Heimlich in Homs – Analyse einer ARD-Reportage

Donnerstag, 19. April 2012

Danke für die Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ – Die Wahrheit und ihren vielen Facetten bzw. Zeit für einen Wandel.

Sehr geehrte Frau Monika Piel,
sehr geehrter Herr Peter Boudgoust,
hallo Peter Puhlmann,
hallo Stefan Buchen,
hallo Stefan Niemann,
hallo Julia Sieger,
hallo Marcel Mettelsiefen,
liebes ARD-Redaktionsteam des Beitrages „Heimlich in Homs“,erst einmal vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort-E-Mail zu meiner öffentlichen Anfrage vom 15. Februar 2012. Es freut mich sehr, dass Sie sich die Mühe gemacht haben mir ein schriftliches Feedback zu geben und wirklich auch alle Fragen beantwortet haben. Es scheint nicht selbstverständlich zu sein, dass  Anfragen an einen öffentlich-rechtlichen Sender persönlich beantwortet werden. Häufig antwortet nur eine Sender-Abteilung ohne den Namen der antwortenden Person zu nennen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass jede schriftliche Reaktion von Ihnen immer wohl überlegt sein muss. Meine aktuelle Einschätzung ist, dass Sie mit Ihren Antworten eher ein ARD-konformes Feedback geben haben als eine ehrliche, persönlich-verantwortliche und selbstkritische Stellungnahme (die Ausführungen des Kameramannes sind eine Ausnahme). Ich kann das nachvollziehen, denn mit allen Ihre Aktivitäten stehen Sie ja immer in der Öffentlichkeit. Ich habe mehrfach die Vorab-Statement-Mail Ihres SWR-Intendanten Peter Boudgoust vom 22. März 2012 gelesen und natürlich auch die ausführliche Antwort-Mail vom 18. April 2012 zu allen meinen Fragen. Es half mir dabei die verschiedenen Aspekte die Sie darstellen besser zu verstehen. Einen Sachverhalt möchte ich noch kurz vorab herausstellen. Dieser zeigt mir auf, dass wahrscheinlich die ARD ein sehr großes Unternehmen ist und der Kommunikationsaustausch nicht immer reibungslos untereinander funktioniert. In Ihrem Antworten-Block „Allgemeine Fragen“ unter Punkt 4 antworten Sie auf die Frage ob Sie mir den Namen des Kameramannes nennen können wie folgt: „Ich präzisiere: Die Reportage hat nicht ein einzelner ARD-Journalist gemacht, Fernsehen ist Teamarbeit. Wie in Punkt 1 erwähnt, stammt das Videomaterial von einem freien Kameramann, dessen Namen wir aus Sicherheitsgründen nicht angeben können. Wann wir dies tun können, ist derzeit nicht absehbar.“ Ich stellte diese Frage, weil zum Anfragezeitpunkt am 15. Februar 2012 für mich der Kameramann noch nicht bekannt war. Aber jetzt scheint es ein kleines Zeitsprung-Phänomen bei der ARD zu geben, denn seit spätestens 28. März 2012 ist Dank der ZAPP-Reportage auch für die Öffentlichkeit klar, wer dieser Kameramann ist. Marcel Mettelsiefen, der zu dieser Thematik in der Sendung Stellung bezog und danach dies auch in andere Medien (z.B. THE EUROPEAN MAGAZINE) tat. Deshalb geht mein expliziter Dank auch an Marcel Mettelsiefen, der mit seinen ausführlichen Statements zu meinen Fragenstellung dazu beigetragen hat, mehr Licht in diesen Kontext zu bringen. Es zeigt mir auf, dass jedes noch so neutrale Bild für eine gezielt manipulierte Aussage missbraucht werden kann. Ich bin auch dem ARD-Team sehr dankbar für Ihre Feedbacks und Antworten, denn ich konnte wieder sehr viel lernen. Und ich bin mir sicher, dass ich auch zukünftig noch sehr viel durch Ihre Statements lernen werde. Durch Ihre Art der Beantwortung wird für mich alles klarer.Es ist eher ein Ausnahmefall, dass ich zum Start meiner Anfrage bis zu dieser Mail von heute nicht den persönlichen Face to Face Kontakt zu Ihnen gesucht habe. Ein E-Mail-Erstkontakt hat einfach etwas sehr anonymes für mich und der Austausch ist in seinen kommunikativen Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Um einander besser zu verstehen sind die persönlich erlebbaren Faktoren wie die Körpersprache, die Aura, der Tonfall usw. meine Indikatoren um meinen Gesprächspartner in seiner Gesamtheit besser wahrzunehmen. Dazu hätten wir aber mit einem Kamera-, Ton- und Licht-Team meine Analyse, unseren Treffen und Ihre Ausarbeitung der Fragen aufnehmen müssen. Das wäre sicherlich ein spannendes Experiment geworden, wäre aber in der Durchführung sicherlich zum Scheitern verurteilt gewesen. Wenn ich Ihnen mit dieser Mail noch einmal antworte, dann tue ich das aus meinem innersten Herzen.

Ich habe diese Form der offenen E-Mail-Kommunikation noch einmal gewählt, weil diese gegenüber allen interessierten Mitmenschen die größtmögliche Transparenz im kommunikativen Austausch in diesem Zusammenhang mit Ihnen darstellt. Ich spüre an der großen Resonanz, wie viele Menschen das Thema bewegt.

Ich nehme Ihr Feedback so an, wie dieses jetzt ist. Deshalb möchte ich ganz allgemein noch einmal auf die Ausstrahlung der Reportage, den Umgang mit einem Ihrer Zuschauer und die ARD als GEZ-finanzierte offizielle Intendanz zur Ausführung des Informationsauftrages eingehen. Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn im Einzelnen die verschiedenen Aspekte zur Reportage weiterhin zu klären. Warum auch? Sie, Herr Boudgoust, haben dies ja so schön in Ihrer Mail vom 22. März 2012 formuliert. Ich zitiere einfach mal 3 wichtige Sätze die den Grundtenor zur Reportage wiedergeben:

  1. „Der Text und die gesamte Darstellungsweise sind nüchtern und Ergebnis journalistischer Beobachtung.“
  2. „Es ist geradezu bemerkenswert, dass unter Kriegsbedingungen ein so genau nachvollziehbarer Film entstanden ist.“
  3. „Mit „Heimlich in Homs“ sind wir unserem Informationsauftrag nachgekommen und haben, die Lage in Syrien auch aus der Perspektive eines von Regimetruppen belagerten Stadtteils abgebildet.“

Also scheinen doch meinen Fragen zwar kritisch zu sein aber gleichzeitig völlig unberechtigt. Denn nach Ihrem Verständnis haben Sie mit Ihrer Reportage keinen journalistischen Kodex verletzt, Ihre ARD-Qualitätsrichtlinien eingehalten, den SWR-Programmauftrag ordnungsgemäß erfüllt und zur Meinungsbildung beigetragen. Na dann ist ja alles im grünen Bereich.

Ich bin daran interessiert die Weltereignisse und Ihre Zusammenhänge besser zu verstehen. Deshalb analysiere ich auch, warum Medien bestimmten Dingen so große Aufmerksamkeit schenken und warum andere Sachverhalte vernachlässigt werden. Sie kennen bestimmt den Autor Edward Louis Bernays. Für Menschen die sich mit dem Thema Kommunikation, Meinungsbildung und Öffentlichkeitsarbeit auseinander setzen hat er ein sehr interessantes Buch geschrieben „Propaganda“. Das Buch entstand, und das finde ich sehr bemerkenswert, schon 1928. Also ca. 6 Jahre nach Entstehung der BBC in London und 5 Jahre vor der Machtergreifung der NSDAP in Deutschland. Es geht in diesem Buch darum, wie man die öffentliche Meinung so beeinflusst, dass die Öffentlichkeit dies nicht merkt aber die Beeinflussung als Ihre Meinung annimmt.

