In einem vom russischen Geheimdienst abgehörten Telephonbespräch (siehe unten) vom 25.2.14 berichtete der estnische
Aussenminister Urmas Paet der EU-Aussenbeauftragten Ashton, dass Regierungsgegner und Polizisten auf dem Maidan von
Heckenschützen der neuen ukrainischen Regierung erschossen wurden.
Die Affinität der Regierungen der westlichern Hauptmächte zu Faschisten und Terroristen wurde damit wieder bestätigt. Beim
Putschversuch 2002 gegen Hugo Chavez oder z.B. zu Beginn der Proteste in Syrien vor drei Jahren wurde die Situation genau
durch solche hinterhältige Methoden aufgekocht.
Kaspar Trümpy, ICDSM Schweiz
-Wortlaut des abgehörten Gesprächs:
http://rt.com/news/ashton-maidan-snipers-estonia-946/
-Bestätigung der Echtheit:
http://rt.com/news/estonia-confirm-leaked-tape-970/
-Wirtschaftsleute benötigen zuverlässige Informationen:
-Ein „Leitmedium“ relativiert:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-03/kiew-ukraine-telefonat-ashton-paet
(Unser „Leitmedium“, die NZZ, schweigt bis jetzt vornehm)
-jW informativ wie immer:
http://www.jungewelt.de/2014/03-06/031.php
„Behind The Kiev Snipers It Was Somebody From The New Coalition“ – A Stunning New Leak Released
The last time a leaked phone call out of Ukraine was released about a month ago ostensibly by the Russian NSA equivalent, one between US assistant sec state Victoria Nuland and the US envoy to the Ukraine, Geoffrey Pyatt, it was revealed that the real puppet masters behind the Maidan movement, and the true instigators of the Ukraine „revolution“ were none other than the „developed“ world superpowers, lead by the US. Also revealed were tensions between the US and EU strategies on how to overthrow the current government, culminating with the infamous „Fuck the EU.“ Needless to say the US, which implicitly confirmed the recording, was angry at Russia and accused it of using dirty tricks.
That’s ironic, because when it comes to „dirty tricks“ what is about to be presented, blows the top off anything Russia may or has done to date.
Earlier today an even more shocking recording has been „leaked“ this time one between the always concerned about human rights EU foreign affairs chief Catherine Ashton and Estonian foreign minister Urmas Paet, in which it is revealed on tape that all those photos of horrifying deaths of Ukrainians by snipers during the last days of the Median stand off, were in fact caused not by Snipers controlled by Yanukovich, but that the snipers shot at both protesters and police in Kiev were allegedly hired by Maidan leaders!
Here is the key exchange, just after 8 minutes into the conversation :
Paet: „All the evidence shows that people who were killed by snipers from both sides, policemen and people from the streets, that they were the same snipers killing people from both sides. … Some photos that showed it is the same handwriting, the same type of bullets, and it is really disturbing that now the new coalition they don’t want to investigate what exactly happened. So there is now stronger and stronger understanding that behind the snipers, it was not Yanukovych, but it was somebody from the new coalition.“
Ashton: „I think we do want to investigate. I mean, I didn’t pick that up, that’s interesting. Gosh.“
Paet: „It already discreditates (sic) this new coalition.“
So first US orchestrates the Kiev overthrow, and now the new „leaders“ of Ukraine are allegedly found to have fired against their own people – the same provocation they subsequently used to run Yanukovich out of the country and install a pro-Western puppet government. Of course, said pro-Western coalition has not been discreditated (sic) because Ms. Ashton has sternly refused to investigate, knowing quite well how horribly this would reflect on the new Ukraine „leadership“ – a government which shot its own people to fabricate the pretext under which it rose to power.
Is it any wonder then that Russia has responded the way it has?
As for at least one of the affected parties, Estonia, it has just confirmed the authenticity of the recording, and the ministry of foreign affairs has organized a press conference to answer media questions today at 5 pm. From the Valisministeerium:
No. 84-E Foreign Minister Urmas Paet and EU foreign policy chief Catherine Ashton uploaded to the Internet today, a phone call is authentic.
