaltsamen Tod (© Foto: Kurt Weiner / Christian Steiger, HEEL-Verlag)

vielleicht diese zeile bei google eingeben und googeln. (das sagt mir der zahnarzt immer, erst spülen dann googeln.. nur das Ausspucken mach ich ohne Anweisung!!)

Wer jetzt meint , Joschka habe schon vor seiner Geburt .. der irrt.

Bei seiner “Putztruppe” haben sich die Frankfurter Grünen aus der Friedich-Ebert-Anlage fast schepp gelacht. Schon 30 Jahre bevor es ein von einem GRÜNEN geführtes Dezernat “Sauberes Frankfurt” unter Petra Roth gab. Ist es vielleivcht kein Dezernat. Ist es eine Stabsstelle? Dem polizeilich-militärischen Zweck angemessener Begriff !

(für alle Nachgeburten: in der Friedrich-Ebert-Anlage, gegenüber dem ehemaligen “Selmi-Hochhaus”, dessen Brand damals Daniel-Cohn-Bendit und Joschka Fischer gemeinsam mit halbbraunem Mob lautstark und teilbesoffen  mit dem schönen Liedchen auf den Lippen feierten und in den Straßen tanzten (dancing in the streets!): “Mir verbrenne jetz dem Selmi sei klei Häus’che” … Gegenüber diesem damals gigantischen Bau stand das alte Polizeipräsidium.  Noch steht der Bau, aber auch das Zürich-Hochhaus am Opernplatz stand unter Denkmalschutz … weg isses. Nicht mal im Internet gibts noch ein Bild von diesem Haus. Denkmal-Schutz.

Das ist der Schutz vor dem Denken . .. oder der Schutz vor dem Nachdenken

OpernTurm ? Frankfurter Kranz aufgeblasen in Beton und containerkompatibel formatiert .. unten drin gibts die gute alte Zeit für teures Geld MANUFAKTUM.

Ach ja.. früher..Morgen Kinder wirds was geben, morgen kommt der Weihnachtsmann, Viele die noch heute leben, glauben übermorgen dran….

DENK MAL!!!

Dazu – nein nicht zum Opernturm, zu Frankfurts Best-End schrieb der SPIEGEL in journalistsichem Hochglanz 1985: “…Daß harte Grundstücksgeschäfte in Frankfurt kein jüdisches Privileg waren, hatte sich auch im Westend gezeigt. Der größte Spekulant war ein Moslem, der persische Bankier Ali Selmi, der als Zeichen seiner Geschäftstüchtigkeit das 44geschossige “Selmi-Hochhaus” errichtete. Als der Rohbau 1973 brannte, jubelten die Gegner der Frankfurter Baupolitik …”

auch nicht uninteressant, die süffisanten SPIEGEL-Bemerkungen zur Baugenehmigungs-Zwangsspdenden-Wirtschaft …”  Da war der Spiegel noch nicht gar sooo schlecht, wie heute dieser ErsatzLocus.
Selmi-Hochhaus

Das war damals alles sehr ambivalent: da jubelten die ausgenommenen Mieter, die verdrängten Alteinwohner ganzer Stadtteile und Ignaz Bubis war aus der Schusslinie !!  Ihn anzugreifen durfte sich weder Gerhard Zwerenz noch Rainer Fassbinder leisten. Auch bzw, gerade weil sie beide vermittelten, dass Ignaz Bubis von den großen Banken/Kapitalgruppen für ihre dreckigen Geschäfte instrumentalisiert wurde – wohl wissend, dass sie – die Kapitalgruppen- damit auch dem Antisemitismus eine Steilvorlage geben würden…  Aber auch das war kalt kalkuliert: alles, was sich den KapitalPlänen in Bankfurt in den Weg stellte, war ab diesem Zeitpunkt as “antisemitisch” abzustempeln. Der Widerstand gegen die Komplett-Rodung des Westends war so wunderbar aufzuspalten. Die VVN zog sich zurück, große Teile der jüdischen Intelligenz, der Kulturschaffenden distanzierten sich und /oder beteiligten sich aktiv an den Boykott-Maßnahmen gegen das TAT, das Ensemble , gegen Rainer Fassbinder und gegen Gerhard Zwerenz. Selbst gegen den Verkauf des Literaturhauses in der Bockenheimer Landstraße  gab es keinen nennenswerten Widerstand mehr. Obwohl es sich hier um die Vernichtung eines Kulturdenkmales höchsten Ranges handelt. Es wird genau so behandelt wie die Villa Sondheimer in der bereits 1937 “judenfreien” Ex-Reichstadt Gelnhausen.