Edward Bernays (links) Spezialist für gezielt manipulative Öffentlichkeitsarbeit in den Bereichen Marketing und Politik. Sein Buch „Propaganda“ gilt noch heute als Standardwerk für Public Relations. Bildnachweis Medienarchiv Wikimedia Commos. Joseph Goebbels (rechts) war unter anderem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Angeblich soll er von Edward Bernays Ausführungen stark beeinfluss gewesen sein. Bildnachweis Bundesarchiv, Bild 146-1968-101-20A / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA.
Verschiedene Historiker behaupten, dass die Führungselite der NSDAP dieses Wissen genutzt hat und für sich perfektionierte. Angeblich soll auch der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels (1933 bis 1945) von den Ausführungen Bernays beeinflusst worden sein. Dazu würde auch das nicht bestätiget Zitat passen, welches im zugeordnet wird: „Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden. Dann wird sie geglaubt.“ Ich denke eher, dass dieses Zitat eine verkürzte Darstellung aus seinen Ausführungen zum Thema „Churchills Lügenfabrik“ (vom 12. Januar 1941) ist. Dort heißt es: „Engländer gehen nach dem Prinzip vor, wenn du lügst, dann lüge gründlich, und vor allem bleibe bei dem, was du gelogen hast! Sie bleiben also bei ihren Schwindeleien, selbst auf die Gefahr hin, sich damit lächerlich zu machen.“
Gerade in der Entstehungsgeschichte der Rundfunk-Massenmedien war es für die Konsumenten dieser nicht vorstellbar, dass Informationen über diesen Kommunikations-Kanal manipuliert sein könnten. In der Anfangszeit wurde aber auch bewusst mit der Unaufgeklärtheit der Hörer gespielt. Sie kennen bestimmt das Radiohörspiel von H. G. Wells „Krieg der Welten“ von 1938. Die Hörspielfassung von Orson Welles wurde in New York bei CBS ausgestrahlt. Man wies zwar das Publikum darauf hin, dass es sich um eine Dramatisierung handele, über den Charakter als fiktives Nachrichtenprogramm ließ man aber das Publikum im Dunkeln. Diese Sendung soll bei einem Teil der Hörer zu einer Panik geführt haben. Für diese war unklar, dass die Inszenierung nicht real war. Orson Welles sagte später, dass es ihm durchaus darum gegangen sei, die „Autorität“ des Radios in Frage zu stellen.
Orson Welles im CBS-Studio. Am Abend des 30. Oktober 1938 wurde seine Hörspielfassung des Science-Fiction-Romans „Krieg der Welten“ ausgestrahlt. Bis heute ist die Massenpanik nach der Ausstrahlung der Sendung das vielzitierte Beispiel für die Macht der Medien. Bildnachweis National Portrait Gallery.
So stellen Sie sich bitte folgende Situation vor. Sie hätten den Machern der „Deutschen Wochenschau“ zu einer bestimmten Sendung einen offenen Brief geschrieben. Warum solch eine überdramatisierte und einseitig zu scheinende Informationsdarstellung ausgestrahlt wurde und auf welchen unabhängigen Quellen diese Art der Darstellung beruhe? Was denken Sie was passiert wäre? Was für eine Antwort hätten Sie erhalten? Wenn Sie überhaupt eine Antwort erhalten hätten, dann würden die Beitrags-Verantwortlichen oder eine Sender-Abteilung Ihnen erklären, dass alles korrekt wäre, dass alles der Wahrheit entspräche und die Informations-Darstellung auf den Fundamenten der gesellschaftlichen Grundordnung beruhe. Zusätzlich hätte man spätestens ab diesem Zeitpunkt das Reichssicherheitshauptamt eingeschaltet, um Sie zu beobachten und um den Staat sowie die Bevölkerung vor Ihnen zu schützen. Heute hingegen würde man Sie als Widerstandskämpfer feiern, der den Mut hatte sich gegen das Regime aufzulehnen.
Die Deutsche Wochenschau – Informationsauftrag mit Propagandamitteln?! Das Logo der Sendung im Jahr 1945. Bildnachweis UFA.
Schon während des zweiten Weltkrieges wurde durch die Alliierten die Art der Informationsaufbereitung der deutschen Nachrichten als offiziell manipulierte Propaganda definiert. Dies gilt bis heute für die meisten Historiker. Das Alliierte Oberkommando SHAEF ließ schon vor Kriegsende einen 3-Phasen-Plan für den Aufbau einer neuen Medienlandschaft in Deutschland entwickeln. Dieser sollte das NS-Propagandasystems abschaffen, Rundfunk und Presse unter direkter, alliierter Kontrolle einrichten und zum Schluss die Medienorgane wieder in deutsche Hände übergeben. Eigentlich war ein einheitliches Vorgehen aller Alliierten geplant. Doch jeder der 4 Mächte setzte seine Vorgehensweise zum Anfang durch. Trotzdem war es das große Ziel, vor allem in den westlichen Zonen, keine Verstaatlichung der Rundfunkmedien zu zulassen, so wie dies in Deutschland von 1933-1945 der Fall war. Zu Beginn wurde ein neues öffentlich-rechtliches Rundfunksystem unter anfänglicher Kontrolle der Alliierten etabliert. Dieses sollte durch eine Gebührenpflicht aller Teilnehmer finanziert werden. Ziel war es im Sinne des neuen Demokratieverständnisses eine weitere unabhängige Demokratie-Säule neben der Staatsgewalt zu installieren. Damit sollte ein kulturelles Angebot und objektive Informationsaufbereitung für alle Menschen ermöglicht und angeboten werden. Mit dieser Begründung, in leicht abgewandelter Form, wird noch heute argumentiert, warum Gebühren für den Empfang von Rundfunkangeboten notwendig sind.
In der sowjetischen Besatzungszone wurde dies noch weiter auf die Spitze getrieben. Auch hier wurde der Rundfunk wieder kontrolliert in die Hände der Deutschen übergeben und auch hier gab es Rundfunkgebühren. Der Rundfunk wurde aber wieder als integrierter Bestandteil des Staates umgesetzt. Es hieß ja nicht umsonst Rundfunk der DDR. So stellen Sie sich bitte folgende Situation vor. Sie hätten den Machern der „Aktuellen Kamera“ zu einer bestimmten Sendung einen offenen Brief geschrieben. Warum solch eine überdramatisierte und einseitig zu scheinende Informationsdarstellung ausgestrahlt wurde und auf welchen unabhängigen Quellen diese Art der Darstellung beruhe? Was denken Sie was passiert wäre? Was für eine Antwort hätten Sie erhalten? Wenn Sie überhaupt eine Antwort erhalten hätten, dann würden die Beitrags-Verantwortlichen oder eine Sender-Abteilung Ihnen erklären, dass alles korrekt wäre, dass alles der Wahrheit entspräche und die Informations-Darstellung auf den Fundamenten der gesellschaftlichen Grundordnung beruhe. Zusätzlich hätte man spätestens ab diesem Zeitpunkt das Ministerium für Staatssicherheit eingeschaltet, um Sie zu beobachten und um den Staat sowie die Bevölkerung vor Ihnen zu schützen. Heute hingegen würde man Sie als Widerstandskämpfer feiern, der den Mut hatte sich gegen das Regime aufzulehnen.
Die Aktuelle Kamera – Informationsauftrag mit Propagandamitteln?! Das Logo der Sendung im Jahr 1989. Bildnachweis Fernsehen der DDR.
1990 passiert das für Deutschland historische einmalige. Die durch Politik und nicht durch das Volk herbeigeführte künstliche Teilung des Landes wird aufgehoben. Jetzt wird aus der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik und dem geteilten Berlin das „vereinte Deutschland“. Eine Bezeichnung, die auch im Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12. September 1990 („Zwei-plus-Vier-Vertrag“) und im Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien zu finden ist. Wenn man das Volk eines Landes als gesellschaftliche einheitliche Herde ansieht, dann gilt auch dieses Mal, wie nach dem zweiten Weltkrieg, dass eine Herde neue Regeln bekommt. Ab jetzt ist das Gegenteil angesagt. Alles was politisch vorher falsch oder verboten war ist nun richtig und umgekehrt. Ein schizophrenes Beispiel ist unter anderem, dass ein DDR-Soldat jetzt die NATO nicht mehr als Feind ansieht. Er ist jetzt Teil der NATO und im Rahmen der so genannten Teilhabe kann er jetzt auch rausgehen in die Kriege der ganzen Welt. Da ist es praktisch, wenn man nicht selbstständig denkt, weil es sonst zu einem Sinnkonflikt kommen könnte. Das Denken wird abgenommen und durch eine übergeordnete Instanz definiert. Immer wenn sich ein System grundlegend ändert, müssen bestimmte Bevölkerungsgruppen den 180 Grad-Veränderungs-Kontext durchmachen. Egal ob Polizei, Sicherheitskräfte, Richter, Lehrer, Erzieher, Schulkinder, Arbeiter, Bauer, Künstler und so weiter.
