Positives aus der Ukraine
Zumindest ein bisschen. Auch wenn allenthalben die Nerven blank liegen, scheint sich die Erstürmung der Ostukraine schwieriger zu gestalten, als von Washington geplant
Mit zunehmender Brutalität geht das Kiewer Faschistenregime gegen Bürger der Ostukraine vor, die sich mit separatistischen Absichten tragen. Dies darf niemanden wundern, denn ausgerechnet dort liegt ein ausgiebige Schiefergasvorkommen. Das Yuzovsky- Gasfeld. Zwischen zehn und 40 Milliarden Kubikmeter könnten dort in den nächsten Jahren gefördert werden. Es ist davon auszugehen, dass diesselben Firmen, die unter Wutgeheul ihre Explorationsverträge für die Schwarzmeervorkommen vor der Küste der Krim abschreiben mussten, für derzeitigen Massaker in der Ostukraine die Hauptverantwortung tragen. Alldies sind die Konzerne Exxon Mobil, Royal Dutch Shell, OMV Rumänien und die staatliche ukrainische NAK Nadra Ukrainy. Gemeinsam mit dem IWF hatte man der Ukraine Hilfen in Höhe von 17 Milliarden Dollar zugesagt. Unter einer Bedingung. Unterwerfung und Befriedung der aufsässigen östlichen und südlichen Landesteile. Daher gab es bisher auch nur Militärhilfen in Höhe von 100 Millionen Dollar für das untergehende Land.
Ohne Ostukraine kein Geld
Für die Junta in Kiew geht es daher um Kopf und Kragen. Wenn es ihr nicht gelingen sollte, die Schiefergasregionen für die Energiekonzerne zurückzuerobern, wird der Zorn der Massen in wütenden Hungeraufständen gipfeln und für die derzeitige Junta bricht die Nacht der langen Messer an. Daher die zunehmende Brutalität. Zugleich scheint es trotz aller Grausamkeiten nicht so recht voranzugehen mit dem Siegen. So schreibt die Newissamaja Gazetta vom Freitag, die Ukraine habe ihre menschlichen und materiellen Ressourcen für die Fortsetzung der ‘Antiterroristischen Operation’ ausgeschöpft. „Die Hauptmasse der Soldaten und Offiziere will nicht gegen Mitbürger kämpfen,“ so die Zeitung. „Deshalb nehmen hauptsächlich die Nationalgarde und Söldnerbataillone der territorialen Verteidigung an den Kampfhandlungen teil.“ Mit den Söldnerbataillonen ist in Wahrheit eine einzige Firma gemeint. Nämlich der Auftragskillerverleih Blackwater, später in Xe- Service, noch später Academy und zuletzt Greystone umgetauft. Gegen die Firma wurde bereits ermittelt, weil deren ‘Mitarbeiter’ 2007 im Irak in eine Menschenmenge feuerten und dabei 17 Menschen töteten. 24 Menschen wurden schwer verletzt. Unterstützt wird das professionelle Mordgesindel durch die hirnlosen Schläger vom Maidan, die sich nun als Witzausgabe einer Nationalgarde mit Schnellfeuerwaffen brüsten.
Der Zynismus Kiews
Während überall die Kugeln fliegen, bleibt Russland ruhig und besonnen. So wurde dem Regime in Kiew von Seiten Moskaus humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ostukraine angeboten. Aber wie das leider so ist. Wenn man Nazis humanitäre Hilfe für eine leidende Bevölkerung anbietet, verstehen die das nicht. Dafür reicht deren Denk- und Fühlstrecke nicht aus. Stattdessen erfolgte ein Antwort, deren Zynismus zeigt, welch Geistes Kind die Verbrecher in Kiew sind. So hieß es in einer Mitteilung des russischen Außenministerium: „Am Donnerstag, dem 29. Mai, wurde vom Außenministerium der Ukraine eine Note gesendet, deren Text zumindest Befremden auslöst. Das Außenministerium der Ukraine hat das Thema humanitäre Hilfe und die Leiden der Menschen in den östlichen Regionen der Ukraine, wo wegen der von Kiew eingeleiteten Militäroperation täglich Menschen sterben und die Zahl der Verletzten und Betroffenen weiter zunimmt, voll ignoriert und ist zynisch auf die Situation auf der Krim eingegangen, die laut Meinung der ukrainischen Seite, die auf gewissen ‚zahlreichen Signalen der Weltgemeinschaft‘ basiert, angeblich ‚am Rande einer humanitären Katastrophe steht‘.“
Friedensmahnwachen in Kiew
Demo in Kiew gegen ‘Antiterroreinsatz’
In Kiew gibt es allerdings auch Menschen mit Anstand. Diese veranstalteten am vergangenen Donnerstag vor dem Innenministerium in Kiew eine Demonstration unter dem Motto: „Der Zynismus der Regierung kennt keine Grenzen! Sie senden unsere Söhne zu unseren Landsleuten, um diese zu erschießen, mit unserem Geld!”