Paet and Ashton conversation took place on 26 February, following Estonia’s Foreign Minister’s visit to Ukraine, and immediately after the end of the street violence.
Foreign Minister Paet communicate what he had said about the meetings held in Kiev last day and expressed concern about the situation.
„It is extremely regrettable that such an interception is occurring at all“„said Paet., Including its call for today’s photos are not random,“ he added.
Yes, it is truly regrettable that the people know the truth.
Full leaked recording below – YouTube-Video 10:50 min
URL: www.youtube.com/watch?v=ZEgJ0oo3OA8
Die Kiewer Eskalationsstrategie
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58815
06.03.2014
KIEW/BERLIN
(Eigener Bericht) – Der estnische Außenminister äußert den Verdacht, „jemand aus der neuen Koalition“ in Kiew könne die Scharfschützen-Morde auf dem Majdan veranlasst haben, die dem von Berlin massiv vorangetriebenen Umsturz in Kiew unmittelbar vorausgegangen sind. Dies geht aus einem abgehörten und im Internet veröffentlichten Telefongespräch hervor. Demnach hat Außenminister Urmas Paet der EU-Chefaußenpolitikerin Catherine Ashton kürzlich berichtet, eine Kiewer Ärztin sei der Auffassung, tödliche Wunden bei Polizisten und Demonstranten wiesen dieselbe Handschrift auf und könnten von denselben Mördern stammen. Dass die Regierung in Kiew bisher keine Untersuchung eingeleitet habe, wecke den Argwohn, Elemente aus ihren Reihen könnten für die Morde verantwortlich sein. Tatsächlich ist längst durch Videos dokumentiert, dass Scharfschützen auf beide Seiten geschossen haben. In der durch Paets Äußerungen belasteten Umsturzregierung, die weiterhin eine überaus enge Unterstützung durch die Bundesregierung genießt, sind extrem rechte Kräfte stark vertreten – mehrere Politiker von Swoboda, aber auch der Anführer der bewaffneten Milizen auf dem Majdan und der Chef des paramilitärischen „Pravy Sektor“ („Rechter Sektor“). Beide haben höchstrangige Posten erhalten: Sie amtieren heute als Sekretär bzw. als stellvertretender Sekretär im Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, der vom Präsidenten persönlich geleitet wird.
Straßenkampf statt Parlamentsdebatte
Die Rolle, die die extreme Rechte im Rahmen des Umsturzes in Kiew spielte, wird inzwischen zumindest in britischen und US-amerikanischen Medien offen thematisiert. Sie dürfe auf gar keinen Fall „unterschätzt“ werden, urteilt exemplarisch ein ukrainischer Journalist in einer amerikanischen Online-Zeitung: Als „zwei Monate Straßenproteste“ keine durchschlagende Wirkung gezeigt hätten, da sei es „die extreme Rechte gewesen“, die „als erste Molotow-Cocktails und Steine auf die Polizei geworfen und echte, gut gesicherte Barrikaden errichtet“ habe. Faschisten seien zum Beispiel auch unter den Gewalttätern gewesen, die am 18. Februar Truppentransporter in Brand gesteckt hätten. „Der Euromajdan hat dank der Entschlossenheit von Menschen gewonnen, die bereit waren zu kämpfen, anstatt im Parlament zu verhandeln“, stellt der Autor fest.[1] Die beschriebene Eskalationsstrategie, für die die extreme Rechte hilfreich war, entspricht einer Andeutung in einer E-Mail, die von Witali Klitschko stammen soll und seit einigen Tagen im Internet verbreitet wird. Darin heißt es mit Datum vom 9. Januar: „Ich denke, wir haben den Weg für eine radikalere Eskalation der Lage geebnet. Ist es nicht Zeit, mit entschlosseneren Aktionen weiterzumachen?“ Klitschko stand stets in engem Kontakt mit der Berliner Außenpolitik, die zu dieser Zeit kein kritisches Wort über die extrem rechten Umtriebe in der Ukraine verlor.