Volkskammerbeschluss über den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik nach Artikel 23 des Grundgesetzes am 23. August 1990 um 3:00 Uhr morgens. Eine Minderheit, darunter vor allem DDR-Bürgerrechtler und viele Sozialdemokraten, plädierten hingegen für eine neue Verfassung gemäß Artikel 146 GG. Warum gab es eigentlich keinen Volksentscheid, ob man das Grundgesetzt beibehalten möchte oder lieber eine durch das Volk getragene gemeinsame neue Verfassung für Deutschland schaffen möchte? Völkerrechtlich ist dieser Aspekt doch elementar. Bildnachweis DPA.
Ganz persönlich stelle ich fest, dass Massenmedien eine zentrale Rolle dabei spielen, wie die Menschen innerhalb einer Gesellschaft geformt werden. Unisono kommt es scheinbar zur Synchronisation der Medien-Inhalts-Aussage auf der einen so wie auf der anderen Seite. Auch im internationalen Kontext scheint dies der Fall zu sein. Ob BBC, CNN, ARD, Al Jazeera, es scheint mittlerweile eine Art der konformen Weltsicht präsentiert zu werden. Eine Meinung von Gut und Böse, eine Art der demokratischen Weltanschauung, eine Art des gesellschaftlichen Weltwerte, eine Art des Weltfriedens, eine Art von Weltwirtschaft, um nur einige zu nennen. Die vorgeformte Berichterstattung der Massenmedien nimmt in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht eine zentrale Rolle ein. Was ich erlebe, und mir ist bewusst dass dies ein subjektiver Eindruck ist, ist eine sehr einseitige Berichterstattung mit einer starken Tendenz der Vorinterpretation der Ereignisse. Sprache und Bilder sind ein mächtiges Werkzeug und dessen sind sich auch die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten bewusst. Durch Ihre Art der Informationsdarstellung liegt es in Ihren Händen, mit wie viel friedlicher Grundenergie Ereignisse beim Zuschauer ankommen sollen. Das gilt auch bei der Berichterstattung aus Krisengebieten. Was ist denn ein Mensch mit einer Waffe in der Hand der sich gegen die derzeit amtierende Regierung entgegenstellt? Ein Deserteur, ein Terrorist, ein Rebell, ein Scherge, ein eingeschleuster Geheimagent, ein Freiheits- oder Friedenskämpfer? Daran kann man schon sehen, wie komplex solch ein Thema werden kann.
In Syrien möchte das Volk ohne Unterdrückung frei leben können. Ein Grundrecht das jeder Mensch von Geburt an hat. Wer sich eine friedliche Zukunft aller Menschen miteinander wünscht, kann sich fragen, warum eigentlich Waffen für eine volksbasierte Revolution benötigt werden? Syrische Rebellen am 11. März 2012 in Idlib. Bildnachweis AP/Rodrigo Abd.
In der Antwortmail des SWR Intendanten Peter Boudgoust wird mit dem Beispiel Libyen geworben, wie ausgewogen die Berichterstattung der ARD war. Die ARD hätten sowohl eine Berichterstattung aus der von Gaddafi-Truppen kontrollierten Hauptstadt Tripolis, als auch aus der von Aufständischen gehaltenen Stadt Misrata gewährleistetet. Seien Sie nicht enttäuscht aber Sie werden sich denken können, dass Sie und ich eine unterschiedliche Interpretation der Weltereignisse haben, denn für mich war die Berichterstattung aus Libyen das beste Beispiel manipulativer und vorgeformter Berichterstattung. Die Grundrichtung war klar definiert. Gaddafi bombardiert sein eigenes Volk und die internationale Gemeinschaft muss handeln. Die UN-Resolution 1973 wurde nach langem Ringen am 17. März 2011 verabschiedet und wie durch ein Wunder stiegen schon 2 Tage später französische Kampfjets auf um über Libyen militärisch die Flugverbotszone durchzusetzen. Es dauertet genau 218 Tage und über 26.000 offizielle NATO-Einsätze bis zufälliger Weise bei der Gefangennahme Gaddafis dieser erschossen wurde und damit endlich das libysche Volk begeistert seine Freiheit feiern kann. Schon von Beginn an war die ARD mit Ihrer Medieninszenierung mit dabei.
Sollte Muammar Gaddafi sich nicht vor dem Internationale Strafgerichtshof in Den Haag verantworten, weil er sich laut der Anklage vom 27. Juni 2011 der Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht hatte? Es gab dazu sogar am darauffolgenden Tag eine Pressekonferenz mit dem Chefankläger Luis Moreno Ocampo. Eine Journalistin stellte ihm die Fragen, ob er konkrete Beispiele benennen könnte, wie viele Menschen wo getötet wurden und welche Art von Verbrechen konkret vorgeworfen werden. Luis Moreno Ocampo sagt darauf: „I advice you to read the application of the prosecutors office. Many pages, I think it was 77 pages. We describing detail the facts. Most of it is  public. And the justice also decided analysis the evidence. Of course we are prosecutors and justices. We rely on facts. So we prove the crimes that will we did.“ Das hörte sich doch gut an oder? Falls Sie die Anklage im Detail noch nicht gelesen haben dann würde ich Ihnen raten sich dieses Dokument zu besorgen. Ich selbst würde gern alle diese Fakten nachlesen und auch die Quellen auf denen diese beruhen. Das Problem ist nur, dass von dem genannten 77-seitigen Dokument 54 Seiten redigiert und damit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind inklusive der Beweise und Zeugenaussagen. Wie soll ich dann mir ein umfassendes Urteil selbst bilden können? Natürlich kann ich in den Anhang-Dokumenten die man lesen darf mir ein grobes Bild verschaffen, auf welchen Pfeilern die Anklage beruht. Ich weiß nicht ob die dort genannten Quellen wirklich für ein demokratisches Gerichtsverfahren belastbar wären. Es sind unter anderem Geheimdienstquellen, Zeitungsartikel, Fernsehbeiträge oder Pressemitteilungen der Libyan League for Human Rights. Kamen diese ausschlaggebenden Hintergrundinformationen in seiner Ausführlichkeit in der Tagesschau oder den Tagesthemen vor?
Der Chefankläger Luis Moreno-Ocampo (links) erläutert der Presse am 28. Juni 2011 die offizielle Anklage gegen Muammar Abu Minyar Gaddafi, Saif Al-Islam Gaddafi und Abdullah Al-Senussi. Bildnachweis YouTube-Account: IntlCriminalCourt. Das offizielle Dokument zur Anklage (rechts). Die Seiten 17-70 sind leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie wurde so schön gesagt: „Most of it is public.“ Leider eben nicht alles. Bildnachweis YouTube-Account: TheHumanitarianWar.
Wo sind eigentlich die Film- und Foto-Beweise bzw. die hochauflösenden Aufnahmen der militärischen Aufklärung-Satelliten von den Zerstörungen und den tausenden Toten in Tripolis durch Gaddafis Luftwaffen-Bombardierung im Februar 2011? Ich konnte bisher keine sehen? Und der Bilderzauber sollte weitergehen. Während des Flugverbotszonen-Krieges sind nur kämpfende Rebellen am Boden und keine bombenabwerfende NATO Kampfjets über dem Himmel von Tripolis oder Bengasi zu sehen. Wie durch ein Wunder scheint es keine großen Zerstörungen und Toten durch diese bei den rund 26.000 Einsätzen zu geben. Es werden einfach keine ausführlich präsentiert. Auf allen westlichen Kanälen gab es zwischen dem 21. – 23. August 2011 voll synchronisierte interessante Medienereignisse, welche in ihrer Inszenierung kaum zu überbieten waren. Nichts wurde laut hinterfragt. Als erstes wird an alle Handybesitzer der staatlichen Telefongesellschaft eine SMS, mit der der Nationale Übergangsrat dem libyschen Volk „zum Fall von Muammar Gaddafi“ gratuliert versendet. Dann meldet der NTC dass Sie Saif al-Islam Gaddafi festgenommen hätten. Kurze Zeit später meldet CNN und Reuters, dass Luis Moreno Ocampo mit dem NTC über dessen Auslieferung an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verhandle. Doch wie Phönix aus der Asche taucht Saif al-Islam Gaddafi wieder in Tripolis vor Fernsehkameras auf.
Al Jazeera verbreitet die Behauptung das Saif Al-Islam Gaddafi durch die Rebellen gefangen wurde. Auf allen Massenmedien wurde die Botschaft am 21. August 2011 ungeprüft weitergegeben. So auch beim Live-Special auf CNN mit Hala Gorani. Bildnachweis CNN.
Am frühen morgen des 23. August 2011 taucht Saif Al-Islam Gaddafi wieder in allen Medien auf und erläutert der Presse seine Sicht der aktuellen Lage. „Sie (NATO A. d. Ü.) haben einen echten elektronischen Informationskrieg geführt und Anarchie verbreitet.“ Bildnachweis REUTERS/Paul Hackett.
Dann wird das Staatsfernsehen durch die Rebellen abgeschaltet. Zur völligen Verwirrung tauchen die ersten Live-Bilder im Sender Al Jaazere von der Feier auf dem grünen Platz auf. Ob Radio oder Rundfunk, die westlichen Medien erzählen, dass ab heute der Platz wieder „Märtyrer-Platz“ heißt. Damit die ganze Welt dies auch weiß, hat die Firma Google den Eintrag auch bei Ihrem Onlinedienst „Google Maps“ zeitgleich geändert.
