Millionen Tote an der Kölner Klagemauer. Der Kläger ist tot, die Klage geht weiter


Walter Hermannn und Reuven Moskovitz (beide Träger des Aachener Friedenspreises)

„Walter Herrmann ist tot, doch seine Idee ist lebendiger denn je. „Eine ‚Elite‘ von ‚Kriminellen‘, die Neue-Weltordnungs-Mafia versklavt den Rest der Welt und beherrscht Politik, Medien und Konzerne“ „Wir wünschen uns, dass die Menschen endlich lernen, in Frieden zu leben!“ „So lange wie Rambo-Filme die Köpfe unserer Kinder verdrehen, solange wird sich auch bei dieser Generation die Einstellung zum Krieg nicht ändern.“ So steht es auf drei der zahllosen Klagemauer-Karten. Es begann vor 25 Jahren, im Januar 1991, mit dem so genannten Golfkrieg, als die USA den Irak überfielen. Das war Auslöser für das Projekt für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrecht. Initiator Walter Herrmann – 1998 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet – hat im Kampf gegen Krieg und Ungerechtigkeit nie aufgegeben. Doch seit Januar 2016 war Walter Herrmann gesundheitlich angeschlagen. Sein Platz vor dem Kölner Dom blieb seitdem leer. Die ständigen heimtückischen Attacken gegen seine Friedensarbeit – besonders die aus seinem engeren Umfeld – hatten ihm zugesetzt. Es herrscht Krieg. Kräfte des Friedens sollen kaputt gemacht werden. Doch die Kölner Klagemauer muss weiter leben.“

Für Walter Herrmann

An

Klage

Mauern

 

Du hast den Verstummten

Stimme gegeben

Die Entmutigten & Entmieteten

Ermutigt

Den Geblendeten

Die Augen

Geöffnet

Und den Entmündigten

Die Münder

Deine Gewaltlosigkeit

war überwältigend

und selbst von Broders Cater-Pillars

nicht zu überwältigen

 

Deine leisen Töne

Gegen Meisners Waffen-

Und andere Dompfaffen-Segnungen

Konnte kein Weltordnungsamt

Mit Ordnungsstrafen

Von der Platte

Schaffen

 

Du hast noch jeden Rufmord

Überlebt

Auch die aus den

Vermeintlich eignen Reihen

Und warst bereit

Selbst das noch zu verzeihen

Wenn es gegen kapitale Kriegsverbrechen

auch nur einen Millimeter weit

was nützte

 

das hast Du leise

weise kalkuliert

gewusst, gefühlt, gespürt

auch wenn‘s vielleicht am Ende

nur

in GAZA

oder anderswo

ein Kinderleben schützte

 

Und jetzt bist Du gegangen

An Deinem Widerstandort

Gähnt nach über 25 Jahren

ein Loch

schmerzend offen

wie lange noch

 

und doch

lässt mich die Trauer

um Dich nicht nur hoffen

dass dort die Kriegstreiber zur Hölle fahrn

die hohen Oberbankster ebenfalls

die Götzendiener Kaput-Baals

die Dich feuerpausenlos

tagtägzig tausend Mal

bedrohnt, verhungert

ertränkt, vergiftet

abgeschlachtet

& verstümmelt

verdurstet &

& vertrieben

haben

 

So um Dich trauernd

Dir nachdenkend

will ich wie Du

ausdauernd

weiter

so

 

An

Klage

Mauern

 

 

Dein HaBE

Im Januar 1991 zeitgleich mit Walter Herrmanns erstem Aufbau seiner Kölner Klagemauer habe ich zusammen mit dem ensemble modern – Komponisten und Saxophonisten Wolfgang Stryi in der Schlüchterner Synagoge mit den Widerstandslesungen und -schreibungen begonnen und sie bis heute in der Regel auf offener Straße fortgesetzt – nach dem Tod Wolfgang Stryis 2005 leider ohne Musik, ohne die Spontanvertonung meiner Texte und derer, die das Publikum neben mir schrieb.


Walter Herrmann und Reuven Moskovitz (beide Träger des Aachener Friedenspreises)

Die Trauerfeier für meinen verstorbenen Freund Walter Herrmann, den ich erst 2011 bei der Verleihung des Aachener Friedenspreises an das Tübinger IMI und die Aktion Aufschrei kennen lernte, ……

Tobias Pflüger (IMI) und Jürgen Grässlin (Aktion Aufschrei)

 

….. wird am Montag den 11.Juli 2016 in der St. Theodor Kirche, Burgstr. 42, in 51103 Köln stattfinden. Die Beerdigung ist am Donnerstag den 14.Juli 2016 um 10:00 auf dem Südfriedhof, Köln Zollstück. 
Trauerfeier
Montag, 11. Juli, um 11 Uhr in der Kirche St. Theodor in Köln-Vingst, Burgstr. 42

