Meine ungehaltene Grabrede für Dich, für meinen Freund Heinrich Droege

Ach Heinrich

der Wagen bricht 
leider noch nicht
für die Achse der sogenannten Guten
die Tag und Nacht totalbekriegen
und mit Kindermorden das Böse besiegen
für die neuen Achsenmächte
sollen wir bluten
wir sollten ihre Achsen brechen
sie fahren den Karren
in dem auch wir sitzen
und in ihren Tretmühlen schwitzen
die unsere Kinder
wie Ratten fangen mit ihren Lügen
mit ihren Knarren
Fregatten und Panzerkreuzigungszügen
bis auf die Knochen opfern
mit Haut und Haaren
Die ihre Asche noch
versilbern..
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ach Heinrich
wir streuten den Sand auf die Schienen
ins UNheilsWerk der RiesenRäder
die immer noch rollten
die wir anhalten wollten
Den KriegsKarren Kaput Baals
immer versuchten
wir ihn zu bremsen
Warn wir nur Narren?
uns alte Deppen haben sie belogen
wir glaubten seine Zeit wäre abgelaufen
sie haben ihn mit OutDoorPeaceKlamotten verhüllt
jahrzehnte lang haben wir ihm die Sanduhrn nachgefüllt
Beim Singen alter Lieder
geduldig, mühsam immer wieder
diesem Möderkarren
die blutverschmierten
Scheinwerfer putzen
mit zwei geputzten sieht mans besser
die Opfer laufen bei Flutlicht
UN-geblendet ins offene Messer
mit Worten zum Sonntag und Feierabend
dem Weltfrieden nutzen?
Lampenputzen?
Noch immer mit dem alten Lied ?
Nix Neues ?
Nix Neus!
und sie ?
Wir dachten
wir hätten Ihnen die Schienen
doch sie haben uns die Zeilen verbogen
So konnten sie getrost bei Zeus
den Sohn des Kriegsgotts
Phaeton in den Sonnenwagen setzen 
Sie brauchten ihn nur umzutaufen
in PeaceCorps, Friedensfürst und NGO
in Freedom and Democracy
die alten Messer nur neu wetzen
für Libyen, GAZA, Kosowo
Irak, Afghan- und Pakistan
Somalia, Sudan, Iran …
Und wir ?
wir liefen dagegen
es war nicht genug
ja, wir standen auf
doch wir standen im Zug
wir versuchten beim Tanz
um das goldene Kalb
die Richtung zu ändern
auf der verfluchten Gegengeraden
marschierten wir mit ein
in fremden Ländern
der Kisch ist gesprungen
-ja, der!-
der ist desertiert
und hat den Gegenzug organisiert
Doch wir
wir blieben an Bord
wir sprangen nur Halb
uns hielt die Reling
im Schutz der Brücke
gut windbeschattet
vom goldenen Kalb
schrieben wir mutig weiter
am AntiChoral
gegen Kaput Baal
Lass sie fahren dahin ?
Sie habens kein Gewinn?
Eine feste Burg
ums goldne Kalb
ihre Wehrmacht, ihre Waffen
mit dem Segen ihrer Pfaffen
RaubMordend Millionen mit LuftTotschlägen
sichern sie dem Baal Profit
den wir ihnen hier wie dort
mit HungertodesExekutionen
und HighTechMordExport
tagtäglich
nachtnächtlich schaffen
sie fahren den Karren
wieder dort hin
an die Wand
in jedem
bodengeschätzten
Land
brandschatzend karren sie ihn dahin
wo er schon
viele Kains-Male war

 

 

 

 

 

 

 

 