Einblendung der geplanten Namensänderung des „Grünen Platzes“ in „Märtyrer Platz“ vom 22. August während einer Al Jazeera Sendung. Bildnachweis Al Jazeera.
Google hilft dabei alles gut auf einander abzustimmen. Nachweis über die fast zeitgleiche Google-Maps-Eintrags-Änderung am 22. August 2011. Bildnachweis Google Maps.
Dann wird am frühen Nachmittag des 23. August 2011 Gaddafis Residenz „Bab al-Aziziya“ offiziell erstürmt. Ein bei den „Rebellen“ eingebettetes Fernsehteam von Al Jaazere und einige Reporter sind mit dabei. Das Ganze wird live übertragen. Wie bei synchronisierten Inszenierung typisch, wird auch hier etwas Ungewöhnliches präsentiert. Auf dem Gelände steht ein zerstörtes Gebäude und ein Denkmal (goldene Faust mit einem zerquetschten amerikanischen Kampfjet). Beides soll an den gescheiterten Luftangriff auf Libyen durch die USA im Jahr 1986 erinnern. Bevor das Fernsehteam und die Reporter auf dem Gelände eintreffen wurde vorab das Mahnmal modifiziert. Die amerikanische Flagge und der Schriftzug USA wurden zur Sicherheit auf dem Kampfjet übermalt. Zufälle gibt es. Aber das muss man ja nicht dem ARD-Zuschauer erzählen. Vielleicht haben Sie ja die Antwort darauf, wer dies veranlasst und wer dies ausgeführt hat?
Noch ist das Denkmal mit dem zerquetsche amerikanische Kampfjet in seiner ursprünglichen Beschriftung zu sehen. Am 20. März 2011 feiern Unterstützer von Gaddafi an diesem Platz. Bildnachweis Sipa via AP.
Am 23. August nehmen die Rebellen die Residenz Bab al-Aziziya von Gadaffi ein. Bevor die eingebetteten Journalisten das Denkmal zum ersten Mal sehen können ist dieses schon modifiziert. Die amerikanische Flagge und die Aufschrift USA sind übermalt. Das Bildmotiv hat gleich mehrfache Aussagekraft. Auch wenn die Rebellen die Fahne falsch herum halten kann jeder erkennen, dass dies die Flagge von Katar ist. Was machen Rebellen bzw. militärische Einheiten aus Katar in Libyen? Bildnachweis AP/Francois Mori.
In Syrien geht jetzt die Copy&Past-Revolution weiter. Jedenfalls die Art und Weise wie in der westlichen Welt darüber berichtet wird. Wer war denn bisher die Hauptquelle für die Gewalt des syrischen Regimes gegen sein eigenes Volk? Die Ein-Mann-Beobachtungsstelle „Syrian Observatory for Human Rights“ in London. Wurde jemals ausführlich in der ARD kritisch dem Zuschauer dargestellt, was diese macht, wie diese zu ihren Informationen kommt und wer hinter der Beobachtungsstelle steht? Auch das Thema Syrien-Resolution wird aus meiner Sicht sehr oberflächlich dargestellt. Es wir nicht im Detail dargelegt warum Russland oder China bestimmte Inhalte der Resolution bisher ablehnten. Warum auch? Es reicht ja, wenn man sagt, dass beiden Saaten wieder die Resolution der Weltgemeinschaft blockierten und damit Assads-Regime gestärkt haben. Gut ist, wenn man auch völlig ignoriert, das Russland selbst eine Resolution verfasst hatte. Warum wir nicht dargelegt wer alles zur arabischen Liga gehört und wer die treibenden Kräfte in der Liga sind? Ach ja, dass sind ja die Ländern, die nach unserem westlichen Demokratie-Vorbild bei sich selbst im Land das Gegenteil davon haben und zwar eine Monarchie. Selbst von Kofi Anans aktueller Friedensmission erfahren wir nur bruchstückhaft. Zur Sicherheit werden seine Bemühungen im Vorfeld schon zum Scheitern verurteilt Schade. Es ist schon unglaublich, mit welcher Arroganz die westlichen Medien dem syrischen Staatsfernsehen SANA Propaganda vorwerfen. Gut das CNN, BBC, ARD oder Al Jaazere so neutral Bericht erstatten.
Synchronität der Meinung. Auch die ARD kennt in erster Linien nur eine verlässliche Quelle für die Geschehnisse in Syrien, die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bildnachweis ARD (tageschau.de).
Synchronität der Meinung. Auch Deutschlandradio kennt in erster Linien nur eine verlässliche Quelle für die Geschehnisse in Syrien, die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bildnachweis Deutschlandradio (dradio.de).
Synchronität der Meinung. Auch der Spiegel kennt in erster Linien nur eine verlässliche Quelle für die Geschehnisse in Syrien, die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bildnachweis Spiegel-Online (spiegel.de).
Synchronität der Meinung. Auch die Süddeutsche kennt in erster Linien nur eine verlässliche Quelle für die Geschehnisse in Syrien, die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bildnachweis Süddeutsche (sueddeutsche.de).
Synchronität der Meinung. Auch CNN kennt in erster Linien nur eine verlässliche Quelle für die Geschehnisse in Syrien, die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bildnachweis CNN (cnn.com).
Synchronität der Meinung. Auch BBC kennt in erster Linien nur eine verlässliche Quelle für die Geschehnisse in Syrien, die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bildnachweis BBC (bbc.co.uk).
Es scheint irgendwie kein Interesse zu geben, auch durch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, wirklich umfassend und ausbalanciert zu informieren. Wenn Sie wirklich versuchen würden den Prozess in Syrien so neutral wie möglich darzustellen, dann würde Sie nicht nur in den Reportagen sondern auch in den Nachrichten immer mindestens zwei unterschiedliche Sichtweisen zum gleichen Sachverhalt präsentieren. Eine Darstellung über die syrische, staatliche Version mit allen Hintergrundinformationen und Quellverweisen sowie den gleichen Sachverhalt aus Oppositionssicht. Das ist schwer, ich weiß und es hätte noch einen anderen Effekt, der Informationskonsument müsste selbst entscheiden, wie er die Aussagen interpretieren soll.
So wie bei der „Deutschen Wochenschau“ und der „Aktuellen Kamera“ wiederholt sich jetzt aus meiner Sicht die Geschichte zum Thema öffentliche Meinungsbildung durch Massenmedien. Ich schrieb den Redakteuren der öffentlich-rechtlichen Medienanstalt der Reportage „Heimlich in Homs“, weil ich nach einer detaillierten Analyse dieser das Gefühl hatte, dass Teile der Berichterstattung in Ihrer Darstellung offensichtlich widersprüchlich erschienen. Da wir ja jetzt in einem demokratischen System leben, darf ich natürlich meine Fragen stellen ohne, dass ich direkt politisch verfolgt werde. Ein Wert, den ich hoch zu schätzen weiß. Aber was passiert erst einmal auf mein offenes Mail-Schreiben? Nichts! Kein Feedback, keine Antwort, einfach nichts. Da ist natürlich auch eine Art der Kommunikation. Wie sagte schon der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“. Diese Art der Kommunikation kann sich aus meiner Sicht nur eine Instanz mit faktischer Monopolstellung erlauben. Da ich nach 14 Tagen immer noch keine Lebenszeichen erhalten hatte, schrieb ich der ARD-Intendantin Monika Piel. Hier wird mir mein subjektives Bild der Monopolstellung wieder vorgelebt. Ich erhalte keine persönliche oder inhaltlich bezugnehmende Antwort von Frau Piel. Dafür bekomme ich von einer beauftragten Kollegin eine Antwort, dass mein Anliegen weitergeleitet wird mit dem Hinweis, dass sich die Kollegen ggf. bei mir melden werden. Das ist, als wenn mir kein Mensch sondern eine Maschine schreibt. Ich warte also weiter. Nach genau einem Monat erhalte ich vom SWR-Auslandsreporter Peter Puhlmann (einem der zuständigen Redakteure) ein inhaltliches Lebenszeichen. Ich werde zwar weiterhin vertröstet, doch zum ersten Mal wird mir aufgezeigt das ich Antworten erhalten werden. Ich freue mich über diese Botschaft und sende zur Sicherheit eine Antwort-Mail mit der Bitte alle meine Fragen zu beantworten. Kurze Zeit später meldet sich zu meiner Freude auch noch der Intendant des SWR Peter Boudgoust per Mail bei mir. Ich bekomme zwar wieder keine Antworten auf meine Fragen aber eine allgemeine Erläuterung zum Thema Berichterstattung in Krisengebieten. Danach passiert ein erstes kleines Wunder. Im NDR ZAPP-Beitrag vom 28. März 2012 wird erläutert wie Bilder aus Syrien für die mediale Beeinflussung missbraucht werden. Voller Selbstkritik schließt sich die ARD davon nicht ganz aus. Zudem ist auch Marcel Mettelsiefen zu sehen, der Dokumentar-Filmer von „Heimlich in Homs“. Dieser hat jetzt einen neuen Beitrag aus Assads Heimat produziert, um zu zeigen, dass auch wirklich beide Konfliktpartei-Seiten ausgewogen dargestellt werden. Als „Heimlich in Homs“ im Dezember 2011 ausgestrahlt wurde war die ARD so stolz darauf endlich diese unabhängigen Bilder zu haben. Verstärkt wurde diese Sichtweise auch noch einmal am 11. Januar 2011 von den ZAPP-Magazin-Machern. Warum rudert jetzt die ARD wieder zurück? Willkommen bei Alice im Wunderland oder einem Paradigmenwechsel der besonderen Sorte. Jetzt war für mich klar, dass ich bald Post von der ARD bekommen würde.