Antifa- Aktivist in Kiew
Die Demonstranten riefen dazu auf, die ethnischen Säuberungen im Osten des Landes einzustellen. Stattdessen forderten sie eine Untersuchung der Schüsse auf dem Maidan. „“Wir sind müde vom Krieg, von der Rechtlosigkeit und wir fordern unparteiische und transparente Untersuchungen der Ereignisse, bei denen Menschen starben und immer noch sterben.” So der Co- Vorsitzende des Dachverbandes ukrainischer Gewerkschaften, Dmitry Filipchuk während der Kundgebung. Laut einhelliger Meinung der Demonstranten ist Jazenjuk: „verantwortlich für einen Bürgerkrieg im eigenen Land.” Ebenso wie Poroschenko, der 2000 Tote für öffentlich vertretbar hält.
Nachteile der ‘Nationalgarde’
Demonstrantin in Kiew
Zum Vorteil der Separatisten gibt es in der Ostukraine so gut wie keine militärische Infrastruktur. Schnell mal 100 Panzer mit der Bahn zu verlegen, ist nicht möglich. Zudem scheinen die strategischen Kenntnisse der Nationalgarde eher stümperhafter Natur zu sein. So sieht dies zumindest Oberst Igor Strelkow, der Kommandeur der Volkswehr in Slawjansk: „Die Logik des ukrainischen Militärkommandos ist mir unklar. Wenn man sich die Karte ansieht, so gibt es eine Menge an möglichen Maßnahmen, die sich einem da faktisch aufdrängen. Aber sie scheinen dem ukrainischen Militärkommando eben nicht in den Sinn zu kommen. Ganz im Gegenteil unternehmen sie vieles, was scheinbar der militärischen Kompetenz von Gefreiten entsprungen ist.“ Zur Bewaffnung der Angreifer meint er: „Der Gegner hat sehr viel Artillerie, sehr viele Panzerfahrzeuge, eine absolute Luftüberlegenheit, aber der Kampfgeist der gegnerischen Bodentruppen ist nicht ausreichend, um es zu wagen, sich auf die Straßen der Stadt zu begeben.“ Aus diesem Grund ist er sich sicher, die Stadt längere Zeit halten zu können.
Ein deutsches Bataillon in der Ukraine?
Ilja Stulov – Journalist
Zuguterletzt noch ein Kuriosum zum Thema Ukraine. Wie Ilja Stulov von der Moskauer Zeitung Kultura am 21. Mai berichtete, formiert sich derzeit in Deutschland unter dem Namen Ernst- Thälmann- Bataillon eine Volkswehr, die der Ostukraine zu Hilfe kommen und das faschistische Regime in Kiew bekämpfen will. Vor allem ehemalige NVA- Soldaten sollen der Truppe angehören. Dabei soll das Bataillon jedoch infolge eines internationalen Aufrufs gegründet und formiert werden. „Alle Nationalitäten sollen dazu aufgerufen werden, in der Ukraine gegen das Faschistenregime zu kämpfen.“ Der russische Leutnant der Reserve, Dmitrij Marmilow, der seinerzeit in Ostdeutschland Freundschaften zu NVA- Angehörigen geknüpft hatte, freute sich über eine Prozession von etwa 400 ehemaligen Fallschirmjägern der NVA, die bei einem Kundgebungsmarsch durch Berlin klare Flagge für Russland zeigten. „Es ist einfach Unwissenheit. Viele glauben, Russland habe die Ukraine angegriffen und die Krim annektiert. Erklärst Du ihnen die Wahrheit, ändert sich ihre Einstellung sofort deutlich.“ Die zunehmende Zahl an Montagsmahnwachen für den Frieden tut ein weiteres dazu.
Quellennachweis und weiterführende Links: