HaBEs Offener Leserbrief zur Lesung aus dem Roman „Menschenversuch“
in der Kulturstation Kaufmann in Gelnhausen-Meerholz am 23. März ab 17 Uhr
Vorab-Geheimnislüftung, ohne die der folgende Leserbrief keinen Sinn macht: der Gründauer Autor Peter Völker lädt zur Lesung des Romans „Menschenversuch“ von A.H. Quintus. Das Pseudonym „A.H. Quintus“ signalisiert dem deutschen Bildungsbürgertum als Zielgruppe des Romans, dass es sich hier um einen Autor mit mindestens minimalen Latein-Kenntnissen handeln muss. Bei einem Autor mit Griechisch-Kenntnissen hätte das Pseudonym auch „A.H.Pentagon“ heißen können. Im Neugriechischen heißt „pende“ fünf und es handelt sich bei dem Autoren des Menschenversuchs auch nicht um einen sondern um fünf Autoren. ((Warum aber die 6.Klasse im alten Gymnasium „Quinta“ hieß, weiß heute von den U60ern kaum noch jemand (für die Spätgeborenen: im alten Gymnasium zählten die Klassen von „Oben“ nach „Unten“, ist ja auch irgendwie logisch: man arbeitet sich von der fünften Klasse, der „Sexta“ nach vorne/oben in die Position 1, in die „Prima“…))… zurück zu den Autoren: von den fünf Autoren fehlen bei der Lesung in Gelnhausen-Meerholz zwei: der Chemiearbeiter, Ex-Betriebsratsmitglied bei Böhringer Hamburg und Schriftsteller Erwin Bungert, der den Teil des Chemiearbeiters auf dem Hintergrund der „Seveso-Vergiftung“ großer Teile der Belegschaft und der Nachbarschaft des Böhringer-Betriebes geschrieben hat.
sowie der Autor des Parts des griechischen Bauern Jorgo Loulakis, Hartmut Barth-Engelbart, der in seinem „Lakonischen Lächeln“ die jüngere deutsch-griechische Geschichte und ihre „Segnungen“ im Hintergrund der Dorfgeschichte wirken läßt. Im „Lakonischen Lächeln“ werden die schon vor Jahrzehnten sich abzeichnenden Wirkungen des Brüssler Kolonialismus drastisch geschildert .. ola me ligo sachari, auch wenn alle Nachspeisen giftg-süß schmecken und den Mund zukleben
Wieweit Zitate aus den Originalfassungen von Erwin Bungert und Hartmut Barth-Engelbart in der von beiden Mitautoren nicht autorisierten Endversion verwendet wurden, kann die interessierte Leserschaft bei der Lektüre der von HaBE illustrierten Erzählung „Lakonisches Lächeln“ erfahren. Der Band ist im Yedermann-Verlag München-Riemerling 2001 erschienen und leider schon vergriffen.
Lieber Peter Völker,
es wäre ein Akt der Fairness und Ehrlichkeit gewesen zu dieser „Menschenversuch“s-Lesung in der Kultur-Station Kaufmann auch alle AutorINNen dieses Collage-Romans einzuladen und die Geschichte seiner Entstehung zu berichten. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass Erwin Bungert extra aus der Nähe von Hamburg zum Nabel der Welt, in das Zentrum der EU nach Meerholz reist. Eine Lesung mit seinen Beiträgen und seiner Erfahrung mit der Agent-Orange-Grundstoff-, der Tetra-Chlor-Benzol-Produktion Böhringers für Dow Chemical und den Vietnam.-Krieg und die Rolle des Richard von Weizsäcker dabei, das hätte die Lesung enorm bereichert und spannend gemacht. Auch seine jetzt möglichen Berichte über die letztlich erfolgreiche Initiative zur Schließung dieses Werkes, auch zur Vermeidung von Chlor-Akne bei Belegschaft und Nachbarschaft, die nur ungern bei oder in Seveso oder in Süd-Vietnam leben wollten.. In der Böhringer-Umgebung fand der Vietnam-Krieg direkt vor der Haustüre statt und drang bis in die Ehebetten, wo die Partner unerträglich nach Chlor-Akne stanken.
In solchen Passagen des Romans (die in ihrer Direktheit rausgeflogen sind) bekäme die Lesung Authentizität und aktuelle Spannung. Und das gilt fast genau so für die Geschichte des Bauern und des Ziegenhirtendorfes am Rande des Parnon-Gebirges auf dem Peleponnes, für das „Lakonische Lächeln“ in der Provinz Lakonien.
Diese Lesung hätte nach vierzehn Jahren eine spannende Werk-Statt-Lesung werden können, bei der die ZuhörerINNEN den Entstehungsprozess, die Auseinandersetzung um das Konzept, ob mehr Mystik oder mehr Realismus hätten nachvollziehen können, wenn jede(r ) Autor(in) nach der Lesung ein kurzes Statement zu seinem Anteil abgegeben hätte. Was war die Absicht der AutorINNen .. wie wurde sie umgesetzt…
Eine leider vertane Chance für eine etwas andere, etwas weniger „akademische“, eine interaktive Lesung. Für ein lebendiges Werkstatt-Streitgespräch, das nicht unbedingt mit/an einem Abend hätte abgeschlossen werden müssen.
Trotzdem: Gutes Gelingen für die Lesung!
Hartmut Barth-Engelbart
HaBE Fotocollage-Plakat von 1966
Worum ging es, geht es im sogenannten Gründauer Poeten-Krieg? :-))))
Peter Völkers Antwort auf meinen Offenen Brief möchte ich hier lieber nicht veröffentlichen. Sie geht auch nicht auf den Dissenz beim Schreiben des Collage-Romans „Menschenversuch“ ein.
