Schulprofil

Hartmut Barth-Engelbart, Musiklehrer und Chorleiter an der Gebeschusschule

Ein Beitrag zur Debatte um das Schulprogramm/Schulprofil

Mai 2001

Bei dem folgenden Papier handelt es sich um die Sammlung wissenschaftlich abgesicherter Argumente für die Beibehaltung resp. den weiteren Ausbau eines musischen Schwerpunktes im Profil der Gebeschusschule. Der Beitrag ist nach innen wie nach außen gerichtet. Er soll uns bestärken und dazu ermutigen, die begonnenen Langzeit-Projekte (Lernwerkstatt als Teil der ästhetischen Erziehung, Chor, Instrumental-AG’s, Tanz-AG’s, Musikinstrumenten-Werkstatt usw.) in diesem Sektor fortzusetzen, zu erweitern und wieder aufzunehmen (Theater AG). Der Beitrag soll unsere Diskussionen in der Schulgemeinde mit denEltern und im Kollegium bereichern und uns in der Argumentation nach „außen“ unterstützen, besonders dann, wenn der „Gegensatz“ von Kernunterricht, Leistungsfächern auf der einen und musischen Fächern, AG’s und entsprechenden außerunterrichtliche Aktivitäten auf der anderen Seite aufgebaut wird. Der Beitrag versucht ebenfalls, die wissenschaftliche Diskussion direkt auf die spezifischen Bedingungen der Gebeschusschule zu beziehen und daraus Konsequenzen abzuleiten. Für den Sektor Kunsterziehung ist es mir im Gegensatz zur Musikerziehung noch nicht gelungen, entsprechende Forschungsergebnisse zu finden, da ich mich mit der fachwissenschaftlichen und didaktischen Literatur der Kunsterziehung bisher nicht ausreichend auseinandergesetzt habe. Ich glaube aber, dass in weiten Teilen die Aussagen bezüglich der Musikerziehung auch auf die Kunsterziehung zutreffen. Entsprechend zur Musikerziehung müssten auf dem fachwissenschaftlich-didaktischen Hintergrund für die Kunsterziehung noch praktische Konsequenzen entwickelt werden.

„Der Paderborner Musikpädagoge Hans Günther Bastian hat in einer wissenschaftlichen Langzeitstudie herausgefunden, dass intensives Musizieren in den ersten vier Schuljahren die Intelligenz steigern kann.. Während sich die ABC-Schützen bei ihrer Einschulung nicht wesentlich in ihren Intelligenzquotienten unterschieden, erzielten über 50% der musikorientierten Schüler eineinhalb Jahre später überdurchschnittliche Ergebnisse bei Intelligenztests. In der Vergleichsgruppe waren es nur 38%.“
(aus „Amadeo“ F/S 1998, Gruner&Jahr)

„Der Abbau des Musikunterrichts an deutschen Schulen ist eine bildungspolitische Bankrotterklärung mit schlimmen mittel- und langfristigen Folgen für den Wirtschafts- und Kulturstandort Deutschland.“
(Dr. Peter Hansen-Strecker, Präsident des deutschen Musikverlegerverbandes in der Zeitschrift „Das Musikinstrument“)

„Musik macht Kinder intelligenter und sozial kompetent.“

„Verstärkte Musikerziehung hilft vor allem Schülern mit hohen Konzentrationsdefiziten. Kreativität und Leistungsvermögen steigen signifikant bei Kindern aus musikbetonten Grundschulen.“

Trotz des zu Ungunsten der klassischen „Leistungsbereiche“ verschobenen Stundendeputats geht der für Musik vermehrte Zeitaufwand „ganz eindeutig nicht zu Lasten der allgemeinen schulischen Leistungen.“
Im Gegenteil: „Der prozentuale Anteil der Kinder mit überdurchschnittlich guten Leistungen ist in der musikbetonten Grundschule sogar oft höher als in der herkömmlichen Grundschule. Dies gilt für die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch.“

Kommentare sind geschlossen.