Nach über zwei Monaten ist dann endlich soweit, die ersehnten Antworten treffen ein. Mit meiner Vorahnung lag ich also richtig. Ich weiß nicht wie viel Vorbereitung Ihre Reportage gebraucht hat aber es scheint, als wenn Ihre Antworten auch so viel Vorbereitungszeit gekostet haben. Wie auch immer, Sie haben mich jetzt glücklich gemacht.
Marcel Mettelsiefen im NDR ZAPP-Beitrag. Seine Aufklärung für all diejenigen, die das bisher noch nicht wussten. „Es herrscht ein Ungleichgewicht in der Berichterstattung. Und wenn ich selber das betrachte was ich bisher gemacht habe innerhalb des Landes, dachte ich mir ich muss zumindest einmal reingehen und die zu Wort kommen lassen die auf Seiten der Regierung und der Regimes sind. Und vor allem auch, und das ist das interessante diejenigen die sich noch nicht entschieden haben oder still sind. Wir sind glaube ich in einem Medienkrieg der innerhalb und auch außerhalb des Landes geführt wird.“ Bildnachweis NDR (ZAPP-Beitrag 28.03.2012).
Marcel Mettelsiefen scheint sich mit der Wirkung von Pressebildern und der Einbettung in einem politischen Kontext sehr gut auszukennen. Durch Hilfe Dritter darf er offiziell auch Kritik am System aufzeigen. Er und sein Reporterkollege sind Initiatoren des Buches und der Ausstellung „Kunduz, 4. September 2009“. Ein Projekt, welches durch die Startfinanzierung von Jakob Augstein (Anteilseigner Spiegel und der Freitag) erst möglich gemacht werden konnte. Marcel Mettelsiefen, Christoph Reuter und Karl-Theodor zu Guttenberg (v.l.n.r.) am 23. Mai 2010 in der Potsdamer Ausstellung. Bildnachweis picture alliance/dpa.
Egal ob Grundgesetz, Rundfunkstaatsvertrag, SWR-Programmauftrag, Grundsätze und Selbstverpflichtungen der ARD-Qualitätskriterien oder der Pressekodex eingehalten wurden, all dies spielt keine Rolle. Denn wenn ich Ihrer Argumentation folge, dann wird alles aber auch wirklich alles korrekt in Ihrer Darstellung und Umsetzung berücksichtigt. Interessant finde ich die Argumentation vom SWR-Intendanten Peter Boudgoust. Denn laut seiner Ansicht hat die ARD-Reportage es geschafft mich zu einer unterschiedlichen Bewertung und Meinung kommen zu lassen und dies sei wiederum ein Zeichen dafür, dass die ARD die Grundlage für Meinungsbildung geliefert hat. An solchen Dinge lerne ich. Ich nehme Ihre Argumentation einfach auf und kann daraus Schlussfolgern, dass im Prinzip jeder mit seiner Darstellung von Informationen zur öffentlichen Meinungsbildung beiträgt. Damit tue ich genau das auch mit meinen Kommunikationsaustausches mit der ARD und mit der Veröffentlichung im Blog heimlich-in-homs.blogspot.com. Und genauso wie Sie, liege ich völlig richtig in meiner Darstellung. Selbst wenn ich behaupte, dass Ihre Reportage keiner objektiven und ausgewogenen Berichterstattung entspricht, sondern eine überzogene, einseitige Darstellung eines politischen Konfliktes ist, bei dem gezielt manipuliert wurde, um das Meinungsbild der Zuschauer in eine bestimmte Richtung zu lenken. Wenn Sie jetzt denken, dass dies ja starken Tobak sei, werden ich Ihnen dies an nur 10 Beispielen an Ihrer eigenen Reportage aufzeigen:
1. Durch verschiedene Anmoderationen und die Art der Reportage wurde eindeutig der Eindruck erweckt, dass dies eine ARD-Reportage durch einen ARD-Reporter oder ein ARD-Team für die ARD sei. Dies ist nicht der Fall! Das Material wurde von einem „freien“ Journalisten als Sensations-Ware unter anderem an ARD, ZDF, CNN und Canal+ sowie Printmedien wie Spiegel verkauft. Die Bildschnitte und Aussagen wurden gezielt in eine Grundrichtung gelenkt. Wie der Zufall es will, wird das Material bei ARD und CNN zeitgleich mit leicht variierter Darstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Gezielte Massenmanipulation: Was für ein Zufall, am gleichen Tag strahlen ARD und CNN das gleiche Reportage-Material aus von dem jeder den Anschein erweckt es sei jeweils für den Sender exklusiv. Bildnachweis ARD und CNN.
2. Die Verteidigungssituation des Stadtteils Baba Arm ist teilweise nachgestellt, um die Situation für den Zuschauer dramatischer zu untermauern. Die Äußerung des Freiheitskämpfers, Panzer befänden sich auf der gegenüberliegenden Seite, ist unwahr.
Bewusst falsche Darstellung: Der Rebell weißt unter anderem auf die Panzer der gegenüberliegen Seite hin durch die sie beschossen werden. Die gegnerischen Panzer sind in der Nahaufnahme nicht zu sehen. Bildnachweis ARD und CNN.
3. Die Schießerei im Rohbau ist überdramatisiert und inhaltlich völlig unklar. Warum wird geschossen? Auf wen wird geschossen? Warum darf jeder Kämpfer aus der gleichen Position schießen usw.?
Überzeichnete Inszenierung: Bei der Schießerei im Rohbau dürfen alle anwesenden bewaffneten Rebellen durch die gleich Fensteröffnung auf den angeblichen Feind schießen. Bildnachweis ARD und CNN.
4. Die Darstellung des Feldlazaretts wurde absichtlich so geschnitten, dass der Eindruck entsteht, dass mehr als 2 unterschiedliche Patienten versorgt werden und dass die medikamentöse Ausstattung nur rudimentär ist. Zusätzlich ist die Behauptung, dass ein Patient im Koma liegt unwahr.
Bewusst verzerrte Darstellung: Die medikamentöse Ausstattung des geheimen Feldlazaretts ist in der ARD-Darstellung nur rudimentär aber bei der CNN-Darstellung außergewöhnlich gut. Bildnachweis ARD und CNN.
5. Der Austausch von lebensnotwendigen Dingen auf der Straße wurde für die Reportage vorbereitet bzw. inszeniert, ohne das dies explizit erläutertet wurde.
Falsche Darstellung oder überzeichnete Inszenierung: Der Austausch an lebensnotwendigen Dingen ist nachgestellt. Das Beispiel der Windelpackungen macht dies deutlich. Die Windeln die von dem Mann auf der gegenüberliegenden Seite, auf diese Seite geworfen werden, sind schon auf dieser vorhanden (siehe eingeschweißten Großpackung auf dem Mofa). Bildnachweis ARD.
6. Zur Steigerung der Dramatik wurden Schussgeräusche bei unterschiedlichen Szenen nachträglich auf die vorhandene Tonspur gemischt.
Überzeichnete Dramatisierung: Schussgeräusche wurden nachträglich auf die vorhanden Audiospuren gemischt. Zum Beispiel die Sequenz 00:00:45 – 00:01:08 (Verteidigungssituation des Stadtteils Baba Arm) hat immer die identische Schussgeräusch-Lautstärke, obwohl vier Mal die Kameraeinstellung gewechselt wird. Erst als die Interviewsequenz mit dem Rebellen beginnt, sind nicht mehr die gleichen Schussgeräusche zu hören.
7. Es wurden teilweise unterschiedliche Übersetzungen der gleichen interviewten Personen bei CNN und ARD präsentiert.
Verwirrende Darstellung: Ein Teil der syrischen Protagonisten werden unterschiedlich für ARD und CNN inhaltlich übersetzt. Zum Beispiel die Mutter die Ihre Tochter angeblich verloren hat. Bildnachweis ARD und CNN.
8. Alle Angaben über getöteten Menschen durch die syrische Regierung sind durch keine Fakten belegt, sondern nur Behauptungen.
Einseitige Behauptungen werden nicht in Frage gestellt: Egal ob ermordete Rebellen am Straßenrand oder durch Heckenschützen getötete Zivilisten. Es gibt nur einen Schuldigen: Assads Sicherheitskräfte. Bildnachweis ARD.
9. Ein Großteil der Behauptungen sind absichtlich überzeichnet („Es ist die libysche Formel: Entweder siegen oder sterben.“) oder unwahr („Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das syrische Regime hat ausländische Medien ausgesperrt.“), ohne das drauf hingewiesen wurde.
Unwahre Behauptungen werden als Tatsache dargestellt: Schon am Beispiel der Anfangssequenz wird diese deutlich. Hier heißt es „Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das syrische Regime hat ausländische Medien ausgesperrt.“ Diese  Aussage ist unwahr und wird selbst durch die westlichen Medien selbst widerlegt. Bildnachweis ARD und CNN.