auf ihre Völkerschlachtfelder
und die BILDverblödeten Kälber
wählen das goldene Kalb
und ihre SchlachtopferMetzger selber
Völkerschlacht Denkmal
geschlachtetes Volk
ist meistens kopflos
gedankenbefreit
wieder schlachtbereit
doch wer überlebte
mit Rest-Verstand
auf laufenden Band
in Vollcontischicht
mit der Einsicht
von unten sah
dass da
der Krieg
schon immer war
der Weltkrieg der Fron-
Arbeit zum VerHungerlohn
fürs Kapital global produzierte
kolatterale Leichenberge, MassenGoldgräber
ob sie dir mit Pestiziden die Kehle durchschnitten
für hundertetausend Profit-Millionen
oder die Todesschwadronen
egal
du hast ihn be-
und dagegen geschrieben
und Deine Worte
sind uns geblieben
Du gehst,
du gingst
alleine ?
Jetzt Schon ?
Du gehst zu früh
Noch lange wären es
noch keine unbezahlten Überstunden
gewesen
noch keine Achtzig
und du machst Dich
aus dem Staub und lässt den Hammer fallen
gibst die gespitzten Griffel ab.
Mensch Heinrich
mach nicht schlapp!
Keine Rente mit 67
du gehst zu früh
Du weißt
das rächt sich.
Wir brauchen dich noch
und so dringend wie eh und je.
Dass ich jetzt ohne Dich Streikposten steh,
das tut weh.
Sie schlachten die Völker,
das Volk schaut zu.
Und viel zu wenige wie Du
reißen dem Volk die Augen auf
Das gemeine Volk,
hört die Signale noch nicht
Die nicht kommen,
wenn keiner wie Du sie ausspricht:
„Das da draußen ist nur der Probelauf
Wenn Kaput Baal erst das Schlachtfeld
mit EUREN Leichen säht
dann ist es schon wieder
schon wieder
zu spät!“ —
26 Tausend 
beim Sklavenaufstand abgemäht
Fregatten und Kanonenboote
befreien Deutsch-Ost-Afrika
Hurrah schreit Winston Churchill da
und die 8 Millionen Kongolesen ?
das war schon lange vor Verdun
hinter den Vogesen
wo unsere Groß-Väter verwesen

ausgepeitschte Hutu-Sklaven
gequält, erschossen von den braven
guten deutschen Tutsi-Mohren
Sklaventreibern, Kalfaktoren,
Der Tutsi-Mohr hat seine Schuldigkeit getan
jetzt kann er nicht mehr gehn
Die Hutu warens! Ach wie schön!

 

 

 

 

8 Millionen Kongolesen
Ein schwarzer Holocaust ?
Wir hatten es vergesssen
das Kupfer für Siemens-Schuckert,
für Bosch und AEG
ein schwarzer Tod,
tut uns doch nicht weh
Der technische Fortschritt hat seinen Preis
nun ja die Schwarzen warn halt nicht weiß
Ich glaube an keine Auferstehung
Ich weiß
in jedem Aufstand
stehst Du mit auf
Steh auf!
Heinrich
Wir brauchen Dich noch
so dringend wie eh und je.
Sie schlachten die Völker, das Volk schaut zu.
Und viel zu wenige wie Du
reißen dem Volk die Augen auf
den Arbeitern der EUROwelt
Die Welt der Arbeit
hat sich noch
zwar schon und hie und da
und eigentlich schon immer
schallgedämpft geknebelt
bisweilen ausgehubert, ausgehebelt
(ja ja wir hatten
Arbeitsplätze und Fregatten
Kriege, Krisen bringen Chancen
Gesundheit bringen Flöhe oder Wanzen
Panzer brechen, Panzer rosten
schaffen Arbeitsplatz im Osten
früher hieß das Lebensraum
Krieg ist Frieden
Bombardierung
NATO-Führung
ist Befreiung
heute noch
morgen wieder
man merkelts kaum
frohe Botschaft
Feuerpause
Weihnachtsbaum
Ach Heinrich
hier am offnen Grab
da wein ich nicht
ich bitte Dich
nicht um Verzeihung
Ich weiß
du kämpfst auch jetzt noch
so wie immer
von unten gegen unsre Unterdrückung
Sie sollen weder uns noch unsre Kinder
noch nicht Mal unsre Asche kriegen
wir lassen uns auch nach dem Tod
nicht unterjochen …
Du hast Dich immer
gegen diese Kriege
ausgesprochen
doch noch lange
nicht genügend
ausgeschrieben
Heinrich
wärst Du noch ne Weile
nur noch etwas länger dagelieben
wir hätten diese Kriegsverbrecher
liebend so gern
und so sicher
aber doch
nicht
tot
ge
schrieben
wir hätten sie
nicht an die Wand
wir hätten Sie
nur für ein Jahr
ans Band gestellt.
Und ich versprech Dir
wir werden selbst
bei diesem letzten
scheinbar Unterliegen
letztendlich
mit unsren Kindern
und mit unsren Enkeln siegen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HaBE am 7.11.2011
für meinen Freund und Mit-WiderstandsLeser- und -Schreiber Heinrich Droege geschrieben:
http://www.barth-engelbart.de/?p=698 Heinrich Dröge war mit Horst Bingel und Sabine Kebir einer der Ersten ideellen und materiellen Unterstützer der Hanauer Widerstandslesungen.
Vom seinem Tod habe ich erst nach der Rückkehr von den „kritischen Literaturtagen“ des ÖGB erfahren. Meine Lesung dort fand in der ÖGB-Zentrale am Rande der Brigittenau statt: Mein Kopf- und Herzenswunsch war es, mit Heinrich auf den Spuren  Robert Blums nach Wien zu fahren , um dort am Rande der Brigittenau zu lesen und zu singen: „Was geht dort zur Brigittenau im dämmrigen Morgenrot   …“ dort haben die Verbrecher der feudalen Reaktion den  den Wiener Demokraten und frühen Linken zu Hilfe eilenden Robert Blum trotz seiner Immunität als Abgeordneter des Frankfurter Paulskirchen-Parlaments durch ein Exekutionskommando unter dem Befehl des Generals von Windisch-Grätz erschiessen lassen.
Heute machten das NATO-gesteuerte als Islamisten getarnte Spezialkommandos, wie bei der Ermordung meines Freundes Vittorio Arrigoni, der als Sohn italienischer Partisanen den Palästinensern zu Hilfe kam. Ein IDF-Spezialkommando hat ihn im GAZA-Streifen entführt, fast zu Tode gefoltert und noch Stunden vor Ablauf eines „Ultimatums“ erdrosselt. Die IDF-Einheit hatte per internet die sofortige Freilassung eines Duzends salafitischer Terroristen gefordert, die die Hamas-Regierung eingesperrt hatte.
auf ihr Schlachtfest des offenen Völkerschlachtens ………………….
—– Original Message —–
From: VS Hessen
Sent: Thursday, November 03, 2011 5:47 PM
Subject: Der VS Hessen trauert um sein ehemaliges Vorstandsmitglied Heinrich Droege
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Pressevertreter,
heute erreichte mich die traurige Nachricht, dass unser ehemaliges Vorstandsmitglied Heinrich Droege, am gestrigen Mittwoch, den 2.11.2011, im Alter von 78 Jahren in Frankfurt am Main verstorben ist. Bereits vor einigen Jahren an Krebs erkrankt, fand sein Ringen mit der Krankheit nun ein Ende.