Wegfeiern ist auch so ne Art von VergangenheitsÜberwältigung

das gibts aber nicht nur im Speckgürtel von EZBankfurt

 

Bockenheimer Landstraße 102

und in Gelnhausen, wo sich die Kaiser.- und Führertreuen ihre “Judenschnäppchen ” aus der Villa Sondheimer ersteigerten ? Autohäuser arisierten, historische Gebäude und Geschäfte “erbten” und nach Ausschaltung jeglichen sozialdemokratisch-kommunistischen Widerstands sich die Grundsteine für den kapitalen Nachkriegsstart auch IHRER Kreissparkasse mit den eingefrorenen Konten u.a. der Familie Blumenbach legten… IN VINO VERITAS, nach zwei Gläsern Wein werden manche Gelnhäuser redselig… andere haben mir auch ohne Antörnen einiges erzählt. Aber Angst herrscht bei vielen Alten aus dem Widerstand immer noch… 1956 drohte man ihnen die Streichung ihrer Renten an… Wie höhnt Norbert Blüm “oans is sischer,  die Rende!” Am Ende nicht mal die mit 67, wer vorher geht  selwer schuld…

Ja und jetzt, jetzt gabs einfach keine Prügelknaben mehr, die Gastarbeiter, die hatten nix, die klauten nix, die Zischeuner waren nach 1000 Jahren auch nicht mehr so zahlreich, …wer  weg is, kriegt jetzt sogar Denkmäler… bis auf die toten Roten, die kriegen keine Straßennamen, die kriegen von Oben im Grab noch auf die Pfoten.

Da nahm man sich nen Muselmann

Da nahm man sich nen Muselmann, schon damals, als Sündenbock und die Altbraunen wie die NeoNazis waren mit dabei bei der Straßen-Party. Nun Selmi selbst war Shah-treuer Iraner, einer, der die Jubelperser von Berlin (beim Shah-Besuch mit Farah Diba – nicht verwandt mit dem ähnlich klingenden Fuldaer Ex-Erzbischof und auch nicht Eigentümerin der gleichnamigen Bank) neben den diversen Geheimdiensten mitfinanziert haben dürfte.

PUTZTRUPPEN

Die Hauptrolle in den “Putztruppen” spielt ein Kriminal-Hauptkommissar, names Karl-Wilhelm-Friedrich Finkh mit dem Spitznamen “Schmutzfinkh” oder “Putzfinkh”, . Dee Name reflektiert sein Hauptbetätigungsfeld zwischen 1927 ohne Unterbrechung bis in die Mitte der 70er Jahre: die Säuberung Bankfurts parallel zu seiner “Entkernung”.

Finkh ist Opfer: der Noskischen Tradition, die die Nazis weiterführen und nach ihnen der US-Militärregierung wie die folgenden Bankfurter Bürgermeister – gleichgültig welcher Parteizugehörigkeit. Entscheidend ist in dieser Stadt ímmer die Kapitalhörigkeit. Nicht Umsonst ist Hermann Josef (die heißen alle Josef! außer dem Alfred und dem Hilmar nein nicht dem Hofmann, dem Kopper, nein nicht dem Copperfield, dem Peanuts-Kopper von der DB mit den Twin-Towers in EZBankfurt!!) KW-Vermerk!!.-

Aber Finkh ist nicht nur Opfer. Er ist gleichzeitig Täter und man weiß nicht so recht, was er nun mehr ist. Kommunisten wie Juden können davon ganze Klagegesangsbücher singen. Am meisten die jüdischen Kommunisten oder kommunistischen Juden. Das gabs alles schon auch noch lange vor den Christen in der LINKEn. Aber das war eh alles rassistischer Quatsch:  Wessen UrUrUrUrUrgroßeltern in die Synagoge gegangen waren, der wurde zum Juden erklärt. Warum die Teutschen mit Hunnenfleck überm Steiß nicht gleich zu Hunnen erklärt wurden, hatte wahrscheinlich was mit der Hunnenrede vom alten Willem Zwo zu tun. Und die Bevölkerung von Untertürkheim oder Bad Dürkheim ? Die bewohner der türkischen Gärten in Hanau oder sonstwo… schrecklich.

FKK und KZF  (steht für KaZweiEff), wie er auch schon in der Schule gemobbt wurde, wusste dass das alles nur einem Zweck diente. Aber er war Staatsdiener und diente diesem eben auch….

 

Die Geschichte beginnt zwar nicht im Rundschauhaus. auch nicht bei der “Säuberung” der Frankfurter Rundschau durch die US-Militärregierung und den Sozialdemokraten Karl Gerold, der aus dem Exil und der dortigen Widerstandsarbeit gegen Hitler zurückgekehrt war. Sie beginnt auch nicht mit der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald oder der von Gerold mitbetriebenen Entlassung des KPDlers  Emil Carlebach aus dem Kreis der FR.Herausgeber, auch nicht mit dem Rausmobben des KPD-Stadtverordneten, Journalisten  und FR-Mitherausgebers Arno Rudert, der daran 1954 psychisch schwer geschädigt,  schwer erkrankt gestorben ist, …. die Geschichte beginnt auch nicht mit dem KPD-Verbot, das wäre alles zu sehr pädagogischer Zeigefinger und leblos… sie beginnt in einem Wohnzimmer mit einem satten Erbrechen beim Fernsehn, bei einem Frankfurter Tatort. – mit dieser mittlerweile ausgemusterten Kindergärtnerin als Hauptkommissarin und ein paar schönen  Teilstreifen durch das bereits leere alte Frankfurter Polizeipräsidium… da drehts dem zweiten Helden im Roman den Magen um… Karlos muss kotzen.. warum ?

