32.000 € Schadenersatz sprach jetzt das Landgericht Karlsruhe dem Opfer der hessich-badenwürttembergischen Berufsverbotspolitk, dem Heidelberger Realschullehrer Michael Csaszkóczy zu. Csaszkóczy wurde durch verschiedene Organisationen, Initiativen und Gewerkschaften in seinem Kampf gegen das Berufsverbot unterstützt. Die GEW leistete Rechtshilfe und sorgte auch für öffentlichen Druck auf die BaWü- und die hessische Landesregierung. Diese hatte zunächst auf Druck eine Übernahme Csaszkóczys in den hessischen Schuldienst zu-, dann aber wieder abgesagt. Nach jahrelanger Verweigerung und juristischem Ringen wurde er jetzt in BaWü in den Schuldienst eingestellt. Und jetzt der Schadenersatz-Erfolg vor Gericht.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem Ausnahme-Urteil!!
Lieber Michael, Du hattest das zweifelhafte Glück eines direkten Berufsverbotes, das beim Europäischen Gerichtshof noch erfolgreich zu „beklagen“ gewesen wäre (wenn man genügend Geld gehabt hätte!!). Auch wenn Du nicht bis nach Straßburg gehen musstest.
Es gibt aber ungezählte verschwiegene „echte“ – „de iure“ nach Erlass und „defakto“-Berufsverbote: wie hoch die Dunkelziffer all jener Zwangs-Überlebens-Quereinsteiger in Handwerk und Industrie, Landwirtschaft und Dienstleistung, Scheinselbständigkeit, Ich-AGs, Langzeitarbeits- und Obdachlosigkeit usw. ist, das ist völlig ungeklärt, allein aus meinem Freudeskreis fallen mir zwei Duzend sofort ein. Nicht mitgezählt diejenigen, die durch Windungen und Wendungen nach vorübergehendem oder erstaunlicher Weise nicht eingetretenem Berufsverbot sich schnell hochdienstleisten konnten und dann nicht im mittleren sondern in höchsten Diensten landeten: Parteistiftungsvorstände , DB-Logistik-Unternehmen, AA-Think-Tanks, StarAnwaltskanzleien, Konzern- und RegierungsPressesprecher, … so manche Wende lohnt sich doch am Ende. Oder, um es in einem biblischen Gleichnis zu sagen: „Die Heimkehr der verlorenen Söhne“ (und die eine oder andere Tochter war ja auch mit dabei!). „Berufsverbotsopfer endlich entschädigt: Ausnahme-Urteil? Der Fall Csaszkóczy ist nur die Spitze des Eisberges“ weiterlesen