Ein letztes Mal trat Heinrich Droege im September 2009 im Rahmen der „Hessisch-Sächsischen Literaturtage“ auf Einladung des VS Hessen öffentlich in Frankfurt am Main auf, um aus seinen Büchern zu lesen und seine Sicht der Dinge zwanzig Jahre nach dem Ende der deutschen Teilung mit altbekannter Verve vorzutragen. Seine ebenso kritische wie lebensbejahende Art wird uns fehlen.

Beachten Sie/Beachtet bitte unsere Pressemitteilung im Anhang.

Mit besten Grüßen,

Alexander Pfeiffer
(VS Hessen – Vorsitzender)Bleichstr. 43
65183 Wiesbaden
Tel.: 0611/16897962
Mobil: 0176/50548181
E-Mail: vs-hessen@alexanderpfeiffer.de
www.vs-hessen.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

2 Gedanken zu „Meine ungehaltene Grabrede für Dich, für meinen Freund Heinrich Droege“

  1. Ja, ja, ich denke an den heinrich sehr oft und halte zwiesprache. wir waren oft einer meinung aber was nützt das? wir müssen uns unterhalten mit den leuten die nicht unserer meinung sind und müssen sie logisch überzeugen.
    Was würde heinrich zu trump sagen… ich weiss es genau!

  2. Hallo Hartmut,
    ich habe in der Mail von Vorgestern darum gebeten, Deine Beiträge weiter verbreiten zu dürfen. Bis jetzt ist keine Antwort angekommen.
    Die Schreiber beim \"Wort zum Sonntag\" der ARD darft Du bitte nicht in einen Topf mit den \"Das freigeistige Wort zum Sonnntag\", wo ich Redakteur bin werfen.
    Ansonsten würde ich auch diesen Nachruf gerne weiterleiten wollen, Aber eben nicht ohne Dein Einverständnis.
    Andreas Krödel

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