10. Die ARD-Qualitätskriterien „objektive Darstellung“, „Darlegungen von Hintergründen“ und „Kritische Analyse“ waren nicht Bestanteil dieser Reportage.
Verstoß gegen die „Allgemeinen Qualitätskriterien“. Jeder kann selbst nach der Ansicht der Reportage und meinen Fragestellungen prüfen, ob die von der ARD selbstaufgelegten „Allgemeinen Qualitätskriterien“ eingehalten wurden. Bildnachweis Bericht der ARD über die Erfüllung ihres Auftrags, über die Qualität und Quantität ihrer Angebote und Programme sowie über die geplanten Schwerpunkte (Leitlinien ARD Telemedien 2011/2012).
Verstoß gegen die „Qualitätskriterien für das Genre Information“. Jeder kann selbst nach der Ansicht der Reportage und meinen Fragestellungen prüfen, ob die von der ARD selbstaufgelegten „Qualitätskriterien für das Genre Information“ eingehalten wurden. Bildnachweis Bericht der ARD über die Erfüllung ihres Auftrags, über die Qualität und Quantität ihrer Angebote und Programme sowie über die geplanten Schwerpunkte (Leitlinien ARD Telemedien 2011/2012).
Und das soll ich als GEZ-Zahler finanzieren? Ich soll Budenzauber und das hinters Licht führen ermöglichen? Aus demokratischer Sicht stellt sich für mich die grundsätzliche Frage, wer hat die Gebührenpflicht in seiner Form festgelegt? Die Bevölkerung des Staates in seiner Mehrheit? Die Alliierten bzw. die nachfolgenden politischen Verantwortlichen? Warum wird überhaupt die Gebührenpflicht erhoben? Für den Rundfunkempfang im Allgemeinen? Für die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten? Was ist, wenn ich das Vorgehen der öffentlich-rechtlichen Medien im Bezug auf deren Umsetzung Ihres Informationsauftrages nicht befürworte? Wie viel Prozent der GEZ-Gebühren eines Haushalts sind für den Informationsauftrag? Was ist, wenn ich diesen Anteil nicht zahlen will? Komme ich dafür in Haft, wenn ich nicht bereit bin, die anfallenden Strafgebühren zu begleichen? Ist das nicht alles irgendwie strange?
Ich könnte jetzt das Rechtsmittel der Programmbeschwerde nutzen und bei der entsprechenden Landesmedienanstalt diese einreichen? Aber wozu? Es würde sicherlich so ausgehen wie bei der Einzeltäterschuldzuweisung von Lee Harvey Oswald durch die Warren Commission oder der Ignorierung des Einsturzes des World Trade Center Building 7 durch die 9/11-Commission. Auch hier könnte man wie Paul Watzlawick fragen: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“. Sie kennen sicherlich die Story in der es darum geht, dass eine angeblich schwer schizophrene Frau mit einem Krankentransport in eine Klinik zwangseingewiesen werden soll. Die Frau behauptet von sich selbst nicht die Patientin zu sein. Die Pfleger die sie transportieren sollen, fühlen sich durch das Auftreten der Frau erst recht bestätigt. Das muss ja die Frau sein, kein Wunder sie ist halt schizophren. Alle Anzeichen weisen drauf hin, vor allem wenn sie auch noch so vehement wehrt. Trotz Widerstand wird die Frau zwangsberuhigt und mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht. Dort angekommen stellt die Klinikleitung fest, dass die Pfleger sich doch geirrt hatten und die falsche Patientin transportierten. Fazit: Jeder hatte im Vorfeld aus seiner Perspektive Recht, die Pfleger und die Patientin. Deshalb ist es nicht wirklich entscheidend ob Sie oder ich die Wahrheit verkünden. Jeder Interessierte soll sich selbst ein Bild von der ARD-Reportage, meinen Fragen und Ihren Antworten machen.
Ich frage mich nur, was ist das für eine hochmoderne und weltoffene Gesellschaft in der wir leben, die es nicht schafft kriegerisch konfliktfrei zu sein ohne dies mit Waffengewalt durchzusetzen? Warum ist Deutschland drittgrößter Rüstungsexporteur der Welt? Warum bezahlt der deutsche Steuerzahler 2 komplette Atom-U-Boote für Israel, warum erhält Saudi-Arabien die neuesten Panzer und darf sich sogar in Lizenz ein Waffenwerk des Rüstungsunternehmens Heckler & Koch nachbauen? Im Bundessicherheitsrat werden die Genehmigungen von Rüstungsexporten in geheimer Sitzung getroffen. Es wird keine Tagesordnung bekannt gegeben, noch über das Zusammentreffen informiert. Die Bundeskanzlerin Angelika Merkel hat den Vorsitz und rund 10 Personen gehören zu den ständigen Mitgliedern. Dieser Rat ist schon beschlussfähig, wenn nur die Hälfte seiner ständigen Mitglieder anwesend sind (also 5). Die Entscheidungen werden mit einfacher Mehrheit gefällt. Dies bedeutet im worst case, dass es nur 3 Personen geben muss, die einen Zuschlag zu einem Rüstungsexport erteilen. Alle Protokolle befinden sich als geheime Verschlusssache im Bundeskanzleramt. Ein völlig intransparenter Prozess, den sich die Bundesregierung schon 1955 für sich selbst erschuf. Es ist dann auch völlig belanglos, wenn im Bundestag der Rüstungsexportbericht ein Jahr später (der Rüstungsbericht vom Vorjahr wird zum Ende des Folgejahres geprüft) durch die Bundesregierung offiziell gebilligt wird. Ist solch ein Vorgehen in Deutschland nicht Pseudo-Moral? Vor allem wenn es nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland erst hieß „Nie wieder Krieg“.
Diese 3 Personen (v.l.n.r. Hans-Peter Friedrich, Angela Merkel, Thomas de Maizière) gehören unter anderem zum inneren Kreis des Bundessicherheitsrates. Dort wird in geheimer Sitzung über die deutschen Rüstungsexporte entschieden. Warum, was, wie entschieden wird bleibt für die Öffentlichkeit eine geheime Verschlusssache. Bildnachweis REGIERUNGonline/Denzel.
Warum gibt es keine kritische Auseinandersetzung und Empörung über die fragwürdigen Gründe für das notwendige Eingreifen der NATO-Einheiten mit Waffengewalt in der Welt? Wenn die öffentlich-rechtlichen Medien unabhängig von der Politik in Deutschland agieren würden, dann müsste Sie doch klar eine humanitäre Stellung beziehen, dass die verantwortliche Politik sich nicht auf eine Kriegs-Manipulation einlassen solle. Was ist denn sonst der Unterschied zu den privatwirtschaftlichen Medien? Sie kennen doch alle Pseudo-Kriegsgründe der letzten Jahre oder? Der Erste Golf-Krieg unter George H. W. Bush und der erfundenen Baby-Misshandlungs-Geschichte von der Tochter des kuweitischen Botschafter in den USA, die Sie am 10. Oktober 1990 vor dem Congressional Human Rights Caucus präsentierte. Dies war eine inszenierte und bezahlte PR-Aktion für die unter anderem die Agentur Hill & Knowlton verantwortlich war.
Unglaublich aber so geschehen. Die Manipulation des amerikanischen Volkes durch die Zeugenaussagen vor dem Menschrechtsausschusses des US-Kongresses am 10. Oktober 1990 zum Thema Irak. Verschiedene Zeugen erläutern die Übergriffe von irakischen Soldaten auf dem Hoheitsgebietes Kuweits. Unter anderem die Zeugin mit dem Decknamen Nayirah. Kurioserweise ist Sie die Tochter des kuweitischen Botschafters in den USA. Unter Tränen erzählt Sie von Ihren angeblich erlebten Gräueltaten durch irakische Soldaten. Diese hätten in Kuweit Babys aus Ihren Brutkästen gerissen und auf dem kalten Boden sterben lassen. Diese Behauptung ist wie auch andere vor diesem Ausschuss unwahr. Bildnachweis C-SPAN Archives (c-spanvideo.org).
Der Jugoslawien-Krieg unter Federführung von Bill Clinton und die von Rudolf Scharping vorsätzlich falsch interpretierten Massaker-Bilder von Rugovo sowie der angebliche militärstrategische Hufeisenplan der serbischen Regierung zur systematischen Vertreibung der Albaner aus dem Kosovo.
Unglaublich aber so geschehen. Die Manipulation des deutschen Volkes durch Rudolf Scharping am 27. April 1999 zum Thema Jugoslawien. Der damalige Verteidigungsminister bei seiner Pressekonferenz. Er zeigt den Medienvertretern Fotos eines angeblichen Massakers von Serben an unschuldigen Kosovo-Albanern in Rugovo. Diese Behauptung ist unwahr auch, dass die Bildern von einem deutscher Oberleutnant gemacht worden seinen, der sich nach den Aufnahme in ärztliche Obhut begeben musste, um das Schreckliche zu verarbeiten. Bildnachweis NDR.
Der Afghanistan-Krieg unter George W. Bush und Barack Obama und der Angriff auf das Land obwohl die meisten angeblichen Attentäter aus Saudi-Arabien kamen sowie der nicht eindeutig nachgewiesenen Verantwortlichkeit Osama bin Ladens für die Anschläge am 9. September 2001. Das FBI nennt jedenfalls keinen Zusammenhang in seinem Original-Steckbrief, der im November 2001 also nach den Anschlägen, noch einmal aktualisiert wurde.