Zutiefst antirussisch geprägt
Die Partei Swoboda, die in Teilen der Westukraine schon vor dem Beginn der jüngsten Massenproteste auf Wahlergebnisse von bis zu einem Drittel der Stimmen kam und deren Führer während der Unruhen persönlich mit dem deutschen Außenminister kooperierte [2], stellt inzwischen mehrere Minister in der Umsturzregierung sowie den Stellvertreter von Ministerpräsident Arsenij Jatsenjuk, Oleksandr Sych. Sych hat sich kürzlich einen Namen gemacht, als er vorschlug, Schwangerschaftsabbrüche auch nach einer Vergewaltigung zu verbieten, und Frauen empfahl, „einen Lebensstil zu führen, mit dem man das Risiko von Vergewaltigungen vermeiden kann“ – etwa keinen Alkohol zu trinken und sich nicht „in zweifelhafte Gesellschaft“ zu begeben.[3] Aus den Reihen von Swoboda kommen die Minister für Umwelt, Andriy Mokhnyk, für Landwirtschaft, Ihor Shvaika, und für Verteidigung, Ihor Teniukh. Teniukh war von 2006 bis 2010 Oberbefehlshaber der ukrainischen Flotte; er befasst sich nun mit dem Konflikt um die Krim. Das ist insofern nicht ohne Bedeutung, als Swoboda die mit Abstand am stärksten antirussisch geprägte Kraft in der Umsturzregierung ist. Die Partei stellt außerdem mit Oleh Makhnitskiy den parlamentarischen Kontrolleur über die Generalstaatsanwaltschaft.
Im Kampf gegen „Russen und Juden“
Dies wiederum verdient Aufmerksamkeit nicht nur, weil Swoboda den NS-Kollaborateur Stepan Bandera und seine Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) verehrt, die für Massenmorde vor allem an jüdischen Ukrainern und Polen verantwortlich ist.[4] Swoboda verfügt, wie Aktivisten in Kiew berichten, bis heute über einen illegalen bewaffneten Arm namens „C14“.[5] Dies bestätigte vor wenigen Tagen ein Bericht der BBC. Demnach hat „C14“ – angeblich 200 Mitglieder stark – sein Kiewer Hauptquartier in der besetzten Zentrale der Kommunistischen Partei eingerichtet, ein Akt, der ein Schlaglicht auf die Rechtsstaatlichkeit in der prowestlich gewendeten Ukraine wirft. Der Name „C14“ („Combat 14“) muss als kokettierende Anspielung auf den Namen „C18“ („Combat 18“) einer international operierenden Neonazi-Terrororganisation verstanden werden, mit der „C14“ freilich nicht organisatorisch verbunden ist; zugleich bezeichnet der Zahlencode „14“ in der extremen Rechten ein 14 Wörter umfassendes rassistisches Bekenntnis („fourteen words“) zur „weißen Rasse“. Wie der Führer der mit Swoboda verbundenen „C14“ erklärt, stehe seine Organisation in einem „Kampf“ mit „ethnischen Gruppen“, die unter anderem „ökonomische und politische Macht“ ausübten. Bei diesen „ethnischen Gruppen“ handle es sich um „Russen und Juden“.[6]
Sekretär im Nationalen Sicherheitsrat
Der strukturelle Einfluss der Faschisten zeigt sich vor allem auch im Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine. Dem Rat sitzt der Präsident der Ukraine vor; ihm gehören unter anderem der Ministerpräsident, die Minister für Äußeres und für Verteidigung (Swoboda), der Chef des Geheimdienstes SBU und hochrangige Militärs an. Der Vorsitzende des Rats ernennt einen Sekretär; den Posten hat seit einigen Tagen Andriy Parubiy inne. Parubiy hatte im Jahr 1991 gemeinsam mit Oleh Tiahnybok die neonazistische „Sozial-Nationale Partei der Ukraine“ gegründet, die sich 2004 in „Swoboda“ umbenannte und bis heute unter Tiahnyboks Führung steht. 2004 gehörte Parubiy zu den Führungsfiguren der „Orangenen Revolution“ und wandte sich in den folgenden Jahren der Partei „Unsere Ukraine“ des damaligen prowestlichen Präsidenten Wiktor Juschtschenko zu. 2012 wurde Parubiy auf der Liste der Timoschenko-Partei „Vaterland“ ins Parlament gewählt. Internationale Berühmtheit erlangte er als „Kommandant des Majdan“, dessen bewaffnete Milizen er führte. Die Milizen hätten „nicht zu hundert Prozent, aber zu einem großen Prozentsatz“ aus Faschisten bestanden, berichten Aktivisten.[7] Stark vertreten gewesen sei vor allem der „Pravy Sektor“ („Rechter Sektor“), eine Art Bündnis gewalttätiger extrem rechter Organisationen.