Um Einiges draller sind die Szenen in der Sonne von Mexiko, von der nur noch der zugmauerte Eingang mit seinen Arabesken im Türsturz übrig ist… Sturz ist gut. wer hier schon alles raus gestürzt (wurde) und reingestürzt ist. Der Unterwelt-Kaiser von Frankfurt hatte den Kosenamen “Stalin” , so wie später der Hauptkater einer MSB-Spartakus WG am Bethmannpark.  Der aus einer maoistisch-orien-tierten WG konnte seinen Namen als einziger selber aussprechen und der aus einer trotzkistischen WohnGemeinschaft hörte auf den Namen Leo nicht, weil kein “I” drin vorkam. Da begingen die Hüter der Weltrevolution der 4,5,6, oder siebenten Internationale ein Sakrileg und nannten ihrern Kampfkater “Trotzki”. Fortan hörte der Salonlöwe aufs Wort seiner Big Leader.. Es waren immer schöne verträumte Morgenstunden, wenn man im Sommer durchgesoffen oder durchgefögelt hatte oder wurde und der Bethmannpark stand dafür damals immer offen (naja auch der) . Am schönsten wurde es dann um 6Uhr30, wenn die disziplinierten Berufsrevolutionäre  der versammelte Parteien der Arbeiterklasse ausschwärmten zum Brötchenholen und Katzen suchen. (Der Lörracher KaufhausErbe und DKP-MSB-Kader Nachtisch bevorzugte die proletarische BrötchenTour mit seiner MotoGuzzi. die Honda Airswing blieb dann im Stall), Ach ja, die Katzen holen: von einer Ecke des Bethmann-Parks schallten Lockrufe der Maoisten nach ihrem Kampfkater: “MAO, MAO!”, aus der anderen krächzte eine auf proletarisch (haähaä: wustet ihr eigentlich dass ProletArier auch Arier sind? trompetete gelegendlich ein Wirrkopf von den JN über die Bergerstraße..) also aus den nächsten Ecke krächzte eine auf proletarisch getrimmte Stimme “Stalin! Stalin! Stalin! -guzzi, guzzi…” Womit wohl nicht die italienische Edelmaschine sondern das Katzenfrühstuck gemeint war; … und der Parteitag erhob sich zu den obligatorischen  Standing Ovations, die dort nie so genannt wurden. Das waren immer “sogenannte standing ovations”. Die waren echt arm dran, die hatten da nur Stehplätze…

Da war noch echte Stimmung auf Frankfurts Straßen …. und der Kampf zweier Linien tobte bis in die Straßenbahn Depots…” Ein Wagen von der Linie Acht, Rot-Weiß. fährt  durch die Winter-Nacht, die Eintracht hatte hoch verlorn, der OFC ist halb erfrorn und liegt schon wieder qweiter vorn, Lulakis kriegt was auf die Ohrn, der Schubert ist ein Spekulant und keiner is mit ihm verwandt, auch nicht der Franz der Kommunist, der nie nach frankfurt kommen ist.. Es will mer nett in de Kopp enoi, wie koann en Mensch net aus Frankfurt soi… Auf unsern Stolze simmer stolz.  von demm stammd aach des alde Lied: oaner muss noch oaner muss noch noi…”

Naturlich ist der Roman nicht in Dialekt geschrieben, das würde auch in Hessen nicht Mal jede zweite Sau verstehen, denn es gibt nicht nur den sogenannten EffVAuVau-Dialekt, diesen eingeebneten Soparachbrei entlang der S-Bahnlinien… es gibt auch noch Kasselaner und Kasseläner und die Unnerzent und die Owwerzent… Und sogar in Offenbach gibts außer Türkisch noch fünf andere hessische Dialekte. Aber etwas dialektisch isser schon…

 

Ich habe bei der Rundschau angefangen, da war Eckard Spoo noch dabei.. und ich war dann schon mal weg 1968

…. weg von den Fenstern, von denen aus man früher die Rosemarie Nitribitt schon um 11.30h  vor der Mittagspause auf ihrem Balkon in der Stiftstraße sonnenbaden sehen konnte. So kam es bei der FR zu den ersten wilden Streiks… vormittags Nase platt drücken und kein Blatt machen., Aber das war damals noch nachdem die FR-erst USArmy-Lizensiert, dann Kommunisten rusgeführt, dann nachdem der KPD-Stadtverordnete und Journalist Arno Rudert nach Emil Carlebach auch rausgedrückt worden war von der US-Militärregierung in Zusammenarbeit mit Karl Gerold, nachdem die FR total-sozial-demokratisiert war, da nahmen die Drucker und auch große Teile der Redaktion noch kein Blatt vor den Mund, das kam erst später und immer stärker nachdem das Rundschauhaus weg war und der Laden total dumontiert wurde. Jetzt gibts in GroßBerlin die Zentral-Reaktion.. das Blatt sieht aus wie die fortentwickelte Abendpost-Nachtausgabe und ist der journalistischen Qualität entsprechend auch im Format kleiner geworden, U-Bahn- & Schützengraben kompatibel. Und das Panorama auf der Letzten Seite braucht sich vor seinem SPIEGEL-BILD nicht zu verstecken, passt wie eine Print-Ausgabe der HR. und des Zentralen DummFunks.

