Frankfurter Worst Case ? Wöörsd Käs! Wer’s nicht versteht, dem ist auch was erspart geblieben

HaBE die lange Geschichte vom Frankfurter Worst Case in  Hessisch aufgeschrieben

Wer’s nicht versteht, dem ist auch was erspart geblieben

Hellas EZB 1.Mai 13 094

Frankfurter Worst Case ?

Schdatt grieh Sooß

Krieh mer Wöörsd Käs

Isch denk,

mer hädde’n

Schunn gehabbd, vunn dere

KÄS-Männhädden

Bänk

 

Sou en Käs is

mer noch loang

nedd Worschd

midd em Geribbde

geeschen Dorschd

Hoandkäs midd Mussigg

Gibd koan Dinnschiss!

Wass e Gligg!

 

Unn woann de Käs gegesse is

Doann gibds aach glai

koa Käsworschd me-i

Kadoffelworschd is aach schunn aus

 

(jetzt folgt der hochdeutsche Mittelteil)

 

Europa ist ein Kartenhaus

Der kleine sagts dem großen Klaus

Den Wowereit ziehts in Berlin

So lange wie sein Flugplatz hin

den Himmelischen Friedens-Platz

plant immer weiter für die Katz

der Bundesbahnsanierer Mehdorn

Jetzt schreit der Wowereit im Jähzorn

Ich halt Berlin nicht länger aus

(Berlin hält ihn nicht länger aus?)

Der große sagt zum kleinen Klaus

In Deutschlands großer Kapitale

Baun sie fürs goldne Kalb, dem Baale

Ein wunderschönes Gartenhaus

 

warum sie  G mit K verwechseln

Obwohl sie beide gar nicht sächseln,

das stellt sich sehr viel später raus

 

die Pokerfaces Klaus und Klaus

flohn aus Berlin,

sie wollten fliehn

sie flohen mit der Bundesbahn

und kamen nie in Bankfurt an

der kleine Klaus war schuld daran

Aus die Maus ?

Noch lange nicht

 

 

Da kommt der dritte Klaus ins Spiel

Ein Junker mit ner Luxusburg

Der Poker-Claude gewann beim Skat

Nicht nur die Burg, nein auch den Staat

Doch der ist ihm schon lang zu klein

Das Junker-Land soll größer sein

Der EURO-Kaiserthron, sein Ziel.

Doch wen man sich zum Kaiser nimmt

Hat Bankfurt immer schon bestimmt

Auch Kutschen, Masken, neue Kleider

Das regelt Kapitalfurt

Leider!

 

Und wie geht die Geschichte weiter?

 

Die beiden Kläuse müssen warten

Der dritte Klaus gibt schon die Karten

Sie suchen sich die besten aus

und bauen sich ein Hochhaus draus:

 

In Frankfurt Feldmann meistens tief

Der höchste Turm ist ziemlich schief

 

Der zweite ist der Messeturm

Der beugt sich bei dem nächsten Sturm:

Nun, das war nur ein kleiner Scherz

zweithöchster Turm ist der Commerz

der auch noch ne Arena hat

wo früher Wald war

vor der Stadt

 

Feldmann in Frankfurt Baum für Baum

Statt Wald wächst hier ein Wachstums-Traum …

 

(Vorsicht!: Hier endet vorläufig der hochdeutsche Mittelteil!)

 

 

 

Der EZB ihrn Dobbel-Torm

Is e Dobbel vonn demm Törmsche

Odder haasd des rischdisch Duubel

In Peederfurd, der mit demm Struwwel

Odder sechd mer nedd aach Düwwel

Düwwel wär doch nedd sou üwwel

 

Ach, isch will mers nochmool iwwer-

Unn moi Stern in Falde leesche

Isch renn nooch Dribbdebach glei niwwer

Midd moim Schörmsche geeschen Reesche

 

Weil, dohinne kimmt e Schdörmsche

Uff der EZB ihrm Törmsche

Hoggd e aames BänkerWörmsche

De Börseschdier hälds fescht mimm Hörnsche

Doch doann bloosd des Griese-Schdörmsche

Aach des aame BänkerWörmsche

Mit soim grooße Reddungsschörmsche

Von dem Schdier soim reschde Hörnsche

Als errabb vumm Dobbel-Törmsche

Zwaahunnerd Meeder mit soim Schörmsche

Vunn Weidem siehds sou aus des Wörmsche

kloa wie e Woinachdsplädzje-Förmsche

Unne sinn die Boa unn Ärmsche

Unn de Reschd vumm Bänker-Wörmsche

Zimmlisch

platt

 (unn jeddz widder Hochdeitsch)

Himmlisch, noch ein Arbeitplatz,

Großer Baal, wir loben Dich

und wir danken

Frankfurt

unsrer Banken-

Stadt

Solidaritätskundgebung Nina S  Real Markt Maintal 10 05 2014 09-14-41 5050x2970 (5)

 

HaBE am 28.05. 2014 (also nach wie vorm Kriesch)

Jeder Frankfurter, jeder Odenwälder wird es sofort merken, was Nichthessen eben auch nicht merken können: HaBE in einem Mischdialekt geschrieben, den Linguistinnen, Dialektforscher-, Sprachwissenschaftler-innen als FVV-Dialekt bezeichnen, der sich in Hessen um Frankfurt herum herausgebildet hat entlang der Strecken des Regionalen Frankfurter VerkehrsVerbundes FVV, der sich heute RMV nennt. Entlang dieser U- und S-Bahnstrecken vermischten sich die verschiedenen Frankfurter Stadtteil-Dialekte/Akzente  mit den Dialekten der umliegenden Unterzentren. So auch mit den Odenwälder Dialekten neben/zwischen/über Main, Mümling, Gesprenz, Bergstraße und Rhein und Neckar – vom Aschaffenburger „Aschebescher“ bis zum Mainzer „Meenzer Buu“… Ab Bensheim, Viernheim, Fürth mischen sich die Südwest-Odenwälder Dialekte mit nordbadischen und pfälzer Dialekten zwischen Mosbach, Eberbach, Hirschhorn Heidelberig, Monnemm, Lumbehaafe unn sou waider bis hin zur pfälzisch-saarländischen Grenze. Wegen des elterlichen Dialektsprachverbots war ich immer ein Wanderer zwischen mehreren Sprachwelten – mit immer noch andauernder Vorliebe zum heimischen Ourewäller Dialekt der Unnerzent, wo zwischen einem owwerzenter kloane Wachche vull Stoaa unn em unnerzenter Wäggelsche vull Stee haarscharf zu unterscheiden war. Wie destilliert-aseptisch klingt dagegen : ein kleiner Leiter-Wagen voller Steine. Das erwacht höchstens zum Leben, wenn ein Süd-Hannoveraner einen kleinen Leiterwagen voll mit Pflastersteinen in seiner Schrebergarten-Kolonnie zum Pflastern der Gartenwege entlädt und dieses Abenteuer erst den Gartenzwergen und dann am nächsten Tag seinen Kollegen erzählt.

 

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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