am 14.05. ab 16.30 Uhr gibt es zum neuen schwarzen Tag der Paulskirche auf
dem Römerberg ein bitter notwendiges Kontrastprogramm: eine Kundgebung zum
Beginn der terroristischen Vertreibung der PalästinenserINNen vor 60 Jahren.
In einem erneuten Akt der Paulskirchenschändung wird dort der „Geburtstag“ des israelischen Besatzungsregimes u.a. zusammen mit denen gefeiert, die schon lange den „Schlussstrich“ gezogen haben und ihn weiter und fester ziehen, je mehr es ihnen gelingt alles Jüdische nach Israel zu konzentrieren
Das Massaker von Deir Yassin war am 14.05. 1948 schon über einen Monat alt.
Deir Yassin (von Erich Fried)
Ich habe gelesen
Vom Palästinenserdorf Deir Yassin
Zweihundertvierundfünfzig
Fast nur Frauen und Kinder und Alte
Die ermordet wurden
Von den Einheiten Léchi und Etzil
Unter Joshua
Zetler
Und Mordechai Ra’anán ….
Das vorläufige Programm der Veranstaltung folgt hier:
nach einigen Vorbemerkungen.
Nachdem Ulrike Holler und andere wegen Krankheit und Terminüberschneidungen
die Moderation der Kundgebung nicht machen konnten, (Gute Besserung!!!)
wurde ich gefragt, ob ich neben der Rezitation Erich Frieds und meiner Texte
auch die Moderation übernehmen könnte.
Ich habe in Gedanken an meine palästinensischen Freunde gleichgültig ob
atheistisch, muslimisch, jüdisch oder christlich und eventuell auch anderer
Konfession diese Aufgabe übernommen.
Weil es mein Wunsch, mein Ziel ist, ein laizistisches Land Palästina, in dem
alle Ethnien, Religionen friedlich demokratisch miteinander leben können, mit (wiieder) zu erschaffen.
Fast so, wie es schon einmal beinahe war. Und wie ich meine, mich an Nathan
den Weisen erinnern zu können. Vor der Vertreibung und vor der
Kolonialisierung Palästinas durch die Westmächte.
Auch weil der öffentlichrechtlich Hauptbeauftragte für gute Laune an der
Heimatfront und zynischste Kommentator auch noch jeder Mordswetterlage der
Paulskirche vor einigen Tagen bereits in kürzester Zeit den zweiten
schwarzen Tag bereitet hat. Harald Schmidt und sein Zaubergeselle. Letztes
Jahr bekam der bekannte Aust-Zögling (um nicht Aust-Geburt zu sagen) und
AntiSem-&Hamit – Henrik Broder – den Börne-Preis durch
FaktenFaktenFakten-LokusMarkwort verliehen, worauf sich Lev Baruch in
Höchstgeschwindigkeit im Grabe herumdrehte und Heine anflehte, diesem doch
bitte nicht auch noch seinen zu verleihen.
Und dann dieses Fiasko: Merkels Muntermacher an allen WeltwärtsFronten von
Afghanistan bis Zaire, Äthiopien bis Zimbabwe darf der Chefin des
Unternehmens „Domestizierung der Frauenbewegung“ für ihr Lebenswerk den
Börne-Preis verleihen. Das wird ihm Börne/Baruch nicht verzeihen. Auch mit&neben Petra Roth kann ein Tag kaum Schwarzer werden.
Und am 14.05. versammeln sich dann alle ordentlichen deutschen Rassisten,
die Juden viel lieber in einem schnell besetzten fernen unbekannten Land als in der eigenen Stadt sehen, und feiern dort
diese geniale Lösung der Frage: Wohin mit den Juden, wenn wir hier ihre
Sicherheit nicht garantieren wollen oder können. Weil NPD-Verbot geht ja
nicht. Und auch alle die sind da, die für einen schnellen Durchfluss
jüdischer Familien aus Osteuropa und den Teilrepubliken der ExUdSSR sorgen,
damit in dem GottesAppartheitstaat die Juden nicht in der Minderheit
bleiben, damit der vorgeschobene Posten immer gut besetzt und Deutschland
somit weitestgehend judenfrei bleibt.