Unglaublich aber so geschehen. Die Manipulation des amerikanischen Kongresses durch George Bush am 20. September 2001 zum Thema Afghanistan mit seiner ersten Rede vor diesem nach den Ereignissen vom 09. September 2001. Er erläutert wer für die Anschläge verantwortlich ist. In Kurzform stellt er dies so dar: Man hätte Beweise, dass die Terrororganisation al-Qaida, deren Anführer Osama bin Laden ist, hinter den Anschlägen stecke. Die Organisation unterstütze das brutale Regime der Taliban in Afghanistan. Das Volk dort müsste man von diesem Regime befreien. Es fallen unter anderem zwei wichtige Sätze um den anstehenden Militärschlag (der ab dem 07. Oktober ohne UN-Mandat gemeinsam mit der den britischen Streitkräften begann) zu rechtfertigen: „They will hand over the terrorists or they will share in their fate. “ und „Our war on terror begins with Al Qaeda, but it does not end there.“ Tony Blair, der damalige britischer Premierminister ist während dieser Sitzung auch anwesend. Bildnachweis abc NEWS.
Unglaublich aber so geschehen. In dem original Steckbrief des FBI (links) wird Osma Bin Laden nicht für die 9/11-Anschlag verantwortlich gemacht. Das Dokument wurde nach den Anschlägen noch einmal aktualisiert (die letztmalige Aktualisierung des Dokumentes erfolgte November 2001). In wenigen Zeilen wird erläutert wofür er verantwortlich ist. Die Anschläge vom 09. September werden nicht erwähnt obwohl George Bush öffentlich vor dem US-Kongress am 20. September 2001 aussagt, dass er Beweise für dessen Schuld hätte. Im Original heißt es: „Usama Bin Laden is wanted in connection with the August 7, 1998, bombings of the United States Embassies in Dar es Salaam, Tanzania, and Nairobi, Kenya. These attacks killed over 200 people. In addition, Bin Laden is a suspect in other terrorist attacks throughout the world.“ Bildnachweis Steckbrief-Dokument von fbi.gov (Federal Bureau of Investigation). Nach meinem Kenntnisstand heute nicht mehr verfügbar.
Unglaublich aber so geschehen. Die Manipulation der Welt durch Barack Obama am 02. Mai 2011 zum Thema Tötung Osama Bin Ladens durch US-Spezialkräfte. Auf einer Pressekonferenz erläutert er, dass Osama Bin Laden in einer geheimen Mission in Pakistan getötet wurde. Damit wäre der Gerechtigkeit Genüge getan. Ab diesem Tag werden unterschiedliche Versionen zu den Umständen der Tötung durch die US-Regierung veröffentlicht, die völlig widersprüchlich sind aber von den westlichen Mainstreammedien 1:1 übernommen wurden. Unter anderem der Sachverhalt vom 03. Mai 2011, dass Brack Obama den Einsatz und die Tötung live auf einem Bildschirm im „Situation Room“ (Pressebild rechts) mit verfolgen konnte. Später wurde diese Version mehrfach verändert. Das Ganze ist bis heute eine totale Farce. Am 04. Mai 2011 versicherte CIA-Direktor Leon Panetta das Barack Obama die Tötung nicht gesehen habe weil es eine technische Panne bei der Übertragung der Bilder gab als die Spezialkräfte in das Haus eindrangen. Selbst bei dem Interview was Barack Obama für die CBS Sendung „60 Minutes“ gab (Ausstrahlung 08. Mai 2011) bleibt alles nebulös. Der Reporter fragt ganz eindeutig was Obama sehen konnte. Darauf antwortet Obama völlig schwammig (übersetzt): „Wir beobachteten die Lage. Und wir wussten als die Ereignisse sich entwickelten, was in und um das Grundstück herum geschah, aber wir konnten keine klaren Informationen bekommen was innerhalb des Grundstücks passierte.“ Jeder Satz hat es in sich. Es wird eine Lage beobachtet, man weiß dass Ereignisse sich entwickeln und man kann keine Informationen aus dem Gebäude erhalten! Wozu werden uns dann die Pressebilder aus dem „Situation Room“ gezeigt.? Bildquelle The White House.
Der zweite Irak-Krieg ebenfalls unter George W. Bush und Barack Obama und der damit verbunden Massenvernichtungswaffen-Lüge im UN-Sicherheitsrates am 5. Februar 2003 durch US-Außenminister Colin Powell.
Unglaublich aber so geschehen. Die Manipulation der Welt durch Colin Powell am 05. Februar 2003 zum Thema Irak. Er erläutert vor dem UN-Sicherheitsrat, anhand von Satelliten-Aufnahmen, Audio-Files und Geheimdienstinformation, dass der Irak Massenvernichtungswaffen hätte und diese vor den Waffeninspekteure geschickt verstecke. Eine bis heute akzeptierte Lüge ohne Konsequenzen für die Invasions-Urheber. Auf dieser Basis wurde die Resolution für den zweiten Irak-Krieg verabschiedet, welcher am 20. März 2003 begann. Wie der Zufall es will nimmt sich der UNO-Waffeninspekteur David Kelly im Juli 2003 angeblich selbst das Leben. Er hatte immer behauptet, dass es keinen Nachweis für die Massenvernichtungswaffen im Irak gäbe. Bildnachweis C-SPAN Archives (c-spanvideo.org).
Der letzte Flugverbotszonen-Krieg in Libyen unter Barack Obama, David Cameron und Nicolas Sarkozy und den nicht nachgewiesenen Luftangriffen Gaddafis im Februar 2011 auf sein eigenes Volk sowie der Lüge, dass sich die NATO mit ihrer militärischen Gewalt in den Grenzen gehalten hat, die ihnen in der Resolution 1973 für die Erfüllung ihrer Aufgabe gesteckt worden sind.
Unglaublich aber so geschehen. Die Manipulation der Welt durch die westlichen Massenmedien zum Thema Libyen und dem notwendigen Schutz der Zivilbevölkerung durch die internationale Gemeinschaft. Es wurde behauptet, dass Gaddafi Kampfjets im Februar 2011 einsetzt um sein eigenes Volk in Tripolis zu bombardieren. Saif al-Islam Gaddafi lädt daraufhin die Reporterin Lisa Holland vom Nachrichtensender SKY NEWS im März 2011 nach Tripolis ein, um gemeinsam sich die angeblichen Bombardierungen anzusehen. Es werden aber keine Beweise gefunden. Es wurden auch keine unabhängigen der Öffentlichkeit bis heute dafür präsentiert. Trotzdem ist dies unter anderem ein Grund warum die Resolution 1973 (mit der  Flugverbotszone zum Schutz der Zivilbevölkerung) verabschiedet wurde. Die offizielle Zahl der Toten im Libyen-Krieg beträgt angeblich laut ARD 50.000 (Stand 17.02.2012). Eine Zahl die auch schon am 31. August 2011 durch die ARD verbreitet wurde, obwohl die NATO-Einsätze noch bis zum 31.10.2011 erfolgten. Bis heute gibt es im Land Unruhen bei denen Menschen getötet werden. Bildnachweis SKY NEWS.
Ich frage Sie ganz persönlich, warum leisten die Massenmedien so einen großen Beitrag dabei Krieg zu schüren oder einzelnen Menschen zu dömonisieren, statt neutral die Komplexität der Zusammenhänge von Krisenereignissen für den Zuschauer zu analysieren und darzustellen? Auch die öffentlichen-rechtlichen Medien sind immer mit dabei. Egal ob Slobodan Miloševi?, Saddam Hussein, Hosni Mubarak, Muammar Gaddafi, Mahmud Ahmadinedschad, Baschar Assad oder Joseph Kony, um nur einige zu nennen. Diese Sachen geschehen alle ohne Konsequenzen für die Medien.
Ich spüre die deutlichen Zeichen, dass diese Art und Weise der Berichterstattung zum totalitären Machtinstrument verkommen ist und das es endlich eine grundsätzliche Veränderung geben muss.
Die junge Generation von heute und die zukünftige von morgen wird sich und Ihre Eltern im nächsten bevorstehenden Gesellschaftswandel-Kontext fragen wie alles dies möglich war. Wie konnte es sein, dass so wenige Ihre Stimme erhoben und einen Wandel durch Ihre Taten herbeiführten?
Ich bin sehr guter Dinge, dass jeder einen Beitrag dazu leisten kann, die Welt zu einem liebevollen, friedlichen und ausbalancierten Ort zu machen. Wir sind alle eins.
Mit meinen kreativen Möglichkeiten lebe ich diesen Weg und lerne jeden Tag ein Stück dazu, wie es auch einer einzelnen Person möglich ist, Gutes in einem kleinen und in einem großen Zusammenhang zu bewegen. Deshalb danke ich Ihnen auf diesem Wege aus tiefsten Herzen, dass Sie sich die Zeit genommen haben sich mit meinen Fragen auseinanderzusetzen. Dieser Blog ist damit ein Zeitdokument geworden, der zum Nachdenken anregen kann. Sollte irgendwann zufälligerweise Teile des Blogs gelöscht sein oder komplett nicht mehr existieren, können Sie sich die Historiker gern bei mir melden, denn alle Beiträge wurden in HD-Qualität und die Dokumente elektronisch archiviert.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns allen, dass sich alle Dinge gut fügen werden und der Wandel seine positive Kraft entfalten kann.
Olaf Kretschmann