Jagd auf Schwule
Der „Pravy Sektor“, der durch die Majdan-Proteste beträchtlich erstarkt ist, zählt heute landesweit laut Schätzungen bis zu 5.000 Aktivisten. In Kiew patrouilliert er in Trupps von ungefähr einem Dutzend Bewaffneten durch die Stadt; die Bewaffnung besteht gewöhnlich aus Baseballschlägern, zuweilen aber auch aus Pistolen. Die Organisation wird selbst in deutschen Medien, die mit den Protesten offen sympathisieren, als „paramilitärisch“ eingestuft und besitzt offenkundig zahllose Schusswaffen und Munition. Ihr Führer Dmytro Yarosh trat 1994 der extrem rechten Organisation „Tryzub“ („Dreizack“) bei, die er seit 2005 leitet. „Tryzub“ hat vor den Majdan-Protesten vor allem durch Angriffe auf Schwule von sich reden gemacht und ist bei den Protesten als Teil des „Pravy Sektor“ aufgetreten. „Tryzub“- und „Pravy Sektor“-Führer Yarosh gibt an, ein auf seinem Profil in einem Sozialen Netzwerk publizierter Aufruf, der berüchtigte tschetschenische Terrorist Doku Umarov solle die ukrainischen Nationalisten in ihrem Kampf gegen Russland unterstützen, sei von Hackern fabriziert worden. Vor wenigen Tagen ist Yarosh zum Stellvertreter von Andriy Parubiy im Amt des Sekretärs des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine ernannt worden.
Selbstverteidigung
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sorgen sich jüdische Organisationen zunehmend um die bis zu 200.000 ukrainischen Jüdinnen und Juden. Diese vereine – über alle politischen Differenzen hinweg – „derzeit die Sorge, ob ihr Leben, ob jüdisches Leben in der Ukraine künftig noch sicher ist“, heißt es in einem Bericht; schließlich seien es Organisationen rechtsextremer Schläger, die „derzeit in Kiew die Straßen kontrollieren“.[8] Auf Initiative des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Kiews ist zu Wochenbeginn eine Gruppe israelischer Selbstverteidigungs-Spezialisten in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen, um dort Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu trainieren. Es gehe nicht nur um Kampftechniken, sondern auch um das Verhalten in Krisensituationen, wird berichtet.[9] Die „Jewish Agency“, die offizielle Einwanderungsorganisation des israelischen Staates, bereitet inzwischen Notfallmaßnahmen vor.[10] Den Zustand, der dies notwendig macht, hat die Bundesregierung durch ihre unterschiedslose Rückendeckung auch für die faschistische ukrainische Opposition mit hervorgebracht: Aufforderungen, Swoboda und sonstige Rechte zu isolieren, sind von Berlin und seinen Stellvertretern auf dem Majdan systematisch ignoriert worden (german-foreign-policy.com berichtete [11]).
Weitere Berichte und Hintergrundinformationen zur aktuellen deutschen Ukraine-Politik finden Sie hier: Protestbündnis für Europa, Probleme der Ostexpansion, Ein breites antirussisches Bündnis, Termin beim Botschafter, Expansiver Ehrgeiz, Zukunftspläne für die Ukraine, Unser Mann in Kiew, Die militärische Seite der Integration, Integrationskonkurrenz mit Moskau, In die Offensive, Die Expansion europäischer Interessen, Nützliche Faschisten, Oligarchen-Schach, Der Mann der Deutschen, Koste es, was es wolle, Vom Stigma befreit, Testfeld Ukraine, Der Krim-Konflikt und Kiewer Zwischenbilanz.