Eine solche Veranstaltung ist eine Ohrfeige für die 1848er wie für die 1948er,
die die hessische Verfassung aus der Taufe gehoben haben.
Ich habe die Moderation im vollen Bewusstsein auch darüber übernommen, dass
mir der Appartheitstaat Israel fürderhin die Einreise verweigern wird wie
ehedem ein Staat der im Einmauern ganzer Städte viel weniger professionell
war als dieser monotheistische Gottessstaat mit Mauern, Stacheldraht und
Todesstreifen. Man soll Analogien nicht überziehen und gerechter Weise die
DDR nicht mit Israel gleichsetzen. Die DDR hat auch nie Westberlin
bombardiert, so wie Israel die Westbank und den Ghasastreifen fast
ununterbrochen. Unterbrochen vielleicht für den schnellen Wiederaufbau mit
EU-Mitteln, um das Aufgebaute sofort wieder zu zerstören, um es dann vielleicht wieder
aufzubauen. Daher auch der Name der Kreditanstalt, die wohl eine Art
Nachfahre der Bank für Gemeinwirtschaft von Papa Hesselbach sein dürfte.
Wobei der ja lieber Kibbuzim und Atommailer finanziert hat in einem fernen
fremden besetzen Land. Ach ja, und für die DDR war die Bedrohung durch die
Pershingraketen und das atomare GroundZeroSzenario im FuldaGap doch um Einiges schlimmer als die Israels durch die Schrottraketen der
Hamas. Wie sich die Völker des nahen Ostens mit einer aggressiven Nuklearmacht vor der Haustür fühlen, danach fragt hier in Europa niemand.
Aber eines darf man schon als beinahe Analogie gelten lassen: Ein Staat, der
Mauern bauen muss, um seine Unterdrückungsherrschaft zu retten, der hat
historisch gesehen bereits verloren. So was macht denn doch auch wieder
etwas Hoffnung.
Wie schon eingangs gesagt , es geht mir darum, diesen dritten schwarzen Tag
der Paulskirche zu verhindern. Wenigstens will ich helfen ihn vom Römerberg
her aufzuhellen – mit Texten von Erich Fried und mit Gedichten in arabischer
Sprache, deren Übersetzung ich lesen soll. und zwei, drei meiner Texte. Und
das alles neben der Moderation und zwischen den Kundgebungsbeiträgen. der
jüdischen Stimmen für einen gerechten Frieden , des Botschafter Palästinas
in Berlin, ….
Das ist meine ganz persönliche Meinung und die Grundlage für meine
Entscheidung, die Moderation zu übernehmen.
Ich sehe meine Aufgabe als Moderator zwischen den verschiedenen
Standpunkten und Aspekten dieser Veranstaltung zu moderieren und nicht
zwischen dem, was sich in der Paulskirche abspielt und den Positionen auf
dem Römerberg. Und einen Kotau vor einem Besatzungsregime über ein Volk, das
kein Milligram Schulld am Holocaust hat, einen solchen Kotau wie ihn Gregor
Gysi hinlegt, den könnt ihr von mir nicht erwarten. Da halte ich es mit
meinem lyrischen Vorbild Erich Fried.
Sollte das die Moderationsaufgabe sein, dann wäre ich die falsche Wahl.
Es gibt sicher verschiedene Vorstellungen davon, wie man über einen
eventuell zunächst föderalen Verbund zu einem solchen Land kommen will und
kann, aber das Ziel eines solchen Landes muss -m.E. außer Frage stehen –
gut, es mag hinterfragt werden aber als Zielrichtung sollte es Gültigkeit
haben.
das vorläufige Programm der Veranstaltung folgt jetzt
Beginn dieser Kulturveranstaltung ist 16.30 und sie geht bis 19.30
Es sprechen:
Hasem Nazzal, Vorsitzender der Palästinensischen Gemeinde Hessen
Mustafa Shehadeh , Pressesprecher der palästinensischen Botschaft (Generaldelegation)in Berlin
Prof. Dr. Fanny Raisin – Jüdische Stimme für gerechten Frieden – .