Erwin Bungert, der Ex-Böhringer-Betriebsratsvorsitzende und ich wollten die Kombination von fünf Geschichten, deren Protagonisten sich zu unterschiedlichen Zeiten am Frankfurter Kreuz treffen, ohne voneinander zu wissen. Ohne sich zu erkennen. Einzig die Lesenden können die Beziehungen zwischen den fünf „HeldINNen“ erkennen und herstellen …
Unser Titelvorschlag bewegte sich denn auch um das „Frankfurter Kreuz“, wo sich die Wege kreuzen … und mein Freund, der Maler und Grafiker Harald Reuss bzw. seine Hinterbliebenen hätten auch sein Frankfurter Kreuz mit dem darauf gekreuzigten Hasen mit NATO-Draht-Krone für das Titelblatt zur Verfügung gestellt. (So wie seinerzeit auch für die „neue hanauer zeitung“ ((nhz)) als Titelblatt einer Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt „Verkehr-verkehrt und umgekehrt“)
Die fünf Protagonist-& „HeldINN“en: Der Nuklear-Manager (dessen Tod, den angeblichen Selbstmord des Managers Holz ich in einer nhz-Artikelfolge zusammen mit NUKEM-Insidern beschrieben habe), die Guerilliera/Partisanin, der Journalist, der Bauer und der Chemiefacharbeiter. Über die Herbi-, Pesti- & Fungizide kommt der griechische Bauer aber auch nicht nur geografisch mit dem Chemie-Facharbeiter am Frankfurter Kreuz zusammen, auch den Journalisten treffen die beiden nicht nur am Frankfurter Kreuz, der schreibt nämlich über die Verhältnisse in der Agroindustrie und ihre Auswirkungen auf Lebensmittel, bäuerliche Landwirtschaft, über Gewinnspannen und Arbeitsbedingungen in der chemischen Industrie. Dass sich der Bauer als Gastarbeiter beim Ausbau des Frankfurter Kreuzes nach der Ochsentour bei Dunlop an der Presse nach der Wirbelsäule auch noch die Knie ruiniert hat, würde Pamela Dörrhöfer von der Frankfurter Rundschau wieder für total übertrieben halten, aber das kann man verstehen, weil sie noch nie an der Kautschukpresse und hinter der Teermaschine stand.
Das geografische Zusammentreffen der fünf AkteurINNeN soll dagegen nur sporadisch gestreift, knapp angedeutet werden. Der Gesamtzusammenhang soll sich beim Lesen allmählich erschliessen, ohne dass im Buch eine göttliche Fügung bemüht wird. Wer eine solche glaubt & braucht, soll sie gerne glauben, wenn er es für richtig hält.
Bei den Autoren Völker und Brumme dagegen sollte unbedingt eine mythische Göttin Alpha das Zusammentreffen lenken, als Schöpferin diesen „Menschenversuch“ durchführen und sich dann nach dem Scheitern aus ihrer Schöpfung zurückzuziehen. Die Welt ist eine Scheibe, das All ist eine Käseglocke und der Herrgott bindet zum Schluss den Sack zu und alles ist irgendwie in Butter, weil, was will man schon gegen die Götter ausrichten ?
Em Ende bleibt beim „Menschenversuch“ die mystische „Erkenntnis“, dass die geplante Welt aus den Fugen geraten und der Schöpferin aus dem Ruder gelaufen ist. Ein Freudenfest für Design-Biologen, die dem jüngstenTag entgegenfiebern dürfen und der Schöpferin ihre zweite Chance gönnen.
(Ach ja, den Roman-Teil mit dem Baum, der seine Geschichte erzählt vom Versteck für die Guerilliera bis zu seinem bitteren Ende auf dem Langholzlaster, habe ich vergessen zu erwähnen.
Ich hatte die Geschichte des Bauern und Imkers, des Kautschuk- und Bauarbeiters Jorgo Loulakis geschrieben und man befand, die 80 Seiten seien zu lang. Dann wurde gekürzt und umgeschrieben und so auch veröffentlicht. Mir wurde ein Skript mit der Endfassung zugeschickt, die ich nicht mehr als meine Geschichte an-erkennen konnte *. Später dann eine Ausgabe des fertigen „Menschenversuch“s.
*Ab diesem Moment war mir der Völkersche „Menschenversuch“ wurscht.)
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Man/frau darf mich aber auch zu bezahlten Lesungen einladen, was mir noch lieber wäre. Der Buchhändler meines Vertrauens meinte zwar „Politische Lyriker und Belletristen verkaufen sich nicht!“, doch da bin ich anderer Meinung: Mich kann man für einen Lesungsabend kaufen für schlappe 350 € plus Fahrgeld, Kost & Logi- logisch ! Sonst benefizze ich in der Regel, doch die Ausnahmen bestätigen das. Drum geht’s jetzt ums Geld.
Wer die Selbsthilfe-Organisation Der Opfer von Missbrauch in den evangelischen Landeskirchen Kur-Hessen-Waldeck und Hessen-Nassau sowie in der badischen Landeskirche , SODOM unterstützen will, kann Spende unter dem Stichwort “SODOM“ auf mein Konto einzahlen (oder mich zu einer SODOM-Lesung einladen)
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ABSolution, weil nach vielen Abmahnungen von Mark Seibert, dem LINKEn Bundesschatzmeister-Assistenten und Ex BAK-Shalom-Promi die jüngste wegen meiner Recherchen zu Herrmann-Josef Abs mich teuer zu stehen kam.