[1] Oleg Shynkarenko: Can Ukraine Control Its Far Right Ultranationalists? www.thedailybeast.com 01.03.2014.
[2] S. dazu Vom Stigma befreit.
[3] Katya Gorchinskaya: The not-so-revolutionary new Ukraine government. www.kyivpost.com 27.02.2014.
[4] S. dazu Zwischen Moskau und Berlin (IV) und Zwischen Moskau und Berlin (V).
[5] An Interview with Mira, Andrei, and Sascha of AntiFascist Action Ukraine. www.timothyeastman.com 19.02.2014.
[6] Ukraine: Far-right armed with bats patrol Kiev. www.bbc.com 01.03.2014.
[7] An Interview with Mira, Andrei, and Sascha of AntiFascist Action Ukraine. www.timothyeastman.com 19.02.2014.
[8] Igor Mitchnik: Die Angst danach. Warum Juden den Umsturz auch mit Sorge betrachten. www.juedische-allgemeine.de 27.02.2014.
[9] Israeli security experts head out to Kiev to train local Jews in self-defense. www.haaretz.com 03.03.2014.
[10] Jewish Agency: Emergency assistance to Ukrainian jews could be increased. www.haaretz.com 03.03.2014.
[11] S. dazu Testfeld Ukraine
Waren Janukowitsch-Gegner Scharfschützen des Maidan?
07.03.2014: In einem abgehörtem Telefongespräch zwischen dem estnischen Außenminister Urmas Paet und der Hohen Vertreterin der EU für Außenpolitik Catherine Ashton wird der Verdacht geäußert, „jemand aus der neuen Koalition“ in Kiew könne die Scharfschützen-Morde auf dem Majdan veranlasst haben, die dem von Berlin massiv vorangetriebenen Umsturz in Kiew unmittelbar vorausgegangen sind. Das Gespräch fand nach Paets Besuch in Kiew am 26. Februar statt. Es wurde abgehört und ins Internet gestellt. Seine Authentizität wurde inzwischen auch von Urmas Paet bestätigt. Paets Informationen zufolge verstärkt sich der Verdacht, dass Demonstranten und Polizisten auf dem Maidan von ein- und denselben Scharfschützen erschossen wurden, hinter denen nicht, wie in den westlichen Medien berichtet, Präsiden Viktor Janukowitsch stand, sondern Mitglieder der neuen Regierungskoalition. Das Telefonat zeigt aber auch, wie intensiv sich die EU in die inneren Angelegenheiten der Ukraine einmischt.
Weltnetz.tv hat einer Übersetzung veröffentlicht:
Ashton: Hallo wie geht’s?
Paet: Gut und Ihnen?
Ashton: Gut, gut ich wollte nur hören was Sie dort gesehen haben.
Paet: Ich bin schon gestern Nacht zurückgekommen, nach einem Tag.
Aston: Welche Eindrücke?
Paet: Starke Eindrücke. Ich habe Vertreter der Partei der Regionen getroffen, auch der neuen Koalition und der Zivilgesellschaft. Da ist diese Dame mit Namen Olga, die Leiterin der Ärzte …Sie kennen sie?
Ashton: Ja ich kenne sie.
Paet: Nun mein Eindruck ist, dass es kein Vertrauen gibt auch nicht in die Politiker, die jetzt in die Koalition zurückkehren. Die Leute vom Maidan und aus der Zivilgesellschaft sagen, sie kennen alle, die in der neuen Regierung sein werden. All diese Typen haben eine schmutzige Vergangenheit. Sie haben Angebote gemacht an Olga und einige andere aus der Zivilgesellschaft in die neue Regierung einzutreten. Aber diese Olga z.B. sagt, dass sie nur in die Regierung geht, wenn sie ihr Team, ausländische Experten mitbringen kann, um wirkliche Gesundheitsreformen zu beginnen.