Gedichtrezitationen Erich Fried – Hartmut Barth-Engelbart
Dr. Matthias Jochheim von den IPPNW
Gedichtrezitation : Machmud Darwischs Gedichte auf arabisch und deutsch
Folklore-Tanzgruppe „Zaytouna“ Freiburg,
verschiedene musikalische Beiträge, Grußbotschaften u.a. von Uri Avnery
Während der Veranstaltung findet eine FotoAusstellung zur Geschichte Palästinas statt
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DEN NÄCHSTEN TERMIN, den Ihr Euch merken sollt ist das
ERSTE EUROPÄISCHE POESIEFESTIVAL
in Frankfurt am Fr. 23. und Sa. 24. Mai 2008
im Alten Frankfurter Literaturhaus und im Frankfurter Römer
Lesen werden:
Mario Trufelli, Italien,
der aus Basilikata/Lucania stammende Lyriker und Journalist hat u.a. über
Leben und Werk Carlo Levi’s geschrieben, dessen berühmtestes
sozialkritisches Werk „Christus kam nur bis Eboli“ von Francesco Rosi
verfilmt wurde
Carmelo Vera Saura, Spanien,
Dr. Carmelo Vera Saura ist Lyriker, Literaturwissenschaftler, Übersetzer und
Professor an der Philologischen Fakuktät der andalusischen Universität von
Sevilla hat über „Die Rolle der Frau in der Lateiamerikanischen Literatur“
geschrieben und ist DER Übersetzer italienischer Literatur ins Spanische
z.B. die Gedichte Attilio Bertoluccis …
Daniela Crasnaru, Rumänien
erhielt den Akademie-Preis 1991, Rumäniens höchste literarische
Auszeichnung, Daniela Crasnaru hat mehr als zehn Lyrikbände und zwei
Sammlungen mit Kurzgeschichten.und Kinderbücher geschrieben, leitet den
rumänischen Ion Creanga-Kinderbuch-Verlag, ist daneben auch noch
Parlamentsabgeordnete und lebt in Bukarest..
Titos Patrikios, Griechenland
ist neben Yannis Ritzos der bekannteste griechische Dichter, Lyriker des 20.
Jahrhunderts. Mit ihm hat er im Widerstand gegen die deutsche Besatzung
gekämpft und Widerstand gegen die faschistische ObristenDiktatur
organisiert.
Er entkam 1944 nur im letzten Augenblick der Exekution. Er hat nach dem Ende
des griechischen Bürgerkriegs mehrere Jahre auf Lager-Inseln verbracht,
wurde auch später politisch verfolgt, mußte fliehen und lebte lange im
Pariser Exil. Der engagierte politische Dichter und gleichzeitig sensible
Erforscher der Wirklichkeit des Alltags und der Gefühle, verbindet in seiner
Dichtung scharfe, kritische Beobachtungen mit den Wunschträumen eines
Menschen, der viel gelitten, aber dennoch seinen Mut nicht verloren hat: “
Magere Zeiten. Über so viele Tode verfügen wir auch wieder nicht, um sie
„wie überschüssige Güter“ im Alltag zu verprassen.