Beisetzung
Donnerstag, 14. Juli, um 10 Uhr auf dem Südfriedhof in Köln-Zollstock

Filmclips
Walter Herrmann: Fels in der Brandung
Von Arbeiterfotografie

https://www.youtube.com/watch?v=60RXPhLr3v460RXPhLr3v4

Im Juli 2014 ist ein Video mit Walter Herrmann, dem Initiator der Kölner Klagemauer für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrecht, entstanden. Anlässlich seines Todes am 26. Juni 2016 soll es – erneut – einen kleinen Eindruck davon vermitteln, was ihn über Jahrzehnte bewegt hat. Im Juli 2014 ging es um einen erneuten militärischen Überfall Israels auf die eingeschlossene palästinensische Bevölkerung in Gaza, das Walter Herrmann als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anprangerte – getreu dem Motto des ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen.“

Clip downloaden (mit Rechtsklick – „Ziel speichern unter…“)

 

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22911

Dokumentation eines Projekts für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrecht
Die Kölner Klagemauer muss leben (23)
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Walter Herrmann ist tot, doch seine Idee ist lebendiger denn je. „Eine ‚Elite‘ von ‚Kriminellen‘, die Neue-Weltordnungs-Mafia versklavt den Rest der Welt und beherrscht Politik, Medien und Konzerne“ „Wir wünschen uns, dass die Menschen endlich lernen, in Frieden zu leben!“ „So lange wie Rambo-Filme die Köpfe unserer Kinder verdrehen, solange wird sich auch bei dieser Generation die Einstellung zum Krieg nicht ändern.“ So steht es auf drei der zahllosen Klagemauer-Karten. Es begann vor 25 Jahren, im Januar 1991, mit dem so genannten Golfkrieg, als die USA den Irak überfielen. Das war Auslöser für das Projekt für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrecht. Initiator Walter Herrmann – 1998 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet – hat im Kampf gegen Krieg und Ungerechtigkeit nie aufgegeben. Doch seit Januar 2016 war Walter Herrmann gesundheitlich angeschlagen. Sein Platz vor dem Kölner Dom blieb seitdem leer. Die ständigen heimtückischen Attacken gegen seine Friedensarbeit – besonders die aus seinem engeren Umfeld – hatten ihm zugesetzt. Es herrscht Krieg. Kräfte des Friedens sollen kaputt gemacht werden. Doch die Kölner Klagemauer muss weiter leben.

Die Passanten am Dom sind aufgefordert, Ihre eigene Friedensbotschaft auf einer Karte der Klagemauer zu hinterlassen. So ist ein interaktives Friedenskunstwerk von Weltrang entstanden.

Um dem Klagemauer-Projekt eine zusätzliche Wirkung zu geben, dokumentieren wir im wöchentlichen Rhythmus – beginnend einen Tag nach Walter Herrmanns 77. Geburtstag am 26. Januar 2016 – die von Passanten geschriebenen Karten-Botschaften. In den Folgen 1 bis 18 stand das Thema Palästina im Mittelpunkt. Ab Teil 19 und hier jetzt in Teil 23 sind Karten aus einem breiteren Themenspektrum zusammengestellt:


265.


266. Make love not war


267.


268. Die Menschheit ist eine


269. Jeder von uns muss in seiner Zeit und in der Geschichte seine Rolle spielen – Lasst uns unsere individuelle und kollektive Kraft nutzen, um auf uns selbst, den anderen und die Erde aufzupassen, alt und noch schön – wir können es besser machen – indem wir jetzt beginnen!


270. Eine „Elite“ von „Kriminellen“, die Neue-Weltordnungs-Mafia versklavt den Rest der Welt und beherrscht Politik, Medien und Konzerne


271. Die Welt hat genug für die Bedürfnisse von jedermann, aber nicht für jedermanns Gier. Missbraucht sie nicht!


272. Ich komme aus Jugoslawien, und ich weiß, dass die meisten Menschen dort diesen Krieg nicht wollen. Beendet ihn durch Politiker, nicht durch Waffen.


273. Wir wünschen uns, dass die Menschen endlich lernen, in Frieden zu leben!


274. Nur durch Hilfsbereitschaft und Liebe wirst auch Du Freunde finden!


275.


276. So lange wie Rambo-Filme die Köpfe unserer Kinder verdrehen, solange wird sich auch bei dieser Generation die Einstellung zum Krieg nicht ändern.

Copyright der Karten-Reproduktionen: Förderkreis Kölner Klagemauer für Frieden e.V.

Ihr könnt uns und das Klagemauer-Projekt unterstützen, indem Ihr fremdsprachige Kartentexte ins deutsche übersetzt und uns die Übersetzungen unter Angabe der Kartennummer zukommen lasst (an arbeiterfotografie@t-online.de)

Siehe auch:

Dokumentation der vorangegangenen Woche (22):
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22888

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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