 Viele RundschaulerINNEN kannten Rosemaries Besucherlisten .

Da waren bei Spätschicht und Frühschicht der Drucker, der Setzer, der Redaktion auch – auch in der Nachtschicht etliche Frankfurter Ehrenbürger zu sehen.  In der FR wurde -so viel ich es weiß von den älteren Kollegen- von der Polizei niemand befragt. Viele Ehrenwürger haben dann ja ihre ABSolution erhalten und die Polizei hat schön die besten Spuren verwischt Auch der Polizeipräsident war mal da. Wie der litt! , Mann oh mann, als die Nitribit dann tot war, welcher Ehrenwürger der Bankenstadt wars ? Man suchte hie und da nur nicht diez und daz und wenn ne Spur daneben ging, sagten die Kriminalen nicht ABS sondern UBS, so hieß das schon damals, wenn die Schredder die Nacht durch schredderten…    Leider HaBE ich 11 Jahre zu spät bei der Rundschau angefangen… Oral History!!! Schreibs auf Junge, sonst heißts hinterher wieder, keiner hats gewußt, niemand hats gesehn…unn koaner wills gewese soin.

 

Appartementhaus Stiftstraße 36 am Eschenheimer Tor. 2010.

Am 1. November 1957 wurde Nitribitt mit einer Platzwunde am Kopf und Würgemalen am Hals tot in ihrer Wohnung in Frankfurt am Main in der Stiftstraße 36[13][5] am Eschenheimer Turm aufgefunden, vermutlich etwa drei Tage nach ihrem Tod. Bei den polizeilichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass sie Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten hatte. Da der Mordfall nicht aufgeklärt werden konnte, wurde in manchen Medien der Eindruck erweckt, dass bestimmte Kreise aus Wirtschaft und Politik die Aufklärung zu verhindern suchten. Nitribitt wurde auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf beigesetzt. …

 

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Rosemarie Nitribitt

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Rosemarie Nitribitt, eigentlich: Rosalie Marie Auguste Nitribitt, (* 1. Februar 1933 in Düsseldorf[1]; † vermutlich 29. Oktober 1957[2] in Frankfurt am Main) war eine Frankfurter Prostituierte, die ermordet wurde.

Die als Edelprostituierte bekannte Nitribitt erlangte durch ihren Tod in der Bundesrepublik der Fünfziger Jahre landesweite Berühmtheit. Später wurden über den Fall unter anderem ein Roman und zwei Filme veröffentlicht. Das Verbrechen wurde bislang nicht aufgeklärt.

Leben

Rosemarie Nitribitt war vor allem in Frankfurt schon zu Lebzeiten bekannt[3] und nach ihrem Tode erschienen zahlreiche Medienberichte über ihre Person. Dennoch gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse über ihr Leben.

Rosemarie, wie sie sich später nannte, kam als uneheliche Tochter eines unbekannten Vaters zur Welt[4] und wuchs, wie ihre beiden Halbschwestern, in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Mutter in Ratingen und Düsseldorf auf. Die Mutter musste mehrere Freiheitsstrafen verbüßen;[4] Rosemarie wurde mehrmals in ein Kinderheim eingewiesen, wo sie als schwer erziehbar galt und mehrfach ausriss.[5] Letztlich kam sie nach Mendig in eine Pflegefamilie. Dort wurde Rosemarie im Alter von elf Jahren von einem 18-jährigen deutschen Soldaten[6] vergewaltigt. Die Tat wurde den Behörden nie bekanntgegeben,[7] und der Täter wurde nie zur Rechenschaft gezogen.[8]

Schon als Heranwachsende verdiente sie ihr erstes Geld mit Prostitution. Später zog sie nach Koblenz, anschließend nach Frankfurt am Main, wo sie – immer noch minderjährig – als Kellnerin und Mannequin arbeitete, bald aber wieder als Prostituierte. Sie wurde aufgegriffen und erneut in ein Erziehungsheim eingewiesen, aus dem sie bald wieder ausriss.

Sie gab sich große Mühe, ihre einfache Herkunft zu verbergen. Um in Gesellschaft nicht durch mangelnde Bildung und fehlende Weltbürgerlichkeit aufzufallen, lernte sie Englisch, Französisch und belegte Kurse für „gutes Benehmen“.[9] Ein Freier schenkte ihr einen Opel Kapitän, damals ein außergewöhnlicher Besitz für eine Frau Anfang 20. Andere Freier luden sie in den Urlaub ans Mittelmeer ein. Ob sie wirklich so viel verdiente, wie nach ihrem Tod geschätzt wurde (bis zu 100.000 DM jährlich), darf bezweifelt werden; aber es reichte für den berühmten schwarzen Mercedes 190 SL mit roten Ledersitzen,[10] mit dem sie in Frankfurt sehr viel Aufsehen erregte und der ihr Markenzeichen wurde.[11] Der Verbleib des Mercedes liegt im Unklaren.[12]

Ermordung

 

Appartementhaus Stiftstraße 36 am Eschenheimer Tor. 2010.