Mittwoch, 18. April 2012

18.04.2012 – Die finale ausführliche ARD-Antwort zur Reportage „Heimlich in Homs“ vom SWR-Auslandsreporter Peter Bullmann, der zuständigen Redaktion und des verantwortlichen Kameramanns

Nach über zwei Monaten erhalte ich vom SWR-Auslandsreporter Peter Puhlmann und seinem Team ein ausführliches Antwortschreiben. Jede Frage wurde aus Sicht der Redaktion und des Kameramanns beantwortet.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 1 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 2 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 3 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 4 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 5 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 6 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 7 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 8 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 9 von 10.

18.04.2012 – Die finale ausführliche ARD-Antwort zur Reportage „Heimlich in Homs“ vom SWR-Auslandsreporter Peter Bullmann, der zuständigen Redaktion und des verantwortlichen Kameramanns

Nach über zwei Monaten erhalte ich vom SWR-Auslandsreporter Peter Puhlmann und seinem Team ein ausführliches Antwortschreiben. Jede Frage wurde aus Sicht der Redaktion und des Kameramanns beantwortet.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 1 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 2 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 3 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 4 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 5 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 6 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 7 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 8 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 9 von 10.
Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 10 von 10.

1 Kommentare:

In Interviews mit Journalisten von Aljazeera, welche ihren Katarsender verlassen haben, wird von Kämpfen zwischen bewaffneten Banden und syrischen Soldaten berichtet. Mitnichten waren die „Demonstrationen“ von Beginn an friedlich wie Herr Puhlmann berichtet. Im April 2011 wurden Aljazeera-Journalisten Augenzeugen solcher bewaffneten Auseinandersetzungen welche sie in Filmen festgehalten haben. Sie wurden nicht ausgestrahlt, man nennt das Agendasetting..
Auch Herr Puhlmann will im April in Syrien gewesen sein, wie konnte ihm dies entgehen?
Nur eine kleine Bemerkung zu der ausführlichen Antwort des Verantwortlichen für „Heimlich in Homs“. Mich würde natürlich interessieren was er alles weggelassen hat. Weiter würde mich interessieren ob er illegal die syrischen Grenzen überschritten hat, und wenn ja, wer waren seine Menschenschmuggler? Hatten sie auch anderes Schmuggelgut dabei wie z.B. Waffen?
Warum habe ich von der Meta-tagesschau-Redaktion eine widersprüchliche Antwort bekommen in der es hieß, das Material wurde angekauft. Aus der mail zitiert:
„Es handelt sich um Bildmaterial eines freien Journalisten welches auch
> von CNN ausgestrahlt wurde.
> Aus diesem Grund wurde in der ARD- Anmoderation des Beitrags bewusst von
> einem „Kollegen“ und nicht von einem „ARD-Korrespondenten“ gesprochen…“

Wie passt dies zu der Antwort von Herrn Puhlmann?

Der Anhang zum E-Mail-Anschreiben mit allen Antworten zur ARD-Reportage „Heimlich in Homs“ vom 18.04.2012 durch das Redaktionsteam und den Kameramann. Seite 10 von 10.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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