Noch eine Leseprobe: ALLEGORIE Als die Eiche fiel brachen einige einen
Zweig, steckten ihn in die Erde und riefen zur Anbetung des Baumes selbst
auf; andere klagten in Elegien über den verlorenen Wald ihr verlorenes
Leben; andere legten Sammlungen von getrockneten Blättern an zeigten sie auf
Jahrmärkten, hatten ihr Auskommen; andere beteuerten die Empfindlichkeit der
Laubbäume gerieten aber über die Art oder überhaupt die Notwendigkeit der
Wiederaufforstung aneinander; andere ¿ darunter auch ich ¿ behaupteten, daß
solange es Erde und Samen gibt die Möglichkeit der Eiche immer besteht. Die
Frage nach dem Wasser bleibt. (Ich glaube das hat er 1972 geschrieben)
(aus einer Rezension seines bei Romiosini auf Deutsch erschienenen
Lyrik-Auswahlbandes „Spiegelbilder“)
Hartmut Barth-Engelbart, Deutschland,
Titos Patrikios hat 1947 als Schriftsteller begonnen während des
Bürgerkrieges nach der Selbstbefreiung aus der deutschen faschistischen
Besatzung , die die Briten und die USA danach beerben wollten.
In diesem Jahr wurde Hartmut Barth-Engelbart gerade erst geboren.
Der Lyriker, Liedermacher, Erzähler, Kabarettist, Sänger, Grafiker, Alt64er
und Alt68er, Romancier, Kinderbuchautor und Widerstandsaktionskünstler war
hauptberuflich zunächst Berufssoldat, dann Kriegsdienstverweigerer in der
BuWe , dann Schriftsetzer und nach Hals- und Beinbruch (was ihm ja als
Jungschauspieler immer gewünscht wurde)
dann Lehrer mit Berufsverbotsunterbrechungen von 13 Jahren, staatlich
organisiertem Kopfzerbrechen und Gastspielen in zahlreichen
Industrie-,Handels-, Handwerks-, Büro-und Ich-AG-Arbeitsverhältnissen und
anschließend wieder 15 Jahre Grundschullehrer und Kinderchorleiter …
So etwas hinterläßt auch Spuren und Sprünge – zumindest aber Spurenelemente
und Haarrisse in seiner Lyrik und Prosa. Die sind jedoch breit genug, um
über sie zu stolpern. Beim Überspringen besteht akute Sturzgefahr.
Und hier das volle Programm:
1. Europäisches Poesiefestival
Veranstalter: Sifra-Ganz Italien in einer Stadt, unter der künstlerischen
Leitung von Marcella Continanza
Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Frankfurt am Main, Generalkonsul der
Republik Italien
Veranstaltungsort: Römerhalle
Es gibt viele Kulturen und Sprachen in Frankfurt am Main. Die Lyrik stellt
für jede Kultur und Sprache eine besondere Ausdrucksform dar.
Programmablauf
Freitag, den 23.5.2008
Ankunft der Dichter, Abholung am Flughafen, Unterbringung im Hotel,
Hotel am Dom
Freitag, den 23.5.2008, 20.00
Pressekonferenz mit anschließendem Abendessen,
Altes Literaturhaus, Frankfurt
Samstag, den 24.5.2008, 11.00
Beginn des Festivals
Römerkeller
– Begrüßung der Teilnehmer durch Frau Marcella Continanza und die
Schirmherren
– Vorstellung der Dichter
– kurzes musikalisches Intermezzo, das auf das jeweilige Land Bezug
nimmt (Kammeroper Frankfurt am Main)
– Lesung der Dichter in ihrer Heimatsprache und Lesung der
Übersetzung durch die Schauspielerin Frau Ingrid El-Sigai
Italien: Mario Trufelli
Deutschland: Hartmut Barth-Engelbart
Spanien: Carmelo Vera Saura
Rumänien: Daniela Crasnaru
Griechenland: Titos Patrikios
Unterbrechung gegen 13.00, Mittagessen für Dichter und Schauspieler,
Gaststätte gegenüber Römer (Raum 2. Stock), gegen 15.00 Wiederaufnahme,
gegen 17.00 Ende
Samstag, den 24.5.2008, 18.00
Begleitung der Dichter zum Flughafen
Antisemitismus (auch militant) bekämpfen und deswegen: „Lang lebe Israel“!