Am 1. November 1957 wurde Nitribitt mit einer Platzwunde am Kopf und Würgemalen am Hals tot in ihrer Wohnung in Frankfurt am Main in der Stiftstraße 36[13][5] am Eschenheimer Turm aufgefunden, vermutlich etwa drei Tage nach ihrem Tod. Bei den polizeilichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass sie Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten hatte. Da der Mordfall nicht aufgeklärt werden konnte, wurde in manchen Medien der Eindruck erweckt, dass bestimmte Kreise aus Wirtschaft und Politik die Aufklärung zu verhindern suchten. Nitribitt wurde auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf beigesetzt.

Ermittlungen und Gerichtsverfahren

Die Beamten ermittelten gegen viele, zum Teil prominente Verdächtige; darunter waren Angehörige der Familie Krupp (Harald von Bohlen und Halbach), Harald Quandt und Gunter Sachs. Außerdem kursierten Gerüchte über weitere hochrangige Kunden Nitribitts aus dem Bonner Politikbetrieb. Ein neuer Archivfund [14] liefert einen Hinweis darauf, dass neben dem damaligen Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm auch der spätere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger auf der Besucherliste der Prostituierten stand. Kaum erklärbare Ermittlungspannen der Polizei nährten daher den Verdacht einer planmäßigen Vertuschung. Einige Akten verschwanden spurlos, die Beamten machten zahlreiche Fehler, ein Verdächtiger erlitt – möglicherweise wegen der Ermittlungen gegen ihn – einen tödlichen Herzinfarkt.[5]

Der Hauptverdächtige war ein Freund Nitribitts, der Handelsvertreter Heinz Pohlmann. Es kam zur Anklage, aber das Gericht sprach Pohlmann im Juli 1960 frei. Man habe nicht mit letzter Sicherheit die Täterschaft des Angeklagten erkennen können, hieß es in der Begründung. Sein Verteidiger Alfred Seidl – der spätere bayerische Innenminister – stellte nämlich den Todeszeitpunkt in Frage, den die Polizei angenommen hatte, und bekam Recht. Unter anderem hatten die ermittelnden Beamten versäumt, die genaue Temperatur in der laut Polizeibericht sehr warmen, fußbodenbeheizten[5] Wohnung der Nitribitt zu messen, was für die exakte Bestimmung des Zeitpunkts des Eintritts des Todes unbedingt notwendig gewesen wäre. Auch gab es Zeugenaussagen, dass Nitribitt nach dem von den Ermittlern vermuteten Todeszeitpunkt noch Besorgungen erledigte (beim Metzger und in der Reinigung). Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf eine Revision.

Auch die Tatsache, dass in der Wohnung Nitribitts ein laufendes Tonbandgerät gefunden wurde, das offensichtlich den Empfang des Besuchs aufgezeichnet hatte, konnte aufgrund der schlechten Aufzeichnungsqualität nicht zur Aufklärung beitragen.

Im Dezember 2007 gab das Kriminalmuseum Frankfurt nach Zustimmung durch die Frankfurter Staatsanwaltschaft den bisher dort zu Lehr- und Lernzwecken aufbewahrten Schädel der Toten frei, der am 10. Februar 2008 in ihrem Grab auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof beigesetzt wurde.

Die Unterlagen des Gerichtsverfahrens befinden sich heute im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden.

 

Jochen Schäfer ist tot. HaBE versucht, ihn wieder unter das Römerdach ins Leben der Stimmen der Literaten zu holen. Ein erster leider vergeblicher Wiederbelebungsversuch. Ein Weckruf für den Tonmeister des Frankfurter Literatur-Telefons.

Veröffentlicht am 9. November 2010 von Hartmut Barth-Engelbart

mich trifft  Jochens Tod wie ein Luftschlag. so muss das Gefühl sein, wenn eine Transall einen überfliegt und ein Tornado im Zielanflug  auf einen zukommt. Jochen ist tot und ich will es nicht wahr haben, es ist wie der Tod Wolfgang Stryis, obwohl, obwohl, obwohl, wir kannten uns nur ein paar Tage und Wolfgang  hat 14 Jahre  die Töne meiner Texte gemacht, meinen Texten Töne, meine Worte zu Musik gemacht. Jochen hat sie “nur” aufgenommen.. sofort verstanden und wir uns auch. (((Die Trauerfeier findet am Mittwoch, den 10. November um 9.45 Uhr auf dem Frankfurter Hauptfriedhof statt.)))

