Ersparen Sie sich diesen Schund!:
WIESENGRUND
Man dichtet nicht mit vollem Mund!
Ich erklär es gut anschaulich:
Zu viel Gras ist ungesund
Unverständlich, unverdaulich
Ob Rauchen oder Wiederkäuen
Zu viel wird uns nicht lang erfreuen
Denn endlos adornitisch lang
Ist der Erkenntnis Untergang
wie der Darm der blödsten Kälber
drum wähln die ihre Schlächter selber
(Ende des obligatorischen Vorspannes)
Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal
Saßen einst zwei Hasen
Fraßen ab das grüne, grüne Gras,
fraßen ab das grüne, grüne Gras
bis auf den Rasen….
In einem Wiesengrunde
HaBE nicht ich geschrieben,
aber DAS:
Thomas was
der eine Has
der andre war
der Benjamin
Oh. mein Gott
wo führt das hin ?
Das geht zu weit
bis vor dem Krieg?
bis nach dem Krieg?
Vor unsrer Zeit !
Frag nicht!
Schweig!
Ich habe einen riesen Fund
Gemacht: der Wiesengrund
Ist umgezogen, ungelogen!
Eventuell hat er erwogen
Vom Kettenhofweg auszubrechen
Wo einst im Feuerbach der Krahl
Nach AfterPolizeiStundZechen
Den Bütteln des Sytems verstellt
Den Weg als Königsbacher Held
Die Räterepubradikal
Auf einer Massensbasis von
1,3 Promille schon
Vor seinen Schülern proklamierte
Und jeder weiß, wohin das führte
Der Koenen wußte, wie ihr wißt
Schon damals: Krahl ist Terrorist
Und prompt kam dann als Gottes Straf
FL-NS(S)U und RAF
Und Kraushaar liest jetzt aus der Asche
Löst die Legenden Masch für Masche
Der Götz tut seinen Sonderdienst:
Die linke Masche war Gespinnst
Von Krahl zu Henkel führt ein Schmiss
Wo’s Ziel des langen Marsches is
Und Gretchens Rudi war der Faust
Kein Grund, dass Du dem Pudel traust
Wer darf als fünfter Rat auf Achse
Wer kriegt den Wendehals nicht voll
Der Hendrik Broder findets toll
Und grinst
Behauptet hier ein Bösewicht,
man dürfe nach dem 9/11
den eigenen Klavierstuhl nicht
mehr in höhre Gagen drehen ?
Wer unter 68er Eleven
Wird dieses Schleudertrauma überstehen ?
Ich hab den Alten so verstanden
In einem Wiesengrunde
Ists wie im nächsten
Nach den Bränden
In Sodom-Guatanomorrah
:
In der Wüste gibt es keine Weiden
ob für Christen oder Heiden
im Falschen gibts nichts Richtiges
(mit Ausnahme der Zahlen bei LOTTO-TOTO-Renn-
oder beim Literarischen Quartett, da gibt’s in echt richtig Falsche)
Oder hab ich mich geirrt
Wieder adornix kappiert
Kam mir sein letztes Manuskript abhanden?
Hab ich vielleicht was übersehen?
Wollt er statt meiner nur den Thomas
So wie der Krahl im Feuerbach
Im Laumer unter seinem Tische
Zu seinen Füßen leiden
wo Thomas H. und Benny O.
sich um die Krümmel streiten….
Kein Adorno wünscht sich sowas!
Wir badeten im Fluß der Thesen
so viele sind dabei gewesen!
am Grunde der Moldau
wie frisch geschlüpfte Fische
die mitmeandern
durch Wiesengründe
wir wollten vom Meister keine Scheine
fürs Wandern
zwischen Laumer und Feuerbach
Neiddebatten machen nur schwach
Warn wir die Steine?
Werden wir Schweine?
Wieviel wiegt die Leichtigkeit des Schweins?
Hallo Milan! Wieviel wiegt kains?
Das sind die Fragen aller Fragen
Die mich seit ein paar Tagen plagen
Aus gutem Grund!
im WIESENGRUND
Geschrieben HaBE ich das grade eben, so als Neben-Produkt einer Mail an das Café Wiesengrund im Frankfurt Bockenheim / Im Weingarten 14. Eine schönere Adresse hätte sich Adorno auch nicht für seine Flucht aus dem Rest-Westend aussuchen können.
Und ich hatte dieses Café schon Mal verdächtigt, auf der Getränkekarte einen Cappuchino mit dem wohlschmeckend klingenden Namen ADORNO anzubieten. Jetzt muss ich das Wiesengrund um Abbitte bitten oder wie heißt das richtig? Abbitte leisten ? Muss ich dann wohl, in dieser Leistungsgesellschaft !
Ich hatte beim 7. Europäischen Poesie-Festival die Moderation einer im Café Wiesengrund stattfindenden Podiumsdiskussion aller TeilnehmerINNEN übernommen zum Thema „Poesie in der europäischen Einheit“. Nach der Lesung mit Titos Patrikios und Willem van Toorn. Dazu wollte ich tagszuvor erst Mal herausfinden, wo sich das Café Wiesengund überhaupt befindet. Gegenüber dem Wohnhaus der Wiesengrund-Adornos ?
Fehlanzeige ! Bei den Feuerbachstuben oder waren es die Königsbacher, wo der Krahl nach etlichen Halben die Akademische Räte-Republik ausgerufen hat ? Die Nachfragen im Westend führten zu insgesamt 2-stundenlangen improvisierten Open-Air-TalKabarett-Nummern zum Teil vor proletarisch schaffenden, meist migrantischem aber zum größeren Teil Jungbanker-, Steuerberater-, Immobilienmakler- (GehilfINNen) Publikum – nicht ohne überwiegende Sympathie-Erklärungen ob der ungewöhnlichen Geschichtsstunde während, vor, nach der Mittagspause. Der Besitzer des Königsbacher – ein Steuerberater- kannte zwar Hans-Jürgen Krahl nicht, aber bekannte sich als Duschke-kundig und fand die Idee der Anbringung einer Gedenktafel für Hans-Jürgen Krahl wegen der Ausrufung der Akademischen Räte-Republik und des erhärtbaren Gerüchts, dass der heutige Justiziar des Software-Giganten SAP in den End60ern unter dem Krahlschen Tische nicht nur den Theoremenfluss aus der Frankfurter Schule mit seinen extrem ätzenden adornitischen Ingredienzen sondern auch die Reste aus Krahls Königsbechern aufgesogen hat, wie zuvor schon neben einem Benjamin unter dem Laumer-Stamm-Tische des großen tiefen Wiesengrunds.
Die Frankfurter Schule kann eben zu sowas oder auch daneben so was Andrem führen. Das ist wie mit dem Atom und dem Beton: es kommt darauf an, was man daraus macht. Und wenn mer gar nix verstanden hat, machts auch nix – höchstens auf die Dauer von 24 Millionen Jahren ein paar VerMutationen.
So viel zum Thema: Wissen ist Macht und nix wissen macht auch nix…