Es gibt also sehr wenig Vertrauen. Und auf der anderen Seite, all die Sicherheitsprobleme, die Integrationsprobleme, die Krim, und all das Zeug. Die Partei der Regionen ist total entrüstet. Sie akzeptieren jetzt, dass es eine neue Regierung geben wird und außerordentliche Wahlen. Aber es gibt großen Druck auf die Abgeordneten des Parlaments. Ungebetene Gäste besuchen nachts Parteimitglieder.
Einige Journalisten, die mich begleiteten, haben tagsüber gesehen, wie ein Abgeordneter vor dem Parlamentsgebäude zusammengeschlagen wurde von diesen Typen mit Gewehren auf der Straße.
Der ganze Schlamassel ist noch da. Leute wie diese Olga aus der Zivilgesellschaft sind sich absolut sicher, dass die Menschen die Straße nicht verlassen werden, bevor sie nicht sehen, dass wirkliche Reformen beginnen. Der Regierungswechsel ist nicht genug. Das ist der wichtigste Eindruck.
Aus der Sicht der EU und der estnischen Regierung sollten wir bereit sein, das Finanzpaket zu schnüren – auch zusammen mit anderen.
Wir brauchen eine klare Botschaft, dass es nicht genügt, die Regierung zu wechseln, sondern wirkliche Reformen, echte Aktionen, um das Vertrauen zu stärken. Ansonsten wird es schlimm enden.
Die Partei der Regionen sagte auch, nun Sie werden sehen, dass die Leute aus dem Osten der Ukraine aufwachen werden und werden ihre Rechte einfordern. Einige sagten, sie waren in Donezk, und Leute dort sagen, wir können nicht warten wie lange die Okkupation der Ukraine noch anhalten soll in Donezk. Das ist wirklich eine russische Stadt und wir möchten, dass Russland übernimmt … Eindrücke in Kürze..
Ashton: Sehr sehr interessant. Ich hatte gerade ein großes Treffen hier mit Olli Rehn und den anderen Kommissaren, um darüber zu sprechen, was wir tun können. Wir arbeiten an einem Finanzpaket, kurz-, mittel- und langfristig. Wie wir dort schnell Geld hineinschaffen können, wie wir den IWF unterstützen können und wie wir Investmentpakete und Wirtschaftsführer bekommen etc. Auf der politischen Ebene haben wir aussortiert welche Mittel wir haben und ich habe der Zivilgesellschaft ein Angebot gemacht und Jazenjuk und Klitschko und allen anderen, die ich gestern traf.
„Wir können Euch Leute anbieten, die wissen wie man politische und wirtschaftliche Reformen durchführt. Die Länder, die der Ukraine am nächsten sind, haben dramatische politische und wirtschaftliche Reformen durchgemacht. Wir haben große Mengen an Erfahrungen, die wir Euch gerne geben können.“
Ich habe den Leuten auf dem Maidan gesagt: „Ihr wollt echte Reformen, aber Ihr müsst erst das Kurzfristige machen. Ihr müsst Wege finden, wie Ihr einen Prozess beginnen könnt, um Antikorruption ins Zentrum zu stellen, mit Leuten zusammenarbeiten bis zu den Wahlen und Ihr auf den Prozess vertrauen könnt.“ Und ich habe Olga gesagt, „vielleicht werden Sie nicht gleich Gesundheitsministerin, aber Sie sollten sich überlegen, in der Zukunft Gesundheitsministerin zu werden. Denn Leute wie Sie werden gebraucht, um sicherzustellen, dass das alles passiert“. Aber ich habe ihnen auch gesagt, „wenn Ihr jetzt nur die Gebäude verbarrikadiert und die Regierung funktioniert nicht, dann können wir kein Geld hineinschaffen. Wir brauchen einen Partner, mit dem wir handeln können.“
Paet: Absolut
Ashton: Und ich sagte zu den Oppositionsführern, die sicherlich die Regierung stellen werden, „Sie müssen auf den Maidan zugehen, sich müssen sich mit ihm einlassen. Sie müssen wieder normale Polizisten auf die Straße bringen mit einem neuen Gefühl ihrer Rolle, damit die Menschen sich sicher fühlen“. Ich habe zu den Leuten der Partei der Regionen gesagt, „Sie müssen Blumen dort hinlegen, wo Menschen gestorben sind. Sie müssen zeigen, dass Sie verstehen was Sie – was hier passiert ist“.