Wir haben uns bei den Aufnahmen erst kennen gelernt. Ich habe ihm meinen Roman “Putztruppen” als erstem fast ganz erzählt, nachdem der bei einem Festplattencrash über die Wupper gegangen war. Jochen hat bei der Erzählung viele Details mit eingeflochten, denn er kannte, nein, hatte “ein duzend Oberbürgermeister aufm Buckel”… Jochen hat mir auch gesagt, dass er die Hauptfigur des Romans persönlich kennt: “Jochen, ich hab den erfunden!” “Nein, isch kenn denn!!   Ich weiß wo der wohnt. Dem hawwe die Amis nachem Kriesch, e Kneipe hinner die Katharinekersch gestellt, Geschenkt, mit em Bergepanzer hawwe die e Wellblesch-Halle vom Rebstock gebracht un hiegestellt. Da hat der die ganze Unnerwelt unner kontrolle, de Schwarzmarkt, die ganze Jazzer, de Emil un de Albert warn dort noch vor de kleine Bockenheimer. Die war doch noch verschütt…”  Wenn Jochen in Fahrt kam, hat er geslangt, wie’n eschde Friedrisch Schdolze.  Er hat mir den ersten Literaturpreis verliehn : mit meiner Geschichte war ich in seine Realität eingedrungen und wir haben gemeinsam das Lied vom KWFF gesungen und auch von seiner polnischen Frau, der Displaced Person, der ex-Zwangsarbeiterin, die jetzt für ihn putzte.. “Isch kenn die genau, na, isch habb se gekannt. Bevor se aus em Fenster gefalle is. Die hat im Riederwald in de Schul geputzt ” So hört sich das an, wenn Frankfurter Hochdeutsch reden, es versuchen, Jochen konnte das wunderbar…… Jochen wollte mir die Karriere dieses PolizeiHauptkommissars noch genau aufzeichnen…. Im Runterfahrn im Aufzug haben wir festgestellt, dass wir am gleichen Tag Geburtstag haben, er nur 10 Jahre früher oder warens 5 ? Ich bin in den 5 oder 6 !!! Jahren nach der Aufnahme und nach unseren langen Gesprächen danach nicht mehr zu ihm nach Frankfurt gekommen, habe es immer wieder aufgeschoben, weil immer wieder irgendwelche Kriege dazwischen kamen, gegen die ich unbedingt anschreiben musste, da mussten die “Putztruppen” und auch Jochen erst Mal warten .  Und jetzt hat er unsere gemeinsame Geschichte einfach unerzählt, erzählt ja schon aber noch lange nicht aufgeschrieben mit ins Grab genommen. Ich werde den Roman für ihn fertig schreiben.

Ich werde einen ersten kurzen Nachruf und dann unsere Geschichte als sehr sehr sehr langen ihm nachschreiben. Jochen , ich mach sie mindesten 300 Seiten, nein 400 Seiten lang und sie wird so kompliziert wie die Katakomben unter der Altstadt, dem Ghetto und was davon die Bomben und später die Bagger noch übrig gelassen haben… Ich schwörs Dir… Ehrlich….

Jochen, jetzt bist Du mit dem Aufzug nicht nur ins Tonstudio nach oben unters Römerdach gefahren. Du hast den allerobersten Knopf gedrückt  und mich nicht mitgenommen. Du wolltest mir doch KWFFs Wohnung zeigen! Das hättest Du auch noch machen können, bevor Dein letzter Aufzug kam. Aber, wie so oft bin ich zu spät gekommen. Lach net, Achmet! Halt mir oben einen guten Platz frei, ich will mit Dir die Paulskirche sehn und nicht den bescheuerten Gerippten am Westhafen.. Dann werden wir den BankenHerrn und Damen dieser Stadt von oben die Leviten lesen…

Das wird schön.

Und grüß mir STALIN, na Du weißt schon, seinen Doppelgänger ! Oder ist der in den Tiefkeller gefahren ? Aber man sieht sich ja trtzdem, da ist so ein Paternoster wie früher im Rundschauhaus ..  Und vergiss nicht dem Hannes Schwarzmüller die Grüße auszurichten. Ich werde die Kerle noch finden, die seine Familie nach Auschwitz durch den Schornsteingefeuret und gleichzeitig für ihre Rettung Geld kassiert haben. Die schweizer Konten sind noch voll. Der KWFF hatte die Nummern in seinem eingeschlagenen Schädel.  Aber da ist nix mehr zu finden… Wie nach meinem Festplattencrash.

Zusammen hätten wir jetzt sogar doch noch die Nummern gefunden…

Überleg schon Mal, wie wir das von oben aus packen. Und wie die uns hören. Naja, Du bist der Tonmeister. Du schaffst das. Du hast eigentlich immer alles gepackt.. Sechs meiner Gedichte in 10 Minuten und lupenrein und brilliant im Ton. Wer kann das schon, wer macht das jetzt ? Gibt es jemanden, der Dich ersetzt ?  Ich kanns nicht glauben. Aber wie ich Dich kenne, hast Du schon einen angebaggert und angelernt , einen Jüngeren vom hr, vom hessischen Schwarzfunk mit den vielen Tier- und Koch-Sendungen, einen der Lust hat, auch Mal was Anderes zu machen, außer dolles Dorf, und Pinguin und Co uund hessen schwitz und Kochduelle..

