Der aktuelle Anthologie-Band „Die Menschenwürde ist…“ des Hanauer LiteraturForums wird am 24. Juni um 19.30 Uhr in der Hanauer Stadtbücherei vorgestellt und die Frankfurter Rundschau hat ihn vorab gewürdigt
“ Brecht und Eisler unverGöbbelst “ ist eine Anspielung auf Heiner Göbbels „Eisler-Materialien“, wo beide durch Zerstückelung so entschärft werden, dass sie auch in Opernhäusern kaum noch Unruhe stiften können. http://www.barth-engelbart.de/?p=419 http://www.barth-engelbart.de/?p=202
Das Titel-Zitat dieses Artikels stammt ((sinngemäß)) aus dem Zwerenz-Vorwort zu HaBEs AgitProvoLyrik-Grafik-Band „unter-schlag-zeilen / befreite worte – gebrochene reime – zur lage“ (bei ZAMBON FFM 2005 erschienen). Und deshalb stimmt die Aussage im folgenden FR-Artikel „Auffällig: Nur drei Autoren sind jünger als 60 Jahre“ – nicht ganz: die HaBE-Texte z.B. entstehen meist auf offener Straße bei den Widerstands-Lesungen und -Schreibungen im Zusammenwirken von Leuten zwischen 6 und 96, bei Streiks, Demonstrationen und Kundgebungen – so auch einige der in der aktuellen Anthologie veröffentlichten: die Gedichte zum Streik der VAC-Belegschaft entstanden vor dem VAC-Tor: „Ihr seid der VACtor der Mehrwert schafft, nicht der, der hier die Profite rafft …. Monsieur le Kapital diktiert global , ihm ist der Mensch total egal ihr macht ihn reich. Ihr gleicht ihm nicht, ihr seid ihm gleich Maschinen- und Kanonen-Futter mit Hungerlohn und ohne Futter ,….“ und wird laufend verändert/verbessert (die Zeilen hier sind auch erst später so verändert worden)
Das 27 Strophen-Lied nach dem Reim von Bertolt Brecht: http://www.barth-engelbart.de/?p=209
„Beiß, Bagger beiß, die Kohle hat nen Preis. Wenn ich Mal zu lang scheißen tu, steigt der KohlePreis im Nu …“ entstand ebenfalls öffentlich unter Mitwirkung aller Altersstufen.
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„unter-schlag-zeilen“: wenn die Kunst unter die Leute geht.
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE
Aus dem Vorwort von Ingrid und Gerhard Zwerenz für HaBEs AgitProvoLyrik&Grafik-Buch „unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage“ : Nur keinen Streit vermeiden ..Es kann einen Autor teuer zu stehen kommen, wenn er sich strikt an das hält, was er schreibt.. Mundtot ist der Titel eines Gedichts von Hartmut Barth-Engelbart: „Wenn wir / nicht früh / genug / den Mund / aufmachen / haben wir/ am Ende / gar nichts mehr / zu sagen“ Der Lyriker ..aus Hanau denkt gar nicht daran den Mund zu halten Seine Feinde finden, er hat eine zu große Klappe. Die zitierten epigrammatischen Zeilen erinnern an Erich Fried, dem seine Verse nicht wenig Ärger eintrugen. Für Barth-Engelbart eskalierte der Ärger. Vor einigen Monaten wurden seine Gedichte auf offener Straße verhaftet. Wie aber kamen sie dahin? HaBE ist das Gegenteil eines Innenweltdichters. Mit Poesie und Prosa begibt er sich mitten unter die Leute (mit den ) bewährten Widerstandslesungen, denen es in Hanau und anderswo nicht an Publikum mangelt. Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun es durchaus, wenn Literatur sich für sie interessiert.…. Weshalb sich Polizei und Justiz für HaBEs Verse interessierten, ist eine bunte Geschichte. Der Autor erzählt sie in diesem Sammelband, der Spannung aufbaut wie ein Krimi, wer die Täter sind verraten wir nicht…
Das Buch ist dem langjährigen Duett-Partner HaBEs, dem Bassklarinett-& Saxophon-& Kompon- & Humanisten des Frankfurter ensemble modern Wolfgang Stryi gewidmet, der im Erscheiningsjahr noch vor Erscheinen des Buches starb, nach 15 Jahren gemeinsamer WiderstandslesungsKonzerte.
„unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage“
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE / Buchgestaltung : Jürgen Tauras / (c) 2005 Zambon-Verlag Frankfurt/Main / SemiHardcoverBroschur ISBN 3-88975-107-5 / 15,– €
Im gleichen Verlag das HaBE-KinderBuch von der Ziege „ZORA“
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Auszubildende und FacharbeiterINNen bei DUNLOP haben so bei der Kautschuk-Pressen-Strophe mitgeschrieben: „Die Kautschukpresse greift/ zwei Finger ab und schleift/ sie festgeklebt zur Walze/ Du schreist aus vollem Halse/ die Dunlop-Aktie reift/ – wenn sie-/ auf Deine Finger pfeift. “ Gerne werde/würde ich bei der Vorstellung des Buches die neuesten Verse dieses Liedes vortragen, die eine „Verdichtung“ des jüngsten Verarmungs- und BereicherungsForschungsergebnisses des DIW sind ((siehe jungeWelt-16.6.)) und auch die Gedichte, die ich zur Unterstützung (und mit Unterstützung) der Belegschaft von ABB-Alzenau bei ihren Warnstreik geschrieben habe. ((So was nenne ich Weiterentwicklung der Brecht/Eisler’schen Demokratisierung der Kunst))
Alle Betriebsräten und Vertrauensleuten der Betriebe in der Region biete ich meine Unterstützung bei ihren Aktionen an, wobei eben „Literatur der Arbeitswelt“ entsteht/entstand: bei Lesungen bei (Ex-Siemens) DEMATIC in Offenbach, bei der Hanauer VAC, bei der DUNLOP, bei Veith-Pirelli, bei DER-Druck und Societätsdruckerei, bei Hosen-Lösch in Birstein, bei der WIBAU in Gründau-Rothenbergen, beim Klinikum in Offenbach, bei den Milchwerken Hanau-Unterreichenbach, bei der Frankfurter Rundschau, bei der BittProzession der Belegschaft der Porzellanwerke Lichte gegen den Ysenburger Fürsten in Wächtersbach (Fürstlich Solizugeschlagen… die Millionen hört man munkeln … fürst saniert das Werk ist dicht… dirigiert uns aus dem Dunkeln …. die in Lichte sieht man nicht…..) zwischen 1974 und 2010 …
Und nicht zu vergessen: aus den öffentlichen Schreib- und Musikwerkstätten zwischen Jugendzentren von Maintal-Dörnigheim bis Ronneburg , in Schulen wie Anne-Frank- und Gebeschusschule, Kitas und Nachbarschaftshäusern sind zahlreiche Rapper-Gruppierungen, Breakdanzer, Rock/Jazz/Percussionformationen hervorgegangen, die mit HaBE getextet und arrangiert HaBEn, choreografiert und getrommelt HaBEn – von den Lamboy-Kids bis zu den Platinum Playaz, alles Menschen, die den tradierten Literaturbetrieb eher meiden – aber ihren eigenen finden und entwickeln. wobei es überall da langweilig wird, wenn sich die Protagonisten weniger um die Inhalte als um die vermeintlichen Plätze in den Charts kümmern.
Mein Vorwort möchte ich mit dem OriginalZitat von Ingrid und Gerhard Zwerenz ausklingen lassen:
„Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun das durchaus, wenn die Literatur sich für sie interessiert!“
Hanauer Anthologie
Geschichten von Anti-Helden