„Was Sie hier erfahren ist die Wut der Leute, die gesehen haben wie Janukowitsch lebte und die Korruption. Und sie denken, dass Sie alle gleich sind. Und das sind Leute, die Menschen verloren haben und sie denken, dass er das befohlen hatte.“ Es gibt viel Betroffenheit in der Stadt. Traurigkeit und Betroffenheit. Und das wird sich in seltsamer Weise äußern, wenn sie nicht vorsichtig sind. Ich denke wir müssen an all dem arbeiten. Ich hatte ein großes Treffen hier heute, um das alles einzuleiten. Ja, Ihre Beobachtungen sind sehr interessant.
Paet: In der Tat der einzige Politiker, den die Leute der Zivilgesellschaft positiv erwähnen ist Poroschenko.
Also er geniest so eine Art Vertrauen bei all diesen Maidan Leuten. Und was in der Tat sehr beunruhigend war, diese gleiche Olga sagte, dass alle Indizien darauf hinweisen, dass Menschen, die von Scharfschützen auf beiden Seiten getötet wurden, Polizisten und Demonstrierende, dass es die gleichen Scharfschützen waren, die Leute auf beiden Seiten erschossen.
Sie zeigte mir dann auch ein paar Fotos und sagte, dass sie als Ärztin sagen kann, dass es die gleiche Handschrift ist, die gleiche Art von Munition, und es ist wirklich besorgniserregend, dass die neue Koalition nicht gewillt ist, zu untersuchen, was genau passiert ist. Somit wird der Verdacht verstärkt, dass hinter den Scharfschützen nicht Janukowitsch stand, sondern jemand aus der neuen Koalition.
Ashton: Ich denke wir wollen untersuchen. Ich meine, ich wusste das nicht, das ist interessant, meine Güte…
Paet: Es war sehr beunruhigend, dass wenn das jetzt beginnt ein starkes Eigenleben anzunehmen, dass es schon von Anfang an diese neue Koalition in Misskredit bringt.
Ashton: Ich denke davor müssen sie sich auch hüten. Sie müssen große Änderungen fordern, aber sie müssen die Rada auch arbeiten lassen. Wenn die Rada nicht funktioniert, dann gibt es totales Chaos. Also, Aktivist und Arzt zu sein ist sehr wichtig, aber es bedeutet nicht, dass man Politiker ist. Sie müssen sich irgendwie damit arrangieren für die kommenden Wochen, wie das Land tatsächlich regiert werden kann. Und dann kommen wir zu den Wahlen und Dinge können sich ändern. (…) Ich werde nächste Woche wieder dorthin gehen, wahrscheinlich am Montag.
Paet: Es ist wirklich sehr wichtig, dass sich nun Leute aus Europa und aus dem Westen dort zeigen, damit es absolut…
Ashton: Nun, Miroslaw wird mit der Viségrad-Gruppe am Freitag kommen, William Hague am Sonntag und ich am Montag
Paet: Ich hörte, dass auch der kanadische Minister am Freitag kommt und wir haben William Burns gestern in Kiew getroffen (…)
Ashton: Ich wusste nicht, dass er kommt…Okay mein Freund. Gut mit Ihnen zu sprechen.
Paet: Danke für Ihre Anmerkungen. Gute Reise nach Australien..
Ashton: Was?
Paet: Genießen Sie Australien
Ashton: Ich habe die Reise aufgeschoben, denn ich gehe anstelle in die Ukraine…
Quelle: weltnetz.tv