Wir werden ihn kennen lernen..

Schaumerma. Lebbe gehd weider!

Pass gut auf uns auf.

Dein HaBE

Und ehrlich gesagt, die Scheibenwischer schaffen das mit dem Starkregen vor meinen Augen auch nicht mehr so richtig. Naja, mer soll die Scheibenwischer eben doch net beim ALDI kaufen. Du glaubst mir widder net. Doch, ich hab nah ans Nizza gebaut. Nee, des war mir zu teuer.  Dribbdebach am Deutschherrnufer. Üwwerm “Underground”, da wars billischer. Richtung Schlachthof.. Ich bin traurig. Machs gut. Bis später. Irgendwie freu ich mich auf dich.

 

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Die “Putztruppe” säubert Frankfurt wieder: neues Opfer : der “Hamburger am Turm”

Veröffentlicht am 7. Oktober 2009 von Hartmut Barth-Engelbart

Ich möchte der Stadt Frankfurt herzlich dafür danken, dass sie meinen Frankfurt-Polit-Kriminal-Roman “Putztruppen” so engagiert weiterschreibt!

Der 1974 im Hinterhof einer besetzten Westendvilla erschlagen aufgefundene KriminalHauptkommissar Karl-Friedrich-Wilhelm Finkh ist wiederauferstanden ! HalleLuhJa !

Er und seine Frankfurter Putztruppe haben schon seit 1945 mit vollem Einsatz für die Säuberung der Weltmetropole am Main gekämpft. Unermüdlich. Schon sein im Dienst verstorbener Vater war bereits zu Noskes Zeiten im vollen Einsatz gegen die Wasserhäuschen-Mafia in den 20er und 30er Jahren. Galt als heimlicher Zörgiebel von Frankfurt. Finkh-Junior schwor dem Pöbel Rache, denn er roch es förmlich im Umfeld der Urinstein-verkarsteten Kioske, dass sein Vater Opfer der Kleinkriminellen im Schatten der Bierfahnen und im Strudel des Sprudels, des Klickerwassers wurde. Diese bestialische Gestanksmischung aus Schwefel im Kurwasser am Nizza und Urin von Bier und Buttersäure und Gekotztes. Da wollten dann die jungen Damen und Herren  von Bethmann und Oppenheimer lieber nach Paris an der Seine als nach Frankfurt am Maine. Und die Innenstadt, dieser Gestank aus Pisse und vergorenen Essensresten, nach Hundescheiße und Männerschweiß. Und es roch nicht nur in der Fischergasse nach Fisch, Und der gestank kam nicht immer aus dem Fischerfeld, Da musste doch jemand durchgreifen !? Aber wer ? … Isch geh emol e Runde Klickern, das war ein beliebter Abschiedsgruß, nein, nicht der Kinder zum Klickernspielen. Klickern waren teuer, diese Flaschenverschlüsse, die den Schwefelgestank in der Flaschen hielten. Die Antwort war dann der übliche meist weibliche Nachruf auf Verschwindende & Verschollende Ehemänner: “Mach mer blos kei Crome Tuurn!!” ….  Finkh konnte auch nicht der Wechsel des Kiosk-Kaisers Jöst von der SPD zur NSDAP täuschen und glücklicher Weise wurde Karl-Friedrich-Wilhelm nicht entlassen, kam nicht in Haft sondern durfte weiter inhaftieren- ein SPD-Bulle für die Nazis ! Das war nicht die Regel. …Jöst konnte Finkh nicht täuschen: “Der gehört doch zum Strasserflügel !” Doch Jöst marschierte durch. Kein Ruhm mit Röhm und auch kein Reibach. Röhm diese schwule Sau! Nach dem Krieg passte dem Jöst- dem wiederauferstandenen Sozialdemokraten, der Crome nicht in den Kram. Wer säuberte jetzt wen und in welchem Auftrag ? Jetzt musste Finkh auch dafür sorgen, dass die ihm so verhassten “Judde-Buuwe” von der Eintracht ihr Stadion wieder bekamen. Das war in jeder Hisicht schwer. Und schwerkriminell. Denn dort entstand gerade ein Großmarkt. Und wer baute den? Schwamm drüber oder besser Schramm, wie das Opelhaus – wie konnte der seinen Laden so nennen. Das musste doch die Halbstarken anlocken. Und wieviel  Kapitäne und Admirale wurden da in der Hanauer Landstraße geKREIDLERT !!?? Good Times.. aber mager !!!….. Und die Kommunisten und andere Verbrecher ? Die wurden gleich mitgesäubert ! Oder wurden die nicht erst und vordringlich ? Ach mir solls egal sein. Hauptsache weg! Hauptsache sauber ! Ordentlich!  DPs, Zischeuner, die Judde warn ja schon weg, und die Kommuniste, der ganze Pöbel! Und die trafen sich immer an den Wasserhäuschen. In der kleinen Bockenheimer, in der “Sonne von Mexiko” und sonst noch wo..  In der Töngesgasse, in der Hasengasse .. Finkh kannte die alten Katakomben unter der Altstadt wie seine Westentasche. Da waren die Sozis und die Kommunisten, die Juden und die Gewerkschafter untergetaucht und abgetaucht und nach dem Krieg wurde gebunkert, was das Zeug hielt bis zur Währungsreform. Da waren die Kopfgeldjäger. Fritz Spieß, der Ehrenbürger und Opernhausretter ….  und bei den Razzien, wenn er Tipps gegeben hatte an beide Seiten, das war ein fröhliches Jagen… Des sin doch nor Kommandozentrale un Schwarzmarkt- und Schwarzgeld-Umschlachplätz! Schutzgeld, isch sach nor Schutzgelder ? Schmutzgelder, die wern dort gewäsche…….

Der Hamburger am Turm hätte sich aber auch schon längst lokalpatriotisch in Frankfurter am Turm umbenennen können. Wenn er dann noch die winzigen Wörschd von Weiss ins Angebot genommen hätte. Aber nein. Ja, ja , die heißen in Wien Wiener und sind aber eigentlich Frankfurter. Der Kalauer ist schon älter als Kalau selbst. Awwer die Wasserhäus’schePäschder sinn eh nor Geldmacher! Vunn weesche Kuldur ! Dass isch nedd lach! Kiosk-Kuldur, da gibts jetz Dokderawweide driwwer. Des kammer schdudiern. Des hällsde doch imm Kopp nedd aus. Awwer Hamburger in Frankfurt!
Hamburger muss sein : erst für die Amis und dann für die Ausländer…. nur Geschäft ! Nix als Geschäft.

Die Säuberung Frankfurts war nicht in den 70ern und den 80ern zu Ende. Die “Putztruppe” muss weiter putzen!

Was mich aber doch etwas stutzig macht: erst wird das pralle ganz normale Leben aus der Stadt geprügelt, mit Hilfe von Abrissbaggern verdrängt und unter die Räder & Raupen gebracht … und dann wird gejammert, die Stadt wäre tot. Es gibt zwar ein starkes einkommens-toppes Segment an Hessen rund um die alte Börse – so in der Machart der hessischen Aushilfs-Soap “Geld-Macht-Liebe” im Falle eines Falles macht der Taunus Dallas! Aber zur Belebung der Innenstadt reichen die Reichen halt doch nicht. Und ab und zu wollen die auch mal die Armut als folkloristisches Event sehen. So nach der Oper oder auch vorher. Wenn das ensemble modern die von der Siemens-Foundation und der Deutschen Bank gesponsorte “DreiGroschenOper” im Schauspiel gibt: Frankfurt als “Beggars Opera”? Wär doch was. Oder der nachgestellte Auftrieb der jüdischen Landarmut in der Großmarkthalle gemischt mit Arbeiterstrichern und bettelnden Asylbewerbern vor dem Turm der EZB? OK ? Das ist ein echter KulturKick! Und was wäre Sachsenhausen, Bornheim-Nordend, Bockenheim ohne (besoffene) NormaloProlos ? Wie LesHalles in Paris ohne Franzosen! Aber die sind ja auch schon weg. Also liebe bunte Römer Bande zwischen Claudia und Petra Roth: haut weg den Scheiß ! Habt ihr mit dem Rundschauhaus eigentlich auch gleich Rosemaries Appartment abgerissen ?

Und den Eschersheimer Turm ? Also ein Kino kann man nicht draus machen, vielleicht ein Klimb-Event mir Drahtseilbahn zum ExStadtbad-Mitte ?

Oder verkaufts an ein japanisches Hollyday-Center, dort steht das echte NeuSchwanstein schon seit Jahrzehnten, was hier steht ist nur eine Plastikkopie.

Ach so: Ausschnitte aus dem FrankfurtPolitKrimi “Putztruppen” habe ich schon einmal im Römer gelesen- bzw. dem Tonmeister vom LiteraturTelefon erzählt. Und der hat mir gesagt, dass er weiß, wo der Finkh wohnt. Er will mir bei der Suche helfen. “Der lebt noch ! Isch kenn den! Der hott von de Amis e Kneipe geschenkt bekomme hinner de Nikolai-Kersch, des woarn sou WellbleschHütte vom Rebstock, vum alde Nazi-Fluchplatz. Un in dere Kneipe woarn se all: de Emil, de Albert, de Stalin, de Flüsterwilli, die ganze Jazzer und die aach die goanz Unnerweld. Do hoadd er se all unner Kontrolle khadde….”

Der Tonmeister sprach einen grandiosen Mischslang aus Hochdeitsch, Unnerzenter-Orewäller und Froankforder, der sich schlecht verschriftlichen lässt.

Aber ich lese ihn gern im Originalton vor.

Einfach mailen und Einladen und Gage bereithalten : HaBEbuechnerei@web.de

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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